Montag, 28. Dezember 2009

+++ Newsflash +++

Nachdem wir uns über die Festtage eine kleine Ausszeit nahmen, hier nun der letzte Newsflash im Jahr 2009. Vorab wünschen wir unseren Besuchern schonmal einen guten Rutsch, auf dass im neuen Jahrzehnt dem Delitzscher Handball eine wesentliche Bedeutung zukommen möge.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #1:
Concordia hat sein Auswärtsspiel bei der TuSPO Obernburg äußerst knapp mit 26:27 verloren. Uwe Jungandreas musste sowohl auf Eric Jacob, als auch auf Martin Hummel verzichten, was die Aufstellung im linken Rückraum nicht zweitligatauglich erschienen ließ. Philipp Seitle markierte zwar fünf Treffer, doch ist die Wurfgefahr aus der Distanz eben nicht die Gleiche. Zur Halbzeit zeigte die Anzeigetafel noch ein 13:13, in der Endphase des Spiels bestanden jedoch kaum noch Siegchancen für die Delitzscher. Der 26:27-Anschlusstreffer fiel erst wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff. Hier die Torschützen: Seitle 5, Baumgärtel 5, Boese 4, Streitenberger 4/3, Riehn 3/1, Oehlrich 3, Meiner 1, Warmuth 1, Pietzsch, Telehuz, Akatsuka; Müller, Pulay.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #2:
Mal wieder gibt es Neuigkeiten rund um die Verträge von Spielern und Trainern. Als Fakten sind nun die Abgänge von Eric Jacob und Philipp Seitle zu vermelden. Gern hätte Concordia mit Jacob verlängert, der jedoch das Angebot des Noch-Oberligisten DHfK Leipzig angenommen hat. Die Nähe zu seiner Wohnung in Leipzig gaben letztlich wohl die Ausschlag für seine Entscheidung. Damit verlieren die Delitzscher ein echtes Eigengewächs, auf das man weiterhin bauen wollte. Jacob ist der einzige Halblinke im Team, der auch aus acht oder neun Metern Tore erzielen kann. Diese Eigenschaft würde dem Angriffsspiel in der neuen Saison enorm fehlen, sollte personell hier nicht nachgebessert werden. Doch dazu später mehr.
Philipp Seitle dagegen wollte offensichtlich in Delitzsch bleiben, doch wollten eben die Delitzscher Verantwortlichen dies nicht. Man lehnte sein Angebot zur Verlängerung ab, Gründe wurden offiziell nicht genannt. Spekulieren kann man lediglich im sportlichen Bereich und da hat Seitle im Vergleich zur vergangenen Saison einen großen Rückschritt gemacht. Im Spiel der Concorden spielt der 1,78m-Rückraumspieler kaum noch eine Rolle, füllt derzeit lediglich die Lücken die verletzte Spieler reißen. Die Nummer 23 wird er nun ebenfalls im Trikot der DHfK tragen, die Leipziger rüsten personell gut auf.
Neben diesen zwei negativ konnotierten Meldungen wird an dieser Stelle auch etwas Erfreuliches bekannt. Jörg Neumann, der Co-Trainer von Uwe Jungandreas, hat seinen Vertrag verlängert.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #3:
Vom faktischen kommen wir nun in den spekulativen Bereich der Vertragssituationen. Sascha Meiner, Martin Müller, Martin Hummel, Thomas Oehlrich, Daniel Warmuth, Steve Müller und Till Riehn haben allesamt keine Verträge für die neue Saison. Ein Trend zeichnet sich bei Till Riehn ab: Concordia möchte seinen Startin-Playmaker unbedingt halten und auch Riehn selbst hat angekündigt den Delitzschern treu bleiben zu wollen. Er übermittelte dem Vorstand sein Angebot zur Verlängerung, dieser wird Anfang Januar darüber entscheiden. Sollte es nicht von finanzieller Unverschämtheit geprägt sein - so wäre die Erstreaktion sicher eine andere gewesen - dürfte einer Unterschrift nichts mehr im Wege stehen.
Gut steht es auch um die Personalie Sascha Meiner. Concordias Youngstar entwickelt sich zwar nicht so, wie man es sich wünschte, doch setzt man weiterhin auf sein Eigengewächs. Meiner selbst möchte Delitzsch treu bleiben, will seine Verlängerung jedoch von seiner Spielzeit abhängig machen. Wenn der Trainer Uli Streitenberger weiter öfters im Rückraum integriert, stehen viel Spielzeit sowie dem neuen Vertrag wenig im Weg.
Ein No-Brainer sollte auch die Verlängerung von Thomas Oehlrich darstellen. Der Kreisläufer und Kapitän ist die Säule schlechthin im Team, weshalb er sein neues Angebot bereits erhalten haben sollte. Wie immer wird Concordia hoffen, dass er es annimmt.
Was die übrigen Spieler betrifft, so ist nur wenig bekannt. Nur, dass man Martin Hummel und Daniel Warmuth gerne halten möchte. Bei Hummel stehen aus familiären Gründen noch eine Fragezeichen hinter der Unterschrift.
Kurz soll nun auch das Thema der möglichen Neuverpflichtungen angesprochen werden. Laut Präsidentin Borrmann gibt es Spieler, die man gerne nach Delitzsch locken möchte. Es steht außer Frage, dass es sich um Rückraumspieler handeln wird. Doch Namen wollte sie keine verraten. Der Fanpage liegt eine konkrete Personalie vor, doch ist diese noch keineswegs spruchreif. Wenn Weihnachten nicht schon in der Vergangenheit liegen würde, so stünden auf dem Wunschzettel der Fanpage Rückraumspieler für links, Mitte und rechts sowie ein Torhüter. Träumen ist glücklicherweise nicht verboten, sind die finanziellen Voraussetzungen bekanntermaßen nicht die besten.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #4:
Oh Freude, oh Freude... Die Handball-EM steht an! Und unser Statistik-Guru Matthias ist wie immer dabei. Wer auf das Suchen von Zahlen im Netz verzichten will bekommt mit wenigen Klicks alles Messbare des europäischen Ländervergleichs auf den Seiten der Stats-Corner serviert. Einfach reinschauen und staunen, dass Lars Kaufmann tatsächlich Deutschlands bester Torschütze ist.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #5:
Ich habe überlegt, ob ich dieses Thema nochmals anscheiden sollte. Meine Entscheidung: ja. Es geht um die mögliche Fusion zwischen DHfK und Concordia. Hier die völlig überraschende Wendung: SIE FINDET NICHT STATT!!!
Der SC DHfK Leipzig wird sich mit zwei Concordia-Spielern verstärken und sein eigenes Glück in der Regionalliga suchen, vorausgesetzt sie schaffen den Aufstieg, wonach es ja stark aussieht. Concordia wird dagegen versuchen sich finanziell zu stabilisieren und die Qualifikation für die eingleisige zweite Liga zu erreichen. Auch wenn die Welt viele Pessimisten beherbergt, so schlecht sieht es dahingehend nicht aus.
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Die allerletzten Nachrichten des Jahres 2009 #6:
Concordia hat nun Spielfrei bis zum 6. Februar. Bevor man dann den TuSEM Essen empfängt, wird Jungandreas sicher noch zu einigen Testspielen aufrufen. Über jene werdet Ihr selbstredend informiert, ebenso über die vielen, vielen Personalfragen.
Euer Fanpage-Team

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Hinweis zur Handball-EM

Mit dem heutigen Tag hat das Fanpage-Team die Arbeit zur Handball-EM aufgenommen. Das dänische Team hat als erste Mannschaft sein 16 Spieler umfassendes Aufgebot bekanntgegeben. Alle Spieler sind mit entsprechenden Infos wie aktueller Verein, Länderspiele und Tore auf der Statscorner einzusehen. Die EM-Handball-Sonderseite der Statscorner wird in den kommenden Tagen weiter aktuallisiert.

Dienstag, 22. Dezember 2009

+++ Newsflash +++

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Gesprächsthema Nummer 1:
Für Concordia stehen wichtige Wochen an: Weniger der aktuelle Spielbetrieb, vielmehr die Vertragssituationen einiger Spieler sind gemeint. Denn, die Verträge von folgenden Spielern laufen zum Saisonende aus: Sascha Meiner, Martin Müller, Martin Hummel, Thomas Oehlrich, Daniel Warmuth, Steve Müller, Eric Jacob, Till Riehn, Philipp Seitle.
Bei einigen Akteuren stehen die Zeichen auf Abschied. An vorderster Stelle sei hier Eric Jacob genannt, der nämlich laut Bild-Zeitung bereits beim DHfK Leipzig unterschrieben haben soll. Da weder die DHfK, noch Concordia jene Meldung bestätigt hat, scheint man sich hier doch eher im Bereich der Spekulationen zu bewegen. Eine Weiterverpflichtung Jacobs wäre für Concordia essentiell.
Um nicht selbst die Gerüchteküche anzuheizen, wollen wir an dieser Stelle keine weiteren Trends bekanntgeben, doch es wird wohl Einiges passieren. Auch die Verpflichtung von neuen Kräften wird unumgänglich sein. In der nächsten Saison wird um die neue eingleisige zweite Liga gespielt.
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Gesprächsthema Nummer 2:
Die Fusion!! Wieder einmal hat eine Zeitschrift die bevorstehende Fusion zwischen Concordia und DHfK gemeldet. Nur diesmal war es die Leipziger Volkszeitung um ihren Autor Daniel Kaiser. Bereits gestern sollte laut dessen Bericht die Fusion verkündet werden. Nur dementieren sowohl Concordia, als auch die Leipziger jene Meldungen strikt. Offensichtlich befindet man sich in Gesprächen, die den Handball in Nordsachsen voranbringen sollen. Doch von einer Fusion zu spekulieren ist mehr als mutig.

HSC Coburg - Concordia 29:20 (15:10)

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Concordia in der Mangel
Coburg/Delitzsch. Kurz vor dem Heiligen Fest betrieben die Zweitliga-Handballer von Concordia Delitzsch im letzten Hinrundenspiel der Saison 2009/10 Aufbau-Hilfe in Oberfranken. Mit 20:29 (10:15) Toren verlor die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas beim bis dato Tabellen-Vorletzten HSC 2000 Coburg – der perfekte Einstand für den kurz zuvor im Amt eingesetzten Spielertrainer Christian Rose. Dass Concordia derart in die Mangel genommen wird, war im Vorfeld nicht zu erwarten.Trotz personeller Engpässe oblag die Favoritenrolle in der Coburger Dreifachsporthalle eigentlich den Nordsachsen. Doch nach überaus turbulenten 24 Stunden im Vorfeld der Begegnung wusste Christian Rose eigentlich schon nach vier Minuten: „Das Ding holen wir heute nach Hause.“ Die oberfränkischen Gastgeber lagen zu diesem Zeitpunkt zwar erst mit 2:0 Toren in Front. Doch der selbst mitspielende Coach erahnte bereits den (souveränen) Sieg, der im Verlauf der Partie zu keiner Zeit gefährdet war. „Das ist eine Frage des Kopfes“, erklärte der 32-Jährige im Anschluss. Erstmals in dieser Saison habe er eine gewisse Leichtigkeit in den eigenen Reihen gespürt, eine Dominanz im Angriff, eine Überlegenheit in der Abwehr und eine sensationell geringe Fehlerquote. Mit dieser überragenden Feldhoheit bescherte sich das HSC-Team nach einer völlig verkorksten Hinrunde schließlich – ausgerechnet gegen Delitzsch – selbst frühzeitig mit dem erlösenden Befreiungsschlag.Die Hintergründe: Nur wenige Stunden vor der Ansetzung überschlugen sich in der Stadt an der Itz die Ereignisse. Die Vereins-Bosse zogen die Reißleine, beurlaubten Trainer Georgi Sviridenko und beriefen ihre etatmäßige Spieler-Nummer sechs in das Amt des sportlichen Leiters. Dabei heraus kamen unberechenbare Coburger, die nach knapp neun Minuten mit vorentscheidenden 6:0 Treffern in Führung lagen.Den Delitzschern saßen derweil die 1500 in gelb-schwarz gekleideten (und bislang wenig verwöhnten) Fans im Nacken, heißhungrig auf jedes weitere Tor ihrer Truppe. Sie wurden am Ende nicht enttäuscht. Denn den Gastgebern gelang an diesem Abend beinahe alles: Sie setzten den ansonsten so torgefährlichen Delitzscher Linkshänder Steve Baumgärtel (nur ein Treffer) fast gänzlich außer Gefecht. Sie beraubten dem kaum noch vorhandenen Concordia-Rückraum seiner Durchschlagskraft und bauten die Führung mit konsequent genutzten Gegenstößen – sowohl über die erste als auch die zweite Welle – kontinuierlich aus.Im Kontrast dazu die Concordia: Schwerfällig und umständlich tänzelten die Blau-Weißen um den Torraum von HSC-Schlussmann Havard Martinsen. „Unsere Torwurfeffektivität war mit etwa 47 bis 48 Prozent schlecht, unsere Angriffseffektivität mit etwa 30 Prozent sogar katastrophal. Damit gewinnt man keine Spiele in der zweiten Bundesliga“, sagte Jungandreas. Enttäuscht war er auch vom kämpferischen Verdienst seiner Mannschaft. „Ich habe der Körpersprache einiger nicht ansehen können, dass sie bis zur letzten Minute gekämpft haben. Das ist nicht akzeptabel“, kritisierte der 47-Jährige.Die Hinrunde ist mit der Coburg- Niederlage beendet. Das Spieljahr 2009 hingegen noch nicht. Denn am zweiten Weihnachtsfeiertag läuft Concordia um 17 Uhr in Obernburg zur letzten Mission (erstes Rückrundenspiel) vor der Winterpause auf. Strafeinheiten wegen der schlechten Leistung blieben über die Feiertage aus, sagte Jungandreas.
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Concordia Delitzsch: Pulay, Bliß; Warmuth, Seitle, Riehn, Akatsuka, Meiner (3), Müller (1), Streitenberger (7/2), Pietzsch, Oehlrich (4), Baumgärtel (1), Boese (4), Telehuz.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 21. Dezember 2009

Dienstag, 15. Dezember 2009

DHB-Pokal: Göppingen - Concordia 38:23 (17:11)

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Spielbericht von Handball-World.com
Einen gewissen Testspielcharakter konnte man dem Pokalspiel Göppingens gegen den Zweitligisten Delitzsch vor lediglich 1183 Zuschauern nicht absprechen. Vor allem Velimir Petkovic nutzte die Partie um seiner zweiten Reihe Spielpraxis zu geben und fast alle Feldspieler hatten sich am Ende bei den Gastgebern in die Torschützen-Statistik eingetragen. Einzig Lars Kaufmann blieb gegen seine Ex-Verein aus frühen Tagen ohne Treffer. Göppingen bremste nach einem guten 6:1-Start (8.) etwas, erlaubte sich Fehler und musste den 8:7-Anschluss (15.) hinnehmen. Danach legten die Schwaben allerdings einen Zahn zu, zogen bis zur Paus auf 17:11 und gewannen schließlich überzeugend und standesgemäß mit 38:23. Bei Delitzsch ragte Steve Baumgärtel mit acht Treffern heraus.Delitzsch startete etwas verhalten und mimte den David, sodass Gastgeber Göppingen im Pokal-Achtelfinale nach einigen Anlaufschwierigkeiten bei Thiedes 6:1 (8.) in der Spur schien. Allerdings agierte der Bundesligist danach etwas lax, sodass Boese und Riehn binnen zweier Minuten auf 6:4 verkürzen konnten. Die Schwaben ergatterten immer wieder recht leicht den Ball, zeigten allerdings in nicht perfekt eingespielten Formationen einige Male Abstimmungsschwierigkeiten im Spiel nach vorne. Delitzsch setzte somit nach und nach die Zeichen auf Angriff und überrumpelte die Göppinger einige Male. Steve Baumgärtel, hinter René Boese in der Liga bester Werfer der Delitzscher bedankte sich mit einem Doppelschlag zum 7:8-Anschlusstreffer. Eine Viertelstunde war in der anfangs etwas staksigen Partie gespielt, Adam Weiner fügte sich aufseiten Göppingens dabei ebenso gut ein wie Gabor Pulay bei den Gästen. Göppingen löste danach die Handbremse wieder etwas, Schöne, Jurca und Oprea mit einem sehenswerten Dreher erhöhten binnen zweier Minuten auf 11:7, die Grün-Weißen zeigten sich nun auch in der Abwehr aufmerksamer. Dabei fanden sie zwar gegen Baumgärtels schön herausgespielten 11:9-Treffer (21.) kein Mittel, bliesen danach allerdings bereits zum Endspurt des ersten Durchgangs. Tim Kneule arbeitete beim 13:9 (24.) an der bislang mäßigen Konterquote und Manuel Späth staubte beim 15:9 ab. Delitzschs Torhüter Gabor Pulay, der einige Male sehenswert pariert hatte, konnte nach dem 16:11 nochmals glänzen, als er einen freien Wurf parierte. Der Nachwurf von Kaufmann saß allerdings – das 17:11 war zugleich der Pausenstand mit einer ausgeglichenen Torverteilung auf beiden Seiten. Danach schraubten der haushohe Favorit gegen den Tabellensiebenten der Zweitliga-Südstaffel weiter an der Vorentscheidung. Steve Baumgärtel versenkte zwar beim 18:12 zum vierten Mal, Manuel Späth und Dragos Oprea erhielten für ihre Gegenstöße zum 22:13 (35.) kurz darauf Szenenapplaus. Göppingen profitierte nun von technischen Fehlern der Gäste bei denen alleine Stevel Baumgärtel durchweg Torgefahr ausstrahlte. Göppingen war nun die erwartet taktisch überlegene Mannschaft, wenngleich Michael Schweikardt in der sehr fairen Partie den 24:15-Strafwurf gegen Gabor Pulay vergab. Vor allem über den Kreis und auch über die Flügel spielten die Schwaben die Delitzscher Deckung mit schnellen Pässen und zunehmender Leichtigkeit aus. Ein sehenswerter Konterpass von Lars Kaufmann auf Kai Häfner bedeutete schließlich beim 26:16 (43.) erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung. Lars Kaufmann war 2005 mit Concordia Delitzsch in die 1. Bundesliga aufgestiegen und zuvor zweimal Torschützenkönig der zweiten Liga geworden. In dieser Phase war er vor allem in der Abwehr aktiv und hatte es mit Gästekreisläufer Thomas Oehlrich zu tun, einem ehemaligen Mitspieler. Allerdings bekam in dieser Partie statt seiner vor allem Drasko Mrvaljevic die Möglichkeit sich als Abwehrspieler und Siebenmeter-Schütze zu üben und war so am 30:19-Zwischenstand (50.) beteiligt. Kneule, Mrvaljevic, Häfner und Co. gaben das in sie gesetzte Vertrauen in Form von Toren zurück, das 34:22 von Till Riehn war einer der wenigen Gegenstöße, die die Gäste in der zweiten Hälfte setzen konnten. Delitzschs Trainer Jörg Neumann beantragte nochmals eine Auszeit um die Niederlage nach einer ordentlichen Vorstellung zu begrenzen. Letztlich beendete Göppingen allerdings die Partie mit einem standesgemäßen 38:23 und einem Kempatreffer von Tim Kneule.

Statistiken

Concordia: Pulay, Bliß; Meiner (1), Müller, Akatsuka (1), Streitenberger (1), Baumgärtel (8), Oehlrich (2), Warmuth (1), Donath, Boese (2), Riehn (6/2), Seitle, Telehuz (1).

Göppingen: Tahirovic, Weiner; Schweikardt (5/3), Kneule (4), Oprea (4), Thiede (3), Schöne (2), Späth (4), Kaufmann, Mrvaljevic (4/1), Landsberg (3), Häfner (5), Jurca (4).

Siebenmeter: Concordia 3/2, Göppingen 7/4

Zeitstrafen: Concordia 1x2min, Göppingen 2x2min

Samstag, 12. Dezember 2009

Concordia - TV 1893 Neuhausen 26:26 (12:15)

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Concordia mit Unentschieden gut bedient
Delitzsch. „Wenn spielerisch nichts mehr zu reißen ist, gerät man zwangsläufig auf die kämpferische Schiene“, sagte Concordias Coach Uwe Jungandreas und warf seinen Jungs in dieser Beziehung hinterher auch nichts vor. Trotzdem: Zufriedenheit sieht anders aus. Die Begegnung zwischen Delitzsch und dem TV 1893 Neuhausen, Tabellennachbarn in der 2. Handball-Bundesliga, endete am Sonnabend 26:26 (12:15).Aufsteiger Neuhausen konnte im Kultur- und Sportzentrum in der Karl-Marx-Straße deutlich mehr Akzente setzen als die Gastgeber. Dabei hatten sich die Concorden akribisch auf den Neuling in der Liga vorbereitet. Bis ins Detail wurden Offensive und Defensive der Schwaben studiert und daraus eigene taktische Schritte entwickelt. Zwei Punkte sollten es werden. Am Ende konnten sich die Delitzscher über einen Zähler nicht wirklich freuen – mussten letztlich aber froh über ihn sein.Das Spiel begann für die Neuhausener traumhaft. Die 850 Zuschauer in der Halle, darunter nur wenige Gästefans, fühlten sich allerdings wie im falschen Film. Anders als erwartet trumpfte der TV 1893 mit einer locker-leichten Spielweise auf, während die Concorden völlig unkonzentriert zu Werke gingen. Mit der Abwehr des Gegners kamen sie gar nicht zurecht. Julius Emrich, Ralf Bader und Aleksandar Stevic störten frühzeitig und unterbanden so gut gemeinte, aber wenig präzise Aktionen der Delitzscher. In der Defensive fehlte es den Concorden an Abstimmung. Immer wieder boten sich große Lücken, die Martin Fiedler, Fabian Gutbrod und natürlich Spielmacher Stevic (7 Tore) nur zu gern nutzten.Auf Delitzscher Seite fehlte das Mitdenken. Auch das schnelle Umschalten von Angriff auf Verteidigung ließ zu wünschen übrig. Allein zwei Tore kassierte Concordia durch die schnelle Mitte. Im Tor schien Gabor Pulay nicht völlig wach zu sein. Erst Mitte der ersten Halbzeit parierte er seinen ersten Ball, bis dahin hatte er schon siebenmal hinter sich greifen müssen. Schnell lagen die Gastgeber zurück. In der 17. Minute waren es bereits fünf Tore Differenz (6:11). Allerdings gab es bis dahin auch einige diskussionswürdige Entscheidungen der Schiedsrichter, die selbst Coach Jungandreas aus der Ruhe brachten. Die Unparteiischen behielten diesen Stil auch im zweiten Abschnitt bei und trafen so beim Delitzscher Trainer einen wunden Punkt. Für einen nachvollziehbaren Emotionsausbruch kassierte er erst Gelb, dann eine Zeitstrafe. Dass er sich in der 44. Minute selber verletzte – vermutlich Anriss der Achillessehne – hat mit den Spielentscheidungen aber nichts tun. Insbesondere in der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft all das vermissen lassen, worauf in der Vorbereitung Wert gelegt worden sei. „Die Details, die wir uns für die Abwehr und den Angriff erarbeitet hatten, wurden nicht beachtet“, monierte Jungandreas.Bis zur Pause versuchten die Concorden heranzukommen, waren aber viel zu nervös und mussten ein 12:15 mit in die Kabine nehmen. Till Riehn hauchte den Concorden dann im Alleingang wieder Mut ein. Er war mit neun Toren der erfolgreichste Werfer des Abends und auch der auffälligste Akteur. Rene Boese, aber auch Ullrich Streitenberger und Kapitän Thomas Oehlrich spielten deutlich am Limit und hielten ihre Mannschaft in der Partie. Völlig den Faden verloren zu haben, schien hingegen Steve Baumgär- tel. Auch Eric Jacob blieb bis zu sei- ner verletzungsbedingten Auswechslung blass. In der 43. Minute gelang Boese zunächst der Ausgleich. Dann ließ er auch das 23:22 folgen. Bis zur Schlussminute blieb es ein Kopf-an-Kopf-Duell. Eine doppelte Unterzahl überstand Concordia glimpflich (24:25). 20 Sekunden vor dem Ende wurde es hochdramatisch. Beide Torhüter parierten jeweils noch einen Wurf, ehe das für die Delitzscher enttäuschende Ergebnis feststand.Beide Mannschaften hatten bis in die Schlussminute hinein die Chance zum Sieg. Handballlehrer Markus Gaugisch vom TV 1893 Neuhausen freute sich nach dem Abpfiff diebisch: „Wir haben keinen Punkt verloren, sondern gewonnen.“Ganz anders stellte sich das 26:26-Remis für den Delitzscher Coach dar: „Es war ein schwieriger Kampf. Mit dem Ergebnis kann ich nur mit großen Abstrichen zufrieden sein.“ Seine Mannschaft habe es nicht geschafft, die Partie entscheidend zu kippen. Das Unentschieden gehe deshalb auch in Ordnung. Für die Concorden war es das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Jungandreas erinnerte an den „heißen Herbst“ und bedankte sich für die Unterstützung bei den Fans und bei den Sponsoren. Im gleichen Atemzug hoffte er für die Zukunft auf eine Zuschauerkulisse, „wie wir sie in der zweiten Halbzeit erlebt haben, als sie hinter dem Team stand“. Am Dienstag spielen die Blau-Weißen in Göppingen. „Die Partie wird uns viel Kraft kosten, ansonsten aber nichts bringen“, blickte Jungandreas voraus. Bis Weihnachten will Concordia 20 Punkte gesammelt haben. Derzeit sind es 18. In Coburg oder in Obernburg müssen also die fehlenden Zähler geholt werden.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 14. Dezember 2009
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Statistik:

Concordia: Pulay (10 Paraden), S.Müller (n.e.) ; Streitenberger (5/1), Meiner, Jacob, M.Müller, Riehn (9/4), Seitle (2), Baumgärtel, Boese (5), Oehlrich (4), Telehuz (n.e.), Pietzsch (1), Warmuth (n.e.).

Neuhausen: Slaby (10 Paraden), Becker (5 Paraden) ; Trost (3), Bader (4), Gutbrod (4), Emrich (4), Fiedler (2), Schiller (1), Reusch, Hackius, Michalik, Eisele, Stevic (7/1), Dürner (1).

Zeitstrafen: Concordia 3x2 Minuten (1x2 Minuten Oehlrich, Riehn und Trainer Jungandreas) / Neuhausen 4x2 Minuten (2x2 Minuten Emrich, 1x2 Minuten Reusch und Bader).

Siebenmeter: Concordia 5/5 ; Neuhausen 1/1.

Zuschauer: 850.

Fotos vom Spiel:
Concordia vs. TV Neuhausen

Freitag, 11. Dezember 2009

TV 1893 Neuhausen – Neuland für Concordia

Delitzsch. Die Hinrunde neigt sich dem Ende. Im abschließenden Heimspiel treffen die Zweitliga-Handballer des 1. SV Concordia Delitzsch morgen auf Neuland: Aufsteiger TV 1893 Neuhausen gastiert ab 18 Uhr im Kultur- und Sportzentrum. „Wir hatten bislang noch keinen persönlichen Kontakt“, bestätigt Uwe Jungandreas vor dem Duell. Der Concordia-Coach kennt die Truppe um Trainer Markus Gaugisch allerdings von seinen Videoanalysen.Unter anderem sah er den 31:27-Heimsieg in der vergangene Woche gegen den TV Korschenbroich, der zuletzt „alles weggehauen hat, was sich ihm in den Weg stellte“ (Zitat Jungandreas). Stichwort Heimsieg: In diesem Punkt sind die Baden-Württemberger in der Liga (fast) unübertroffen. 14:2 Punkte – lediglich der amtierende Spitzenreiter Hüttenberg verbucht nach acht Partien in den heimischen Gefilden selbige Bilanz. Doch ebenso beeindruckend ist ein Blick auf die andere Seite der Tabelle: Keinen einzigen Zähler nahm die südlichste Mannschaft der aktuellen Südstaffel bislang mit nach Hause. „Und das soll auch so bleiben“, fügt Jungandreas hinzu. Gibt es einen Grund für das ungewöhnlich starke Missverhältnis? „Das hat etwas mit Erfahrung zu tun“, analysiert der Delitzscher Coach. Denn „wenn die Sicherheit fehlt, die einem die Fans geben, wird es auswärts immer schwierig“, weiß der 47-Jährige aus eigener Erfahrung. Anhänger scheinen die Neuhausener reichlich zu haben, die im zweiwöchigen Rhythmus die Hofbühlhalle stürmen und ihre Truppe zu Triumphen am Fließband trommeln. Zuletzt waren es stets 1200. Eine Zahl, von der die blau-weißen Loberstädter in dieser Spielzeit bislang nur träumen können.Auf ihre (vorwiegend im eigenen Verein gezüchtete) Jugendlichkeit setzen die morgigen Gäste seit eh und je. „Der Wille und die Einsatzbereitschaft stimmen“, lobt Gaugisch nach zuletzt drei Jahren und zwei knapp verpassten Aufstiegen in der Regionalliga. Immerhin stehen seine Jungs nun auf Rang neun – und damit nur einen Platz hinter den Nordsachsen. Doch: „Ganz so jung und unerfahren ist die Mannschaft in ihrer Stammformation eigentlich gar nicht“, bemerkt Jungandreas und verweist auf die erstliga- geprüften Milos Slaby, Ralf Bader und Alexander Trost sowie den Junioren-Weltmeister Fabian Gutbrod. Diese Jungs spielen laut Jungandreas eine für die Südstaffel typisch „aggressive, unheimlich schnelle und daher gefährliche 3:2:1-Abwehr.“Zuversichtlich geben sich die Gastgeber dennoch. Denn bis auf Torjäger Martin Hummel, der erst zur Rückrunde wieder auflaufen wird, verfügt Jungandreas über den kompletten Kader. Auch der zuletzt in Eisenach krankheitsbedingt ausgefallene Abwehr-Chef Alexander Pietzsch hat gestern erstmal wieder mittrainiert. „Ich gehe davon aus, dass er spielt“, sagt der Trainer.
Daniel Kaiser, Leipziger Volskzeitung vom 11. Dezember 2009

Samstag, 5. Dezember 2009

ThSV Eisenach - Concordia 27:24 (12:13)

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Kleine Fehler, große Wirkung
Eisenach/Delitzsch. In einer bis auf Messers Schneide geführte Begegnung in der 2. Handballbundesliga unterlag Concordia Delitzsch dem ThSV Eisenach mit 24:27 (13:12) Toren. Über 1450 Zuschauer, darunter 50 lautstarke Fans aus Delitzsch, sahen eine Partie voller Spannung, weniger von spielerischer Klasse. „Ein dramatischer Kampf bis zur Sirene“, sagte Eisenachs Trainer Maik Handschke nach der Partie. „Aus unserem riesigen, besonders läuferischen Aufwand haben wir kein Kapital geschlagen. Durch einfache Fehler machen wir unsere eigene Arbeit wieder zunichte“, resümierte Uwe Jungandreas, Coach von Concordia Delitzsch. „Ich bin sehr enttäuscht. Es ist nicht nur das Pech im Spiel. Wir haben uns gut entwickelt, aber es fehlen mir die entscheidenden Kleinigkeiten in der Entwicklung unserer Mannschaft.“ Die Eisenacher hätten im zweiten Abschnitt auf die Nahtstellen der Concordiaabwehr enormen Angriffsdruck ausgeübt, „den wir nicht zu stoppen wussten“. Die Partie entschied sich in der Schlussphase. Die Eisenacher führten durch ihren „Turbo“ Tomas Sklenak 22:19 (49.). Die Gäste mit dem Ex-Eisenacher Till Riehn auf der Regieposition fighteten mit. Entgegen kam ihnen, dass die Gastgeber zum fünften Mal nur das Holz anvisierten (Alexander Koke, 51.) und Kapitän Pavel Prokopec sich eine Zeitstrafe einhandelte. René Boese warf von rechtsaußen das 22:21 (51.). Dann donnerte auch ein Sklenak-Ball erneut ans Concorden-Gebälk. Die Chance zum Ausgleich! Eric Jacob hob den Ball über Eisenachs Schlussmann Radek Musil hinweg – an die Querlatte. Im Gegenzug vollendete Krisztian Szep-Kis zum 23:21 (53.). Jacob, mit viel Licht (acht Treffer und auch Schatten (zu ungestüm, Stürmerfouls), wuchtete zum Anschlusstreffer ein (23:22, 54.). Doch die besseren Argumente schienen die Gastgeber zu haben. Prokopec und Sklenak trafen zum 25:22 (57.).Jungandreas ging nun volles Risiko und tauschte bei eigenem Ballbesitz seinen Torhüter Gabor Pulay für einen weiteren Feldspieler aus. Der trickreiche René Boese verkürzte rasch (25:23, 57.). Ein Zuspielversuch zu Ulrich Streitenberger wurde eine Beute der Eisenacher Abwehr. ThSV-Schlussmann Musil sorgte mit einer Glanzparade für erhöhte Phonstärken in der Halle. Sklenak ging los und warf am guten Pulay vorbei zum 26:23 (59.) ein. Thomas Oehlrich markierte wenige Augenblicke später den 24. Delitzscher Treffer. Da waren noch 84 Sekunden zu spielen. ThSV-Coach Handschke zückte die grüne Karte, um seine Schützlinge zu beruhigen. Danach Ballverlust auf Seiten der Hausherren. Sklenak riegelte in der Abwehr auf Kosten einer Zeitstrafe ab. Da zeigte die Hallenuhr nur noch eine Spielzeit von 36 Sekunden an. Und wieder war Eisenachs Keeper zur Stelle und parierte. Zuspiel zu Martin Hoffmann, der auf „seiner“ rechten Seite das Parkett überquerte und das Leder noch zum 27:24-Endstand über die Torlinie bugsierte. Ohne den erkrankten Abwehrstrategen Alexander Pietzsch setzten die Concorden von Beginn auf eine offensiv ausgerichtete Abwehr, mit Ulrich Streitenberger als „Abfangjäger“. Eric Jacob traf zunächst für die Gäste aus dem linken Rückraum nach Belieben, glich mit seinem vierten Treffer zum 4:4 (13.) aus. Erst Till Riehn löste ihn nach einer Viertelstunde ab (5:5, 15.). Mit der Einwechslung von Linkshänder Szep-Kis nahm Eisenachs Spielfluss zu. Till Bitterlich schweißte die Abwehr der Einheimischen zusammen. Der ThSV Eisenach zog auf 11:7 (24.) davon. „Mit unserer bissigen offensiven Abwehr brachten wir Eisenach völlig außer Tritt“, charakterisierte Uwe Jungandreas die folgenden Minuten. Seine Mannen eroberten Ball auf Ball, markierten, angetrieben von Till Riehn, gegen die plötzlich konsternierten Wartburgstädter. Sechs Treffer in Folge zum 11:13 (30.) waren das Ergebnis. Die Handschke-Schützlinge forcierten nach Wiederanpfiff der Referees Dedens/Geckert (Magdeburg) das Tempo. „Wir standen nun in der Abwehr zu weit auseinander. Die für ein erfolgreiches Spiel notwendigen Ballgewinne gelangen nicht mehr“, resümierte Jungandreas. Eisenachs Rückraumspieler Sklenak und Koke drückten gehörig auf das Tempo (16:14, 38.). Streitenberger (über Linksaußen) und Boese (über Rechtsaußen) egalisierten zum 17:17 (42.). Kess trumpfte der eingewechselte 19-jährige Philipp Lindner für die Gastgeber auf, traf im Doppelpack zum 20:18 (46.). Trotz allen Bemühens und großer Leidenschaft, die Nordsachsen schafften nicht mehr den Gleichstand.
Thomas Levknecht/Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 07. Dezember 2009
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Statistik
Concordia: Pulay, S. Müller; Meiner, M. Müller, Akatsuka, Streitenberger (2), Baumgärtel, Oehlrich (2), Warmuth, Boese (6), Jacob (8), Riehn (5/1), Seitle (1), Telehuz
Eisenach: Musil, Gorobtschuk; Hoffmann (3), Trautvetter (1), Sklenak (8), Luther (2), Bitterlich, Schiffner (2), Lindner (2), Koke (5/3), Prokopec (2). Szep-Kis (2)
Siebenmeter: Concordia 1/1, Eisenach 3/3
Zeitstrafen: Concordia 5 x 2, Eisenach 5x2min

Sonntag, 29. November 2009

Concordia - Leichlinger TV 31:26 (12:13)

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Harter Arbeitstag für Jungandreas & Co.
Einige im Foyer des Kultur- und Sportzentrums hätten zu gern gewusst, wo dem Concordia-Coach die Feder gewachsen wäre, auf die er nach der nicht leichten Partie gegen das Tabellenschlusslicht Leichlinger TV anspielte. Angesichts mancher Leistung seiner Jungs, vor allem in der ersten Halbzeit war das aber auch nicht verwunderlich. Statt locker und leicht aufzuspielen – Concordia ging als deutlicher Favorit in die Partie – rannte sich die Defensive immer wieder in der Leichlinger Abwehr fest. Die Blütenstädter ihrerseits nutzten die Chance des Außenseiters, begannen selbstbewusst aufzuspielen und hatten mit ihrer unbekümmerten Art auch Erfolg. Die Gastgeber hingegen wollten es besonders gut machen und lasteten sich damit eine Bürde auf, die gleichsam wie „Blei an den Füßen“, wie es Jungandreas ausdrückte, wirkte. Es lief nicht wirklich viel zusammen. Es fehlte das Tempo, mit dem die Nordsachsen üblicherweise Kontrahenten unter Druck setzen. Der Tabellenletzte schien in den Köpfen der Concorden offenbar von Anfang an eine (zu) leicht lösbare Aufgabe zu sein. So jedenfalls nahmen es Außenstehende wahr. Nach einem Spaziergang sah es in der ersten Halbzeit auch nicht aus. Immer wieder gerieten die Angriffsbemühungen der Delitzscher ins Stocken, einfache Fehler, die zu unnötigen Ballverlusten führten, summierten sich, zwei Siebenmeter wurden verworfen. Die Abwehr war löchrig wie ein Schweizer Käse und lud die Blütenstädter geradezu zum Torwurf ein. Gabor Pulay im Delitzscher Kasten klebte zudem das Pech an den Händen. Bälle, die sonst eine sichere Angelegenheit für ihn waren, musste er ohne Berührung passieren lassen. Nach 20 Minuten verließ er die Platte. Für ihn kam Steve Müller, eigentlich dritter Torwart. Der strukturmäßige Ersatz, Sebastian Bliß, laboriert noch an einer Augenverletzung. Müller führte sich gut ein, parierte den ersten, später neun weitere Bälle. Pulay kehrte nochmal für zehn Minuten zurück. Die Gäste bekamen Oberwasser und führten zwischenzeitlich mit 10:7. In der Delitzscher Offensive passierte leider nicht viel Überraschendes. Die Concorden versuchten es mit Einzelaktionen am Kreis und aus dem Rückraum, scheiterten aber am Deckungszentrum. Das erste Tor von der Außenposition schaffte Sascha Meiner (29. Minute). Die Blütenstädter hielten bis dahin mehr als nur gegen. Zur Pause verpasste Steve Baumgärtel bei seinem Strafwurf an die Latte den Ausgleich. Diesen machte er nach dem Seitenwechsel perfekt.Concordia schien sich fortan wieder auf ihre Stärken zu besinnen, schloss auf und führte schließlich in der 40. Minute mit 21:17. Acht erfolgreich abgeschlossene Tempogegenstöße, eine sich stabilisierende Defensive und ein Tempospiel, wie es die gut 800 Zuschauer von ihrer Mannschaft gewohnt sind, führten letztlich zu einem dennoch deutlichen 31:25-Sieg, den Delitzschs Trainer Uwe Jungandreas als einen „harten Arbeitstag“ bezeichnete, der ihn ins Schwitzen brachte.Den Gästen ging in den Schlussminuten nicht nur die Kraft abhanden, auch von dem anfänglichen Selbstbewusstsein war keine Spur mehr zu merken. Lautstark hatte TV-Trainer Frank Lorenzet seine Männer nach vorn getrieben und war damit der unruhigste Geist auf der Mannschaftsbank. Der Frust saß tief bei ihm nach Spielende, hatte er doch bis fünf Minuten vor Schluss noch „an einen, vielleicht sogar an zwei Punkte geglaubt“, die er mitnehmen könnte. In Anspielung auf Jungandreas Federnwuchs bemerkte er spaßig, dass ihm dann sicher ein „ganzes Gefieder“ zustehen würde. Zu den Hauptakteure auf Concordia Seite zählte zweifellos wiedereinmal Kapitän Thomas Oehlrich mit sieben Treffern, gefolgt von René Boese (6), Ulrich Streitenberger, Till Riehn und Martin Müller (jeweils 4 Tore). Jungandreas bekannte nach der 60-minütigen Spielzeit, dass er froh war, der Partie noch eine Wende geben und die zwei Punkte einfahren zu können. Mit einer schönen Szene für die Zuschauer verabschiedete sich Concordia: In der letzten Spielminute liefen Streitenberger und Oehlrich beide einen Konter und allein aufs TV-Tor zu. Obgleich Streitenberger in guter Wurfposition war, gab er uneigennützig an seinen Kapitän ab. Die Moral im Team stimmt. Der 31:25-Endstand wurde gefeiert. Schütze vom Dienst bei den Gästen war Alexander Oelze mit 13 Torerfolgen, acht von zehn Siebenmeter verwandelte er.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 30. November 2009


Statistik:

Concordia: Pulay (9/2 Paraden), Steve Müller (3 Paraden) ; Streitenberger (4), Meiner (2), Jacob (2), Martin Müller (4), Seitle (1), Riehn (4/3), Baumgärtel (1), Boese (6), Oehlrich (7), Pietzsch, Telehuz, Warmuth (n.e.).

Leichlingen: Reckzeh (8 Paraden), Ross (3/2 Paraden) ; Buss, Born (4), Scherer, Pistolesi (1), Schumacher (3), Oelze (13/8), Kreckler (1), Korte (4), Jansen.

Zeitstrafen: Concordia 4x2 Minuten (1x2 Minuten Baumgärtel, Oehlrich, Riehn und Telehuz) ; Leichlingen 5x2 Minuten (2x2 Minuten Korte, 1x2 Minuten Scherer, Jansen und Born).

Siebenmeter: Concordia 6/3 (Riehn und Streitenberger scheitern an Ross, Baumgärtel trifft nur die Latte) ; Leichlingen 10/8 (Oelze scheitert zweimal an Pulay, trifft aber einmal per Nachwurf).

Zuschauer: 850.

Fotos vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. Leichlinger TV

Mittwoch, 25. November 2009

1. Fan-Stammtisch am 09.12.2009

Am 09.12.2009 um 19.00 Uhr findet im Tropical In der 1.Fan-Stammtisch statt. Hier hat jeder Fan die Möglichkeit die Spieler näher kennen zu lernen. Das Treffen dient dem Meinungsaustausch und als kleine Gesprächsrunde. Für den 1.Fan-Stammtisch stellt die Hausverwaltung Zschischang & Müller 30 Liter Freibier zur Verfügung.

Die Mannschaft würde sich freuen wenn zahlreiche Fans zu diesem Treffen erscheinen.

Dienstag, 24. November 2009

Newsflash

+++ Was gibt es Neues rund um Handball-Delitzsch? Nicht viel; und das ist gut so! Es kehrt langsam wieder etwas Ruhe ein nach den Problemen rund um Gehälter und Sponsoren. Eben jene Gehälter wurden vergangene Woche überwiesen, die Aufarbeitung erfolgt intern. Offensichtlich keine Spuren hat diese Zeit bei den Spielern hinterlassen. Sie hatten Tabellenführer Hüttenberg am Rande einer Niederlage und kämpften ausnahmslos mit Bravour.
+++ Wieder mal macht unser großer und kleiner Nachbar zugleich, die DHfK Leipzig, auf sich aufmerksam. Stefan Kretzschmar steigt dort ein und will versuchen mit Hilfe seines Namens neue finanzielle Möglichkeiten zu eröffnen. Der ewigen Diskussion um eine Fusion mit dem Regionalligsten LVB Leipzig oder eben Concordia gibt Kretzschmar gleich neuen Zündstoff, wobei wir von der Fanpage mit aller Erfahrung hier bereits im Vorfeld auf die Bremse treten wollen.

Sonntag, 22. November 2009

TV Hüttenberg - Concordia 27:26 (14:12)

Der Spielverlauf
Den leicht besseren Start erwischten die Delitzscher. Bis zur 12. Spielminute legten sie stets einen Treffer vor, der immer wieder von Hüttenberg egalisiert werden konnte. Folgend unterliefen den Concorden etliche technische Fehler, allein sechs zählte Coach Jungandreas in der ersten Halbzeit. Dass der Gastgeber kein größeres Kapital daraus schlagen konnte, war zum einen Torhüter Gabor Pulay zu verdanken, der immerhin zwei freie Konterwürfe parieren konnte. Einen noch größeren Beitrag jedoch leistete Hüttenberg selbst, das ebenfalls die Bälle reihenweise herschenkte. Trotz alledem stand der TV besser in der Deckung, Concordia kam nur selten zu einem erfolgsversprechenden Abschluss. Dass den Sachsen im ersten Spielabschnitt dennoch 12 und Hüttenberg nur 14 Tore gelangen, war aus der Sicht von Blau-Weiß als äußerst schmeichelhaft zu bewerten.
In der zweiten Halbzeit schien Uwe Jungandreas seinen Schützlingen einige deutliche Worte mit auf dem Weg gegeben zu haben. Nicht nur dass Ballgewinne in direkte Tore umgewandelt worden, René Boese tat sich hier hervor, sondern auch das Positionsspiel funktionierte endlich. Baumgärtel und Jacob rissen das Spiel förmlich an sich, attackierten endlich wie erforderlich das Tor, schufen Lücken für die Nebenleute. Folgerichtig erzielte Delitzsch trotz Unterzahl vier Treffer in Serie und ging in Führung. Lange hielt die Führung nicht, doch war die Partie fortan völlig offen. Als Concordia abermals knapp in Front lag (23:24) und Hüttenbergs Jezewski eine Zweiminutenstrafe erhielt, hätte man sich rückblickend betrachtet absetzen müssen. Anstatt sofort den Weg zum Tor zu suchen blieb man zu passiv, was mit einem Ballverlust, einem Fehlwurf und zwei Toren für den TV bestraft wurde.
Alles in allem steuerte die Partie gnadenlos auf ein Unentschieden hin, denn keines der beiden Teams hatte den Sieg mehr verdient als das andere. Doch da die Begriffe Gerechtigkeit und Sport bekanntlich nur selten zusammenpassen, sollten auch diese 60 Handballminuten ein anderes Ende erfahren.

Die Deckung
Concordia-Coach Jungandreas setzte über das gesamte Spiel über auf eine 5:1-Abwehr mit Uli Streitenberger als vorgezogene Spitze. Jener konzentrierte sich auf Hüttenbergs Rückraumass Tomasz Jezewski, der bekanntermaßen aus allen Lagen treffen und genauso gut die Bälle verteilen kann. Jenes Teilziel, Jezewski aus dem Spiel zu nehmen, ist Concordia sehr gut gelungen. Dennoch hatte man Probleme mit der schnellen Spielweise des Gastgebers. Scholz und Laudt im Rückraum sorgten für viel Druck, die entscheidenden Lücken aber riss der wendige Kreisläufer Christian Stelzenbach. Zwar erzielte dieser nur einen Treffer, doch rannte er Alexander Pietzsch, der wie immer das Deckungszentrum ausfüllte, förmlich einen Knoten in die Beine. Folgerichtig muss man trotz aller Leistungsbereitschaft konstatieren, dass Pietzsch ein wenig zu langsam für eine derartige Form der Abwehr ist. Nicht besser lief es in den Minuten, als Cristian Telehuz zum Einsatz kam. Zwar schien Stelzenbach den Zweimeter-Hünen in Ehrfurcht aus dem Weg zu gehen, dennoch ging das schnelle Spiel des TV auch am Rumänen vorbei.
In Anbetracht der Umstände konnte man in der Halbzeitpause eine Umstellung auf eine 6:0-Deckung erwarten, in der Pietzsch und Telehuz ihre körperlichen Voraussetzungen besser zur Geltung bringen würden. Dies geschah aber nicht, Jungandreas vertraute weiterhin der 5:1. Da die Probleme blieben, kassierte Delitzsch im zweiten Durchgang 13 Treffer, fast alle aus dem Positionsspiel. Ob das ein zufriedenstellender Wert ist, kann hinterfragt werden. Im Vergleich zu den vergangenen beiden Partien gegen Frankfurt und Wuppertal (jeweils 17 Gegentore in der zweiten Halbzeit) wird Jungandreas dennoch einen Fortschritt sehen.
Große Probleme auf der Halbposition hatte zwischenzeitlich Steve Baumgärtel, der seinen direkten Gegenspieler – zumeist war es Laudt – das ein oder andere mal ziehen lassen musste. Diese Nachlässigkeiten begründen sich aber relativ einfach, dem Halbrechten fehlt einfach die Luft, stellt er doch in der Offensive die zentrale Figur dar. Deshalb war die Entscheidung von Jungandreas auch richtig Daniel Warmuth in der Deckung für Baumgärtel zu bringen. Dieser verschaffte ihm die nötigen Pausen.

Die Torhüter
Einen auffallend geringen Einfluss auf dieses Spiel hatten die Torhüter. Sie hatten kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen, denn entweder konnten sowohl Hüttenberg, als auch Delitzsch einen sicheren Wurf abgeben, der nur schwer zu halten war oder der Angriff endete in einem technischen Fehler bzw. in einem (am Tor vorbeirauschendem) Fehlwurf. Gabor Pulay, der zwei freie Konter des Gastgebers abwehren konnte sowie einen Siebenmeter parierte, kam auf 11 Paraden. Hüttenbergs Ritschel bekam nur viermal die Hand an den Ball, der in der 35. Minute eingewechselte Redwitz konnte sich immerhin fünf mal auszeichnen, wobei er einen Siebenmeter von Riehn hielt, der aber im Nachwurf einnetzte.

Der Angriff
Das Offensivspiel war im ersten Durchgang als ziemlich enttäuschend zu bezeichnen. Es fehlte der Druck zum Tor, es wurden keine Lücken gerissen. Unter Zeitdruck musste man letztlich oftmals auf einen Notwurf zurückgreifen, der überraschenderweise doch hin und wieder den Weg ins gegnerische Tor fand. Fast dramatisch erschien die hohe Anzahl an technischen Fehlern, die Hüttenberg allerdings – nicht gerade in der Manier eines Tabellenführers – nur selten ausnutzte.
In Halbzeit zwei änderte sich das Geschehen gewaltig. Baumgärtel und Jacob rissen die Partie an sich, übten einen großen Druck auf die gegnerische Deckung aus. So entstanden immer wieder Lücken, die größtenteils auch genutzt wurden. Wenig überraschend ist, dass eben Baumgärtel und Jacob Concordias erfolgreichste Torschützen waren. Sie sind auf ihren Positionen momentan von keinem anderen Concorden zu ersetzen. Baumgärtel spielte im Angriff komplett durch, Jacob erhielt nur wenige Minuten eine kleine Pause. Till Riehn und Philipp Seitle zeigten sich engagiert, doch im Abschluss agierten sie oft glücklos. Eine Ausnahme stellte dabei ein völlig missratener Pass an den Kreis zu Oehlrich dar, der dank des schlafenden TV-Torhüters seinen Weg direkt ins Tor fand.
Einen rabenschwarzen Tag erwischte aber auch jener Thomas Oehlrich, der lediglich eine seiner wenigen Chancen nutzen konnte. Gewohnt treffsicher präsentierte sich René Boese, der 5 seiner 7 Würfe im Gehäuse unterbrachte.

Die Schiedsrichter
Über 58 Minuten und 30 Sekunden betrachtet waren die Schiedsrichter die besten Akteure auf dem Feld. Im Gegensatz zu den agierenden Mannschaften machten sie kaum Fehler, pfiffen unauffällig und kamen mit wenig Zeitstrafen aus.

Die letzen 90 Sekunden
Was diesem Bericht noch fehlt ist das Ende. Das Ende, dass der Sympathisant des Delitzscher Handballs nicht gern lesen wird, doch aber dazugehört. Nachdem sich Concordia durch die Tore von Baumgärtel und Boese wieder auf 26:26 herangekämpft hatte, bekam Hüttenberg bei 58 Minuten und 34 Sekunden auf der Uhr einen Siebenmeter zugesprochen, Oehlrich erhielt zudem eine Zeitstrafe. Jezweski verwandelt für die Gastgeber, Pulay wirf den Ball zum Mittelkreis. Da dort allerdings niemand steht, trudelt der Ball in die Hälfte der Hüttenberger, was für die Schiedsrichter Grund genug ist, um sofort Zeitspiel anzuzeigen. Die Situation schnell erfasst, schnappt sich Uli Streitenberger den Ball und dribbelt auf die Hüttenberger Deckung zu, die sich noch nicht formiert hatte. Concordias Blondschopf wird letztlich von drei Abwehrspielern des TV gebremst, von denen zwei deutlich im Kreis stehen. Der hier dringendst erforderliche Siebenmeterpfiff blieb jedoch aus, was letztlich den kleinen Unterschied im Spiel zweier gleichstarker Mannschaften ausmachte. Hüttenberg gelang so wieder in Ballbesitz und spielte die Uhr – auch dank einer weiteren Zeitstrafe gegen Telehuz – clever herunter. Endergebnis: 26:27.
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Statistiken
Hüttenberg: Ritschel (4 Paraden), Redwitz (5/1 Paraden); Stelzenbach (1), Langenbach (4), Laudt (6), A.Lex (2), S.Lex (2/2), Scholz (5), Rigterink, Billek, Bepler (n.e.), Jezewski (4/2), Faulenbach, Stock (3).
Concordia: Pulay (11/1 Paraden), S.Müller (n.e.); Streitenberger (2), Meiner, Oehlrich (1), Akatsuka, Jacob (5), Riehn (5/2), Seitle (2), Baumgärtel (6), Boese (5), Warmuth, Pietzsch, Telehuz.
Zeitstrafen: Hüttenberg 5x2 Minuten (2x2 Minuten Jezewski, 1x2 Minuten Stelzenbach, Rigterink und Scholz); Concordia 4x2 Minuten (2x2 Minuten Oehlrich, 1x2 Minuten Pietzsch und Telehuz).
Rote Karten: keine.
Siebenmeter: Hüttenberg 6/4 (S.Lex scheitert an Pulay, Jezewski wirft über das Tor); Concordia 3/2 (Riehn scheitert an Redwitz, trifft aber im Nachwurf).
Zuschauer: 3800 in der Rittal-Arena in Wetzlar (ausverkauft).

Samstag, 21. November 2009

„Keiner schmeißt einfach hin“

Delitzsch. Nachdem sich das Finanz-Chaos beim Handball-Zweitligisten Concordia Delitzsch unter Missfallen des Vorstandes den Weg an die Öffentlichkeit gesucht hatte, kompensierten die Jungs von Trainer Uwe Jungandreas die internen Reibereien zunächst mit einem sportlich beachtlichen 34:34-Remis gegen Frankfurt-Rhein-Main. Von einer „leichten Entspannung“ ist nun die Rede. Heißt wohl im Klartext: Die Querelen sind noch lange nicht ausgesessen. Nun schickt der unbarmherzige Spielplan die angeschlagenen Nordsachsen an diesem Sonntag auch noch ausgerechnet zum amtierenden Spitzenreiter TV Hüttenberg. Ab 18 Uhr fliegt das Leder in der Wetzlarer Rittal-Arena. Die Handball-Hochburg Delitzsch will sich beweisen – trotz oder gerade wegen der Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Tage.Der Trainer hat derzeit wohl das schwierigste Amt inne. Denn für Uwe Jungandreas ist die problematische Situation zwischen Vorstand und dem Kader des Zweitligisten eine Gradwanderung. Er steht zwischen den Fronten, kann sich in die Lage beider Partien versetzen. „Wir durchleben sehr komplizierte Zeiten. Aber ich weiß auch, dass hier alle intensivst versuchen, das Geschäft am Leben zu halten. Keiner schmeißt einfach hin. Das spricht für den Klub“, sagt Jungandreas. Der Bundesliga-Handball gehöre laut Coach mittlerweile zur Identität der Stad Delitzsch. Diese Stellung habe sich Concordia über viele Jahre hinweg erarbeitet. „Bislang ist es immer weitergegangen“, fügt Kapitän Thomas Oehlrich hinzu. Beide setzten nun darauf, den wirtschaftlichen Defiziten mit sportlichen Erfolgen entgegenzuwirken.Dass ausgerechnet jetzt die Partie gegen den Tabellenführer ansteht, ist dabei gar nicht das größte Problem. „Gegen den Spitzenreiter zu spielen, ist immer schwer“, kommentiert Jungandreas sachlich. Weitaus mehr Kopfzerbrechen bereite ihm momentan die Personalsituation seiner Truppe. Denn die Blau-Weißen wurden in dieser Woche zu allem überflüssigen Übel auch noch von einer Erkältungswelle eingeholt. „Martin Müller wird definitiv ausfallen“, erklärt der Coach. Till Riehn hingegen scheint bis zum Anpfiff am Sonntag wieder fit zu sein. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Philipp Seitle noch ein großes Fragezeichen.Der Trainer macht unmissverständlich klar: „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir uns steigern.“ Dabei nimmt er vor allem seine Nummer eins im Tor in die Kritik. „Gabor Pulay hat uns zu Beginn der Saison einige ganz wichtige Punkte gesichert. In den vergangenen Spielen hat er jedoch geschwächelt. Nun muss er diese Phase endlich abhaken“, sagt der 47-jährige Handball-Lehrer. Er ist sich sicher, dass „die Partie über die Defensive entschieden wird.“ Den Jungs müsse klar werden, dass allein über den Angriff nicht viel auszurichten sei.„Die große Stärke von Hüttenberg ist die Eingespieltheit. Schließlich spielt der Kader seit vier Jahren fast komplett in dieser Konstellation zusammen“, analysiert Jungandreas. Ein (kleines) Plus verzeichnet die Statistik aber auch für die Delitzscher Gäste: Denn der Gegner ist nach zuletzt zwei derben Niederlagen ebenfalls angeschlagen. Bleibt eigentlich nur die Frage: Wer steht schneller wieder auf?
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 21. November 2009

Dienstag, 17. November 2009

Gehälter noch nicht überwiesen – Lage bei Concordia bleibt ernst

Delitzsch (dk). Die Lage bei Handball-Zweitligist Concordia Delitzsch bleibt ernst. Die ausstehenden Spieler-Gehälter vom September und Oktober seien noch nicht auf den Konten angekommen, erklärte Alexander Pietzsch gestern auf Anfrage. Dennoch sieht der Abwehrchef der Concorden eine leichte Entspannung: „Nachdem sich das Präsidium am Freitag mit uns zusammengesetzt hat, bin ich wieder ein wenig optimistischer.“Hauptgrund: Die gefährdeten Mieten einiger Spieler scheinen vorerst gesichert. Die Krise rief derweil auch Landrat Michael Czupalla (CDU) auf den Plan. „Die Sparkasse und die Sparkassenversicherung sind al- len vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen“, sagte der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und kündigte zudem weitere Hilfestellung des Sponsors an.Der fast 100-jährige Traditionsklub will nun nach weiteren Lösungen für die kommenden Monate suchen, um den Zweitliga-Handball am Lober zu sichern. „Diese Woche ist eine ganz entscheidende“, erklärte Pietzsch.Der 32-Jährige hofft, dass der Leistungssport nicht komplett vor dem Aus steht: „Delitzsch ohne die zweite Handball-Liga ist wie die Mulde ohne Wasser.“ Das dienstälteste Mannschaftsmitglied, das mittlerweile als Sprachrohr seines Teams auftritt, appelliert nun an die Moral seiner Kollegen. „Ich hoffe, dass die Jungs uns die Treue halten“, sagte Pietzsch. Denn er weiß: „Das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, wäre der Ausverkauf des Kaders.“
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 17. November 2009

Montag, 16. November 2009

Handball-Delitzsch in Gefahr?

Der LVZ-Artikel am Samstag schlug ein wie eine Bombe; Concordia hat offensichtlich starke finanzielle Probleme! Leider beschreibt jener Bericht nicht annähernd die Realität, sondern enthüllt ledigtlich, dass Alexander Pietzsch an die Öffentlichkeit geht, um auf ausstehende Gehaltszahlungen aufmerksam zu machen. Die Taktik von Präsidentin Borrmann ist jedoch eine andere, sie gibt kaum Informationen preis. Somit ist es schwierig Gerüchte von Fakten zu trennen und objektiv zu jenem Thema zu berichten. Folgend sind die bekannten Fakten zusammengestellt:
- mindestens bis zum 16.11. warteten die Spieler auf ihr September- und Oktober-Gehalt
- Borrmann versprach alle ausstehende Gehälter zeitnah zu zahlen
- Gründe über die Finanzlücke sind öffentlich nicht bekannt
- Sparkasse und Sparkassenversicherung sind allen vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen
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Die Fanpage fordert: Wissend, dass die wirtschaftliche Gegenwart keine einfache ist, muss die finanzielle Situation innerhalb des Vereins stets transparent bleiben. Probleme lassen sich besser lösen, wenn man das ehrliche Gespräch sucht!!!

Sonntag, 15. November 2009

Concordia - HSG Frankfurt/Rhein-Main 34:34 (17:17)

Es war eine packende Partie nach erheblichen Turbulenzen: In der zweiten Handball-Bundesliga trennten sich Concordia Delitzsch und die HSG Frankfurt/Rhein-Main letztlich verdient 34:34. „Ein gerechtes Ergebnis“, sagten wortgleich die beiden Trainer Uwe Jungandreas (Concordia) und Mike Fuhrig.Recke Alexander Pietzsch hatte zuvor bestätigt, dass es Gespräche wegen der ausstehenden Gehälter gegeben habe und Überweisungen angekündigt worden seien. Er hob hervor, dass sich die Mannschaft gegen die Gäste „zerreißen wird“. Und das taten die Nordsachsen. Unter den Augen von Nationaltorwart Silvio Heinevetter (heute Berlin, früher Delitzsch) erwischten die Concorden zwar einen schlechten Start und lagen rasch mit 2:6 Toren hinten. Eine Auszeit von Uwe Jungandreas schon in der 9. Minute brachte letztlich die Wende. Die Abwehr festigte sich und im Angriff gab es plötzlich schöne Spielzüge. Gekoppelt mit vielen Fehlern auf beiden Seiten führte das letztlich zum Halbzeitstand von 17:17.Im zweiten Spielabschnitt wurde die Halle förmlich zum Tollhaus. Trotz Unterzahl gingen die Concorden in Führung. „Das darf nicht passieren“, schüttelte Frankfurt-Spieler Jan-Olaf Immel nach Spielschluss den Kopf. Die Begegnung legte an Tempo zu, es war ein offener Schlagabtausch beider Teams. Überragend auf Concordia-Seite waren Ulrich Streitenberger und Eric Jacob, der sein großes Potenzial ein ums andere Mal nicht nur andeutete, sondern unter Beweis stellte. Blass blieb auf der Gegenseite Ex-Concorde Hannes Lindt. Lediglich vier Treffer erzielte er. Zum Vergleich: Concordias Halbrechter Steve Baumgärtel versenkte den Ball sieben Mal im gegnerischen Gehäuse. Ein Sonderlob verdienten sich alle Delitzscher wegen ihres unermüdlichen Einsatzes. Frankfurts Coach Mike Fuhrig lobte zum Schluss die Nordsachsen. „Es ist toll, was hier entstanden ist.“ Balsam für die Seele der Delitzscher. Fuhrig wusste übrigens genau, wo Delitzsch liegt. Nicht jedem Frankfurter Vereinsverantwortlichen ist das 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution klar. Auf ihrer Internetseite hatten die Mainstätter eine Fahrt in eine Stadt Südbrandenburgs angekündigt. „Wir freuen uns auf die Begegnung hier in der nächsten Saison“, sagte Fuhrig. Dann dürften auch die Frankfurter wissen, dass Delitzsch in Sachsen liegt.
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Concordia: Pulay (9/1 Paraden), Bliß (3/1 Paraden) ; Streitenberger 9/5), Meiner (1), Müller (n.e.), Jacob (8), Riehn, Seitle, Baumgärtel (7/3), Boese (5), Oehlrich (3), Pietzsch, Telehuz.

Frankfurt: Rebstock (8 Paraden), Beer (9/1 Paraden) ; Bohnert (2), Immel (5), Lindt (4), Quilitzsch (1), Weber, Wernig (9/1), Seeger (6/3), Schimmelbauer (3), Hahn, Bonnkirch (4/3).

Zeitstrafen: Concordia 8x2 Minuten (3x2 Minuten Oehlrich, 2x2 Minuten Telehuz, 1x2 Minuten Streitenberger, Baumgärtel und Pietzsch) ; Frankfurt 7x2 Minuten (3x2 Minuten Immel, 2x2 Minuten Quilitzsch, 1x2 Minuten Seeger und Schimmelbauer).
Rote Karte: Oehlrich und Immel nach jeweils 3x2 Minuten

Siebenmeter: Concordia 10/8 (Riehn wirft an die Latte, Streitenberger scheitert an Beer) ; Frankfurt 9/7 (Bonnkirch scheitert an Pulay, Seeger scheitert an Bliß).

Zuschauer: 900

Fotos vom Spiel:
Concordia vs. HSG FrankfurtRheinMain

Montag, 9. November 2009

Deutlicher BHC-Sieg gegen Delitzsch

Trotz der zweiwöchigen Zwangspause haben es die Bergischen Löwen geschafft, den Schwung des dramatischen Sieges gegen Friesenheim auch ins Heimspiel gegen Concordia Delitzsch mitzunehmen. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, vor allem in der Defensive durchweg, gelang den Spielern von Raimo Wilde ein nie gefährdeter 31:21 (17:9)-Heimerfolg gegen den Tabellennachbarn aus Delitzsch. Schon vor dem Spiel gab es viele zufriedene Gesichter auf Seiten der Verantwortlichen der Bergischen Löwen. Lange Schlangen vor den Kassen bedeuteten wie schon gegen Friesenheim eine gut gefüllte Bayerhalle. Am Ende waren es erfreuliche 1.850 Zuschauer. Diese sahen einen von Beginn an sehr konzentrierten BHC, der nach zwei Pfostentreffern von Kenneth Klev durch Tim Henkel in Führung gehen konnte. In den folgenden Minuten dominierten eindeutig beide Abwehrreihen das Geschehen auf dem Platz. Delitzsch nahm von Beginn an den BHC-Goalgetter Jiri Vitek mit einer offensiven Manndeckung aus dem Spiel, während der BHC mit Joey Duin im Mittelblock den Gästen anfangs gar kein Durchkommen gestattete. So dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis Jiri Vitek mit einer schönen Einzelleistung auf 2:0 erhöhen konnte. Bei den Gästen dauerte es gar bis zur neunten Spielminute, ehe sie das erste mal den guten Jan Stochl im Tor überwinden konnten, Eric Jacob traf aus dem Rückraum zum 3:1-Anschluss. In der Folge gelang es dem BHC immer besser, sich auf die Abwehr der Gäste einzustellen. Daran änderte auch der frühzeitige Ausfall von Jiri Vitek nicht, der sich bei einem Zusammenprall mit Jacob in der Abwehr eine klaffende Platzwunde am Kopf zuzog, die noch in der Kabine genäht werden musste. Kristoffer Moen übernahm seine Position im Angriff, Mathias Fuchs führte fortan Regie. Mit Erfolg, dem BHC gelang es, sich Schritt für Schritt von den Gästen abzusetzen, nach 20 Minuten stand es nach einem trockenem Wurf von Kenneth Klev bereits 11:5. Trotz der deutlichen Führung agierten die Gastgeber weiter souverän in der Abwehr und kamen so immer wieder zu Ballgewinnen und einfachen Kontertoren. Beim 14:6 durch Reinarz per Siebenmeter waren es bereits acht Tore Vorsprung. Dafür, dass dieser Vorsprung auch mit in die Halbzeitpause genommen werden konnte, zeigte sich wiederum Reinarz verantwortlich, dem mit dem 17:9 per Kemptrick nach Zuspiel von Sebastian Hinze den krönendem Abschluss einer tollen ersten Hälfte gelang. Zu Beginn der zweiten Hälfte verpassten es die Löwen in den Anfangsminuten durch einige nachlässig gefahrene Konter, das Spiel schnell endgültig zu entscheiden. Delitzsch konnte bis auf 18:12 verkürzen. Wirklich in Gefahr konnte Delitzsch den BHC aber nicht mehr bringen, spätestens beim 23:13 durch Christian Hoße per Siebenmeter in der 43. Minute war das Spiel entschieden. Die BHC-Fans feierten zu diesem Zeitpunkt bereits mit der La-Ola-Welle ihr Team, welches weiter Gas gab. Nach dem 29:18 in der 50.Minute durch Simon Kluge, der in der zweiten Hälfte ins Spiel kam und sich zusammen mit Tim Henkel die rechte Rückraum-Position teilte, drohte den Gästen gar ein Debakel. War es danach die Furcht davor, der gesamten Mannschaft eine Kiste Bier zu spendieren oder einfach nur nachlassende Konzentration? Auf jeden Fall schien niemand der Löwen das 30. BHC-Tor erzielten zu wollen. Es dauerte geschlagene sieben Minuten, ehe sich Christian Hoße vom Siebenmeter-Punkt erbarmte und zur Freude seiner Kollegen zum 30. mal ins Delitzscher Gehäuse traf zum zwischenzeitlichen 30:20. Am Ende blieben es diese zehn Tore Vorsprung, mit 31:21 gelang den Bergischen Löwen eindrucksvoll der Sprung auf Tabellenplatz drei. Nun gilt es bei den kommenden schweren Auswärtsspielen am Mittwoch in Korschenbroich und nur drei Tage später in Aue nachzulegen. Ob Jiri Vitek bereits am Mittwoch wieder einsetzbar sein wird, steht noch nicht fest. Hoffnung macht aber, dass er noch in der ersten Hälfte wieder mit einem dicken Pflaster auf der Stirn auf die Bank zu seinen Kollegen zurückkehrte.
Michael Kirch, Homepage Bergischer HC vom 8.November 2009

Bergischer HC: Huhnstock (n.e.), Stochl ; Kluge (3), Hinze, Fuchs, Duin (1), Reinarz (8/4), Henkel (2), Hoße (3/2), Moen (3), Klev (6), Quade (2), Vitek (3/2), Henkels.

Concordia: Pulay, Bliß ; Streitenberger (3), Akatsuka, Jacob (5), Müller (1), Riehn (5/2), Seitle (1), Baumgärtel (1), Boese (4), Pietzsch (1), Telehuz, Warmuth.

Zeitstrafen: BHC 3x2 Minuten (1x2 Minuten Moen, Duin und Quade) ; Concordia 3x2 Minuten (2x2 Minuten Baumgärtel, 1x2 Minuten Streitenberger).

Siebenmeter: BHC 9/8 (Hoße scheitert an Pulay) / Concordia 3/2 (Baumgärtel wirft an die Latte).

Zuschauer: 1850

Samstag, 31. Oktober 2009

Concordia siegt erstmals gegen Groß-Bieberau

Delitzsch. Von einer Favoritenrolle wollte Delitzschs Handball-Lehrer Uwe Jungandreas vor und nach der Zweitliga-Partie gegen die TSG Groß-Bieberau am Sonnabend im Kultur- und Sportzentrum nichts wissen, auch wenn die Fakten dann doch darauf hindeuteten. Die Odenwälder sind derzeit das auswärts schwächste Team der Gruppe Süd. In fremden Hallen holten sie bisher noch keinen Punkt. Auch diesmal fuhren sie ohne Erfolg im Gepäck zurück. Beim 29:24-Erfolg der Blau-Weißen (Halbzeit 15:13) kamen die Gäste zwar nicht unter die Räder, doch von einem Debakel war Groß Bieberau nicht weit entfernt.Einzig und allein die Delitzscher hatten es in der Hand, den Liga-Kontrahenten vorzuführen. Es gelang ihnen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Vor allem die unpräzisen Würfe im zweiten Abschnitt waren es, die Groß-Bieberau vor einer höheren Niederlage bewahrten. Die Nordsachsen ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie gewillt waren, die beiden Punkte zu holen. Die Concorden überrannten die Gäste förmlich. Kapitän Thomas Oehlrich eröffnete den Torereigen. Waren beim erfolgreichsten Werfer der Delitzscher – sieben Treffer – nicht gleichzeitig drei Gegner zur Stelle, war es um TSG-Torwart Felix Beck geschehen. Chancenlos musste er zusehen, wie ein um das andere Mal der Ball im Netz zappelte. Fast zehn Minuten dauerte es, bis die Truppe von Thomas Göttmann erstmals traf. Da stand es aber bereits 7:0 für die Hausherren. Die hatten übrigens diesmal auf dem Hallenboden einen viel besseren Stand als zuletzt. Die Verantwortlichen hatten sich die Kritik an der übermäßigen Glätte offenbar zu Herzen genommen. TSG-Coach Göttmann hoffte bis zum 9:1 für Concordia noch, seine Jungs würden von selber aufwachen. Taten sie aber nicht. Sie schienen völlig neben sich zu stehen. Später hieß es, die 450 Kilometer lange Anreise habe sich negativ ausgewirkt. Nach dem ersten Timeout der Schwarz-Gelben schien der Knoten geplatzt zu sein. Unmerklich schoben sie sich über die Stationen 10:5, 12:8 und 15:12 heran. Den Treffer zum 15:13-Pausenstand schaffte Maximilian Schubert.Doch es war nicht der Verdienst der Gäste, herangekommen zu sein. Die Delitzscher wurden in Erwartung eines einfachen Start-Ziel-Sieges leider zu nachlässig. Und dies sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Während Gabor Pulay im Concordia-Tor wieder bestechende Konstanz aufwies – mehr als zwei Dutzend gehaltene Bälle weist die Statistik auf –, fehlte eben diese seinen Vorderleuten. Für Trainer Jungandreas Grund genug, sich mehrfach die Haare zu raufen und in Rage zu geraten.In der zweiten Halbzeit hatten sich die Gastgeber besser im Griff, kamen jetzt auch mit dem neuen Abwehrsystem der Bieberauer besser klar. Das hatte Göttmann als Überraschung mit an den Lober gebracht. Dramatisch wurde es, als Alexej Rybakov im Nachwurf das 16:17 für sein Team erzielte. Der Ausgleich lag in der Luft, gelang den Gästen letztlich aber nicht. Stattdessen zogen Oehlrich & Co. ihr Spiel auf, in dem Rene Boese mit sechs Treffern – die Mehrzahl durch Tempogegenstöße – herausragte.Groß-Bieberau gab aber nicht auf, versuchte mit kurzzeitigen Manndeckungen gegen Steve Baumgärtel und Till Riehn den Vormarsch der Blau-Weißen zu stoppen. Es blieb beim Versuch. Die gut 600 Zuschauer in der Halle sahen eine Partie, in der es den Concorden an der kämpferischen Einstellung nie mangelte. Das sollte Selbstvertrauen geben. Nächste Woche geht es zum Bergischen HC.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 02. November 2009
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Concordia: Pulay (20 Paraden), Bliß (n.e.) ; Streitenberger (2), Akatsuka (n.e.), Jacob (4), Seitle, Riehn (5/2), Baumgärtel (5), Müller (n.e.), Boese (6), Pietzsch, Telehuz, Oehlrich (7), Warmuth.

Groß-Bieberau: Beck (15/1 Paraden), Hümmer (n.e.) ; D.Rybakow (4), A.Rybakow (2), Kossler (3), Konrad (3), Knobloch (2), Laurencz (3), Gerber, Schellhaas, Schubert (6), Göbel (1), Bauer.

Zeitstrafen: Concordia 6x2 Minuten (jeweils 1x2 Minuten Baumgärtel, Boese, Telehuz, Oehlrich, Jacob und Riehn) ; Groß-Bieberau 6x2 Minuten (3x2 Minuten Laurencz, 2x2 Minuten A.Rybakow, 1x2 Minuten Göbel)

Rote Karte: Laurencz (nach 3x2 Minuten)

Siebenmeter: Concordia 3/2 (Baumgärtel scheitert an Beck) ; Groß-Bieberau 0

Zuschauer: 800

Fotos vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. TSG Groß-Bieberau

Freitag, 30. Oktober 2009

„Das ist nur auf dem Papier eindeutig“

Delitzsch. Wenn eines der auswärtsschwächsten Teams der Liga bei einem der heimstärksten Aufgebote antreten muss, ist zumindest die Favoritenrolle schon im Vorfeld vergeben. Denn die obliegt beim Duell gegen die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Groß-Bieberau eindeutig der gastgebenden Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas. Dessen Concorden stehen mit beachtlichen 12:6 Punkten (sechs Siege/drei Niederlagen) auf dem dritten Tabellenplatz.Der Kontrahent aus Hessen hingegen rangiert mit 8:10 Zählern nur auf Platz elf. Der Neunte der abgeschlossenen Saison offenbarte zudem in dieser Spielzeit eine gewaltige Auswärtsschwäche: Denn fernab der heimischen Großsporthalle konnten die Jungs um Trainer Thomas Göttmann bislang noch keinen einzigen Punkt erkämpfen.Auf der sicheren Seite will sich Jungandreas aber nicht sehen. „Das ist nur auf dem Papier eindeutig“, sagt der 47-Jährige. Der Delitzscher Handballlehrer will die Odenwälder aufgrund mehrerer Aspekte nicht unterschätzen. Erstens: „Nach deftigen Pleiten steht Groß-Bieberau immer wieder auf.“ So geschehen beispielsweise nach der fast schon blamablen 19:35-Niederlage beim Aufsteiger Neuhausen, nachdem sich die Truppe gegen Coburg mit einem 33:24-Sieg rehabilitierte. Der zweite Grund, weshalb Jungandreas die „Göttmänner“ keinesfalls unterbewertet: „Wir haben in der vergangenen Saison beide Spiele verloren.“ Rückblick: Beim Hinspiel unterlagen die Nordsachsen mit 31:34 Toren, im Kultur- und Sportzentrum triumphierte die TSG Ende April mit 36:32 Treffern.Personell jedenfalls kann Concordia ein äußerst starkes Aufgebot auf das Parkett schicken. Martin Hummel (heute Schambein-Operation), Sascha Meiner (Knieprobleme) und Sebastian Donath (Meniskusbeschwerden) fallen zwar aus. Dafür jedoch sind Leistungsträger wie Steve Baumgärtel, René Boese, Thomas Oehlrich, Philipp Seitle und Till Riehn fit. Auch Gabor Pulay steht wie immer im Tor der Delitzscher. Ersatz-Mann Sebastian Bliß hatte zwar im Spiel gegen Erlangen überzeugt, muss aber am Sonnabend wieder vorerst auf der Bank Platz nehmen. „Ich habe mich riesig gefreut, wie er gespielt hat“, sagt Jungandreas, aber „schließlich macht eine Schwalbe noch lange keinen Sommer.“
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 30. Oktober 2009

Sonntag, 25. Oktober 2009

Wenn der Worst-Case eintritt...

...so geschehen bei der Auslosung zum Achtelfinale des DHB-Pokals! Concordia Delitzsch trifft zwar auf einen sehr attraktiven Gegner, muss dafür aber ins Baden-Würtenbergische Göppingen reisen. Dass beim Erstligisten FrischAuf! kein Blumentopf zu gewinnen ist und die Delitzscher Fans von dem Zusammentreffen von Lars Kaufmann und Blau-Weiß nur sehr wenig haben, bedarf sicherlich keinerlei Erwähnung. Klaus-Dieter-Petersen verdirbt der Concordia so den perfekten Abschluss einer ansonsten sehr erfolgreichen Woche. Die Achtelfinals werden am 16. Dezember ausgetragen.
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Die Achtelfinalpaarungen in der Übersicht:
HC Erlangen - TuS N-Lübbecke
Frisch Auf Göppingen - 1. SV Concordia Delitzsch
Rhein-Neckar Löwen - MT Melsungen
HBW Balingen-Weilstetten - HSV Hamburg
VfL Bad Schwartau - TUSEM Essen
Bergischer HC -TSG Friesenheim
SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel
VfL Gummersbach - SV Anhalt Bernburg

Samstag, 24. Oktober 2009

HC Erlangen - Concordia 21:24 (13:13)

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Die Neun-Minuten-Show des Sebastian Bliß
Erlangen. Die mittelfränkische Festung ist eingenommen: Dem Handball-Zweitligisten Concordia Delitzsch gelingt am Sonnabend zur späten Abendstunde, woran bislang die versammelte Südstaffel-Konkurrenz zerbricht. Die Nordsachsen bezwingen den HC Erlangen in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle mit 24:21 (Halbzeitstand 13:13) Toren und klettern auf Rang drei der Tabelle. Entscheidenden Anteil am sechsten Saison-Sieg hat Torwart Sebastian Bliß, der bei seinem erst zweiten Einsatz in den Schlussminuten der packenden Begegnung zum Matchwinner wird.Immer wieder reißt Sebastian Bliß die Arme nach oben, ballt die Hand zur Faust. Er schaut nach rechts. Hoch zu den 50 mitgereisten Concordia-Fans, die dem 19-Jährigen mit frenetischem Beifall das Adrenalin in die Adern schießen lassen. Dann wendet er sich nach links, sucht den Blickkontakt mit Trainer Uwe Jungandreas. Er wirkt gehemmt. In seinen Augen liegt Unsicherheit. War das richtig? Mach ich das gut? Reicht das?Die Reaktion seiner euphorischen Kameraden verrät: Ja, das war großartig! Ja, du bist der Held! Ja, das reicht! Als die befreiende Schluss-Sirene ertönt, hält es keinen Blau-Weißen auf der Bank. Die versammelte Truppe stürmt auf das Parkett, umringt den überglücklichen 1,94-Meter-Mann, der bei seinem neunminütigen Einsatz fünf Bälle der Mittelfranken pariert und lediglich ein Tor aus dem Spiel heraus kassiert. Als Jungandreas seinen Joker in der 51. Spielminute für Gabor Pulay ins Rennen schickt, liegen die Gastgeber noch mit 20:19 Treffern in Front. Als die HC-Torkanone Guillaume Laout anschließend erstmals am quirligen Torwart- Bubi versagt, kippt eine spektakuläre Begegnung, die bis dato eigentlich keinen Sieger verdient hatte.Bliß selbst ist nach der Partie sprachlos, erwidert die anerkennenden Gesten seiner Jungs mit Wortfetzen – „Geil“, „Das ist der Hammer“. Später verteilt er bescheiden denen Lorbeeren, die zweifelsohne ihm zustehen: „Die Abwehr stand super. Das waren alles ganz einfache Bälle, die ich gehalten habe.“Während der Matchwinner von seinen treuen Fans gefeiert wird, bleibt nur ein Anhänger auf der Tribüne sitzen. Überwältigt von den Eindrücken. Stolz, glücklich und mit Tränen in den Augen. Es ist Angela Bliß. Die Mutter von Sebastian alias „Krabbmann“ hat den erst zweiten Bundesliga-Einsatz ihres Sohnes beinahe verpasst. Denn gemeinsam mit Vater Tilo steht sie eine geschlagene Stunde im Stau.Besonders bitter: Lediglich 15 Kilometer trennen die Gymnasiallehrerin auf der A 73 von der Universitätsstadt – und ihrem Sprössling. Ein Motorradunfall hat die Autobahn komplett lahmgelegt. Die Delitzscherin kommentiert später: „Gott sei dank sind wir zur zweiten Halbzeit angekommen.“ Doch jener zweite Abschnitt lässt zunächst einen solch positiven Ausgang für die Gäste keineswegs erahnen.Denn das Team von Trainer Frank Bergemann setzt sich zunehmend ab. Schier unzählige verworfene Bälle lassen die Trommeln des Fanclubs „Erste Reihe“ ab der 41. Minute kurzzeitig gänzlich verstummen. Die Mittelfranken sind bereits auf 19:16 Treffer enteilt. Die Vorentscheidung scheint gefallen. Die 1300 Zuschauer im ausverkauften HC-Kessel erwarten stehend und applaudierend den nordsächsischen Knockout. Doch die „Bergemänner“ spielen plötzlich wie gehemmt – sie scheitern beim 20:20 nach fünfminütigem Schlagabtausch schließlich an den Treffern eines nie aufgebenden René Boese, eines stets motivierenden Concordia-Kapitäns Thomas Oehlrich, eines kämpfenden Ulrich Streitenberger und eines aufopferungsvollen Eric Jacob – und natürlich an der Neun-Minuten-Show des Sebastian Bliß.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 26. Oktober 2009
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Concordia: Pulay, Bliß; Müller, Akatsuka, Streitenberger (3/2), Hummel, Baumgärtel (2), Oehlrich (6), Warmuth, Boese (6), Jacob (4), Riehn (2), Seitle (1).
Erlangen: Bayerschmidt, Zapf; Schwandner (2), G. Münch (1), Heimansfeld, H. Münch (1), Krämer (4), Wannenmacher (3), Kirchner, Nienhaus, Schmidtke, Stumpf (2), Laout (6/4).
Siebenmeter: Concordia 5/2 (Riehn, Baumgärtel und Streitenberger scheitern), Erlangen 5/4 (Laout wirft über das Tor)
Zeitstrafen: Concordia 4x2min, Erlangen 4x2min

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Tabellenspitze oder Tabellenniemandsland?

Nachdem unsere Concordia die letzten beiden Spiele erfolgreich bestreiten konnte, muss sie nun eine schwere Auswärtsreise nach Erlangen antreten. Diese Partie steht, auch wenn dies erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird, unter einem ganz besonderen Stern. Sie wird die Weichen für die Zukunft stellen: Entweder gelingt das Festsetzen in der Spitzengruppe der 2. Liga Süd oder man versinkt im Niemandsland der Tabelle. Nicht das Letzteres als allzu tragisch anzusehen wäre, denn in Erlangen kann man durchaus verlieren, doch würde es nicht Viele freuen, wenn wir zukünftig die Großen, wie den Bergischen HC oder die TSG Friesenheim, ärgern könnten?
Dass sich Erlangen gegenwärtig auf einem überragenden 4. Platz wiederfindet, hat vor allem einen Grund: Der HC ist extrem heimstark! Dies dokumentieren deutliche Siege gegen Friesenheim (41:30!!!) und Düsseldorf im Pokal (32:28). Letztlich sind die Erlangener punktgleich mit der Concordia, haben jedoch eine bessere Torbilanz. Niederlagen in Saarlouis, Korschenbroich und Essen verhinderten eine absolute Topplatzierung. Zwei jener Gegner hat Concordia im übrigen schon auswärts besiegt. Warum soll also ein doppelter Punktgewinn nicht auch in Erlangen möglich sein?
Möglich ist er mit Sicherheit, doch kommt erschwerend für die Delitzscher hinzu, dass Uwe Jungandreas wohl nicht nur auf Hummel und Seitle verzichten muss, sondern nun auch Cristian Telehuz ausfällt. Er verletzte sich im Spiel gegen Bietigheim. Eine genauere Diagnose ist noch nicht bekannt.
Freuen kann sich die Mannschaft, dass sie Unterstützung von den Loberhaien erhalten wird. Sie reisen mit nach Bayern und werden wie immer kräftig für Blau-Weiß trommeln.
UPDATE: Neben den Leistungsträgern Martin Hummel und Philipp Seitle muss Uwe Jungandreas auch auf beide Defensivkräfte Alexander Pietzsch und Cristian Telehuz verzichten.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Concordia siegt im Pokal - Revanche gelungen

Concordia Delitzsch konnte die 3-Runden-Partie gegen die SG BBM Bietigheim mit 28:26 (11:10) siegreich gestalten und zieht somit wie schon letzte Saison in das Achtelfinale des DHB-Pokales ein.
Jungandreas hofft auf Kaufmann
Delitzsch. Nach dem 28:26-Sieg gegen die SG BBM Bietigheim am Mittwochabend (wir berichteten) zählt Concordia Delitzsch zu den sieben verbleibenden Zweitligisten, die sich im Achtelfinale des DHB-Pokals am 16. Dezember gegen die ehrenwerte Eminenz der härtesten Liga der Welt beweisen wollen. Die Begegnungen der viertletzten Runde werden am Sonntag in Kiel ausgelost. Die Wunschkandidaten stehen für Concordia-Trainer Uwe Jungandreas bereits fest.Auch wenn sich das Ergebnis am Ende nur knapp zugunsten der Concorden liest: Die Gastgeber waren im Kultur- und Sportzentrum (KSZ) nie wirklich in Gefahr, das Achtelfinale zu verpassen. Die Baden-Württemberger führten zu keiner Zeit, ließen sich aber auch nicht vorführen. Dank eines überragenden Torhüters Gabor Pulay (der in Halbzeit eins 57 Prozent parierte) sowie den überzeugenden Leistungen von Till Riehn (sieben Tore) und Kapitän Thomas Oehlrich (6) erkannte auch SG-Coach Uwe Rahn an, dass „Delitzsch einfach besser war.“Nun befinden sich die Concorden im erlauchten Kreis der verbleibenden 16 Teams. Am Sonntag erfolgt die Auslosung der Achtelfinal-Duelle ab 17.15 Uhr (live im DSF). Auf der Wunschliste von Jungandreas stehen Frisch Auf Göppingen und Anhalt Bernburg. Grund: Kommt der Erstligist, freut sich der Coach auf ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Schützling Lars Kaufmann. Die Partie gegen die Nordstaffel-Konkurrenz aus der Saale-Stadt hingegen verspräche einen gewissen Derby-Charakter. Gar nicht nach dem Geschmack des 47-Jährigen wären Friesenheim und Bad Schwartau. Denn beide Teams sind extrem heimstark und liegen im Falle des Los-Pechs zudem weit entfernt von der Heimat.Noch vor der Auslosung müssen die derzeit fünftplatzierten Delitzscher jedoch im Liga-Alltag wieder ran. Am Sonnabend treffen sie um 19.30 Uhr auswärts auf den HC Erlangen. Die Mittelfranken sind in der heimischen Karl-Heinz-Hiersemann-Halle noch ungeschlagen. Mit 10:6 Zählern liegen beide Teams gleichauf. Die Mannschaft von Frank Bergemann steht nur aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz vier.Jungandreas weiß: „Das wird ein ganz schwerer Gang.“ Zum einen, weil neben den Leistungsträgern Martin Hummel, Philipp Seitle und Alexander Pietzsch nun auch Cristian Telehuz (Muskelfaserriss) ausfällt. Zum anderen, weil Erlangen für seine beeindruckende Fan-Kulisse von durchschnittlich 1300 Zuschauern bekannt ist. Von solchen Zahlen können die Blau-Weißen momentan nur träumen. Lediglich 200 Anhänger fanden den Weg in die Gefilden des KSZ zum Pokal-Spiel. Jungandreas: „Die Situation ist äußerst bedenklich.“ (Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 23. Oktober 2009)


Concordia: Pulay, Bliß ; Meiner (1), Müller (2), Akatsuka, Streitenberger (2), Baumgärtel (4), Oehlrich (6), Warmuth, Boese (2), Jacob (3), Riehn (7/1), Seitle, Telehuz (1)

Bietigheim: Krotz, Lenz ; Haller (6), Knierim (7/4), Heuberger (2), Schäfer, Bühler (4), Bauer (3), Blodig (1), Hinz (2), Löffler, Auer, Schulz (1)

Zeitstrafen: Concordia 5x2 Minuten (2x Riehn und Oehlrich, 1x Streitenberger) ; Bietigheim 3x2 Minuten (1x Heuberger, Auer und Bauer)

Siebenmeter: Concordia 2/1 (Baumgärtel scheitert) ; Bietigheim 6/4 (Knierim scheitert zweimal)

Zuschauer: 300

Fotos vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. SG BBM Bietigheim

Nach Derby-Sieg – geht der Jubel weiter?

Delitzsch. Vor sieben Tagen kassierten die Zweitliga-Handballer von Concordia Delitzsch eine knappe Niederlage (26:28) bei der Spielgemeinschaft (SG) BBM Bietigheim. Heute Abend haben die Jungs von Trainer Uwe Jungandreas ab 18 Uhr die Chance zur Revanche. Denn dann treffen die beiden Südstaffel-Mannschaften erneut aufeinander. Diesmal, um die dritte Runde des DHB-Pokals auszuspielen. Diesmal im heimischen Kultur- und Sportzentrum. Und geht es nach dem Coach: „Diesmal mit dem besseren Ende für uns.“Die Weichen für einen Triumph sind derweil gestellt. Denn die Nordsachsen hatten Glück bei der Auslosung. Heute legt Bietigheim die ermüdende 938 Kilometer lange Strecke im Bus zurück. Außerdem können die Delitzscher nach ihrem Derby-Sieg gegen Aue (wir berichteten) mit dem nötigen Selbstvertrauen angreifen, während die SG mit einer 31:33-Niederlage gegen Aufsteiger Neuhausen im Rücken anreist.Auch personell sind die Concorden gut aufgestellt: Auf Martin Hummel und Philipp Seitle will Jungandreas zwar noch verzichten. Aber Steve Baumgärtel, der Matchwinner des Sachsen-Derby, wird erneut zuschlagen – womöglich so erfolgreich wie gegen die freistaatliche Konkurrenz aus dem Süden, die er in den Schlussminuten mit neun Toren fast im Alleingang bezwang.Vermutlich ebenfalls ein Vorteil für die Gastgeber: Die Schützlinge von Jungandreas können nach der Spielanalyse ihres Coaches nun all die Schusseligkeiten gegen die Baden-Württemberger abstellen, die ihnen noch vor einer Woche die wichtigen Punkte gekostet haben. Das waren beispielsweise immerhin 19 technische Fehler. Die Analyse des 47-Jährigen offenbarte aber nicht nur Missgriffe seiner Jungs, sondern auch der vermeintlich Unparteiischen. Jungandreas: „In sechs Situationen lagen die Schiedsrichter völlig falsch.“ Bleibt zu hoffen, dass die Pfeifen der Referees den Nordsachsen heute etwas wohlgesonnener ertönen. Die versäumten Ligapunkte kommen zwar nicht zurück – eine gute Chance zur Revanche bleibt die Partie allemal.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 21, Oktober 2009

Sonntag, 18. Oktober 2009

Platz 5

Concordia ist nach dem Derbysieg gegen den EHV Aue wieder Tabellenfünfter und machte somit gleich drei Plätze gut. Aue überholte man durch den direkten Vergleich am Wochenende, mit dem Bergischen HC sowie der TSG Groß-Bieberau patzten gleich zwei weitere Tabellennachbarn. Am nächsten Spieltag haben die Delitzscher eine weitere Möglichkeit nach oben zu klettern, jedoch müssten sie dafür beim derzeiten Viertplatzierten HC Erlangen bestehen und zwei Punkte entführen. Die vollständige Tabelle kann in der Stats-Corner eingesehen werden.

Samstag, 17. Oktober 2009

Concordia - EHV Aue 30:28 (12:12)

Delitzsch. Der Schriftzug „Derbysieger“ zierte die Torte, die Concordias Kapitän Thomas Oehlrich nach 60 Minuten packendem Tempohandball entgegennahm. Es waren süße Worte nach einem harten Duell. Delitzsch hatte den Dauer-Rivalen Aue mit 30:28 (12:12) Toren bezwungen. 900 Zuschauer erlebten zwei erstklassige Zweitliga-Teams, die bis (fast) zum Schluss auf Augenhöhe spielten.Das Sachsenderby in der 2. Handballbundesliga, Staffel Süd, hielt das, was sich die Gastgeber davon versprochen hatten – ein nahezu volles Haus, eine super Stimmung und Spannung bis zur Schlussminute. Die Partie begann mit einem Novum: Der Erzgebirgische Handballverein kam mit etwa 150 der treuesten Fans mit einem Sonderzug nach Delitzsch. Offensichtlich hatten die Auer vor, auf der Rücktour ausgiebig zu feiern. Erst nach 58 Minuten ließ sich abschätzen, dass daraus wohl nichts wird. Dabei schien die Taktik des Gäste-Trainers Maik Nowak („wir haben gegen Delitzsch keine Chance, nutzen wir sie“) zunächst aufzugehen.Beide Teams trafen sich auf Augenhöhe. Keiner Mannschaft gelang es im gesamten Spielverlauf, sich entscheidend abzusetzen. Bei den Delitzschern lief es immer dann gut, wenn sie sich auf ihre Stärke, das Tempospiel, besannen und den Ball zum schnellsten Objekt machten. Das klappte selbst in Unterzahl. Als Oehlrich für zwei Minuten draußen war, bediente Ulrich Streitenberger seinen Teamkollegen Sascha Meiner. Der verwandelte mustergültig zum 9:8-Zwischenstand (25).In der Abwehr leisteten sich die Gastgeber allerdings wiederholt kleinere Schnitzer, agierten phasenweise zu oberflächlich und boten den Nowak-Schützlingen immer wieder Chancen zu leicht erspielten Treffern. Insbesondere Alexander Matschos, Aues Schütze vom Dienst, bekamen die Concorden in kaum einer Phase der Partie in den Griff. Die Trikotnummer 23 schlängelte sich ein ums andere Mal durch die Delitzscher Abwehr-Hünen und versenkte das runde Leder schließlich stolze acht Mal in den Maschen.Die Defensive stabilisierte sich später jedoch, störte teils jenseits der Neunmeter den Spielaufbau der Gäste. Das Siebenmeter-Tor von Streitenberger und der damit verbundene 12:12-Ausgleich zur Pause erlöste die Concordia ein wenig von dem Druck, den sie sich selbst machte. Von einer Außenseiterrolle der Auer Mannschaft, wie sie Nowak im Vorfeld propagiert hatte, war auch im zweiten Spielabschnitt nichts zu spüren. Legten die Delitzscher in der 42. Minute noch zwei Tore vor, glichen die Gäste wenig später aus und führten in der 48. Minute sogar mit 22:20 Treffern, nachdem der Ex-Delitzscher Shinnosuke „Shin“ Uematsu Concordias Gabor Pulay überwand. „Es war heute nicht sein Tag“, sagte Jungandreas im Anschluss über seinen ansonsten so zuverlässigen Schlussmann.Sein bisher bestes Spiel in Blauweiß hingegen zeigte Neuzugang Steve Baumgärtel. Gerade in der Schlussphase übernahm er die Verantwortung und traf bei seinen neun Toren vor allem in den entscheidenden Szenen. Kurios dabei: Bei vier seiner sieben Feldtore landete der Ball in der linken oberen Ecke. Offensichtlich hatten die Delitzscher dort die Schwäche des Auer Torwarts Mareks Skabeikis ausgemacht. Elf Mal war der Lette in der Schlussetappe machtlos.Das Prestige-Duell gewann Delitzsch schließlich mit einem enormen Einsatz. Dabei hätte die Begegnung bei Nutzung aller Chancen (drei verworfene Siebenmeter) deutlicher ausfallen können und müssen. Nach Meinung von Nowak haben „nur Kleinigkeiten zum Auer Sieg gefehlt“. Der Delitzscher Handballlehrer Jungandreas sah das Erfolgsrezept seiner Jungs in einer hervorragenden kämpferischen Leistung: „Zum Schluss haben wir die Nerven behalten und nicht unverdient gewonnen.“Bereits am Mittwoch steht im Übrigen die nächste Partie im Kultur- und Sportzentrum an. Dann möchten sich die Delitzscher ab 18 Uhr in der dritten Runde des DHB-Pokals bei der Spiel- gemeinschaft BBM Bietigheim für die knappe 26:28-Niederlage der Vorwoche revanchieren.
Ditmar Wohlgemuth und Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 19. Oktober 2009
Concordia: Pulay (10/1 Paraden), Bliß (bei einem Siebenmeter, 0 Paraden); Meiner (1), Müller, Streitenberger (5/2), Hummel (n.e.), Baumgärtel (9/1), Oehlrich (1), Warmuth (1), Boese (4), Jacob (5), Riehn (4), Pietzsch, Telehuz.
Aue: Skabeikis (2/1 Paraden), Meinl (6 Paraden); Schäfer, Meinhardt (1/1), Roch (1), Rothenburger, Agnarsson (5), Berthold (n.e.), Vesely (3), Sillanpää (2), Uematsu (7/4), Wittig (1), Matschos (8).
Siebenmeter: Concordia 6/3 (Riehn wirft daneben, Streitenberger scheitert an Skabeikis, Baumgärtel wirft an die Latte) , Aue 7/5 (Meinhardt scheitert an Pulay, Rothenburger wirft an den Pfosten)
Zeitstrafen: Concordia 7x2min, Aue 8x2min
Rote Karte: Sillanpää (43., 3x2min)

Fotos vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. EHV Aue

Freitag, 16. Oktober 2009

Mit lädierten Soldaten in die Sachsen-Schlacht

Delitzsch. Handball muss schon ein brutaler Sport sein! Die Saison der zweiten (Südstaffel-)Bundesliga steht am Sonnabend gerade einmal vor ihrem achten Spieltag. Und zumindest im brisanten Sachsen-Derby konkurrieren die gastgebende Concordia Delitzsch und der EHV Aue wohl vor allem mit der Anzahl der lädierten Spieler.Sowohl Concordia-Oberhaupt Uwe Jungandreas als auch Kollege Maik Nowak aus dem freistaatlichen Süden benötigen für die Bestandsaufnahme aller Verletzungen und Wehwehchen ihrer Schützlinge mehrere Minuten. Der Nordsache klagt vor dem vermeintlichen Saisonhöhepunkt vor allem über den Ausfall seiner Top-Torjäger Martin Hummel, Philipp Seitle und eventuell sogar den linkshand-privilegierten Neuzugang Steve Baumgärtel. Der Coach aus dem Erzgebirge hingegen beschränkt sich von Anfang an lediglich darauf, die wenigen komplett einsatzbereiten Rekruten aufzuzählen, die er am Sonnabend ab 18 Uhr in die Schlacht auf dem Parkett im Delitzscher Kultur- und Sportzentrum schicken wird. Doch ganz so martialisch sieht der ehemalige VfB-Leipzig-Trainer das Duell gar nicht. Für den 45-Jährigen sind die Krieger vom Lober bestenfalls die süße Zugabe in einer anstrengenden englischen Woche. Am Mittwoch bezwangen die Erzgebirgler den Aufsteiger TV Korschenbroich mit 30:27 Toren. „Wir haben am Limit gespielt und unsere Pflicht gemeistert. Darüber bin ich sehr froh. Delitzsch ist für uns – mit all unseren Verletzungsproblemen – nur noch die Kür.“ Nowak will nichtsdestotrotz die Gunst des Außenseiters nutzen und schwört seine Soldaten derweil mit Motivationssalven ein: „Wir haben keine Chance gegen Delitzsch, also nutzen wir sie.“Auch Jungandreas setzt natürlich alles auf den Doppelpunktgewinn. Ein Blick auf die Tabelle offenbart: Mit einem Sieg könnte Delitzsch (8:6 Zähler) an den derzeit sechstplatzierten Auern (9:5) vorbeiziehen. Die bisherigen Kampfstrategien lassen derweil erahnen: Eine besonders ansehnliche Schlacht werden die Mannen wohl nicht bieten. Müssen sie aber auch nicht. „Ein Schönheitspreis wird bei Derbys nur selten vergeben“, stellt Jungandreas klar. Worauf es schließlich ankommt, ist die Brisanz, die Spannung und der Kampf bis zum Umfallen.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 16. Oktober 2009

Mittwoch, 14. Oktober 2009

SG BBM Bietigheim - Concordia 28:26 (16:14)

In einer Partie, die bis zur 55. Minute völlig offen war, setzte sich Bietigheim gegen unsere Concordia mit 28:26 durch. Zwar lagen die Sachsen auch zur Halbzeit mit 14:16 zurück, doch führten sie bis kurz vor Schluss immer wieder, in Minute 38 sogar mit drei Treffern (20:17). Somit weißt die Concordia-Bilanz nun 8:6 Punkte auf, bevor es am Samstag zum vorzeitigen Saisonhöhepunkt, dem Sachsenderby gegen Aue, kommt.


Concordia: Pulay, Bliß; Meiner, Müller (3), Akatsuka, Streitenberger (5), Baumgärtel, Oehlrich (5), Warmuth, Boese (3), Jacob (5), Riehn (6/3), Pietzsch, Telehuz.
Bietigheim: Gysin; Haller (5), Kibat (4/4), Knieriem (3), Schäfer (2), Heuberger, Bühler (2), Bauer (1), Rothe (1), Blodig (3), Hinz (2), Krotz, Löffler, Auer (5).
Siebenmeter: Concordia 4/3 (Riehn scheitert), Bietigheim 4/4
Zeitstrafen: Concordia 5x2min, Bietigheim 2x2min
Rote Karte: Pietzsch (37., 3x2min)

Dienstag, 13. Oktober 2009

Concordia ohne Top-Schützen in Bietigheim

Delitzsch/Bietigheim. Der siebte Spieltag der Südstaffel der zweiten Handball-Bundesliga wird bereits am morgigen Mittwoch ausgespielt. Zwischen 19 Uhr und 20 Uhr werden bundesweit neun Partien angepfiffen. Der 1. SV Concordia Delitzsch trifft dabei um 20 Uhr in der Sporthalle am Viadukt auf die SG BBM Bietigheim. Gegen diese Mannschaft hatten die Nordsachsen in der abgelaufenen Spielzeit im Mai dieses Jahres mit 36:33 Treffern gewonnen. Im Hinspiel im Dezember 2008 – welches ebenfalls eine Mittwochpartie war – hatte das Team von Trainer Uwe Jungandreas nach einem 29:29-Unentschieden einen Punkt mit nach Hause gebracht.Beim morgigen Aufeinandertreffen wollen die Delitzscher nach dem 26:24-Auswärtssieg in Korscheinbroich (wir berichteten) möglichst erneut beide Zähler einfahren. Bei einem Sieg könnte das momentan auf Platz fünf stehende Team in der Tabelle sogar einen Sprung nach vorn machen, da auch die unmittelbaren Konkurrenten allesamt vor schweren Aufgaben stehen. Jungandreas weiß jedoch, dass das eine äußerst hohe Hürde ist. Denn er muss auf gleich zwei Top-Schützen verzichten: Philipp Seitle plagen Rückenprobleme, Martin Hummel steht bereits in unmittelbarer Vorbereitung auf eine Schambein-Operation am 30. Oktober und musste sich gestern diesbezüglich die Weisheitszähne ziehen lassen.Dennoch sieht der Trainer seine Mannschaft nicht chancenlos. „Wir müssen in der Abwehr an die Leistung gegen Korscheinbroich anknüpfen und uns im Angriff steigern“, sagte der 47-Jährige. Damit wird er wohl Recht behalten. Denn der derzeitige elfte Tabellenplatz spiegelt nicht das Potenzial der Baden-Württemberger wider, die am Wochenende mit einem 30:28-Auswärtssieg über den ThSV Eisenach triumphierten.Eine frohe Meldung in den Reihen der Concorden gab es bereits gestern: Der erst 19-jährige Martin Müller, der gegen Korscheinbroich mit vier Toren überzeugte, wurde von einem Zivi-Lehrgang freigestellt und ist beim Duell gegen die SG mit dabei. Auch er wird mit Sicherheit alles geben, um für weitere positive Schlagzeilen zu sorgen.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 13. Oktober 2009

Samstag, 10. Oktober 2009

Korschenbroich - Concordia 24:26 (12:13)

Korschenbroich/Delitzsch. Sie hatten es sich vorgenommen. Es klappte, aber es war auch ein gehöriges Stück Arbeit. In der zweiten Handballbundesliga siegte am Sonnabend Concordia Delitzsch gegen TV Korschenbroich in einer kämpferisch sehr anspruchvollen Auswärtsbegegnung mit 26:24 (13:12) Toren. Delitzschs Handballlehrer Uwe Jungandreas führte den Erfolg vor allem auf eine solide Abwehrarbeit zurück. Diesmal hatte sich die lange Reise gelohnt. Die Delitzscher verpassten TV Korschenbroich (TVK), dem Aufsteiger vom Niederrhein, die erste Meisterschafts-Niederlage in der Waldsporthalle seit dem 26. April 2008. Es war der erste doppelte Punktverlust nach 17 Heimsiegen in Folge.Die Gäste schafften es von Beginn an, die Partie mit ihrer Physis zu dominieren. Und vor allem gelang es, das sonst so gefährliche Tempospiel der Korschenbroicher zu unterbinden. „Davor hatten wir eine Menge Respekt und haben uns gezielt darauf vorbereitet“, gestand Jungandreas im Nachhinein und lobte: „Das haben meine Spieler fast perfekt umgesetzt.“ So wie die Gäste in der Deckung überhaupt eine klasse Vorstellung boten. Zudem bewies die wenigen Male, bei denen der TVK sich doch durchgesetzt hatte, Gabor Pulay im Tor seine Extraklasse. Der 39-Jährige behielt die Ruhe, wehrte bei seinen insgesamt 19 Paraden ein Dutzend freie Würfe des TVK ab und avancierte so zu einem der Matchwinner. Lediglich beim 7:5 (18.) hatten die Korschenbroicher Fans die Hoffnung, dass ihre Mannschaft sich absetzen könnte. Nach dem prompten Ausgleich rannten die Gastgeber bis zum Schluss stets einem Rückstand hinterher. Mitte der zweiten Hälfte hatte Delitzsch sogar beim 19:15 eine Vier-Tore-Führung herausgeworfen – was aber noch nicht die Vorentscheidung bedeutete. „Da haben wir noch vier, fünf, sechs Hundertprozentige verhauen und hätten den Sack schon früher zumachen müssen“, wusste Linksaußen Uli Streitenberger. Er hatte gehörigen Anteil daran, dass die Partie nicht kippte, nachdem die Hausherren sich bis zur 53. Minute wieder auf 21:22 herangearbeitet hatten. Gegen die nun immer offene Korschenbroicher Deckung rückte der 27-Jährige in die Mittelposition, lenkte klug das Spiel und nutzte selbst entschlossen die entstandenen Lücken in der Abwehr zu sechs Feldtoren. Jungandreas war mit dem Auftakt der englischen Woche sehr zufrieden, gerade angesichts der verkorksten Anreise mit gesperrter Autobahn und Schritt-Tempo-Fahren im Starkregen. Bemerkenswert fand der Concordia-Coach, wie die Mannschaft den Ausfall von Philipp Seitle und Martin Hummel verkraftete. Der 19-jährige Martin Müller bekam eine Chance und trug mit vier Toren zum Erfolg bei.

Jürgen Nitsch und Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 12. Oktober 2009


Concordia: Pulay, Bliß; Meiner (1), Müller (4), Akatsuka, Streitenberger (8/2), Baumgärtel 3/1, Oehlrich 2, Warmuth, Boese (4), Jacob (1), Riehn (3/1), Pietzsch, Telehuz.
Korschenbroich: Bauer, Leclaire; Deppisch (2), Gelbke (1), Kasal, D. Breuer (8/3), S. Breuer (3), Görden, M. Breuer (1), Piske (2), Marquardt, Ilper (1), Rommelfanger (6).

Siebenmeter: Concordia: 5/4 (Baumgärtel scheitert), Korschenbroich: 4/3 (D. Breuer scheitert)
Zeitstrafen: Concordia: 5 x 2min , Korschenbroich: 2 x 2min

Ein Video zum Spiel kann hier angeschaut werden: http://www.watchsport.de/.