Sonntag, 26. Juli 2020

Mammut-Vorbereitung auf eine Mammut-Saison

Jan Jungandreas hat nachgerechnet. Knapp zehn Wochen und damit so lange wie wohl noch nie haben die Oberliga- Handballer des NHV Concordia Delitzsch Zeit für die Vorbereitung. Das erste Punktspiel der Saison 2020/21, so Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, soll am 26. September in eigener Halle gegen den HC Aschersleben stattfinden. „Darauf arbeiten wir jetzt hin“, verkündet der Coach zum Trainingsauftakt in der Mehrzweckhalle.
„Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagt Mannschaftskapitän Felix Herholc. Schließlich war die vergangene Spielzeit vorzeitig beendet worden, eine mehrwöchige Zwangspause auch beim Training schloss sich an. Das wurde dann zwar wieder aufgenommen, doch Jungandreas schickte seine Mannschaft in einen zweieinhalbwöchigen Urlaub. „Den habe ich auf Sardinien verbracht“, berichtet Hüter Herholc. Die lange Vorbereitung werde mit Sicherheit intensiv. Das sei aber auch nötig. Schließlich wartet auf die Ober-ligisten eine Mammut-Saison. Die Staffel umfasst 17 statt der üblichen 14 Teams. Absteiger gab es nicht, aus den Landesligen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt je ein Aufsteiger hinzu: HC Glauchau/Meerane, SV Wittenberg-Piesteritz und Sonneberger HV.
Meister HC Burgenland hat zwar den Sprung in die dritte Liga geschafft, dafür hat der HC Elbflorenz seine zweite Mannschaft aus Kostengründen in die Oberliga zurückversetzt. „Das wird ein ordentliches Programm“, meint auch Jungandreas. Es sind sechs Begegnungen mehr als sonst, oben drauf kommen vier Doppelspieltage. Da müssen die Klubs sowohl am Samstag als auch tags darauf am Sonntag ran. „Ich bin gespannt, wie wir das verkraften“, kommentiert Frank Grohmann, der in der vorigen Saison mit 152 Treffern in 21 Partien erneut Torschützenkönig wurde und mit Steve Baumgärtel sowie Benedikt Schmidt die wohl stärkste rechte Angriffsseite der Oberliga bildete.
Jungandreas begrüßte lediglich einen Neuling. Für Kreisläufer Oliver Wendlandt, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, ist Max Kalliske vom Drittligisten HSC Bad Neustadt nach Nordsachsen gewechselt. Mehr Veränderungen hat es nicht gegeben. „Das ist schon schön, dass wir so zusammengeblieben sind“, formuliert es Herholc. „So wenige Wechsel habe ich in meinen zehn Jahren als Trainer und Spieler bei Concordia noch nicht erlebt“, kann Jungandreas sein Erstaunen nicht ganz unterdrücken. Die Akteure kennen sich, sind eingespielt. Kalliske ist inzwischen nach Leipzig gezogen und vor dem ersten Training „ein wenig aufgeregt“. Die Eingewöhnung erleichtert haben ihm Maximilian Amtsberg und Moritz Brodowski, mit denen er schon Kaffeetrinken war.
Die vergangene Saison hat der NHV punktgleich mit Burgenland als Vizemeister beendet. Klar ist, dass die Delitzscher zum Favoritenkreis zählen. Der Trainer ist bei seinen Zielen konstant geblieben. „Wir wollen, wie in der vorigen Spielzeit, keine Begegnung verlieren.“ Um das zu verwirklichen, geht es schon beim ersten Training ordentlich zur Sache. Aufgeteilt in drei Teams, wird Fußball gespielt. Bei den warmen Temperaturen in der Halle eine schweißtreibende Angelegenheit. Den ersten Treffer des Abends erzielt dabei Daniel Sowada. Die Gruppe, die gerade nicht kickt, muss sich bei Kraft- und Gymnastikübungen beweisen. Co-Trainer Maik Kroke passt auf, dass Spieler das intensiv absolvieren. Knapp zehn Wochen sind schnell vorbei und Aschersleben ein bekannt unbequemer Gegner.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 24.Juli 2020

Sonntag, 28. Juni 2020

Auftakt gegen Aschersleben

Handball- Oberligist NHV Concordia Delitzsch startet am 26. September mit einem Heimspiel gegen den HC Aschersleben in die Saison 2020/21. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten vorläufigen Spielplan hervor.
„Wir sind froh, dass wir jetzt erst einmal eine gewisse Planungssicherheit haben”, kommentierte NHV-Cheftrainer Jan Jungandreas mit Blick auf die Corona-Pandemie. Mit einer Partie in eigener Halle anzufangen, „ist etwas Neues für uns, aber das ist positiv”. Mit Aschersleben komme ein super Gegner. Folglich verspreche die Begegnung „gleich viel Spannung”. Vor einem Jahr hatten die Concorden die mit der Vize-Meisterschaft gekrönte Spielzeit mit Auswärtsspielen in Köthen und bei Plauen-Oberlosa begonnen und zwei Siege eingefahren. Am dritten Spieltag wurde in Delitzsch der HC Aschersleben mit 31:27 geschlagen. Auch das Rückspiel entschied der NHV mit 33:24 klar für sich.
Die neue Saison stellt für alle Mannschaften eine besondere Herausforderung dar. Statt der üblichen 14 Teams sind nun 17 am Start. Es wird dadurch eine Mammutspielzeit, die erst am 25. Juni endet. Jeder Klub muss also 32 Begegnungen absolvieren, sechs mehr als sonst. Das liegt daran, dass 2019/20 krisenbedingt abgebrochen wurde und es daher keine Absteiger gibt. Somit bleiben der HBV Jena, der SV Oebisfelde und der HC Aschersleben in der Liga. Oben drauf kommen die Aufsteiger HC Glauchau/Meerane, Sonnberger HV und SV G-W Wittenberg-Piesteritz. Zudem hat der HC Elbflorenz seine zweite Mannschaft aus Kostengründen aus der dritten Bundesliga zurückgezogen und tritt nun auch in der Oberliga an.
Die Spielzeit wird nicht nur lang, sondern an vier Wochenende extrem hart. Denn da müssen die Vereine sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag antreten. Das betrifft den 7./8. November, den 16./17. Januar, den 27./28. Februar und den 24./25. April. Dafür gibt es eine Pause über die Weihnachtstage. Der letzte Spieltag in diesem Jahr ist für den 12. Dezember eingetaktet, der erste 2021 für den 9. Januar.
Die Delitzscher reisen am zweiten Spieltag (3. Oktober) nach Sonneberg, haben eine Woche später frei. Danach geht es nach Dresden (17. Oktober) und Glauchau-Meerane (24. Oktober), bevor Wittenberg (31. Oktober) seine Visitenkarte in der Mehrzweckhalle abgibt.
Es folgen die Partie in Halle (7. November), gegen Plauen-Oberlosa (8. November), in Jena (14. November) und gegen Aue II (21. November). Das Jahr beschließen die Auseinandersetzungen in Bad Blankenburg (28. November), gegen Apolda (5. Dezember) und in Oebisfelde (12. Dezember). Die abschließenden Spiele der Hinrunde folgen 2021 gegen Köthen (9. Januar), bei Einheit Plauen (16. Januar), gegen Pirna (17. Januar) und in Freiberg (23. Januar). Die Rückserie startet ohne Pause gleich am 23. Januar.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 25.Juni 2020

Samstag, 6. Juni 2020

Die XXL-Staffel

Die Mitteldeutsche Handball-Oberliga wird nächste Saison zu einer XXL- Liga. Statt der üblichen 14 werden sich 17 Mannschaften einen Kampf um Meisterschaft und Klassenerhalt liefern. Das ist eine Folge des vorzeitigen Abbruchs der Spielzeit 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie.
Der Verband entschied, dass keine Teams in die Landesverbände absteigen. Somit bleiben Schlusslicht HBV Jena, der Tabellenvorletzte SV Oebisfelde und der Zwölfte, HC Aschersleben, in der Staffel. Hinzu kommen die Meister der Landesligen. Aus Sachsen ist das der HC Glauchau/Meerane, aus Sachsen-Anhalt der SV Wittenberg-Piesteritz und aus Thüringen der Sonneberger HV. Oberliga-Meister HC Burgenland ist in die dritte Liga aufgestiegen.
Aus der wiederum stößt die Zweitvertretung des Erstligisten HC Elbflorenz in die Oberliga. Die Dresdner hatten zwar den Klassenerhalt geschafft. Doch „nach reiflichen Überlegungen“ innerhalb des Vorstandes hatten die Verantwortlichen bereits zu Beginn der Corona-Krise beschlossen, das Perspektivteam für die vierte Liga zu melden. Elbflorenz-Präsident Uwe Saegeling sagte, die Entscheidung sei dem Verein „sportlich alles andere als leicht gefallen, wirtschaftlich ist es aus unserer Sicht alternativlos“. Die zweite Mannschaft stelle ungeachtet dessen einen „wichtigen Baustein“ als Verbindung zwischen dem Profisport und der Entwicklung neuer Talente im Leistungsbereich dar.
Tatsächlich sind die Kosten in der dritten Liga deutlich höher als eine Klasse darunter. Das liegt allein an den zum Teil weiten Fahrten. Elbflorenz II spielte in der Staffel Mitte, wurde Elfter mit 20:26 Punkten und musste unter anderem nach Oftersheim in Baden-Württemberg, wiederholt nach Hessen und auch nach Bayern reisen.
Jan Jungandreas, Trainer des NHV Concordia Delitzsch, sagte in einer ersten Reaktion, die neue Staffelgröße bedeute sechs Spiele mehr in der kommenden Saison. „Das ist natürlich ein Brett.“ Die Nordsachsen belegten in der jetzt vorzeitig beendeten Spielzeit punktgleich mit dem Meister HC Burgenland den zweiten Rang. Alle Teams benötigten „einen körperlich fitten und breiten Kader, um die Belastung gut steuern zu können“, kommentierte Jungandreas. Die Liga werde noch ausgeglichener. Bislang gibt es bei den Nordsachsen nur auf einer Position eine Veränderung. Der Vertrag mit Kreisläufer Oliver Wendlandt läuft aus und wird nicht verlängert, dafür kommt vom Drittligisten HSC Bad Neustadt Max Kalliske. Der NHV verfügt über einen breiten, aus 18 Spielern bestehenden Kader. Es dürfte allerdings nicht komplett ausgeschlossen sein, dass angesichts der neuen Situation noch einmal aufgestockt wird.
Sollte es bei Elbflorenz II nicht zu einem großen Umbruch kommen, „gehört die Mannschaft zu den Top-Teams der neuen Oberliga“, meint der Delitzscher Chef-Coach. Das gilt auch für die Concorden. Der Vizemeister gehört ebenfalls zum Favoritenkreis. „Das ist automatisch so“, bestätigte Jungandreas. Für die drei Aufsteiger heiße es, dass sie sich erst einmal beweisen müssten. „Alle haben aber einen guten Kader und sind nicht zu unterschätzen“, sagte der Trainer.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 2.Juni 2020

Die Oberliga-Vereine 2020/21:

- NHV Concordia Delitzsch
- HSV Apolda
- HC Aschersleben
- EHV Aue II
- HSV Bad Blankenburg
- HC Elbflorenz II
- HSG Freiberg
- HC Glauchau/Meerane 
- USV Halle
- HBV Jena
- HG 85 Köthen
- SV Oebisfelde
- SG Pirna/Heidenau
- HC Einheit Plauen
- SV Plauen-Oberlosa
- Sonnberger HV
- SV Wittenberg- Piesteritz

Montag, 18. Mai 2020

"Der Meistertitel wäre drin gewesen"

Seine erste Saison als Trainer im Herrenbereich hat Jan Jungandreas mit der Vizemeisterschaft in der Handball-Oberliga beendet. Im Interview spricht der 32-jährige Erfolgscoach des NHV Concordia Delitzsch über freudige Ereignisse, verpasste Chancen, den Aufstiegsverzicht und eigene Ambitionen.
 
Der NHV hat die Saison als Vizemeister abgeschlossen. Der Trainer ist zufrieden?
Jan Jungandreas: Sehr zufrieden. Platz zwei hatte vor Saisonbeginn niemand erwartet.
 
Ausschlaggebend war der Top-Start mit zwei Auswärtssiegen in Folge?
Unsere Erfolge in Köthen und Plauen – beide gehören zu den schwierigsten Auswärtspartien in der Oberliga – haben uns Rückenwind gegeben. Das Team hat da gemerkt, dass es gegen die Top-Teams mithalten kann, auch auswärts.
 
Zwischendurch gab es einen kleinen Hänger.
Leider. Aber: Unsere Spieler sind keine Profis. Schon in der Vorbereitung hatte sich angedeutet, dass es auch mal ein Wellental geben könnte. Schließlich gab es ein neues Trainer-Duo, wieder eine fast komplett neue Mannschaft. Es ist normal, dass dann mal die Konstanz fehlt. Zumal wir viele junge Spieler haben.
 
Es hätte auch Platz eins sein können, wenn die Saison weitergegangen wäre?
Das ausgefallene Spiel gegen den HC Burgenland, den Meister, wäre natürlich ein absolutes Highlight gewesen. Aber auch danach hätten wir ein schwieriges Restprogramm gehabt. Sicherlich wäre der Meistertitel drin gewesen, aber auch Platz drei.
 
Warum wollte der NHV nicht aufsteigen?
Unsere Top-Platzierung hatte keiner erwartet. So war die Vorbereitungszeit für die dritte Liga viel zu kurz. Trainingsaufwand, Finanzen – da hätten wir mehr Professionalität benötigt. Zudem ist für einige ältere Spieler die dritte Liga wegen des höheren Aufwands kein Thema mehr.
 
Was war das schönste Erlebnis in der Saison?
Da fallen mir spontan zwei ein. Unser Spiel gegen Bad Blankenburg. Wir lagen mit fünf Toren zurück und haben das Spiel kurz vor Schluss noch gedreht und gewonnen. Und: Das erste Tor von Jan Derk Janßen nach zweijähriger Verletzungspause.
 
Die Mischung aus Jung und Alt hat sich bewährt?
Auf alle Fälle. Junge Spieler, die ehrgeizig sind und das Ziel haben, irgendwann dritte oder sogar zweite Liga zu spielen, und ältere Spieler, die zum Teil Erstligaerfahrung haben und den jüngeren ganz viel mitgeben können – diese Kombination hat sich bewährt. Diese Mischung möchten wir auch in den nächsten Jahren beibehalten.
 
Welcher Spieler hat den größten Sprung nach vorn gemacht?
Das waren mehrere. Niklas Prautzsch hat sich als erster Mittelmann etabliert und ist jetzt ein Führungsspieler. Moritz Brodowski am Kreis. Marian Voigt, der eine richtig gute Entwicklung genommen und sich seinen Platz als Nummer eins im Tor wirklich verdient hatte. Auch Maximilian Amtsberg hat sich gut gemacht. Daniel Sowada ist mittlerweile ein absoluter Führungsspieler. Tobias Karl hat ebenfalls einen Sprung nach vorne gemacht.
 
Vorige Saison noch Spieler, dann Trainer des Teams – war das ein riskantes Experiment?
Spannend war das auf jeden Fall, auch gewagt. Aber mit meinem Co- Trainer Maik Kroke habe ich einen guten Coach an meiner Seite. Zudem hatte ich von älteren Spielern wie Martin Müller, Felix Herholc und Frank Grohmann ebenso volles Vertrauen wie vom Vorstand. Mike und ich haben versucht, an uns zu arbeiten. Die ersten beiden Siege haben natürlich auch uns als Trainer Sicherheit gegeben.
 
Hat sich die Trainertätigkeit im Laufe der Saison verändert?
Die Distanz von Spieler zu Trainer verändert sich schon. Ich möchte nicht immer dabei sein, wenn die Jungs feiern und ich muss auch nach dem Training nicht in der Kabine dabei sein. Die Spieler sollen dort auch mal über die Trainer reden können.
 
Ist die nächste Saison, wann immer sie auch startet, finanziell abgesichert?
Laut den Signalen, die wir vom Verein bekommen haben, stehen wir auf gesunden Beinen. Dem vertrauen wir zu einhundert Prozent.
 
Oliver Wendlandt geht, dafür kommt Max Kalliske vom Drittligisten Bad Neustadt. Was ist noch geplant?
Nichts weiter. Was passieren könnte, sollte die Staffel auf 18, 19 Mannschaften hochgehen, wissen wir noch nicht. Dann würden wir vielleicht noch einmal tätig werden.
 
Wer Vizemeister ist, gehört nächste Saison zum Favoritenkreis?
Das ist automatisch so. Daran müssen wir uns gewöhnen. Trotzdem werden wir uns mit Aussagen wie „Wir wollen Platz eins“ zurückhalten. Das Ziel bleibt, die jungen Spieler zu fördern und attraktiven Handball zu bieten.
 
Der Aufstieg in die dritte Liga ist aber nicht für alle Zeiten ausgeschlossen?
Wenn wir uns in der Oberliga im oberen Drittel etablieren, wird es problematisch, jedes Mal zu sagen, wir wollen nicht. Dann wäre es für die jungen Spieler schwierig, die nötige Motivation zu finden, für uns als Trainer ebenfalls. Dessen ist sich der Vorstand bewusst. Da sollte der Verein Stück für Stück weitere Schritte gehen, um es dann doch mal in der dritten Liga zu probieren.
 
Welche persönlichen sportlichen Ziele hat Trainer Jan Jungandreas?
Ich bin 32 Jahre alt und möchte ausloten, was geht. Ich will mich jedes Jahr als Trainer weiterentwickeln, meinen eigenen Stil finden, wie meine Mannschaften Handball spielen. Wo die Reise mal hingehen wird, das werden wir sehen.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 15.Mai 2020

Mittwoch, 6. Mai 2020

Saison beendet - NHV Vizemeister

Die sportaffinen Spatzen pfiffen es schon seit längerem von den Dächern, jetzt ist es amtlich: Die Saison 2019/20 der Mitteldeutschen Handball-Oberliga ist nun offiziell und damit vorzeitig beendet. „Eine Weiterführung des Spielbetriebs ist auf Grund der Corona bedingten Einschränkungen nicht möglich“, teilte der Verband mit. Der HC Burgenland wurde zum Staffelsieger erklärt und darf nun in die dritte Liga aufsteigen. Der NHV Concordia Delitzsch holte sich den Titel des Vizemeisters.
„Wir können stolz sein auf Platz zwei“, kommentierte NHV-Cheftrainer Jan Jungandreas. „Wenn uns das einer vor der Saison erklärt hätte, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt.“ Die Nordsachsen haben eine überragende Saison gespielt, lagen zum Hinrundenende vorn und weisen mit 30:12 Punkten exakt so viele Zähler auf wie Burgenland. Die Saalestädter haben allerdings mit 597:530 Treffern das bessere Torverhältnis gegenüber den Delitzschern (575:540). Leicht abgeschlagen auf dem dritten Rang landete der HSV Bad Blankenburg (26:16 Punkte).
Normalerweise zählt in der Oberliga am Saisonende bei Punktgleichheit der direkte Vergleich. Somit hätte eigentlich der NHV die Nase vorn gehabt. Die Concorden gewannen die Hinrundenbegegnung in Burgenland mit 29:23. Das Rückspiel fiel der Pandemie zum Opfer und wurde nicht ausgetragen. Somit zählt jetzt das Torverhältnis. Was letztlich für die Concorden nicht ausschlaggebend ist, denn sie hatten schon vor Monaten erklärt, nicht aufsteigen zu wollen.
„Glückwunsch nach Naumburg“, sagte Jungandreas. Er hoffe, dass es beim HCB eine Staffel höher klappen werde. „Einfach wird das nicht, aber sie haben sich gut verstärkt.“ So hat das Team, bei dem der Ex-Delitzscher Max Neuhäuser im Tor steht, bereits fünf Neuzugänge verpflichtet, darunter den Ungarn Daniel Zele vom Zweitliga-Rückkehrer Dessau- Roßlauer HV und Chris Hoffmann von der HG Köthen.
Absteiger wird es in dieser Saison nicht geben. Schlusslicht HBV Jena, der Tabellenvorletzte SV Oebisfelde und der Zwölfte, der HC Aschersleben, bleiben also in der Oberliga. Die wird in der kommenden Saison wohl aus mehr als den üblichen 14 Vereinen gebildet. Denn aus den Landesverbänden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kann es je einen Aufsteiger geben. Noch steht allerdings nicht fest, ob alle bisherigen Oberligisten auch für die neue Runde melden werden. Die Pandemie hat ein Loch in so manche Vereinskasse gerissen.
Trotz verwehrter Meisterschaft – in zwei Statistiken ist der NHV ganz vorne. Frank Grohmann (152 Treffer) hat seinen Vorjahrestitel als Torschützenkönig verteidigt und Martin Danowski vom HC Einheit Plauen (143) auf Rang zwei verwiesen. Zweitbester Concorde ist hier mit 82 Toren Maximilian Amtsberg auf Platz 24. Grohmann vor Danowski – so lautet auch die Reihenfolge der erfolgreichsten Strafwurf-Schützen. Der Delitzscher erzielte 65 Treffer vom Siebenmeterpunkt. Das entspricht bei 76 Versuchen einer Erfolgsquote von 85,53 Prozent. Danowski kommt auf 53 Tore und eine Quote von 80,30 Prozent.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 5.Mai 2020