Samstag, 27. November 2010

LHV Hoyerswerda - Concordia Delitzsch 30:24 (17:10)

Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten
Negativ ist prinzipiell gar nichts.“ Matthias Allonge, Trainer des Sachsenliga-Spitzenreiters LHV Hoyerswerda holte noch einmal tief Luft, um anschließend zu einem verbalen Rundumschlag auszuholen.„Lasst doch mal die Kirche im Dorf. Wir sind doch nicht in der Bundesliga. Ich möchte mal wissen, wo dieses Anspruchsdenken herkommt. Wichtig sind am Ende doch nur die zwei Punkte. Wo steht denn, dass man die Delitzscher mit zehn bis 15 Toren aus der Halle schießen muss? Die Jungs reißen sich alle den A..... auf, kommen viermal die Woche zum Training und sind am Wochenende ebenfalls mit dem Handball unterwegs. Dabei haben die Jungs auch Familien.Die Delitzscher trainieren vier bis fünfmal mehr in der Woche als wir. Was soll das alles? Ich beglückwünsche meine Mannschaft zu zwei wichtigen Punkten.“ So deutlich hatte Matthias Allonge bisher noch nie auf die hohen Erwartungen der Zuschauer reagiert.
Nicht einmal drei Minuten dauerte es, da lagen die Hausherren schon 3:0 in Front. Der Tabellenführer aus der Lausitz ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, die Punkte 17 und 18 auf sein Konto buchen zu wollen. Mit variablem, druckvollem Spiel beeindruckten die Hoyerswerdaer die 17- und 18-jährigen Delitzscher und zogen so systematisch Tor um Tor davon. Das Trefferbild gestaltete sich recht ausgeglichen, wobei Robert Devantier auf der rechten Außenposition mit seinen fünf Toren in Halbzeit eins noch leicht herausragte. Einzig Alexander Canbeks zweite Zeitstrafe nach nur 14 Minuten brachte etwas Unruhe ins LHV-Spiel. Coach Matthias Allonge beorderte daraufhin Nico Pollack in den Deckungsverband. Mit einem souveränen 17:10 ging es in die Kabinen.
In Halbzeit zwei stand eine andere LHV Mannschaft auf der Platte. Roy Kalweit, Tobias Sieber, Nick Widera, Ronny Eckert und Eric Zeithamel blieben auf der Bank. Dafür rückten Jens Schulz, Ringo Schäfer und Conni Böhme ins Team. Nico Pollack „durfte“ nun auch offensiv ran. Und Robert Ide kam zu seinem Saisondebüt im LHV-Kasten. Los ging es wieder wie die Feuerwehr. Beim 19:11 (35.) hatte der Abstand beider Mannschaften mit acht Toren die größte Differenz im gesamten Spiel. Doch dann mehrten sich die eigenen Fehler. Teilweise vom LHV zu dicht an der Delitzscher Abwehr agierend, fingen die Gäste so manches ungenaue Passspiel der Heimmannschaft ab und fuhren einen Konter nach dem anderen. Fünf Gästetore in Folge bedeuteten nur sechs Minuten später einen mit 19:16 (41.) unverhofft engen Zwischenstand.
Matthias Allonge hatte zwar zwischenzeitlich zur Auszeit „gebeten“, überließ es aber ansonsten seinen Akteuren größtenteils selbst, sich wieder ins Spiel zurück zu werfen. Mit vier Toren seinerseits legte sich der LHV in den drei Folgeminuten wieder ein größeres Polster zu (23:16/44.), doch der Kampfgeist der „Jungen Wilden“ aus Delitzsch war noch lange nicht gebrochen. Aus dem 25:19 (52.) machte Tom Hanner in nur 60 Sekunden ein 25:22 (53.). Erst die Wiederhereinnahme von Roy Kalweit, Tobias Sieber und Ronny Eckert in den Schlussminuten war für diese Delitzscher dann doch eine Nummer zu groß. Wenn man sich ihr Spiel so anschaut, ist ihr Tabellenstand doch recht verwunderlich.
Lausitzer Rundschau vom 29.November 2010
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Sonntag, 14. November 2010

Concordia Delitzsch - Einheit Plauen 29:40 (12:24)

Akzente im Angriff gesetzt: Es fallen jede Menge Tore in 60 Minuten
Auch im achten Spiel der Handball-Sachsenliga können die Schützlinge von Matthias Albrecht nicht punkten. Gegen den Tabellenzweiten, HC Einheit Plauen, werfen zwar seine Jungs mit 29 Treffern die bisher meisten Tore in einem Spiel, doch ernsthaft in Bedrängnis konnten sie die Gäste nicht bringen. Die Partie in der Artur-Becker-Halle endete vor einer guten Zuschauerkulisse 29:40 (12:24).
Eigentlich sollte das Punktspiel der Männer als erfolgreicher Abschluss des NHV Concordia-Familientages dienen. Ganz so ist es dann doch nicht gelungen. Bereits nach neun Minuten lag die NHV-Mannschaft mit 3:9 Toren im Rückstand. Gegen die robuster agierenden und körperlich stärkeren Plauener konnten sich die Delitzscher trotz einer 6:0-Abwehr ein um das andere Mal gut in Szene setzen und kamen auch zu verdienten Torerfolgen. "Im Angriff haben wir schon vieles besser gemacht, das umgesetzt, worüber wir gesprochen haben", konstatierte Albrecht. Aber viel zu viele Angriffe erfolgten über die Mitte, die Außen wurden kaum eingesetzt. Auch Anspiele an den Kreis kamen selten an. Für die erfahrenen HCE-Spieler waren die Aktionen zu durchsichtig und konnten unterbunden werden. Die meisten Treffer wurden durch Würfe aus dem Rückraum erzielt. Abspielfehler sorgen für unnötige Ballverluste, die gnadenlos von den Gästen bestraft wurden.
Große Reserven gab es diesmal vor allem in der NHV-Abwehr. Die Kommunikation untereinander fehlte nahezu komplett, von einem geordneten System war wenig zu sehen. Zudem schien die Variante, mit Manndeckung HCE-Spieler zu binden, angesichts der Vorteile in der Schnelligkeit und im Eins-zu-Eins-Verhalten wenig erfolgversprechend. In der zweiten Halbzeit wurde dort umgestellt. Beide NHV-Torhüter hatten zudem einen schwarzen Tag erwischt und bekamen kaum einen Ball zu fassen. Erst im zweiten Teil der Begegnung wurde das Spiel der Gastgeber deutlich strukturierter und die Plauener kamen unter Druck. Die Gäste schalteten angesichts des deutlichen Spielstandes einen Gang zurück und begingen ihrerseits leichtfertige Fehler. Am Ende blieb es beim Elf-Tore-Rückstand. Die Delitzscher Concorden können jedoch auch auf einen Erfolg verweisen: Die zweite Halbzeit haben sie mit 17:16 Toren gewonnen. Ein gutes Ergebnis, dass allerdings in der Tabelle keine Berücksichtung findet. Mit 0:16 Punkten ist der NHV weiterhin das Schlusslicht in der Sachsenliga. Am 27.November spielt der NHV CVoncordia Delitzsch 2010 bei Sachsenliga-Primus LHV Hoyerswerda.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 16.November 2010

48 Bilder vom Spiel gegen den HC Einheit Plauen

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Sonntag, 7. November 2010

HVH Kamenz - Concordia Delitzsch 32:19 (17:11)

Von Optimisten, Pessimisten und Realisten
Optimisten würden sagen: "Es kann nicht mehr schlimmer kommen." Pessimisten hingegen eher: "Gegen wen wollen sie denn gewinnen, wenn nicht gegen Kamenz?" Realisten stellen nach der siebten Niederlage im siebten Sachsenligaspiel des NHV Concordia Delitzsch nüchtern fest: Die Loberstädter vereinen die schlechteste Offensive mit der schlechtesten Defensive, stehen am Tabellenende und haben drei Punkte Rückstand auf den vor ihnen platzierten ZHC Grubenlampe. Bei noch 15 ausstehenden Partien scheint der Zug gen Klassenerhalt also dennoch längst nicht abgefahren zu sein.
Nur sind die nächsten Gegner nicht gerade von Pappe und für den NHV in seiner momentanen Verfassung wohl kaum zu schlagen. Am kommenden Sonntag geht es im Becker-Karton gegen Plauen (Tabellenzweiter) dann zu Ligaprimus Hoyerswerda, ehe der HSV Dresden (4.) in der einstigen Handballhochburg Delitzsch vorbeischaut. Das sind auch für Trainer Matthias Albrecht "die absoluten Staffelfavoriten", der gleichzeitig auf den Außenseitereffekt hofft. "Wir können völlig befreit aufspielen, von uns erwartet in diesen Spielen eigentlich keiner etwas."
Und dennoch: Alles andere als drei klare Niederlagen kämen einer Sensation gleich, gerade wenn man die Leistung der Concorden vor zwei Tagen in Kamenz bedenkt. 19:31 (11:17) hieß es dort nach 60 Minuten. "Wir haben in der ersten Halbzeit allein zwölf eins-gegen-eins Konter und vier Siebenmeter nicht verwandelt", beklagt Albrecht die desaströse Chancenverwertung der Seinen. So liefen die Gäste, anstatt selbst das Zepter zu übernehmen, meist einem Rückstand hinterher. Klar, die Mannschaft ist mehr als unerfahren, im Durchschnitt keine 18 Jahre, aber selbst Albrecht sagt: "Die Möglichkeiten, die wir gegen Kamenz vergeben haben - das war teilweise schon Unvermögen."
Immerhin etwas Positives konnte der Coach auch dieser Partie abgewinnen. "Der Abwehrverbund hat ordentlich gearbeitet, für Ballgewinne gesorgt, aus denen wir leider nichts gemacht haben." Auch was die Konkurenz im Abstiegskampf angeht, sieht Albrecht neben dem Vorletzten Grubenlampe durchaus noch andere Wackelkandidaten. "Da können noch viele einbrechen, Zwönitz hat zum Beispiel schon stark nachgelassen." Ja, zur Zeit muss man eben Optimist sein als Delitzscher Handballfreund. Weitere Unterstützung ist übrigens in Sichtweite. Robin John und Bastian Eckert werden noch im November 17 Jahre alt. Für den Nachwuchs der Krabbelgruppe der Sachsenliga ist also gesorgt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 9.November 2010
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