Der NHV Concordia Delitzsch ist endgültig in der Handball- Oberliga angekommen. Am Samstagabend bezwangen die Schützlinge von Trainer Wladimir Maltsev Drittliga-Absteiger USV Halle mit 21:16 (8:8). Einen nicht geringen Anteil am Sieg hatte die fantastische Stimmung im neuen NHV-Wohnzimmer, der Mehrzweckhalle.
Anschließend zollte auch Gästetrainer Fabian Metzner den Hausherren Tribut: „Es war ein verdienter Sieg in einem seltsamen Spiel. Wir haben uns zu viele Fehler im Angriff geleistet und nie wirklich ein Mittel gegen einen sehr massiven Innenblock gefunden.“ Sein Gegenüber Wladimir Maltsev nahm dieses Kompliment natürlich genüsslich zur Kenntnis, machte seinen Jungs ein „riesengroßes Kompliment“. Und das nicht ohne Grund: „Wir waren anfangs nervös, doch in der zweiten Halbzeit haben wir konzentriert gespielt.“
Der NHV musste gegen den bis dato ungeschlagenen USV auf Randt, Jungandreas, Schlegel und Sowada verzichten. Allerdings waren auch die Hallenser personell gebeutelt, so dass auf beiden Seiten nur zwei Wechselspieler zur Verfügung standen. Ob das der Grund für eine so seltsame erste Halbzeit war? Halle begann mit einer offensiven Abwehr und Concordia versuchte mit der bewährten 6:0-Deckung den Angriff der Gäste in den Griff zu bekommen. Beide Defensivreihen machten von Anfang an einen guten Job. Viele Fehlwürfe und technische Fehler prägten beidseitig das Angriffsspiel. Concordia ging nach 13 Minuten erstmals in Führung, als Patrick Baum einen Siebenmeter zum 4:3 verwandelte.
Das Spiel nahm trotzdem nicht so richtig Fahrt auf, die Abwehrreihen bestimmten nach wie vor das Geschehen und vorn taten sich beide Seiten schwer. Zusätzlich wurde Delitzsch immer wieder durch Zeitstrafen geschwächt und so ging es mit einem bescheidenen 8:8 in die Pause. Die zweite Halbzeit begann für den Gastgeber denkbar schlecht, Concordia stand plötzlich nur noch mit vier Spielern auf der Platte und Halle nutzte diese Situation und ging schnell mit 10:8 in Führung. Langsam wurden die knapp 400 Zuschauer nervös, denn es wollten einfach keine Tore mehr fallen. Folgerichtig nahm Wladimir Maltsev in der 39. Minute eine Auszeit. Offenbar fand der Delitzsch-Coach die richtigen Worte, denn der NHV legte eine Schippe drauf und erzielte in den nächsten zehn Minuten fünf Tore. Pulay im Delitzscher Tor brachte die Hallenser zur Verzweiflung und die starke Abwehr provozierte immer wieder Fehler.
Das war Halles Trainer Metzner zu viel, er nahm in der 50. Minute nach einem 7:0-Lauf der Concorden zum 15:10 seinerseits eine Auszeit. Danach stellte er die Deckung um und im Angriff legte der USV einen Zahn zu. So schmolz der Delitzscher Vorsprung zusammen, vor allem Sogalla nutzte seine Möglichkeiten. Trotz der Aufholjagd blieb Concordia selbstbewusst und kämpfte. Nachdem Halle drauf und dran war, das Spiel zu drehen, nahm Maltsev beim Stand von 18:16 eine weitere Auszeit. Danach spielte nur noch Delitzsch und schraubte das Ergebnis zum hochverdienten 21:16- Heimsieg in die Höhe. Mit diesem Sieg schob sich der NHV Concordia vorerst auf Platz acht in der Tabelle.
Mit dem zweiten Saisonerfolg im Rücken kann das Team optimistisch zu den zwei nacheinander folgenden Auswärtsspielen in Hermsdorf und Köthen fahren, bevor es am 22. Oktober gegen den ZHC Grubenlampe das nächste Heimspiel ansteht.
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 26.September 2016
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