Samstag, 24. September 2016

NHV - USV Halle 21:16 (8:8)

Spaß im neuen Wohnzimmer

Der NHV Concordia Delitzsch ist endgültig in der Handball- Oberliga angekommen. Am Samstagabend bezwangen die Schützlinge von Trainer Wladimir Maltsev Drittliga-Absteiger USV Halle mit 21:16 (8:8). Einen nicht geringen Anteil am Sieg hatte die fantastische Stimmung im neuen NHV-Wohnzimmer, der Mehrzweckhalle.
Anschließend zollte auch Gästetrainer Fabian Metzner den Hausherren Tribut: „Es war ein verdienter Sieg in einem seltsamen Spiel. Wir haben uns zu viele Fehler im Angriff geleistet und nie wirklich ein Mittel gegen einen sehr massiven Innenblock gefunden.“ Sein Gegenüber Wladimir Maltsev nahm dieses Kompliment natürlich genüsslich zur Kenntnis, machte seinen Jungs ein „riesengroßes Kompliment“. Und das nicht ohne Grund: „Wir waren anfangs nervös, doch in der zweiten Halbzeit haben wir konzentriert gespielt.“
Der NHV musste gegen den bis dato ungeschlagenen USV auf Randt, Jungandreas, Schlegel und Sowada verzichten. Allerdings waren auch die Hallenser personell gebeutelt, so dass auf beiden Seiten nur zwei Wechselspieler zur Verfügung standen. Ob das der Grund für eine so seltsame erste Halbzeit war? Halle begann mit einer offensiven Abwehr und Concordia versuchte mit der bewährten 6:0-Deckung den Angriff der Gäste in den Griff zu bekommen. Beide Defensivreihen machten von Anfang an einen guten Job. Viele Fehlwürfe und technische Fehler prägten beidseitig das Angriffsspiel. Concordia ging nach 13 Minuten erstmals in Führung, als Patrick Baum einen Siebenmeter zum 4:3 verwandelte.
Das Spiel nahm trotzdem nicht so richtig Fahrt auf, die Abwehrreihen bestimmten nach wie vor das Geschehen und vorn taten sich beide Seiten schwer. Zusätzlich wurde Delitzsch immer wieder durch Zeitstrafen geschwächt und so ging es mit einem bescheidenen 8:8 in die Pause. Die zweite Halbzeit begann für den Gastgeber denkbar schlecht, Concordia stand plötzlich nur noch mit vier Spielern auf der Platte und Halle nutzte diese Situation und ging schnell mit 10:8 in Führung. Langsam wurden die knapp 400 Zuschauer nervös, denn es wollten einfach keine Tore mehr fallen. Folgerichtig nahm Wladimir Maltsev in der 39. Minute eine Auszeit. Offenbar fand der Delitzsch-Coach die richtigen Worte, denn der NHV legte eine Schippe drauf und erzielte in den nächsten zehn Minuten fünf Tore. Pulay im Delitzscher Tor brachte die Hallenser zur Verzweiflung und die starke Abwehr provozierte immer wieder Fehler.
Das war Halles Trainer Metzner zu viel, er nahm in der 50. Minute nach einem 7:0-Lauf der Concorden zum 15:10 seinerseits eine Auszeit. Danach stellte er die Deckung um und im Angriff legte der USV einen Zahn zu. So schmolz der Delitzscher Vorsprung zusammen, vor allem Sogalla nutzte seine Möglichkeiten. Trotz der Aufholjagd blieb Concordia selbstbewusst und kämpfte. Nachdem Halle drauf und dran war, das Spiel zu drehen, nahm Maltsev beim Stand von 18:16 eine weitere Auszeit. Danach spielte nur noch Delitzsch und schraubte das Ergebnis zum hochverdienten 21:16- Heimsieg in die Höhe. Mit diesem Sieg schob sich der NHV Concordia vorerst auf Platz acht in der Tabelle.
Mit dem zweiten Saisonerfolg im Rücken kann das Team optimistisch zu den zwei nacheinander folgenden Auswärtsspielen in Hermsdorf und Köthen fahren, bevor es am 22. Oktober gegen den ZHC Grubenlampe das nächste Heimspiel ansteht.
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 26.September 2016

Samstag, 17. September 2016

HC Burgenland - NHV 29:31 (13:13)

NHV Concordia feiert ersten Oberliga-Sieg

Aufsteiger NHV Concordia Delitzsch hat Spitzenreiter HC Burgenland gestürzt und die ersten Zähler in der Handball- Oberliga eingesammelt. Die Gäste gewannen mit 31:29 (13:13).
Vor dem Anpfiff in der spärlich beleuchteten Naumburger Halle standen die Zeichen für die Delitzscher nicht zum Besten. Zwei knappe Niederlagen zerrten an den Nerven, der Gastgeber war stark in die Saison gestartet und Concordias Mannschaftskapitän Jan Jungandreas fiel verletzungsbedingt aus. Er wird wegen eines im vorigen Match erlittenen Innenbandrisses bis Mitte November fehlen.
Das Spiel wogte hin und her, keine Mannschaft konnte sich absetzen und folgerichtig stand es nach knapp zehn Minuten 4:4. Danach legten die Concorden eine Schippe drauf und erzielten in der 12. Minuten eine Zwei- Tore-Führung. Vor allem Danny Trodler spielte seine Stärken aus und ließ den hochgelobten Galia im Burgenländer Tor blass aussehen.
In dieser Phase verletzte sich Daniel Sowada am Sprunggelenk und wird wohl eine Weile pausieren müsse. Die Mannschaft blieb unbeeindruckt und spielte weiter diszipliniert nach vorn. Lohn dieser Spielweise war immer wieder eine knappe Führung für Delitzsch, einige leichte Fehler im Angriff luden die Gastgeber jedoch mehrmals zu schnellen Kontern ein – mit einem 13:13 ging es in die Pause.
Der NHV startete in den zweiten Durchgang wie die Feuerwehr, nutzte die Fehler des Gegners und führte nach fünf Minuten 17:14. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste, die Führung würde Concordia nicht wieder aus der Hand geben.
Delitzsch wechselte dann noch einmal den Torhüter, Franz Flemming zog mit tollen Paraden seinen ehemaligen Mannschaftskameraden den Zahn. Als dann knapp zehn Minuten vor Schluss eine Fünf-Tore-Führung für Delitzsch auf der Anzeigetafel stand, war die Zuversicht groß. Mit einer letzten Auszeit versuchte der HC Burgenland das Blatt zu wenden. Es schien zu fruchten, die Gastgeber kamen bis auf zwei Tore heran, sechs Minuten waren noch zu spielen. Die jungen Delitzscher ließen sich aber nicht beeindrucken. 20:41 Uhr war es dann so weit, Riesenjubel auf dem Parkett und der Tribüne, der NHV holte die ersten hochverdienten Oberliga-Punkte.
Trainer Wladimir Maltsev: „Viel möchte ich nicht sagen, nur ein großes Kompliment an die Jungs, dass sie super gekämpft haben. Und was mich gefreut hat, dass die Jungs diesmal gut umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Aber das ist nur das dritte Spiel und wir haben keine Zeit, viel zu feiern."
Hartmut Sommerfeldt, Leipziger Volkszeitung vom 19.September 2016

Samstag, 10. September 2016

NHV - HC Glauchau/Meerane 22:23 (8:11)

Am Ende wieder leere Hände

Der NHV Concordia Delitzsch hat schon am zweiten Spieltag der Mitteldeutschen Handball-Oberliga ein Déjà vu erlebt. Im vorerst letzten Spiel in der altehrwürdigen Beckerhalle verlor die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev am Sonnabend mit 22:23 (8:11) gegen den HC Glauchau/Meerane. Wie schon zur Viertliga-Premiere vor einer Woche in Staßfurt fehlte den Loberstädtern ein Tor zum Punktgewinn.
„Ich habe gemerkt, dass die Jungs sich sehr unter Druck gesetzt haben. Sie wollten das letzte Spiel in der Beckerhalle unbedingt gewinnen, deswegen kam so viel Hektik und Nervosität auf“, sagte Maltsev anschließend. Kapitän Jan Jungandreas formulierte es noch drastischer: „Heute war definitiv mehr drin. Gegen eine so stark dezimierte Mannschaft wie Glauchau muss man zu Hause gewinnen!“ Das passierte aber nicht.
Mit Glauchau kam eine erfahrene Mannschaft nach Delitzsch, die weiß, worauf es in dieser Liga ankommt. Genau das sah man auch in den ersten Minuten des Spiels. Während es die Gäste durch ihr druckvolles, variables Spiel immer wieder schafften, Lücken in der Delitzscher Abwehr zu finden, gelang dies dem NHV nicht. So musste Wladimir Maltsev bereits früh zur Auszeit greifen und die tat der Mannschaft sichtlich gut. In der Abwehr standen die Concorden jetzt wesentlich stabiler und im Angriff fanden nun auch die Delitzscher die Lücken und gingen sogar in Führung. Die konnten sie aber nicht lange verteidigen, denn dazu vergaben die Gastgeber einfach zu viele Chancen. Diese schlechte Chancenverwertung nutzten die Gäste konsequent aus und führten zur Pause nicht unverdient mit 11:8.
Auch nach dem Wechsel sah es zunächst nicht besser aus. Im Gegenteil, Glauchau konnte die Führung relativ locker auf 17:13 ausbauen. Was der NHV aber immer in die Waagschale werfen kann, ist bis zum Schluss zu kämpfen. So schmolz die Führung der Gäste langsam dahin und beim Stand von 17:18 bebte so langsam die Halle. Doch dann versemmelten die Hausherren wieder beste Chancen, was der HC nutzte, um auf 21:18 davonzuziehen.
Jetzt wurde es bei tropischen Temperaturen im Becker-Gewächshaus dramatisch. Delitzsch wollte unbedingt die Niederlage verhindern und kämpfte bis zum Umfallen. Bis auf ein Tor kamen die Hausherren noch einmal heran, ehe Glauchau wieder vorlegte. So ging es bis Sekunden vor Schluss, als sich die Concorden noch einmal den Ball erkämpften. Mit etwas mehr Ruhe, auch wenn nur noch wenige Sekunden zu spielen waren, hätte die Mannschaft sich vielleicht noch eine Chance erspielen können. So aber kam der Pass beim Gegner an und Delitzsch verließ das Parkett erneut als unglücklicher Verlierer. „Für den ersten Sieg fehlten ein paar mehr Ballgewinne in der Abwehr und ein paar Tore im Angriff“, sagte Maltsev.
Jetzt heißt es, nach vorn blicken. In Naumburg beim HC Burgenland geht es am nächsten Wochenende um die nächsten Punkte. Der HCB hat als einzige Mannschaft seinen bisherigen Saisonspiele souverän gewonnen, was Maltsev nicht aus der Ruhe bringt. „Wir müssen jetzt dort punkten, wo es niemand von uns erwartet.“ In Naumburg zum Beispiel. Vielleicht wird es dort ja mal ein knapper Sieg und nicht schon wieder eine hauchdünne Niederlage...
Sven Sauerbrey/Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 12.Sepetember 2016

Samstag, 3. September 2016

HV Rot-Weiß Staßfurt - NHV 27:26 (12:11)

Tiefschlag in der Schlusssekunde

Unglücklicher hätte die Oberliga-Premiere des NHV Concordia Delitzsch wohl nicht enden können. Am Freitagabend kassierten die Handball-Männer von Trainer Wladimir Maltsev durch einen Gegentreffer in der Schlusssekunde eine 26:27-Niederlage bei Rot-Weiß Staßfurt. Dabei war Jan Jungandreas erst zehn Sekunden vor Ultimo der Ausgleich gelungen.
Bei Funzellicht in der wohl merkwürdigsten Halle der Mitteldeutschen Oberliga unterstützten zahlreiche Delitzscher Schlachtenbummler ihre Mannschaft beim Debüt in Liga vier. Ohne Respekt und langes Abtasten ging es in die Vollen. Concordia bestimmte in den ersten Minuten das Spiel und übernahm verdientermaßen mehrfach in Führung. Max Neuhäuser im NHV-Kasten Tor konnte sich auszeichnen und vorn wirbelte Danny Trodler die Abwehr der Gastgeber durcheinander.
Nach einer knappen Viertelstunde begann sich das Spiel langsam zu drehen. Staßfurt steigerte sich und kam immer wieder über rechts zu schnellen Torerfolgen. Dennoch blieb Delitzsch dran, so dass sich ein enges Spiel entwickelte, bei dem sich kein Team absetzen konnte. Selbst eine zwischenzeitliche Dreitoreführung der Rot-Weißen brachte die Concorden nicht aus dem Konzept. Allerdings wurde jetzt schon deutlich, dass die NHV-Deckung noch nicht optimal funktionierte, immer wieder gab es Abstimmungsprobleme, die zu leichten Toren für Staßfurt führten. So ging es folgerichtig mit einer 12:11-Führung der Gastgeber in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste, der NHV startete besser und konnte den Rückstand schnell in eine 16:14-Führung umwandeln. Das Spiel wogte jetzt hin und her. Ein ständies Wechselspiel zwischen Ausgleich, Führung und Rückstand sorgte für Hochspannung auf und neben dem Parkett. In dieser Phase wäre für Concordia deutlich mehr drin gewesen, aber Torhüter und Abwehr konnten nicht konstant für Sicherheit sorgen. Bei solch knappen Spielständen (drei Minuten vor Abpfiff stand es 25:25) sind gerade die Keeper von entscheidender Bedeutung. Dabei versuchte Maltsev alles, gab allen drei Torhütern Einsatzzeit.
In den letzten Minuten nahm das Drama schließlich seinen Lauf. Keinen hielt es mehr auf seinem Platz, die Halle bebte. Als Jan Jungandreas per Siebenmeter wenige Sekunden vor Schluss den hochverdienten Ausgleich erzielte, war die Hoffnung auf Delitzscher Seite auf einen Punktgewinn groß.
Dann jedoch kam der letzte Angriff des Spiels für Staßfurt. Mit Übersicht und Routine erzielte der erst kurz vor Saisonbeginn verpflichtete Rumäne Ionut Cosmin Tiganasu von rechtsaußen in der letzten Spielsekunde den Siegtreffer zum 27:26. Die Staßfurter konnten ihr Glück ebenso wenig fassen wie die Delitzscher ihr Pech. So endete der Start in die neue Liga für den NHV mit einer denkbar knappen Niederlage.
Was bleibt als Resümee? Die Concorden hatten sich gut geschlagen und waren mindestens ebenbürtig. Das bei diesem Spiel nicht mindestens ein Punkt heraussprang, lag hauptsächlich an einer nicht immer sattelfesten Abwehr. Trainer Maltsev wird hier sicher im Training ansetzen müssen, damit in den zukünftigen Begegnungen Delitzschs eigentliche Stärke, schnelles Spiel nach vorn nach Ballgewinnen, besser zum Tragen kommt. Schon am Samstag in der Beckerhalle gegen Glauchau sollte das besser funktionieren als zum Auftakt.
Hartmut Sommerfeldt, Leipziger Volkszeitung vom 5.September 2016