Sonntag, 15. April 2012

HVH Kamenz - SG DHfK/NHV 33:28 (16:13)

Niederlage und Verletzung

Die Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch haben zum Saisonabschluss eine weitere Schlappe kassiert. Am Sonntagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Schneider beim HVH Kamenz mit 28:33. Schon vorher stand fest, dass der Aufsteiger die Saison auf Rang fünf beenden würde.

Wie das so mit bedeutungslos gewordenen Spielen ist, sie bringen selten Gutes. In Kamenz verletzte sich SG-Kreisläufer Eric Thomas an der Schulter und fällt auf unbestimmte Zeit aus. "Das schmerzt wesentlich mehr als die Niederlage", sagte Schneider. Dabei hatte alles so hübsch angefangen. Die Gäste holten sich fix eine Drei-Tore-Führung und schienen den Tabellenachten im Griff zu haben. Aber nach einer Viertelstunde brachte der Ausfall von Thomas das Team völlig aus dem Rhythmus und Kamenz schlug eiskalt zu. Plötzlich waren die Hausherren tatsächlich Herr im Hause und erarbeiteten sich einen soliden Vorsprung. "Durch das viele Rotieren fehlte uns die Stabilität in der Abwehr", so Schneider, der Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gab. Hinzu gesellten sich einige unglückliche Offensiv-Aktionen der Seinen.

Und als Christian Bräuer nach 40 Minuten die rote Karte sah, nahm das Schicksal endgültig seinen Lauf. "Es gab dann keine Phase mehr, in der es so aussah, als würden wir das Ding noch umbiegen können", berichtete der Coach. Nun gönnt er seinen Schützlingen ein, zwei Wochen Abstand vom Handball - sich selbst allerdings nicht. Er nimmt bis zum Juni an einem Lehrgang teil, um die C-Lizenz abzulegen. Manch einer kann eben nie genug kriegen.

Johannes David, Leipziger Volskzeitung vom 17.April 2012

Sonntag, 1. April 2012

SG DHfK/NHV - Einheit Plauen 24:27 (13:15)

Verfluchter Heimfluch

Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat am Sonntagabend im letzten Heimspiel der Saison eine wahre Abnutzungsschlacht gegen den Tabellendritten HC Einheit Plauen mit 24:27 (13:15) verloren. Immer wieder holten die Hausherren deutliche Rückstände auf, nur um am Ende doch gesenkten Hauptes das Parkett der Becker-Halle zu verlassen. Noch Minuten nach dem Abpfiff schüttelte Jan Jungandreas ungläubig, enttäuscht und ausgepumpt den Kopf. Wieder einmal hatten er und seine Teamkollegen alles in die Waagschale geworfen, doch gegen erbarmungslose Gäste und den Heimfluch der Rückrunde waren sie machtlos. Nur ein einziger Sieg sprang 2012 im Becker-Karton heraus - zu wenig um das Podest der Sachsenliga zu erklimmen. "Plauen ist uns heute eine halbe Nasenspitze voraus gewesen. Uns hat letztlich die Kraft gefehlt, um zum Schluss noch einmal ranzukommen. Trotzdem muss ich der Mannschaft für ihre starke kämpferische Leistung ein Kompliment machen", sagte SG-Trainer Michael Schneider.

Denn ab der zehnten Minute liefen die Seinen fast immer einem Rückstand hinterher. Die unwahrscheinlich wuchtigen Plauener stellten die Loberstädter vor riesengroße Probleme. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Den hünenhaften HV-Rückraum versuchte Delitzsch mit extrem offensiver Deckung auf Distanz zu halten, attackierte teilweise kurz hinter der Mittellinie (!). Die sich bietenden Lücken nutzte Gästespielmacher Lukas Klima vortrefflich und recht bald zog seine Mannschaft davon (5:8, 18. Minute). Auch weil Delitzsch vorn einige Großchancen ausließ und so einer bitteren Pleite entgegenzusteuern schien.

Eine Auszeit musste her und wirkte wahre Wunder. Torwart Max Neuhäuser fiel in dieser Phase nicht nur mit schönen Paraden, sondern auch mit tollen Pässen über das ganze Spielfeld auf, wofür er bisher kaum bekannt war. "Max lernt Woche für Woche dazu und hat in dieser Saison einen großen Sprung gemacht. Er genießt unser Vertrauen und zahlt es zurück", lobte Schneider seinen 19-jährigen Keeper. Außerdem beflügelten diverse glückliche Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos die Aufholjagd.

Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit schien der Zauber verflogen. Wieder entfloh Plauen auf drei Tore. Seltsamerweise schlug Delitzsch nun in Unterzahl zurück und drehte die Partie (19:18, 39.). Irdisch ließ sich das nicht erklären, weshalb Schneider von einem "Rausch" sprach. Doch auch dieser endete jäh. Die SG warf fortan zehn Minuten lang nur noch die Wand oder den gegnerischen Torwart an (19:23, 47.). Geschlagen gab sich das Team trotzdem nicht und verkürzte tatsächlich noch einmal auf 22:23. Die Halle brodelte, aber weiter trugen die Füße nicht. Plauen spielte das Ding abgezockt herunter und gewann verdient. Philipp Zimmer, dritter Delitzscher Torwart, sagte nach dem Abpfiff zu Schneider: "Wir sehen uns am Dienstag." Nach dem Spiel ist vor dem Training. Und in zwei Wochen geht's für Zimmer und Kollegen zum Saison-Halali nach Kamenz.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 3.April 2012
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