Samstag, 21. Dezember 2013

Molten-Pokal des HVS Sachsen

Im Achtefinale des Sachsen-Pokals setzen sich am heutigen Samstag-Abend unsere Concorden beim Bezirksligisten VfL Waldheim 54 II mit 36:21 durch. Herzlichen Glückwunsch. Die Auslosung für das Viertelfinale findet am 11.Januar 2014 in Plauen statt.

Sonntag, 8. Dezember 2013

ZHC Grubenlampe - NHV 21:16 (11:6)

Spitze adieu: Erste NHV-Pleite seit elf Monaten

Nach fast elf Monaten hat der NHV Concordia Delitzsch wieder ein Spiel in der Handball-Sachsenliga verloren. Am Sonnabend kassierten die Truppenteile von Michael Schneider eine bitterböse 16:21 (6:11)-Pleite beim Zwickauer HC Grubenlampe. Damit geht der ZHC als Spitzenreiter mit einem Punkt Vorsprung auf die Herren vom Lober ins neue Jahr.
 Der Morgen danach war "selbstverständlich kein schöner", wie Schneider gestern verkündete und sogleich von einer "bitteren, aber verdienten Niederlage" sprach. Ausgerechnet im Topspiel verweigerten den Delitzschern Kopf, Beine, Hände und vielleicht auch die Nerven den Dienst nach Vorschrift. 60 Minuten lang fahndete man erfolglos nach den eigenen Stärken. Zur Halbzeit drohte gar ein Debakel. Gerade einmal sechs Tore brachten die Gäste zur Naht. "Was den Angriff angeht, da fehlen mir die Worte", sagte Schneider.
Wenigstens ließ sich die Mannschaft im zweiten Durchgang nicht hängen, versuchte sich doch noch in die Partie zu beißen. Allein, es blieb beim Versuch. Obwohl die Deckung weiterhin durchaus ordentlich stand. Aber statt einer Angriffswelle herrschte weiterhin über weite Strecken Offensivflaute. Die Zwickauer verstanden es geschickt, den NHV-Schokoladenseiten die Süße zu nehmen. Von der gewohnten spielerischen Leichtigkeit mit Lichtgeschwindigkeit waren die Gäste hunderte nautische Meilen entfernt. Sie reihten viel zu viele Einzelaktionen aneinander. "Wir haben das Gegenteil von dem gemacht, was wir besprochen haben, sind nicht kompakt aufgetreten", zürnte Schneider und beklagte überbordendes "Stückwerk".
Und nun? Katzenjammer? Einigeln in der Weihnachtszeit? Selbstmitleid? "Wir müssen einen Tick härter, fokussierter arbeiten und das ein oder andere überdenken", kündigte der Trainer an. Details bleiben hinter der Mauer des Schweigens, aber man kann davon ausgehen, dass die Auswertung der Zwickau-Reise nicht zu den schönsten Erlebnissen des Jahres zählen wird. Einmal müssen die Concorden anno 2013 übrigens noch ran. Am 21.Dezember geht's im Achtelfinale des Sachsenpokals zum VfL Waldheim II.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 9.Dezember 2013

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Sonntag, 24. November 2013

HVO Cunewalde - NHV 25:31 (9:14)

Souveräner NHV gewinnt in Cunewalde

Spitzenreiter NHV Concordia Delitzsch hat sich am Sonntagabend vom HVO Cunewalde nicht überraschen lassen. Der Handball-Sachsenligist gewann in der Oberlausitz ohne größere Probleme mit 31:25 (14:9) und hielt damit Verfolger Zwickau zwei Wochen vor dem Schlagerspiel auf Distanz.
NHV-Trainer Michael Schneider war trotz einiger kleiner Schwächephasen seiner Jungs anschließend zufrieden: "Wir haben das sehr souverän gelöst. Ich hatte nie Angst, dass der Sieg in Gefahr gerät." Tatsächlich führten die Gäste im Handumdrehen mit 6:1. Wie schon in der Vorwoche wirbelte Jacob Schlichter die gegnerische Abwehrreihe wild durcheinander. Dann ließ die Concordia etwas die Zügel schleifen, Cunewalde kam auf zwei Tore heran, scheiterte aber teilweise an den eigenen Nerven. "Wenn wir hätten ernsthaft eine Chance haben wollen, müssen die zahlreichen klaren Chancen in der ersten Halbzeit verwertet werden", befand HVO-Coach Andre Kindermann. So schraubte Delitzsch seinen Vorsprung bis zur Pause wieder in entspannte Höhen.
Nach dem Wechsel war es nur bis zum Stand von 18:15 für den NHV halbwegs spannend. Danach brachen die Cunewalder Dämme und der Primus bog endgültig auf die Siegerstraße. "Da hat man dann unsere Qualität gesehen", meinte Schneider zufrieden. Und die braucht es bald vollumfänglich. Denn am 7.Dezember wartet das heiße Spitzenspiel beim Zwickauer HC. Nur ein Punkt fehlt dem ZHC zum NHV. Und auch wenn es für eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft noch zu früh ist, dürfte diese Partie wichtige Weichen stellen. "Wir haben den Vorteil, dass sich unsere angeschlagenen Spieler eine Woche länger ausruhen können", erzählt Schneider. Denn während Delitzsch am kommenden Wochenende die Beine hochlegen kann, trifft Zwickau auf Abstiegskanditat Zwönitz. Hoffentlich nutzen die Herren vom Lober ihren Pausenvorteil.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.November 2013

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Samstag, 16. November 2013

NHV - HVH Kamenz 35:25 (20:12)

NHV zündet den Turbo

Pflichterfüllung in beeindruckender Manier: Nach zuletzt nicht immer überzeugenden Auftritten hat der NHV Delitzsch am Sonnabend den HVH Kamenz mit 35:25 (20:12) Toren aus der Becker-Halle gefegt. So grüßen die Mannen von Trainer Micheal Schneider in der Tabelle weiter von Platz eins - einen Punkt vor Aufstiegs-Erzrivale Zwickau.
"Das war mal 'ne Reaktion", jubilierte NHV-Mannschaftsleiter Sören Raab nach dem Ende der einseitigen Angelegenheit und ging sogleich ins Detail: "Tempo-Handball vom Allerfeinsten, herrliche Kombinationen und richtig geile Stimmung." Die verzückten Schlachtenbummler labten sich am Verwöhn-Programm auf dem Parkett, wo die Hausherren von Sekunde Numero uno an die Kamenzer Häschen scheuchten, in die Verzweiflung trieben. Deren offensive Deckung lud zu wunderbaren Spielereien ein, so dass Shinn Uematsu bereits nach fünf Minuten Jacob Schlichter per Kempa-Trick anspielte. Die Edel-Aushilfe vollendete den Traumpass im Fliegen per Lupfer.
Ob sich Schlichter noch einmal das NHV-Trikot überstreift, ehe es ihn beruflich in die Ferne zieht, ist offen. Am Sonnabend hatte er jedenfalls noch einmal einen hübschen Anteil am federleichten Concordia-Auftritt. "Wie er am Anfang gezaubert hat - Wahnsinn", sagte Teamkollege Frank Bönke. Doch auch der Rest der Mannschaft kam in Sachen Lob vom Abwehrstrategen nicht zu kurz: "Das waren die besten 45 Minuten der Saison, hat Spaß gemacht." Etwas nüchterner klang die Analyse von Trainer Michael Schneider, der von einem "gelungenen" Abend sprach. "Die Jungs haben ihre Sache ordentlich gemacht."
Vor allem gingen die Delitzscher diesmal nach der fixen 7:1-Führung (10.) nicht vom Gas, zimmerten immer weiter an ihrem Kunstwerk. Damit versöhnten sie auch den Coach, der schon 20 Minuten vor Schluss mit fröhlichen Wechselspielchen beginnen konnte, notorischen Bankdrückern mit reichlich Einsatzzeit ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Kamenz war mit dem auf volle Pulle gestellten Turbo-Aggregat des NHV schlicht überfordert, die vor der Saison und dem Spiel hochgehandelte Truppe trat wie ein potenzieller Absteiger auf. Vielleicht waren aber auch nur die Hausherren zu gut. Diese Form sie nach Möglichkeit unter Schutzatmosphäre verpacken und konservieren. Denn in den letzten beiden Partien des Jahres warten wegweisende Kracher. Am kommenden Sonntag gastiert der NHV in Cunewalde, ehe am 7.Dezember das ultimative Spitzenspiel in Zwickau den Adventskranz zum Abfackeln bringt. Der erste Fanbus ist übrigens schon ausverkauft. Qualität generiert eben doch manchmal Quote. Vielleicht kommt sogar Jacob Schlichter mit, was recht praktisch wäre. Schließlich sagt der Trainer: "Ihn können wir eigentlich nicht ersetzen."
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.November 2013

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Sonntag, 10. November 2013

HSG Neudorf/Döbeln - NHV 24:24 (13:12)

NHV kommt in Döbeln der erste Punkt abhanden

Die böse Sieben hat mal wieder ihr teuflisches Werk vollbracht: Am siebten Spieltag der Handball-Sachsenliga ist den Herren des NHV Concordia Delitzsch erstmals ein Punkt abhanden gekommen. Bei Kellerkind HSG Neudorf/Döbeln reichte es nur zu einem 24:24 (12:13)-Unentschieden.
Die Gäste übertrafen sich einmal mehr im Auslassen bester Gelegenheiten und wähnten sich doch auf der Siegerstraße. Eine Viertelstunde vor Schluss führte der Primus noch mit 23:20, schien sich zum Sieg zu quälen. Doch dann ging es drunter und drüber. Georg Mendisch flog nach seiner dritten Zeitstrafe vom Parkett, fortan mussten die Concorden ohne gelernten Kreisläufer auskommen. Eine von vielen seltsamen Schiedsrichterentscheidungen. "Was die Schiris gepfiffen haben, ging gar nicht", sagte NHV-Trainer Michael Schneider. Wohlgemerkt: "Auf beiden Seiten."
Da sich also die lausige Leistung der Pfeiffenmänner demzufolge ausglich, konnte man die Ursachen des müden Auftritts immerhin bei sich suchen. Delitzsch fehlten mit Matthias Strehle und Marcel Ulrich zudem zwei wichtige Pfeiler. "Ich sage seit Wochen, dass wir keine Übermannschaft sind. Und wenn dann noch der ein oder andere neben den Schuhen steht, wird es nun einmal eng", erklärte Schneider. Klitzekleiner Trost: In der Tabelle bleiben die Delitzscher mit einem Punkt Vorsprung auf Zwickau auf Platz eins. Der Auftritt in Döbeln dürfte aber allen Beteiligten noch einmal klargemacht haben, dass es nichts wird mit einem Spaziergang in die mitteldeutsche Oberliga. Gleichwohl weiß auch Schneider: Wir haben es selbst in der Hand, müssen bloß unsere Spiele gewinnen." Zum Beispiel das am Sonnabend zu Hause gegen Kamenz.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.November 2013

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Samstag, 2. November 2013

NHV - EHV Aue II 29:27 (16:13)

Die Dramakönige bleiben unbefleckt

Die Herren des NHV Concordia Delitzsch bleiben Tabellenführer und Drama-Könige der Handball-Sachsenliga. Am Samstagabend quälten sie sich ersatzgeschwächt unnötig lange zu einem 29:27 (16:13)-Erfolg gegen den EHV Aue II. Dazu erlebten die Zuschauer im wieder ordentlich gefüllten Becker-Schächtelchen eine womöglich einmalige Rückkehr.
Für entspannte, souveräne Handball-Abende vor heimischem Publikum hat der NHV offenbar nichts übrig. Schon zur Pause hätten die Hausherren locker mit sieben, acht Toren führen können. Selbst mit dem 25:19 eine Viertelstunde vor Schluss war das Kapitel Aue längst nicht vor der Zeit geschlossen, "weil wir viel zu viele freie Würfe vergeben haben", wie Toptorjäger Jan Jungandreas selbstkritisch feststellte. "Ich kann alleine 15 Tore machen, aber die leichten Dinger treffe ich zurzeit irgendwie nicht."
Mit dieser Problematik stand er allerdings nicht alleine da. Auch seine Kollegen überboten sich phasenweise im Auslassen bester Gelegenheiten - und hielten die EHV-Reserve dadurch im Spiel. Concordia-Trainer Michael Schneider breitete den Mantel des Schutzes über die Seinen. "Aue hat auch gute Torhüter. Und: Wenn bei uns vier Mann fehlen, wird es schwer über 60 Minuten die Qualität zu halten." Ohne die Herren Ulrich, Bönke, Groeschel und Henoch erinnerte die NHV-Bank an trostlose Zeiten. Und doch wieder nicht. Denn völlig überraschend nahm ein junger Mann Platz, den im Vorfeld nun wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Jacob Schlichter streifte zum ersten Mal seit Mitte April das himmelblaue Leibchen über. "Eine kurzfristige Entscheidung. Mal sehen, ob wir ihn brauchen", erklärte Schneider vor dem Anpfiff. Er sollte sein Ass aus dem Ärmel zücken. Wenn auch sehr spät. Lange Zeit sah es so aus, als hätte Schlichter sich auch auf die Zuschauertribüne setzen können. Erst in Minute 50 betrat der fidele Linksaußen das Parkett - und durfte die Nerven zergliedernde Schlussphase in vollen Zügen bis zum finalen Horn genießen. Wobei sich der Genuss wohl nur den masochistisch Veranlagten erschloss. Plötzlich begannen die Hausherren eine geschmacklose Fehlerkette aufzufädeln. Die junge Mannschaft aus Aue nahm sich der Geschenke an und war zwei Minuten vor dem Ende bis auf ein Tor dran.
Schlichter, der zuvor nur zweimal mittrainiert hatte, blieb auch in dieser heiklen Phase auf dem Parkett und wunderte sich selbst darüber: "Das war riskant. Wenn es in die Hose geht, hätte ich mir selbst große Vorwürfe gemacht." Ging glücklicherweise nichts ins Höschen, weil das Tor von Kapitän Marcus Leuendorf zum 29:27 das letzte der Partie bleiben sollte. Somit bleibt auch das Delitzscher Punktekonto weiter unbefleckt und die Erkenntnis: Den ersten Platz verteidigen die Concorden mit allem, was sie haben. Aber in Zukunft wohl wieder ohne Jacob Schlichter.
"Es war superschön für mich. Ich habe gemerkt, wie sehr ich es auch vermisst habe", sagte der nach dem Abpfiff. Gut möglich, dass die zehnminütige Rückkehr der endgültige Abschied des 26-Jährigen aus Delitzsch war. Im Dezember entscheidet sich seine berufliche Zukunft, die mit großer Wahrscheinlichkeit weit ab vom Lober liegt. Einen erinnerungswürdigen Abend hat er auf jeden Fall nochmal erlebt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 4.November 2013

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Samstag, 26. Oktober 2013

NHV - TSV 1862 Radeburg 24:19 (9:10)

Die Stunde des Nachwuchs-Hexers

Helden werden bekanntlich in dunklen Stunden geboren. Wenn die Hoffnung schwindet, der Glaube an den Sieg schon fast versiegt ist. Am Samstagabend gab Max Neuhäuser den Desperado, bewahrte den NHV Concordia Delitzsch vor einer Blamage gegen Aufsteiger TSV Radeburg. Erst dank seiner Paraden kam der NHV überhaupt ins Spiel, gewann letzlich 24:19 (9:10) und behielt Platz eins der Handball-Sachsenliga.
In der Schlussminute erhoben sich die Fans, zollten ihren Jungs stehende Ovationen. Das Seltsame an der Szenerie: Es waren die gut 60 Schlachtenbummler aus Radeburg, die ihre Mannschaft feierten - wie schon in der kompletten zweiten Halbzeit, eigentlich im gesamten Spiel. Mit der großartig-verwegenen Schar im Rücken lieferten die Gäste über lange Zeit ein großes Spiel - bis die Kräfte schwanden.
Die Delitzscher wussten sehr wohl, dass sie an diesem Tag vieles schuldig geblieben waren, anfangs nicht neben den Schuhen, sondern praktisch außerhalb der Halle standen. "Wir haben heute nicht unser bestes Tennis gezeigt", bekannte Kapitän Marcus Leuendorf anschließend. Das hätte womöglich auch Boris Becker bestätigt, wenn der nicht gerade schwer damit beschäftigt wäre, sein eigenes Denkmal einzureißen. Ivo Doberenz sah in den fehlenden Kaffeevorräten am Samstagabend einen Grund für das Trauerspiel: "Wir waren nicht ausgeschlafen genug und haben dafür die Quittung bekommen." Auf den Punkt brachte es schließlich der Alt-Internationale Shinn Uematsu: "Scheiß Spiel!"
Das traf ganz besonders auf die ersten 20 Minuten zu. Radeburg deckte aggressiv. Die Hausherren hatten mit solch einer rüden Behandlung offenbar nicht gerechnet, wollten die Partie wohl schmerzfrei nach Hause schaukeln. Und mussten überascht feststellen, dass man so niemanden in dieser Liga beikommt. Beim Stand von 4:10 gingen bei Jesus Christus zahlreiche Stoßgebete ein. Nur einer blieb angeblich cool. "Im Spiel zweifelt man nicht", sagte Concordia-Trainer Michael Schneider hinterher. Obwohl er vorher phasenweise durchaus verzweifelt dreingeblickt hatte. Nunja, das waren womöglich Psychotricks.
Jedenfalls versuchte der Coach alles, das drohende Unheil abzuwenden, brachte frisches Blut. Aber erst die Hereinnahme von Max Neuhäuser brachte die Wende. Der Nachwuchs-Hexer schraubte sein Gehäuse zu, blieb lange Zeit einer der wenigen Lichtblicke im Delitzscher Spiel und erklärte die feine Leistung auf ganz eigene Weise: "Ich kam rein und hab' gehofft, dass ich gut reinkomme." Und er kam sogar prächtig rein, blieb elf Minuten am Stück ohne Gegentor, was seine Kollegen am anderen Ende des Parketts nutzten, um zur Aufholjagd zu blasen. Dazu gesellten sich einige glückliche Schiedsrichter-Entscheidungen, wie das Leben so spielt an der Tabellenspitze.
Locker zum Sieg flanierte der NHV im zweiten Durchgang freilich nicht. Allein vier vergebene Siebenmeter und etliche Zwei-Minuten-Strafen hätten manch andere Mannschaft aus der Umlaufbahn geworfen. "Aber unsere Fitness lässt zu, dass wir auch in Unterzahl stabil sind", sagte Schneider. Einer der wenigen Lichtblicke dieser Zangengeburt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 28.Oktober 2013

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Sonntag, 13. Oktober 2013

SV Plauen-Oberlosa - NHV 21:24 (8:11)

Unter Druck funktioniert's

Die Plauener Handball-Festung ist gefallen. Nach 31 Monaten Unbesiegbarkeit zwingen jene Gesichter den bärenstarken Sachsenliga-Aufsteiger in die Knie, die anno dazumal schon das Kunststück vollbracht hatten. Ulrich, Jungandreas & Co alias der NHV Delitzsch gewinnt am Sonnabend die Abwehrschlacht 24:21 (11:8) gegen SV Plauen-Oberlosa. Die Loberstädter, fein eingehüllt in der weißen Weste, bleiben damit unangefochten Spitzenreiter der Sachsenliga.
"Angenehm ist das nicht", sagt NHV-Trainer Michael Schneider, "aber wir müssen mit dem Druck umgehen können, wenn wir aufsteigen wollen." Gleich 625 laut krakeelende Hälse heizten am Sonnabend in der Festung Kurt-Helbig-Sporthalle in Plauen den Kessel an, darunter auch gut 70 Delitzscher. Schließlich haben die Teams der Sachsenliga per Dekret bestimmt, wer als Favourit gebrandmarkt wird. Den "Schwarzen Peter" nennt es Schneider. Und mit dem scheint der Trainer ganz gut umgehen zu können. Nach vier Spielen bleibt das NHV-Nest weiter blitzeblank. Kuckuckseier sind auch nirgendwo zu finden, blaue Wunder bleiben aus. Und so frohlockt der Coach, wie schon vor der Partie, äußerst gelassen, spricht von einer geschlossenen Mannschaftsleistung und verabschiedet sich in den wohlverdienten Sonntag. "Wir haben das cool und sicher runtergespielt", zwitschert der NHV-(Meister?)-Koch.
Es ist die von ihm prognostizierte Abwehrschlacht gewesen. "Das beweist allein der Halbzeitstand", stimmt Rico Michel, Teammanager des Plauen-Oberlosa ein, "sehr bissig und agressiv." Mit lediglich 19 Toren Magerkost für jene, die ein Schützenfest erwartet hatten. "Aber eine klasse Auszeichnung für die Torhüter auf beiden Seiten", singt Michel weiter, "die Delitzscher waren dann in den entscheidenden Momenten einfach cleverer, routinierter." Dabei fallen immer wieder die Namen Ulrich, Jungandreas, Leuendorf und Uematsu. "Shin ist ein unheimlich spielstarker Mann, der in den entscheidenden Phasen die Ruhe behält. Gerade, weil wir keinen richtigen Rückraum-Shooter haben", lobt NHV-Coach Schneider.
Den roten Faden, die konsequente Deckungsarbeit, ließen die Delitzscher das komplette Spiel nicht aus den Händen gleiten. Zeitweise zogen sie sogar auf fünf Treffer davon. "Da können wir den Sack zumachen", findet der Trainer dann doch noch ein Haar im Süppchen, "unsere Kontermöglichkeiten haben wir da aber nicht genutzt." Selbst eine doppelte Unterzahl sollte den Kessel nicht zum Überschwappen bringen. Im Gegenteil, der Druck scheint den NHV in eine solide Gussform zu pressen.
Womit wir wieder am Anfang wären. "Fünf, sechs Monate müssen wir das aushalten", prognostiziert Schneider. Bekanntermaßen entstehen nur unter Druck Diamanten. Und manch ein Spieler hat schon das gewisse Alter dazu.
Alexander Bley, Leipziger Volkszeitung vom 14.Oktober 2013

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Samstag, 28. September 2013

SG LVB Leipzig II - NHV 26:34 (15:18)

Oben angekommen

Der NHV Concordia Delitzsch hat bei der SG LVB Leipzig II mit 34:26 (18:15) gewonnen und ist seit dem Wochenende Spitzenreiter der Handball-Sachsenliga. Ein Zustand, der nach Möglichkeit bis zum Saisonende anhalten soll.
In Sachen Meisterschaft mischt immer eine Überraschungs-Mannschaft mit, sagt zumindest der sportliche Volksmund. Bis zum 3.Spieltag trifft das in der Handball-Sachsenliga den Nagel auf den Schädel. Ärgster NHV-Verfolger ist nämlich Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa, der tatsächlich beim hoch gehandelten Zwickauer HC Grubenlampe 27:25 siegte und damit neben Delitzsch als einziges Team optimale sechs Punkte geholt hat. Eine Konstellation, die auch Concordia-Trainer Michael Schneider "so nicht vorhergesagt" hätte. "Aber sie spricht für die Ausgeglichenheit der Liga."
Die Herrschaften vom Lober ließen sich jedenfalls ihrerseits in Leipzig nicht überraschen, obwohl im ersten Durchgang nicht viel auf eine derart deutliche Angelegenheit hindeutete. Zu wenig packten die Gäste in der Deckung zu, ließen die LVB-Mannen zu oft und zu einfach gewähren. Solch eine laxe Arbeitseinstellung sieht der Übungsleiter überaus ungern. "Mit so einer Abwehr können wir die entscheidenden Spiele nicht gewinnen. Drei, vier Gegentore in der ersten Halbzeit waren definitiv vermeidbar." Dafür stimmte die Angriffslust, insbesondere die Effektivität. Dennoch nannte Schneider die Halbzeit-Führung "etwas glücklich". Das dürfte er den Seinen im Pausengespräch relativ anschaulich verdeutlicht haben, denn spätestens ab der 40.Minute waren alle Mannschaftsteile endgültig angekommen. Sprich: Defensive (inklusive Torhüter Steve Müller) und Offensive verschmolzen zu einer quicklebendigen Einheit und walzten die LVB am Ende deutlich darnieder.
Der hohe Sieg ermöglichte erst den Sprung an die Spitze. Momentan sind die Delitzscher zwei Tore besser als Plauen. Das könnte sich aber schon in zwei Wochen wieder ändern, wenn der NHV beim SVP antritt. Für eine Vorentscheidung ist es zwar einige Tage zu früh, doch "mit einem Punktgewinn können wir uns gewisse Vorteile erarbeiten", weiß Schneider. Mit einem doppelten Punktgewinn wären die gewissen Vorteile sogar noch, äh, vorteilhafter. Am Abend des 12.Oktober wissen alle Beteiligten mehr, doch nun blickt die Liga dem bevorstehenden spielfreien Wochenende entgegen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 1.Oktober 2013

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Samstag, 21. September 2013

Pirna/Dresden II - NHV 22:27 (12:15)

Souverän, souverän

Auch der zweite Gang im Menü der Handball-Sachsenliga 2013/14 ist dem NHV Concordia Delitzsch wohl bekommen. Beim HSV Lok Pirna Dresden II gewannen die Schützlinge von Trainer Michael Schneider am Sonnabend souverän mit 27:22 (15:12). Dabei kompensierte die Mannschaft den Ausfall des leicht verletzten Toptorjägers Jan Jungandreas (Muskelfaserriss), der von Jüngling Lucas Mittag prächtig vertreten wurde.
Sechsmal netzte der 19-Jährige in seinem zweiten Sachsenliga-Spiel ein und ließ den Worten nach seinem Debüt in der Vorwoche ("Es geht besser.") prompt Taten folgen. Vor allen Dingen auf Rechtsaußen kam der gelernte Rückraum-Spieler bestens zurecht, zog diverse Schneisen in die Dresdner Defensive. Und verdiente sich damit ein eingeschränktes Sonderlob des Trainers. "Lucas hat seine Sache ordentlich gemacht, auch wenn er halbrechts noch etwas scheu beim Wurf ist", analysierte Schneider. Vom Himmel fallen Meister eben selten.
Auch ohne meisterliche Anwandlungen hatten die Concorden Gegner und Begegnung jederzeit unter Kontrolle, nur schlug sich das nicht zur Gänze im Ergebnis nieder. Zu wenig machten Mann und Maus aus ihren vielen, vielen Ballgewinnen in der Abwehr. Das führte zu einem kleinen Kuriosum. In den ersten elf Minuten der zweiten Halbzeit fielen lediglich zwei Tore, grassierte die Abschlussschwäche wie eine Spätsommergrippe. "Wir müssen mehr aus unseren Möglichkeiten machen und druckvoller im Positionsangriff werden", sagte Schneider.
Gleichwohl nannte auch er den Auftritt "souverän". Man weiß ja wie es sich mit der Sprunghöhe guter Pferde verhält. Der Coach muss sich derweil natürlich darum kümmern, dass niemand die Zügel schleifen lässt. Und, um den Abstecher in die Welt der Rösser zu vervollständigen: Jan Jungandreas, bester Tor-Jockey im Stall trainiert schon wieder. Dass er in Dresden nicht auflief, war eine reine Vorichtsmaßnahme. Es gibt Schlimmeres als Luxusprobleme.
Übrigens: Die (noch wenig aussagekräftige) Tabelle verortet den NHV nach zwei Spielen auf Rang drei. Über allen trohnt momentan der Zwickauer HC Grubenlampe, womöglich größter Delitzscher Widersacher im Titel-/Aufstiegskampf.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 23.September 2013

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Samstag, 14. September 2013

NHV - Koweg Görlitz 30:27 (15:12)

Wie ein Baum, den man fällt

So viel Druck war selten auf den Kesselnieten: Der NHV Concordia Delitzsch ist mit einem bärenstarken 30:27 (15:12)-Erfolg gegen Mitfavorit Koweg Görlitz in die neue Sachsenliga-Saison gestartet. Etwa 300 aufgedrehte Zuschauer erlebten in der Becker-Halle einen denkwürdigen Sonnabend. Die Intensität stieg jedem einzelnen unter die Gänsehaut, forderte mit zwei roten Karten und der Verletzung von Jan Jungandreas ihren Tribut. Am Ende aber stand die Erkenntnis: Die neue Ausgewogenheit ist das große Delitzscher Plus.
Die mit mindestens 10000 Volt aufgeladene Partie war wahrlich nicht arm an bedeutungsschwangeren Szenen und Drama. Und doch sei an dieser Stelle ein vergleichsweise harmloses Stückchen Handball symbolisch vermerkt. Es begab sich fünf Minuten vor Schluß, als die Concorden in der Defensive mal wieder einen Ball stahlen, zum Konter aufbrachen. Da bekam Georg Mendisch den Ball an der Mittellinie, schaute sich kurz um, stoppte, hob den Arm und nahm das Termpo raus. Vier Tage vorher hatte der Kreisläufer seinen 19.Geburtstag gefeiert und nun stand er in einer wilden, unübersichtlichen Phase auf dem Parkett und war nicht zu unterscheiden von den Routiniers um ihn her.
"Ich kenne eben auch ein paar Tricks", sagte er hinterher abgebrüht wie eine Weihnachtsgans. Vor dem Spiel hätte wohl keiner vermutet, dass Mendisch zusammen mit Jüngling Nummero zwo, Lucas Mittag, praktisch die gesamte zweite Halbzeit auf dem Linoleum stehen würde. Doch angesichts des Auftritts der beiden Blondies, blieb Trainer Michael Schneider fast gar nichts anderes übrig: "Die Jungen haben mit viel Mut gespielt und sich dafür belohnt", befand der Coach.
Dass sie überhaupt dermaßen viel Einsatzzeit bekamen, hing mit dreierlei Verwicklungen zusammen. Zunächst verletzten sich Jan Jungandreas Ende der ersten Halbzeit und fällt mit Verdacht auf Muskelfaserriss wohl in den nächsten Wochen aus. Dann sah Shinn Uematsu kurz nach dem Wiederanpfiff die Rote Karte. Warum, bleibt das Geheimnis der Unparteiischen. Vielleicht wollten die ihr Gewissen nach dem Roten Karton für Gästespieler Petr Masat reinwaschen. Zu allem Übel erwischte es dann noch Matthias Strehle, der 20 Minuten vor dem Ende von Krämpfen geschüttelt vom Parkett trottete. So avancierte Mendisch zum Linksaußen und bildete fortan mit seinem Gegenüber Mittag die wohle jüngste Flügelzange der Liga. Da sage noch einer, Kreisläufer seien nicht flexibel. "Ich habe eben ein ganz gutes Händchen", erklärte Verwandlungskünstler Mendisch.
Weg von den Händchen, hin zu den Pranken. Die Mammutbäume aus Görlitz, in deren Schatten durchaus zwei NHV-Spieler Platz fanden, zeichneten sich durch zwei Eigenschaften besonders aus: Gnadenlose Härte in der Defensive und butterweiche Knie im Angriff. "Da sind Leute zwei Meter groß, wiegen 105 Kilo und fallen regelmäßig um. Das ist eine Frechheit, einfach nur Anti-Handball", echauffierte sich Schneider.
Die Größenunterschiede änderten freilich nichts daran, dass sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Anfangs führten die Gäste, dann übernahm Delitzsch, setzte sich kurz nach Wiederanpfiff auf 19:14 ab. Koweg kam noch einmal zurück und 180 Sekunden vor Ende zum 26:25. Näher heran ließen die Concorden sie aber nicht. Für den Schlusspunkt hinkte sogar noch einmal Jan Jungandreas auf die Platte und verwandelte einen Siebenmeter. Wer weiß, wann er das nächste Mal zur Linie schreiten kann.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 16.September 2013

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Sonntag, 8. September 2013

1.Runde Sachsen-Pokal

SV Koweg Görlitz II - NHV Concordia Delitzsch 21:26 (9:13)

Montag, 2. September 2013

Altenburger Wenzel geht an den NHV

Die Tatsache, dass der NHV Concordia Delitzsch am vergangenen Wochenende den Altenburger Wenzel nach Hause entführt und damit Titelverteidiger SV Aufbau Altenburg leer ausgehen lässt, ist für Trainer Michael Schneider eher ein positiver Nebeneffekt. Die hochklassigen Auseinandersetzungen, wie eigentlich erwartet, kamen nicht zustande. Entscheidender ist für ihn deshalb, auf welche Art und Weise sein Team dieses Ergebnis, zwei Wochen vor dem scharfen Start, erreichte.
In der Gruppenphase setzten sich die Delitzscher souverän durch, spielten gegen SC Eintracht Berlin 12:2, gegen Altenburg I 8:8 und gegen HV Böhlen 9:8. Im Halbfinale hatte der Bornaer HV 90 den Nordsachsen wenig entgegenzusetzen und unterlag mit 5:11 Toren. Im Finale traf die Schneider-Truppe dann wieder auf den Thüringenligisten Aufbau Altenburg und bezwang ihn in der 15-minütigen Partie mit 7:5 Toren.
"Wir haben in der Abwehr deutliche Fortschritte gemacht", beobachtete Schneider. Georg Mendisch und Lucas Mittag hätten sich sehr gut in Szene setzen können, ihr Leistungsniveau ist gestiegen, ebenso ihre Anerkennung im Team. "Das Zusammenspiel zwischen Torwart und Abwehr klappte, auch in Abwesenheit von Abwehrspezi Marcel Ulrich, sehr gut", so der Coach.
Keinerlei Sorgen mache sich Schneider auf der Torhüterposition. Da gibt es fast ein Luxusproblem. Während Steve Müller ein freies Wochenende genießen konnte, bewiesen Max Neuhäuser und Stephan Sarközi ihre Qualitäten und stellten sie in den Dienst der Mannschaft. Körperlich am Limit habe sich das Team sehr gut präsentiert. "Man hat gesehen, dass alle am Ende platt waren", stellte Schneider fest. "Dennoch waren alle extrem motiviert bei der Sache."
Während die Mannschaft in den vergangenen Wochen hart körperlich gearbeitet hat, soll es bis zum Punktspiel-Saisonbeginn in zwei Wochen in dieser Beziehung etwas ruhiger anzugehen. "Jetzt steht mehr das Zusammenspiel auf dem Programm, das Training von taktischen und technischen Elementen, auch das Üben in kleinen Gruppen. Der Feinschliff geht los", beschreibt Schneider seine Arbeit. Diese Phase soll auch zur Regeneration der Spieler genutzt werden. Allerdings wird sie nächste Woche unterbrochen, wenn am Sonnabend im Pokal der SV Koweg Görlitz (Anm. von mir: Juniorteam) wartet. Dann sind wieder alle gefragt: die Stammkräfte, als auch die, die diesen Status in Kürze anstreben. Das Turnier in Altenburg diente auch dazu, sich in die Gunst des Trainer zu spielen.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 2.September 2013

Donnerstag, 29. August 2013

Muntermacher zur Geisterstunde

Handball-Sachsenligist NHV Delitzsch präsentiert neue Mannschaft und gewinnt Test gegen Landsberg souverän
Es war ein langer Handball-Abend, der umso unterhaltsamer wurde, je weiter sich der Zeiger gen Mitternacht schob. Am Dienstagabend hat der NHV Concordia Delitzsch seine Mannschaft für die neue Sachsenliga-Saison präsentiert und ein Testspiel gegen den Landsberger HV mit 26:17 (12:8) gewonnen. Anschließend plauderten Spieler und Trainer bei einer Pressekonferenz aus dem Näh-Etui.Weit nach 22.30 Uhr ergriff Neuzugang Enrico Henoch das Mikro und sagte jenen Satz, der die müden Männer im Foyer der Becker-Halle schlagartig ermunterte: "Der Trainer kann jeder Zeit zu mir kommen, wenn er Fragen hat." Henoch ist schließlich selbst Trainer, Regionaltrainer um genauer zu sein und damit für die größten Talente der Umgebeung zuständig. Um keine Missverständisse in der NHV-Hierarchie aufkommen zu lassen, schob er aber sofort nach: "Hier bin ich in erster Linie als Spieler, ordne mich natürlich unter." Sein Boss in Delitzsch, Michael Schneider, nahm die Dreistigkeit mit einem Lächeln. Gute Stimmung in der Truppe kann schließlich nie schaden, erst recht nicht, wenn man so hehre Ziele hat wie die neue Concordia. "Natürlich träumen wir von Platz eins", gab selbst Schneider zu, sonst in Sachen Prognosen die personifizierte Zurückhaltung. "Aber dafür muss vieles zusammenpassen." Das Team jedenfalls scheint bereit und voller Selbstvertrauen. "Das Umfeld stimmt, das Projekt Mitteldeutsche Oberliga ist spannend", erklärte Rückkehrer Steve Müller. Geradezu frenetisch empfangen worden war zuvor der andere verlorene Sohn, Shinnosuke Uematsu. Und der mittlerweile 38-jährige zeigte gegen Landsberg sofort, warum die Schlachtenbummler am Lober ihren Liebling in den vergangenen sieben Jahren so schmerzlich vermisst haben. Nach kaum 240 Sekunden gelang ihm das Tor zum 2:0, wenig später begann der Japaner mit dem geadezu unverschämt wallenden Haupthaar sogar zu zaubern. Sein Anspiel in den Kreis schnappte sich Jan Jungandreas im Flug und vollendete die als Kempa-Trick berühmt gewordene Direktabnahme. Die Gäste, 2013 immerhin Fünfter der Sachsen-Anhalt-Liga, wirkten anfangs überfordert. Erst als Schneider den Testspiel-typischen Wechsel-Reigen eröffnete, kam auch Landsberg besser ins Spiel. Wirklich gefährlich wurde der HV aber selbst Anfang der zweiten Halbzeit nicht, als dem zweiten Delitzscher Anzug zehn Minuten kein Tor gelang. Immerhin stand die NHV-Abwehr weiterhin felsenfest. Vorn lief es allerdings erst in der Schlussphase besser. Da standen wieder Jungandreas, Uematsu und der neue Kapitän, Marcus Leuendorf, auf dem Parkett. Dem sei an dieser Stelle das letzte Wort mit Blick auf die neue Saison gestattet: "Ich will als Führungsspieler auftreten und die entsprechenden Aufgaben übernehmen." Der Leitwolf der jungen Herde hat gesprochen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 29.August 2013

Montag, 26. August 2013

Königskobra aus dem Sack

Morgen präsentiert der NHV Concordia Delitzsch im Rahmen eines Vorbereitungsspiels gegen Landsberg seine Mannschaft für die neue Saison in der Handball-Sachsenliga. Natürlich in heimeliger Becker-Hallen-Atmo und zu vorgerückter Stunde ab 20.30 Uhr. Schon am Sonnabend testeten die Schützlinge von Trainer Michael Schneider gegen Oberligist TuS Radis und legten eine eher durchwachsene Leistung aufs Parkett.
22:24 - eine knappe Niederlage gegen eine höherklassige Truppe, das klingt überaus vertretbar. Doch Michael Schneider giftete hinterher wie eine Königskobra, als hätten seine Jungs gerade eine unzumutbare Punktspiel-Pleite bezogen. "Der Auftritt hat mir prinzipiell nicht gefallen. Das Umschaltspiel war nicht vorhanden. Wir sind ohne Struktur und nicht als Mannschaft aufgetreten, was wir wollen", zürnte Handballlehrer S.
Nur knapp schrammten die jungen Herren am Straftraining vorbei. Dabei lieferten sich beide Mannschaften in den ersten 30 Minuten ein ausgeglichenes, wenn auch nicht sonderlich schönes Spiel. Leichtsinns-Fehler, Missverständisse, viel zu viele weggeworfene Großchancen. Nur einer vermochte sich auszuzeichnen. Torhüter-Neuzugang Steve Müller parierte mehrfach exzellent, wenn ihn seine Vorderleute im Stich ließen, was verdammt häufug vorkam.
Nach dem Wechsel änderte sich daran nichts, zumindest nicht zum Guten und Doc Schneider attestierte den Seinen eine allgemeine akute Sehschwäche. "In der zweiten Halbzeit waren wir noch blinder." Selten bis nie schränkten die Delitzscher den Radius von Radis ein. Die Gäste, angeführt vom aufgedrehten Ex-Concorden Maik Wolf, schlugen die Einladung zum Tag des offenen Scheunentores nicht aus, zogen zwischenzeitlich auf 14:21 davon (46.). Ein kleines Drama drohte.
Freundlicherweise nahmen die Gäste zum Ende hin das Tempo raus, schenkten dem NHV beinahe noch ein Remis. Michael Schneider ließ sich vom kanppen Resultat trotzdem nicht blenden. "Normalerweise verlieren wir das Ding mit sechs, sieben, acht Toren." Eine Anmerkung zur Ehrenrettung sei dennoch gestattet: Diverse Leistungsträger schonten im zweiten Durchgang ihre geschundenen Glieder auf der Bank. Doch wenden wir uns ab von diesem gebrauchten Samstagvormittag und schöneren Dingen zu. Beispielsweise morgen.
Dann geht nämlich die hochoffizielle Teampräsentation, inklusive des nächsten Tests, über die Becker-Hallen-Bühne. Und zwar für lau. Man darf erwarten, dass sich die Hausherren nicht noch einmal so wie gegen Radis geben. Nach dem Spiel beantworten Neuzugang Shinnosuke Uematsu und Co. bei einer Pressekonferenz auch die Fragen der Zuschauer. Falls sie also schon immer mal wissen wollten, was Lucas Mittag am liebsten zum Mittag isst, oder ihnen ähnlich investigative Fragen auf der Seele brennen, böte sich morgen eine überaus günstige Gelegenheit mit der Sprache rauszurücken.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.August 2013

Samstag, 24. August 2013

Männer: Torreiche Tests, Feinjustierung folgt

Die Sachsenliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben in den ersten Testspielen überzeugt. Die Mannen von Trainer Michael Schneider bezwangen den HC Burgenland (Mitteldeutsche Oberliga) 37:33, gewannen ein Turnier in Spergau und zogen am Dienstagabend knapp mit 26:27 gegen Einheit Halle (ebenfalls Oberliga) den Kürzeren. Am Sonnabend sind die Concorden zum ersten Mal in der Beckerhalle zu erleben.
Trotz der mehr als beachtlichen Ergebnisse tritt der Coach auf die Euphorie-Scheibenbremse, kramt die üblichen Mahnungen aus der Phrasen-Kiste. "Die Ergebnisse sind ok, man sollte sie aber nicht überbewerten." Soso, und warum? "Weil viele der Gegner auch das erste Mal den Ball in der Hand hatten." Sprich: Die Vorbereitung bisher zu großen Teilen aus Konditions- und Krafteinheiten bestand, die Feinjustierung erst wieder gefunden werden will. Und, na klar, die Neuen sollen optimal integriert werden. Dabei machten Georg Mendisch (sechs Tore gegen Halle) und Lucas Mittag (vier Tore gegen den HC), zumindest was die nackten Statistiken angeht, auf sich aufmerksam. Schneider freilich interessieren diese Zahlen vergleichsweise wenig, der Mann an der Seitenlinie legt von Berufs wegen Wert aufs große Ganze. "Wir müssen uns so weit festigen, dass wir unsere Spielsysteme auch in Stresssituationen ohne Probleme abspulen können", lautet der Leitsatz des 37-Jährigen. Speziell das NHV-Prunkstück Deckung soll weiter in Richtung Perfektion gedrechselt werden. Getreu dem gewieften Grundsatz: Wer gut verteidigt, kommt zu vielen einfachen Kontertoren. Ergo, spielt das Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt eine nicht unerhebliche Rolle.
Außerdem nutzt das Delitzscher Trainerteam die Tests, um verschiedene Formationen auszuprobieren. "Wir wollen sehen, wer mit wem harmoniert", erklärt Schneider. Zwar gibt es für besondere teaminterne Harmonie keine Extra-Punkte, aber in den wichtigen Momenten kann genau das zum Schlüsselfaktor werden. "Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn es noch ein bisschen dauert, ehe alle Automatismen greifen", sagt der Coach.
Doch nicht nur "auf dem Parkett" ist wichtig, auch abseits muss es passen. Deswegen zieht sich Schneider gern ins Kämmerlein zurück, sucht das Vier-Augen-Gespräch mit seinen Jungs, gerade mit den Neuzugängen, "um ihnen klar zu machen, was wir wollen". Der Kopf spielt eben mit. Wer sich davon überzeugen will, wie gut Kopf, Arme, Beine und der ganze Rest schon zusammen funktionieren, kann sich am Sonnabend den Test gegen Oberligist TuS Radis in der Beckerhalle reinziehen. Los geht's 11 Uhr. Für die Gäste laufen übrigens die Ex- NHVler Mike Wolf und Andreas Weikert auf.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 22. August 2013

Freitag, 16. August 2013

LVZ: Ein Brocken zum Start

Nach einer Woche Trainingspause zieht Michael Schneider seit gestern wieder die Daumenschrauben in der Vorbereitung an. Drei Mal pro Woche bittet der Coach von Handball- Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch bis zum Saisonauftakt am 14. September zum gemeinsamen Üben. Und damit seine Jungs auch mal ein paar andere Gesichter sehen, stehen bis dahin einige Testspiele auf dem Programm. Gleich das erste wird ein sehr interessantes, in Leipzig geht es morgen gegen den HC Burgenland (Mitteldeutsche Oberliga). Der Brocken zum Start kam eher zufällig angerollt. "Hat sich so ergeben", sagt Schneider. "Sie haben bei uns angefragt und konnten nur in dieser Woche. Uns ist es in der jetziger Phase eh egal, gegen wen wir spielen. Aber wir nehmen einen höherklassigen Gegner natürlich gerne mit." Denn schließlich sind auch in Delitzsch die Ansprüche höherklassig. Welcher normale Sachsenligist beginnt schon Mitte Juni mit der Vorbereitung? Dazu gesellen sich jetzt einige Testspiele und Turniere, die wiederum kommen nicht von ungefähr. "Wir wollen das nutzen, um bestimmte Sachen zu festigen. Das Spielverständnis für die Neuen zu verbessern", erklärt der Coach.  
Gleich sechs Zugänge wollen integriert werden. Inzwischen hat auch Rückkehrer Shinnosuke Uematsu seine ersten Einheiten mit der Mannschaft absolviert - und dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Man sieht sofort, dass er uns sportlich weiterbringt", sagt Schneider über den Mann, der nach sieben Jahren von Zweitligist EHV Aue zurück an den Lober wechselte. Er dürfte mit seiner Erfahrung und Qualität in der kommenden Saison eine der Schlüsselfiguren im NHV- Spiel werden.
In der Becker-Halle sind "Shin" und Kollegen zum ersten Mal nach der Sommerpause am 24. August zu erleben. Dann steigt der Test gegen TuS Radis. Die offizielle Teampräsentation, inklusive Pressekonferenz und Spiel gegen Landsberg gibt es drei Tage später. "Jetzt beginnt die harte Phase, ich hoffe, alle bleiben gesund", sagt Schneider.
Johannes David (c) Leipziger Volkszeitung

Mittwoch, 17. Juli 2013

Sehnsucht nach dem Spielgerät

Handballer des NHV Delitzsch im Kurz-Trainingslager / zwei Neue im Vorstand

Die Sachsenliga-Mannschaft des NHV Concordia Delitzsch hat den ersten Hinkelstein der Vorbereitung aus dem Weg geräumt. Das Kurz-Trainingslager in Großenhain überstand die Truppe um Trainer Michael Schneider unbeschadet. Derweil gehört Vizepräsident Steffen Menzel nicht mehr zum Vorstand, soll sich aber weiterhin um die Sponsorenbetreuung kümmern.
Manchmal lassen sich die NHV-Verantwortlichen erstaunlich viel Zeit, Veränderungen bekannt zu geben. Schließlich wurde der neue Vorstand bereits auf der Mitgliederversammlung Ende Mai gewählt. Damals wollte sich der Verein noch nicht zu den neuen Gesichtern im Präsidium äußern, weil daneben Satzungsänderungen beschlossen wurden, die erst notariell geprüft werden mussten. Nun ließ Mannschaftsleiter Sören Raab die Katze aus dem Sack. Menzel verzichtete auf eine weitere Kandidatur. Den Posten des Vizepräsidenten gibt es im neuen Gremium nicht mehr. Neben Menzel gehört auch Michael Welz nicht mehr zum Präsidium. Neu dabei sind Iris Gläser und Christian Hornig, während Kai Emanuel NHV-Boss bleibt.
Zurück zum sportlichen Teil: Das Trainingslager wertet der Coach als Erfolg. "Alle haben so mitgezogen, wie ich mir das vorgestellt habe." Zum Auftakt gewannen die Delitzscher ein Testspiel gegen den Gastgeber relativ deutlich. "Schön für die Jungs, die seit Wochen zum ersten Mal wieder den Ball in der Hand hatten. Aber das Spiel sollte man natürlich nicht überbewerten", meinte Schneider. Jetzt arbeitet die Mannschaft weiter im athletischen Bereich, nach und nach werden immer mehr Übungen mit dem Spielgerät eingebaut. Schließlich gilt es, die Jungs bis zum Saisonauftakt in zwei Monaten bei Laune zu halten. "Klar, zieht sich die Vorbereitung manchmal, aber ich denke, die Sehnsucht nach Handball ist bei allen nach der langen Pause riesig", so Schneider.
Bevor es in die brandheiße Vorbereitungsphase geht, gönnt er den Seinen noch eine einwöchige Trainigspause, Anfang August folgen dann echte Härtetests, unter anderem gegen den HC Burgenland (Mitteldeutsche Oberliga). Das erste Pflichtspiel steht am 7. oder 8. September an. Dann trifft der NHV in der ersten Runde des Sachsenpokals auf den SV Koweg Görlitz II. Kurios: Zum Saisonstart eine Woche später empfängt Delitzsch die Görlitzer Erste.
Die Heimspiele trägt die Mannschaft zunächst in der Beckerhalle aus. Am 11.Januar 2014 folgt der erste Ausflug ins KSZ. Sozusagen als Ersatz dafür, dass es dort künftig keine Jugend-Bundesliga mehr zu sehen gibt. Die Handball-Akademie Leipzig/Delitzsch wurde bekanntlich vor einigen Wochen aufgelöst und damit die Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich praktisch beendet.. "Es hat leider nicht geklappt, aber am Ende denkt eben doch jeder an sich. Und dann ist eine Trennung das Beste", sagt Raab. Die Concorden wollen dafür enger mit der Jugend in Glesien, Zschortau und Löbnitz kooperieren, den Breitensport vorantreiben. "Das ist schließlich unser Thema schlechthin", so Raab.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 17.Juli 2013

Sonntag, 14. Juli 2013

Endlich hat das Leben wieder einen Shinn

Ein unvergessener Publikumsliebling wird künftig wieder etwas vom Glanz alter Handball- Tage versprühen. Shinnosuke Uematsu kehrt nach Delitzsch zurück und trägt ab der kommenden Saison das Dress von Sachsenligist NHV Concordia. Ins Trainingslager an diesem Wochenende begleitet der 37-Jährige die Mannschaft aber noch nicht.
Manches Wiedersehen braucht seine Zeit: Sieben Jahre nach seinem Wechsel zu Zweitligist EHV Aue kommt der japanische Exportschlager "Heim". Der vierfache Nationalspieler weckt sofort Erinnerungen an große Taten, stieg Uematsu doch 2005 mit der Concordia in die 1. Handball- Bundesliga auf. Jetzt ist er wieder da, will seine Karriere am Lober ausklingen lassen. "Eine Herzenssache für mich", erklärt der Sympathikus.
Natürlich sprüht nicht nur er vor Wiedersehensfreude, auch NHV-Trainer Michael Schneider frohlockt angesichts des Transfercoups. "Shin war einer meiner Wunschkandidaten. Er passt perfekt in unser schnelles, dynamisches Spiel und ist dazu noch enorm erfahren." Dazu kommen die Defensiv-Qualitäten des Mannes, der im Vorjahr 29 Zweitligapartien für Aue bestritt. Und nicht nur das: Coach und Neuzugang kennen sich noch aus alter Delitzscher Zeit, als Schneider für das Concordia-Oberligateam auflief. Nach Georg Mendisch, Lucas Mittag, Steve Müller, Julias Hermann und Enrico Henoch ist der passionierte Snowboard-Fahrer der sechste Delitzscher Zugang in der Sommerpause. 
Schon länger waren die NHV-Verantwortlichen dabei, den Deal auszuhecken, wollten sich dabei aber finanziell nicht überheben. "Wir mussten einige Dinge organisieren und sind froh, dass es geklappt hat. Natürlich auch, weil Shin das Delitzscher Umfeld kennt", sagt Mannschaftsleiter Sören Raab. Mit dieser Verpflichtung dürften die Personalplanungen des Vereins abgeschlossen sein.
Uematsu, der im August 38 wird, unterzeichnete einen Zweijahres- Vertrag, ist auf links und in der Mitte flexibel einsetzbar - mit 1,81 m allerdings nicht der erhoffte Rückraum-Schütze. "Natürlich wäre ein klassischer Shooter für halblinks schön gewesen", meinte Schneider. "Aber das müssen wir jetzt, wie schon in den vergangenen Jahren, durch andere Komponenten lösen." Seine ersten Einheiten mit der Mannschaft wird der Neuzugang in etwa ein bis zwei Wochen absolvieren. Der Rest des Teams ist derweil Freitagabend ins Wochenend- Trainingslager nach Großenhain aufgebrochen, dort steht unter anderem ein Test gegen den Gastgeber (Verbandsliga) auf dem Programm. Neben viel Handball dienen derartige Ausflüge auch noch einem anderen Zweck. "Wir wollen uns besser kennenlernen, die Gemeinschaft festigen", erklärt Schneider.
Denn am 14. September startet der NHV mit einem Heimspiel gegen Koweg Görlitz in die neue Saison.
Johannes David (c) Leipziger Volkszeitung

Sonntag, 7. Juli 2013

Heimspiele Saison 2013/2014

Die Heimspieltermine für die neue Saison stehen fest. Alle Spiele werden wieder um 19:30 Uhr angepfiffen. Im "altwürdigen" Kultur- und Sportzentrum werden die Spiele gegen Zwönitz, Pirna Dresden, Plauen-Oberlosa und Zwickau ausgetragen.

- 14.9.2013 vs. SV Koweg Görlitz
- 26.10.2013 vs. TSV 1862 Radeburg
- 2.11.2013 vs. EHV Aue II
- 16.11.2013 vs. HVH Kamenz
- 11.1.2014 vs. Zwönitzer HSV 1928
- 25.1.2014 vs. HSV Lok Pirna Dresden II
- 1.2.2014 vs. SG LVB Leipzig II
- 8.2.2014 vs. SV 04 Plauen-Oberlosa
- 1.3.2014 vs. HSG Neudorf/Döbeln
- 22.3.2014 vs. SG Motor Cunewalde
- 5.4.2014 vs. ZHC Grubenlampe

Donnerstag, 20. Juni 2013

Ein Rätsel weiterhin noch offen

Trainingsauftakt beim Handball-Sachsenligisten NHV Concordia Delitzsch 2010 / fünf neue Spieler im Kader

Der Trainingsauftakt für die Sachsenliga-Saison 2013/14 ist vollzogen. Am Dienstagabend traf sich erstmals nach der Sommerpause das neu formierte Herren-Handballteam des NHV Concordia Delitzsch. Mit dabei waren auch alle Neuverpflichtungen. Die angekündigte, wie es hieß spektakuläre Verstärkung, blieb jedoch aus. "Noch nicht alle Fragen sind abschließend geklärt", begründeten NHV-Offizielle die Zurückhaltung.
Auch Coach Michael Schneider ließ sich auch mit aller Mühe nicht entlocken, wer demnächst sein Team vor allem im linken Rückraum verstärken könnte. Noch am Dienstagabend sollten in einer Vorstandssitzung letzte Details geklärt werden. Des Rätsels Lösung ist indes weiterhin offen. Unter Druck setzen wollen sich die Verantwortlichen nicht. Der derzeitige Kader mit den fünf Neuverpflichtungen reiche prinzipiell aus, um in die nächste Saison zu starten. Neu zum Kader gehören jetzt: Torwart Steve Müller, Lucas Mittag, Georg Mendisch, Enrico Henoch und Julius Hartmann. Nochmals betonte Schneider, dass diese Leute "mit Bedacht ausgewählt" wurden. Sie seien eine Bereicherung für die Mannschaft, passten auch "menschlich" ins Team.
Den Trainingsauftakt verpassten Jan Jungandreas wegen Krankheit, Marcus Leuendorf ist noch im Urlaub und Matthias Strehle war beruflich verhindert. "Mit dieser Situation werden wir umgehen müssen, es sind nicht ständig alle da, das zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre", so Schneider. Natürlich sei das nicht optimal, aber es geht. In der vergangenen Saison behaupteten sich die Delitzscher auf Rang zwei. Aussagen zum diesjährigen Ziel gibt es indes noch nicht. Die sei auch abhängig vom Verlauf der Vorbereitung, hieß es. Dass dieser Kader letztlich ins Budget des Vereins passt, ist nicht zuletzt vielen Gesprächen mit den Spielern und der Kompromissbereitschaft beider Seiten zu danken. "Wir brauchen eine solide Basis", erklärte Mannschaftsleiter Sören Raab und erlaubte einen Blick hinter die Kulissen. "Was nützt es, jetzt groß einzukaufen, um dann nach einem halben Jahr feststellen zu müssen, dass wir uns übernommen haben." Er habe leider die Erfahrung machen müssen, dass bei den Vertragsverhandlungen teils Zahlen auf den Tisch kommen, die völlig "abgehoben" sind. Auch deshalb setze der NHV immer mehr auf die Entwicklung des eigenen Nachwuchses. Dies bringe letzlich auch eine bessere Identifizierung mit der Region, auch mit Sponsoren, mit sich.
Michael Schneider ist jedenfalls "sehr froh", seine Wunschkanditaten bekommen zu haben. "Ich konnte schon dabei mitreden", betonte er und hob das gute Miteinander hervor. Ohnehin setze der Coach auf Kommunikation. Auch die Spieler seien aufgefordert mitzureden, ihre Meinung zu sagen. "Das letzte Wort habe aber ich."
Beim traditionellen Fußballspiel zum Trainingsstart unterlagen übrigens die älteren Spieler, "aber nur, weil bei uns welche gefehlt haben", hieß es. Schneider sieht indes eine ausgeglichene Situation. Der Anteil der erfahrenen Akteure ist in etwa gleich dem Anteil der "Jungspunde". Auch das trägt zur Harmonie im Team bei.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 20.Juni 2013

Mittwoch, 12. Juni 2013

Der Wählerische hat gewählt

Handball-Sachsenliga: NHV Concordia Delitzsch verpflichtet Steve Müller, Lucas Mittag und Enrico Henoch / Rückraumspieler soll folgen

Handball-Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch werkelt an der Mannschaft für die neue Saison, vermeldet drei Neuzugänge. Weiter gesucht wird nach einem wurfgewaltigen Herren für den linken Rückraum. Hetzen lassen wollen sich die Verantwortlichen aber nicht, auch wenn nächste Woche die Vorbereitung beginnt. Von Johannes David "Wir haben die Leute mit Bedacht ausgewählt. Es muss menschlich passen", sagt NHV-Trainer Michael Schneider. Und so ganz unbekannt sind die Neuen wahrlich nicht. Die Namen Steve Müller, Lucas Mittag und Enrico Henoch dürften einigen Delitzschern durchaus vertraut sein. Torhüter Müller (26) stammt aus der Loberstadt und kommt von Oberligist HSG Wolfen. "Er war mein Wunschkandidat, ist jung und trotzdem schon sehr erfahren. Außerdem ist Delitzsch eine Herzensangelegenheit für ihn", sagt Schneider über den neuen Mann zwischen den Pfosten. Dort soll er mit Max Neuhäuser ein dynamisches Duo bilden. Was aus der Keeper Nummer drei, David Pulay, wird, steht bisher noch nicht fest. Endlich etwas "Größe" bringt Lucas Mittag in den vergleichsweise winzigen NHV-Rückraum. Der 1,90 m Schlaks wandert von der Handball-Akademie zur Concordia. Von der Jugend-Bundesliga zur Männer-Sachsenliga also. Der Linkshänder ist damit schon der Zweite nach Kreisläufer Georg Mendisch, der in der kommenden Spielzeit diesen Weg geht. "Wir sind darüber natürlich froh. Es ist eine reizvolle Aufgabe, so junge Spieler an den Herrenbereich heranzuführen. Das wollen wir möglichst zügig hinbekommen", erklärt Schneider. Und da wäre noch etwas. Mittag stammt aus Glesien, soll zu einer Identifikationsfigur heranwachsen. "Wir möchten in Zukunft den Schwerpunkt auf Leute aus der Region setzen, uns auf uns selbst besinnen", erzählt NHV-Mannschaftsleiter Sören Raab. Einen anderen Spieler aus der Nachwuchsschmiede, den Coach Schneider nachweislich gerne gehabt hätte, zieht es dagegen nach Leipzig. Patrick Baum flirtet heftig mit Drittligist SG LVB. Der junge Spielmacher wäre sicher ein Kandidat für die Nachfolge des abgewanderten Kapitäns Matthias Juknat gewesen. Vielleicht schlüpft stattdessen der vielseitige Henoch (bisher HSG Neudorf/Döbeln) in diese Rolle. Mit 30 Jahren ist er der Älteste aus dem frisch verpflichteten Trio. "Er soll die Balance zwischen älteren und jüngeren Spielern herstellen", so Schneider. Dafür müsste Henoch prädestiniert sein, schließlich kennt er als Regionaltrainer die Handball-Akademie bestens, hat mit vielen Talenten schon zusammengearbeitet. Abgeschlossen sind die Delitzscher Personalplanungen noch nicht. Man durchforstet weiter den Spieler-Dschungel nach einer Waffe für den linken Rückraum. Namen lassen die Verantwortlichen freilich keine fallen. Nachdem Kilian Kraft seine Zusage zurückgezogen hatte, gehen die NHV-Macher mit Wasserstandsmeldungen sehr vorsichtig um. Zumindest etwas gibt Schneider dann doch preis: "Wir arbeiten dran, noch ein, zwei Kracher zu holen. Das wird aber sehr überlegt passieren, ich bin da auch sehr wählerisch." Der Teamgedanke schwebt über allem. Deshalb braucht auch niemand schon zum Trainingsauftakt am kommenden Dienstag mit dem "Kracher" zu rechnen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.Juni 2013






Donnerstag, 16. Mai 2013

NHV-Kapitän Juknat geht von Bord

Kapitän und Spielmacher Matthias Juknat verlässt den NHV Concordia Delitzsch. Den 31-jährigen Kopf des Handball-Sachsenligisten zieht es beruflich nach Berlin, so dass eine Fortsetzung seiner Laufbahn auf diesem Niveau nicht möglich ist. "Wir hatten gehofft, dass ,Juki' auf Abruf bereitsteht. Er wird aber nicht mittrainieren können. Unter diesen Umständen macht es keinen Sinn. Ein herber Verlust für uns", sagte NHV-Trainer Michael Schneider gestern der LVZ. Auch Rückraum-Akteur Nico Ludwig verabschiedet sich aus Delitzsch. Er setzt in den nächsten zwei Jahren seine Ausbildung in Zittau fort.
Neben den zwei Abgängen vermeldet der Club auch zwei "halbe" Neuzugänge. Aus der eigenen Jugend stößt Kreisläufer Georg Mendisch zum Team, aus der eigenen Reserve Spielmacher-Talent Julius Hartmann. "Junge Spieler passen gut ins Konzept. Wir wollen schließlich langfristig etwas aufbauen", sagt Schneider. Gleichwohl müssen auch noch etwas erfahrene Akteure her, soll in der kommenden Saison das Ziel Aufstieg realistisch sein. Noch ist allerdings nichts fix. Verzweifelt gesucht wird mindestens ein Schütze für den verwaisten linken Rückraum. Jene Position die eigentlich Matthias Strehle gebührt, der aber nach seiner langwierigen Schulterverletzung wohl nicht mehr für diesen Part in Frage kommt. "Er arbeitet sich derzeit in zwei andere Positionen rein", berichtet Schneider. Schon gegen Ende der vergangenen Spielzeit tauchte Strehle vornehmlich linksaußen und in der Defensive auf.
Derweil trainert die Mannschaft einmal pro Woche locker-leicht. "Tschiepchen machen", nennt der Coach diese Einheiten. In vier Wochen startet die Saisonvorbereitung - sicher ohne "Tschiepchen", aber womöglich noch mit dem ein oder anderen neuen Gesicht.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 16.Mai 2013

Alles Gute "Juki" und Nico für Eure Zukunft wünscht die Fanpage !!!

Samstag, 20. April 2013

Conc. Delitzsch - SG LVB II 30:26 (14:15)

Erweckungserlebnis zum Schluss

Eine ordentliche Halbzeit hat den Mannen des NHV Concordia Delitzsch gereicht, um die Vizemeisterschaft der Handball-Sachsenliga klarzumachen. Mit 30:26 (14:15) bezwang das Team von Trainer Michael Schneider am Sonnabend vor fast vollen Becker- Hallen-Rängen die SG LVB Leipzig II.
Als das letzte Signalhorn der Saison verklungen war, platzte NHV-Kapitän Matthias Juknat endlich mit der Wahrheit heraus. "Von der Sache her wollten wir schon nach oben. Auch wenn wir uns nach außen hin zurückgehalten haben." Inoffiziell lautete das Ziel also doch Aufstieg. Der ist jetzt um ein Jahr verschoben. Wirklich sauer war der Capitano deswegen aber nicht. "Respekt vor der Mannschaft. Auf dem, was wir geleistet haben, können wir aufbauen", sagte Juknat.
Aufbauen können er und seine Kollegen allemal auf den zweiten 30 Minuten gegen die LVB-Reserve. Da verschmolzen Spielwitz und konsequente Abwehrarbeit zu einem ansehnlichen großen Ganzen. Zuvor bedurfte es allerdings eines Erweckungserlebnisses. Kurz vor der Pause lagen die Concorden mit drei Toren zurück, kassierten eine doppelte Unterzahl und schienen geradewegs ins Leipziger Gleisbett zu stolpern. Dann aber hielt der eingewechselte David Pulay einen Siebenmeter und geriet für die Gäste fortan zu einem "Paradebeispiel".
Beide Mannschaften kamen völlig verändert aus den Kabinen. Delitzsch wollte nun unbedingt seinen Heimnimbus wahren, während Leipzig zusehends auseinanderfiel. Nicht zuletzt, weil der überragende Marcus Leuendorf (im Vorjahr noch beim LVB-Drittliga-Team unter Vertrag) heiß lief, auch Harakiri-Würfe unterbrachte. "Es lief einfach gut. Ich hab' sie das ein oder andere mal überlistet", befand der listige Leuendorf anschließend. Und weil die LVB in Halbzeit zwei bis auf den brandgefährlichen David Frenzel offenbar die Weichen falsch gestellt hatte, feierten die Hausherren nach dem Abpfiff ihren Vizetitel ausgelassen inmitten eines kühlen Stromes aus Freibier.
Selbst Coach Michael Schneider sah an diesem Freudentag gnädig über die wenig berauschende erste Hälfte hinweg "Da waren wir nicht ganz auf der Platte, aber das kann ich den Jungs nicht verübeln." Und außerdem lief am Ende ja doch alles in die richtige Richtung. Grund: "Ein Handballspiel besteht aus 60 Minuten." Da hatte der Trainer wohl noch ein paar Pfennige für die Phrasensau beiseite geschafft. Ob vor der neuen Saison die Kampfansage gen Aufstieg folgt? In jedem Fall soll der Kader verjüngt werden. Momentan zieren gleich sechs Herren jenseits der 30 den Kader, darunter Schlüsselspieler wie Marcel Ulrich (der übrigens heute 33 wird - Glückwunsch Ulle!), Marcus Leuendorf und eben Matthias Juknat. Schauen wir mal.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 22.April 2013

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Samstag, 13. April 2013

Mot.Cunewalde - Conc.Delitzsch 24:27 (11:11)

Concordia mit der besseren Spielanlage

"Es war das erwartet schwierige Spiel", resümierte NHV-Trainer Michael Schneider. Der Kontrahent, SG Motor Cunewalde, rief im letzten Heimspiel der Saison nochmals alles ab, was möglich war, bot den gut 300 Zuschauern eine leidenschaftliche Partie. NHV Concordia Delitzsch nahm den Kampf an, überzeugte mit einer soliden Spielanlage und siegte am Ende mit 27:24 Toren.
"Ich denke, wir hatten den stärkeren Willen, das Spiel zu gewinnen", meinte Schneider. In der ersten Halbzeit war die Partie nahezu ausgeglichen. Die Gastgeber führten lediglich beim 4:3, danach kamen sie nicht mehr nach vorn. Beim 11:11 wurden die Seiten gewechselt. Die Delitzscher kamen konzentrierter aus der Kabine, legten gleich drei Tore in Folge vor. Dieser Toreabstand hatte lange Bestand. Erst beim 22:22 kamen die Cunewalder heran, schnupperten Morgenluft. Doch so schnell wie sie die Chance auf einen Sieg sahen, so schnell zerplatzten auch die Hoffnungen. Vor allem waren es die NHV-Außen Jan Jungandreas und Jacob Schlichter, die den Cunewalder Motor immer wieder ins Stottern brachten. Zwar gelang ihnen noch das 23:23, auch das 24:24, doch dann zogen die nervenstärkeren Delitzscher nochmals an, profitierten von ihrer Athletik und auch von Fehlern der Gastgeber. Die Schneider-Schützlinge traten die Rückreise mit einem Erfolg und zwei Punkten im Gepäck an. NHV Concordia Delitzsch bleibt weiterhin Tabellenzweiter, hat noch eine Zehn-Tore-Differenz zu ZHC Grubenlampe. Das sollte für den Vize-Meistertitel reichen. Das Spiel gegen SG LVB Leipzig II muss allderdings noch gewonnen werden.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 15.April 2013

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Samstag, 6. April 2013

Concordia - ZHC Grubenlampe 24:24 (10:11)

Fegefeuer der Emotionen

Dieser Samstagabend war nichts für Handball- Feingeister, dafür aber intensiv vom ersten bis zum letzten Schweißtropfen. Und weil das packende Sachsenliga- Spitzenspiel zwischen dem NHV Concordia Delitzsch und dem Zwickauer HC Grubenlampe keinen Verlierer verdient hatte, hieß es nach 60 dramatischen Minuten 24:24 (10:11). Obendrauf gab es sogar noch eine kleine "Verlängerung" der seltenen Sorte.
Zum Klang der Schlusssirene nahm ZHC-Fels Michael Hätterich den heran torpedierenden NHV-Kiesel Jacob Schlichter an der Mittellinie auf die Hörner. Das sah übel aus und brachte die Volksseele zum Sieden. Beide Mannschaften, Trainer, Betreuer und sogar ein paar nicht angeleinte Zuschauer stürmten das Parkett. Ungezogene Wortfetzen flogen - aber zum Glück keine Fäuste. Als der Dampf wieder runter war vom Kessel, die Nervenbahnen beruhigt, ergriff Heimtrainer Michael Schneider das Wort, kommentierte die Zugabe nüchtern: "Das war eigentlich ein Allerweltsfoul, aber nach so einem Spiel kochen eben die Emotionen hoch."
Und was war das für ein Spiel! Die Delitzscher krochen praktisch die gesamte zweite Halbzeit ein, zwei Törchen hinterdrein. Doch vier Minuten vor Ende Gelände gelang Jan Jungandreas der erste Ausgleich seit gefühlten Äonen (23:23). Die restlichen 240 Sekunden verbrachten die Hausherren damit, goldig glänzende Chancen auszulassen. Jungandreas versemmelte einen Konter, Marcus Leuendorf warf aus der Ferne einmal auf die Latte und einmal ins Nirwana.
Für so viel Gastfreundschaft bedankte sich Zwickaus Kreisläufer-Bär Oliver Meyer mit dem 23:24. Eine halbe Minute vor dem Ende schien der Heimnimbus überholt. Die Grubenlampen (angesichts ihrer Staturen passt der Begriff Flutlichtmasten wohl besser) waren in Ballbesitz, mussten nur noch das machen, was sie am besten können - die Uhr herunter spielen.
Doch dann tauchte Matthias Strehle aus der Tiefe des Raumes auf, stahl die Pille und Jungandreas netzte den Konter zum Endstand ein. Dann brach das Kurzzeit-Chaos aus. Strehle scherte sich wenig später nicht mehr drum. Schließlich hatte er in seinem ersten Spiel seit Monaten eine brandstarke Leistung aufs Parkett geschmiedet: "Für mich war das heute befreiend. Nach der langen Auszeit bin ich jetzt einfach nur glücklich."
Michael Schneider hingegen wusste nicht recht, ob lachen oder heulen, saß nach dem Abpfiff minutenlang mit versteinerter Miene auf der Bank. "Da kommen heute viele Faktoren zusammen." Sprachs und zählte einige auf: vergebene Möglichkeiten, nicht genutzte Lücken, aber auch Glück, dass Meyer mit der letzten ZHC-Großchance an Stephan Sarközi im Kasten scheiterte. Den Auftritt der Unparteiischen wollte der Coach dagegen am liebsten in den Mantel des Schweigens hüllen, rang sich dann immerhin ein "sie haben nicht gerade zur Beruhigung des Spiels beigetragen", ab. Und damit indirekt das unschöne Schlussszenario herauf beschworen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 8.April 2013

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Sonntag, 10. März 2013

HVH Kamenz - Conc. Delitzsch 30:30 (17:13)

Delitzschs Trip endet in Kamenz

Nach dem berauschenden Handballfest gegen Spitzenreiter Einheit Plauen vor Wochenfrist sind die Mannen von Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch wieder runter von ihrem Trip. Am Sonntagabend kam das Team von Trainer Michael Schneider beim Tabellenvierten HVH Kamenz zu einem 30:30-Remis, verteidigte damit immerhin Rang zwei, der Traum von der Meisterschaft aber dürfte bei drei ausstehenden Spielen und vier Punkten Rückstand auf Plauen endgültig ausgeträumt sein.
Auswärts können die Delitzscher einfach nicht mehr gewinnen. Inzwischen warten sie seit dem 12.Januar (jenem irren 45:24 beim HSV Dresden) auf einen flotten Zweier in der Fremde. Doch angesichts der mal wieder backpapierdünnen Personaldecke war der Coach Schneider "durchaus zufrieden. Wir nehmen den Punkt gerne mit". Mit etwas Glück wäre sogar mehr drin gewesen, doch den letzten Angriff gaben die Gäste ein wenig überhastet aus den Händen. Mit etwas mehr Pech wäre aber auch weniger drin gewesen, schließlich war der Concordia-Ausgleich erst wenige Sekunden zuvor gefallen. Überhaupt japste der NHV lange Zeit einem Rückstand hinterher. Vier Tore lag die Mannschaft zur Pause zurück, zauberte dann einen fulminanten Lauf aufs Parkett und sorgte so für die angesprochenen dramatischen Schlussminuten.
Und da so viel Aufregung am Stück der Gesundheit schadet, können die Delitzscher fürs Erste der Frühjahrsmüdigkeit freien Lauf lassen, verdächtige vier Wochen lang die Beine hochlegen. Dann steigt das erquickliche dreifache Saisonfinale mit Spielen gegen den Zwickauer HC Grubenlampe (Rang 3), bei Motor Cunewalde (6.) und gegen LVB Leipzig II (5). "Die Pause kommt uns sehr entgegen. Viele müssen kleinere Blessuren und Krankheiten auskurieren", erzählt Schneider. Deswegen fährt er in dieser Woche auch das Trainingspensum etwas herunter, um pünktlich zum Saisonfinale die Zügel wieder anzuziehen. Platz zwei soll schließlich, falls nötig, mit Beißen und Kratzen über die Ziellinie gebracht werden.
Eine erfreuliche Nachricht noch zum Schluss: Bereits vergangene Woche hat der Trainer seinen Vertrag verlängert, bleibt der Concordia mindestens ein weiteres Jahr erhalten. Langfristige Planung fetzt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.März 2013

Samstag, 2. März 2013

Conc. Delitzsch - Einheit Plauen 23:17 (10:10)

Max Neuhäuser vernagelt Tor & zieht Plauen den Nerv

Es war als Spitzenspiel angekündigt und es hielt bis zur letzten Minute das, was sich Freunde des gepflegten Handballspiels erhoffen: energiegeladene temporeiche Aktionen, kämpferisch-faire Szenen und am Ende eine siegreiche Mannschaft, die den Erfolg dank der besseren Leistung verdient. NHV Concordia Delitzsch bezwang in eigener Halle den Tabellenspitzenreiter in der Sachsenliga, HC Einheit Plauen, deutlich mit 23:17 (10:10) Toren. Es war überhaupt erst die zweite Niederlage, die die Gäste aus der Spitzenstadt in dieser Saison hinnehmen mussten. Von den gut 400 Zuschauern kamen 100 mit dem HCE-Fanbus.
Erst in der 58. Minute wollte sich beim Concordia-Trainer Michael Schneider ein zufriedenes Lächeln einstellen, da blieb er auch einfach mal sitzen und beobachtete seine Jungs, die auf dem Parkett des Kultur- und Sportzentrums in Delitzsch eine hervorragende Arbeit ablieferten. So sieht also absolute Zufriedenheit aus. Kurz zuvor waren die Plauener, diesmal Marcus Clauss, erneut an Max Neuhäuser gescheitert, da hieß der Spielstand bereits 17:22. Wenn im Handball auch vieles in Sekunden passieren kann, dass den Schneider-Schützlingen noch der Sieg genommen werden könnte, daran glaubte wohl keiner mehr. Dafür hatten aber die NHV-Akteure am Ende selbst gesorgt. "Meine Jungs haben genau das umgesetzt, was wir uns im Training sehr hart erarbeitet haben", sagte Coach Schneider glücklich. Dass es eine Begegnung werden würde, die von beiden Mannschaften alles abverlangt, war klar. Dass beide Teams dieses mörderische Tempo nahezu über die gesamte Spielzeit auch gehalten haben, war so nicht zu erwarten. Die Delitzscher konnten sich zunächst ein Zwei-Tor-Polster schaffen. Die Treffer zum 4:2 markierte allein Jan Jungandreas. Trauten sich die andern nicht? Oh doch. Vor allem traute sich Max Neuhäuser einiges zu. In der Anfangsphase hielt er gleich zwei Siebenmeter, seine Selbstsicherheit wuchs und strahlte auch auf die Vorderleute ab. Plauen blieb immer wieder dran, glich aus und hatte auch Pech. Die Materialprüfung des Tores blieb für die Concorden folgenlos. Am Kreis schaffte sich der kranke Marcel Ulrich unnachahmlich seinen Platz. Jungandreas bediente ihn aber auch brillant. Mit einem 10:10 ging es in die Kabine. Plauen zog danach an, nutzte vor allem die Räume, die sich ihnen in der Concordia-Abwehr boten. Die NHV-Jungs attackierten den Ballführenden teils weit vor dem Neuner. Das birgt Risiken. Plauen hingegen agierte aus einem 6-0-Riegel heraus. Hat ihnen aber nichts genützt! Die Fehlerquote auf Gästeseite wuchs zunehmend, der Spielfaden ging ihnen zwischenzeitlich verloren. Die Delitzscher spielten konzentriert ihren Stiefel herunter. Selbst in Unterzahl behielten sie die Übersicht und trafen. Allerdings konnten sie sich nicht entscheidend absetzen. Das gelang erst in der 53 Minute, als Ulrich den Ball zum 20:17 ins Netz legte. Vorher waren zwei seiner Mitstreiter gescheitert. Die Plauener mussten nun noch mehr tun, spielten noch schneller - und waren von der Rolle. Es gelang ihnen nichts mehr. Der Frust stieg auf, dennoch blieb alles fair. Vorstandsvorsitzender Kai Emanuel sprach später von einer "Werbung für den Delitzscher Handball". "So etwas will ich hier sehen." Vielleicht in der Mitteldeutschen Oberliga?
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 4.März 2013

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Sonntag, 24. Februar 2013

SC Riesa - Conc. Delitzsch 31:31 (17:16)

Der Besuchs-Fluch

Es ist zum Mäusemelken. Die Handball-Mannen des NHV Concordia Delitzsch sind bei Sachsenliga-Schlusslicht SC Riesa am Sonntagabend nicht über ein 31:31 (16:17) hinausgekommen. Damit hat die Mannschaft von Trainer Michael Schneider vorm Topspiel gegen Einheit Plauen am kommenden Sonnabend fünf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Schon wieder haben sich die dunklen Vorahnungen des Michael S. erfüllt. Nach der überraschenden Pleite in Zwönitz Ende Januar schwante dem Coach auch diesmal Unheil - und so senkte sich auch in Riesa dunkle Nacht über das Spiel des NHV. Wirken in der Fremde etwa böse Voodoo-Geister? Sind die Auswärtsfahrten anno 2013 mit einem Fluch belegt? Mitnichten. Es reichen irdene Erklärungen, um dem wenig behaglichen Abend näher zu kommen.
Als da wäre: der schmerzlich vermisste Kreisläufer Marcel Ulrich, der mal wieder belegte, dass Delitzsch den Ausfall von Leistungsträgern schlicht nicht kompensieren kann. Ohne den erfahrenen Häuptling fand die Abwehr von Anfang an keinen Zugriff, wurde aus einem schnellen 0:3 fast ebenso schnell ein 3:9. So liefen die Gäste das gesamte Spiel über einem Rückstand hinterdrein. "Deswegen können wir am Ende mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Schneider, "aber mit der Spielweise bin ich über weite Strecken nicht einverstanden gewesen".
Immerhin schienen sich die Concorden noch im ersten Durchgang zu berappeln, schlichen sich bis zur Pause bis auf ein Tor heran.
Normalerweise kippen Abstiegskandidaten in solchen Fällen gern um, verlieren nach der Führung das Zutrauen und schließlich das Spiel. Doch Riesa wollte dieser schicksalhaften Weisheit partout nicht gehorchen, kam mit viel Dampf aus der Kabine und setzte sich wieder auf 26:21 ab. Ob der ein oder andere Delitzscher die Schlusslichter womöglich auf die leichte Schulter genommen hatte? "Das denke ich nicht", meinte Schneider. "Vielmehr sind einige übermotiviert rangegangen. Andere brauchen einfach noch Zeit, um sich auf diesem Niveau einzugewöhnen."
Zum Glück hatten die Gäste schon an diesem Tag noch etwas Zeit, den Super-Gau abzuwenden. Tatsächlich übernahmen sie in einer dramatischen Schlussphase beim Stand von 31:30 zum ersten Mal die Führungsrolle. Nach dem postwendenden Riesaer Ausgleich blieben noch 30 Sekunden für einen Zittersieg. Auch wenn daraus nichts mehr wurde, zog Schneider verbal seine Kappe. "Die Einstellung stimmt." Das ist wohl das Einzige worüber er sich gegen Plauen am Sonnabend keine Sorgen machen muss.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.Februar 2013