Sonntag, 27. September 2009

Im DHB-Pokal gegen Bietigheim

Concordia wird in der dritten Pokalrunde im heimischen Kultur- und Sportzentrum auf die SG BBM Bietigheim treffen. Das ergab die Auslosung am heutigen Sonntag.
Zwar hätte ein Erstligist sicher mehr Zuschauer in die Halle gelockt, doch kann man letztlich sehr froh über dieses Los sein. Immerhin drohte den Delitzscher erneut eine weite Auswärtsfahrt. Weiterhin ist der Einzug in die vierte Runde durchaus realistisch. Im vergangenen Jahr traf Concordia im Pokal ebenfalls auf Bietigheim, konnte sich damals auswärts knapp mit 36:34 durchsetzen.

Samstag, 26. September 2009

HG Saarlouis - Concordia 33:30 (20:18)

Concordia verliert sein erstes Saisonspiel bei der HG Saarlouis mit 30:33. Viel zu löchrig zeigte sich die Deckung vor allem in Halbzeit eins, in der die Delitzscher 20 Tore kassierten. Auch im zweiten Durchgang führte über weite Strecken der Gastgeber, lediglich in der 40. Minute keimte die Hoffnung auf zwei Auswärtszähler, als Uli Streitenberger und Steve Baumgärtel einen Zwei-Tore-Vorsprung (25:23) herauswarfen. Saarlouis glich diesen aber schnell wieder aus und fuhr seinerseits den ersten Saisonsieg ein. Als Knackpunkt des Spiels erwies sich nicht zuletzt die unausgewogene Zeitstrafenverteilung. Allein in der spannenden Schlussphase musste Concordia insgesamt 10 Minuten in Unterzahl agieren.



Concordia: Pulay, Bliß; Meiner (2), Streitenberger (4), Hummel (3), Baumgärtel (7/3), Oehlrich (5), Warmuth, Boese (5), Jacob (3), Riehn (1), Pietzsch, Telehuz
Saarlouis: Ehrich, Joncyk; Kühn, Altmeyer, Fontaine (5), Balaz (6), Hoffmann (7), Nielsen, Koppenburg, Leist, Kessler, Lohrbach (5), Grgic (8/5), Kropp 2

Siebenmeter: Concordia 3/3, Saarlouis 6/5 (Grgic scheitert)
Zeitstrafen: Concordia 7x2min, Saarlouis 3x2min
Rote Karte: Altmeyer (51., grobes Foulspiel)

Concordia fährt zum Aufsteiger

Delitzsch. In der 2. Handball-Bundesliga trifft Concordia Delitzsch am heutigen Sonnabend auf die Handballgemeinschaft (HG) Saarlouis. Das Spiel wird um 19.30 Uhr in der Halle am Stadtgarten angepfiffen. Die Nordsachsen präsentieren in dieser Partie erstmals Neuzugang Cristian Telehuc (29). Der rumänische Kreisspieler soll vor allem in der Abwehr agieren. „Wir denken aber auch an eine Entlastung von Kapitän Thomas Oehlrich am Kreis nach“, teilte Concordias Präsidentin Christine Borrmann mit. Die Tour wird mörderisch lang. Gut 600 Kilometer liegen vor den Jungs um Coach Uwe Jungandreas, wenn sie am heutigen Sonnabend gegen 9.30 Uhr den Bus besteigen. „Es ist die längste Strecke, die wir in dieser Saison zu absolvieren haben“, sagt der Handballlehrer und weiß natürlich noch nicht, wie seine Akteure diese Strapaze überstehen. Eines ist jedoch sicher: Es wird viel davon abhängen, wie schnell die verspannten Muskeln wieder locker werden. Die Gastgeber nehmen sicher keine Rücksicht darauf und gehen womöglich die erste Halbzeit lockerer an.Die Handballgemeinschaft hat allen Grund sofort in die Vollen zugehen. In den zwei bisher absolvierten Heimspielen, die übrigens jeweils gut 1200 Zuschauer sahen, unterlagen die Saarländer relativ deutlich. Auch das dritte Spiel gegen TV Korschenbroich musste die Aufsteiger-Truppe um Neu-Trainer André Gulbicki mit 39:41 abgeben. Was in der Statistik der bisherigen Spiele zudem auffällt, ist die Masse der geworfenen (und kassierten) Toren. Saarlouis Schützen trafen 103-mal. Zum Vergleich: Die Concordia waren 89-mal erfolgreich, mussten allerdings auch nur 75 Gegentreffer schlucken. Bei der HG waren es schon 118 Tore.„Auf uns wartet der zweitstärkste Angriff der Liga“, erklärt Jungandreas und weiß: „Wir werden uns auf keinen offenen Schlagaustausch einlassen. Stattdessen müssen wir aus einer stabilen Abwehr heraus agieren und unsere Möglichkeiten im Angriff konsequent umsetzen.“Unvorbereitet gehen die Nordsachsen ohnehin nicht in die Partie, aber diesmal sind sie noch mehr vorgewarnt. Die derzeitige Platzierung (17.) der Gastgeber nehme Jungandreas lediglich zur Kenntnis. Beurteilt man sie über, birgt sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr – die Leichtfertigkeit. Schon immer geht der Delitzscher Coach von „einem Tagesgeschäft im Handball“ aus und bei jedem Spiel sind die Karten neu gemischt.Als ein Handicap könnte sich für die Concorden zum Beispiel der Gesundheitszustand von Gabor Pulay herausstellen. Der 39-jährige Ungar hatte die Woche über wegen Krankheit nicht mittrainieren können. Erst am Freitag sei wieder leicht eingestiegen, hieß es. Gerade in den vergangenen Spielen war die Nummer 22 ein wichtiger Rückhalt für die Mannschaft und nicht zuletzt auch ein Garant für einen Erfolg. „Gabor wird auf jeden Fall mitfahren“, sagte Jungandreas. Für Philipp Seitle trifft dies wahrscheinlich nicht zu. Er klagt über akute Rückenprobleme.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 26.09.2009

Freitag, 25. September 2009

Neuer Kreisläufer für Concordia


Bereits seit zwei Wochen rackerte ein Zweimeter-Hühne im Concordia-Training, ohne dass Außenstehende seinen Namen kannten. Lange bemühte man sich um dessen Spielgenehmigung, jetzt hat es endlich geklappt. Es handelt sich um Christian Telehuz.


Telehuz kommt vom gelegentlichen Europapokal-Teilnehmer Steaua Bukarest und wird in Delitzsch die Kreisläuferposition besetzen. Kapitän Thomas Oehlrich bekommt so endlich eine Entlastung, damit er nicht in jedem Spiel 60 Minuten offensiv wie defensiv durchspielen muss. Telehuz, der Ende diesen Monats 30 Jahre alt wird, ist als fertiger Handballer zu bezeichnen und wird Trainer Uwe Jungandreas sofort weiterhelfen können. Vornehmlich wird er dies im Mittelblock tun, in Bukarest kam Telehuz schließlich fast ausschließlich in der Deckung zum Einsatz. In wie weit er dem Delitzscher Angriffsspiel mehr Durchschlagskraft verleihen kann, wird sich zeigen. Alle online auffindbaren Daten wurden in seinem Spielerprofil zusammengefasst, welches unter "Mannschaft" eingesehen werden kann.

Kultur- und Sportzentrum lahmgelegt

Delitzsch. Seit 2005 klagt eine Anwohnerin aus der Delitzscher Karl-Marx-Straße gegen den Betreiber des Kultur- und Sportzentrums (KSZ), den Landkreis Nordsachsen. Es geht um ruhestörenden Lärm. Inzwischen ist folgender Stand erreicht: Im KSZ dürfen nur noch 18 Veranstaltungen im Jahr durchgeführt werden, die länger gehen als 20 Uhr. Darunter fallen alle, vom Abi-Ball bis zur Silvesterveranstaltung. Aber auch die Spiele des 1. SV Concordia Delitzsch.
Nordsachsens Landrat Michael Czupalla (CDU) dazu: „Wir haben uns mehr als bemüht. Jetzt stehen wir vor richtigen Problemen. Das KSZ ist damit lahmgelegt. Wir reden hier von der größten Halle im Landkreis Nordsachsen. Mit über 1000 Sitzplätzen ist sie für Großveranstaltungen ausgelegt. Und die wollen wir dort eigentlich auch durchführen. Wir sind auf Einnahmen angewiesen, die nun fehlen.“ Die Landesdirektion Leipzig schreibt in ihrer Begründung, dass der Landkreis seine Veranstaltungen auf den Zeitraum außerhalb der Ruhezeit, vor 20 Uhr, verlegen kann. 18 Veranstaltungen pro Jahr decken nicht einmal annähernd den Bedarf des SV Concordia Delitzsch, der allein 17 Heimspiele in der Handball-Bundesliga zu bestreiten hat. Hinzu kommen Pokal- und Länderspiele. Außerdem gibt es Begegnungen anderer Abteilungen. Vor dem Sport steht das Wort Kultur, die in diesem Zentrum ebenfalls stattfinden soll. Auch Partys, Tanz und Bälle scheitern hier an der 18er-Grenze. Czupalla: „Es ist schlimm, dass sich die Schüler außerhalb der Stadtgrenzen nach Alternativen umsehen müssen, wenn sie ihr Abitur feiern wollen. Größtes Problem ist jedoch der Bundesliga-Handball.“
Die Landesdirektion hat Immissionsrichtwerte nach der Sportanlagenlärmschutzverordnung und nach Freizeitlärmrichtlinien erlassen und diese auch zeitlich zugeordnet. Zudem gibt es Ruhezeiten, die eingehalten werden müssen. Unter dem Strich sind Veranstaltungen auch tagsüber nur eingeschränkt und ab 20 Uhr faktisch gar nicht mehr möglich. Czupalla: „Wenn doch, dann lässt die Klägerin Messungen durchführen. Danach kommt die nächste Anweisung aus Leipzig.“ In der Anordnung der Landesdirektion heißt es unter anderem: Überschreitungen der zulässigen Richtwerte im Sinne seltener Ereignisse sind für alle Veranstaltungsarten an insgesamt 18 Tagen im Jahr zulässig, wobei maximal zehn Nichtsportveranstaltungen möglich sind. Czupalla: „Seit zwei Jahren versuchen wir intensiv, mit der Familie auf einen Nenner zu kommen. Sämtliche Bemühungen um eine gute Nachbarschaft waren bisher vergeblich. Für mich unerklärlich, weil die Wohnung auch direkt an der Hauptstraße liegt und in unmittelbarer Nachbarschaft eine Bahnlinie verläuft.“
Der Vereinsvorstand habe nun mit großem Aufwand mit dem Deutschen Handball-Bund die Terminabsprachen für die kommenden Ereignisse getroffen. Es werde weiter Handball im KSZ geben, allerdings mit veränderten Anwurfzeiten und in begrenztem Umfang. „Länderspiele im Nachwuchsbereich, die immer abends stattfinden, fallen damit jedoch flach. Concordia hatte die bestbesuchtesten Spiele immer dann, wenn nach 19 Uhr angepfiffen wurde“, so der Landrat. Es habe Befragungen beim Publikum gegeben, das sich mehrheitlich und eindeutig für einen Spielbeginn 19 Uhr oder 19.30 Uhr ausgesprochen habe. Wenn 19 Uhr Anwurf ist, könne davon ausgegangen werden dass 22 Uhr, also zur Nachtruhe, die Bordsteine am KSZ hochgeklappt sind. Die Kreiszeitung hat Kontakt zu der Klägerin aufgenommen, um sie nach ihren Beweggründen zu fragen. Sie möchte anonym bleiben und mit ihrem Anliegen nicht in die Öffentlichkeit gehen. „Ich habe mit allen nötigen Behörden gesprochen, mit denen ich sprechen wollte. Mehr ist dazu nicht zu sagen“, so die Delitzscherin.
Frank Pfütze, Leipziger Volkszeitung vom 25. September 2009

Montag, 21. September 2009

Eric Jacob wieder fit

Nach seiner Sprunggelenksverletzung kann Eric Jacob nun endlich wieder für Blau-Weiß auflaufen. Somit entspannt sich die Situation auf der halblinken Rückraumposition erheblich, wo Martin Hummel, der selbst unter Schmerzen spielen muss, bislang sehr viel Verantwortung tragen musste. Für Jacob ist es das erste Punktspiel nach fast einem ganzen Jahr Pause. Im Herbst letzten Jahres zog er sich einen Kreuzbandriss zu.

Freitag, 18. September 2009

Concordia - TV Bittenfeld 27:23 (16:12)

Concordia Delitzsch gelingt der beste Saisonstart seit sieben Jahren und führt mit 6:0 Punkten vorläufig wieder die Tabelle der 2. Bundesliga Süd an. Im Heimspiel gegen den TV Bittenfeld schien der Sieg bereits zu Anfang der zweiten Halbzeit beim Stande von 18:12 (33.) nur noch Formsache zu sein, doch kehrte aus unerklärlichen Gründen eine hohe Nervosität ins Delitzscher Angriffsspiel ein. Ein ums andere Mal scheiterten die Schützen in Blau-Weiß am starken Gäste-Keeper Bastian Rutschmann, der vier von sechs Siebenmeterduellen für sich entscheiden konnte. Somit lag Bittenfeld plötzlich mit 20:21 in Front. Das Spiel, auf des Messers Schneide liegend, wurde erst entschieden, als René Boese mit einem Hattrick seine Mannen von 23:22 auf 26:22 in Front brachte. Der eigentliche Matchwinner aber war Torhüter Gabor Pulay, der ins Besondere in der Schlussphase wichtige Bälle parierte und den 27:23-Endstand festhielt.

Concordia: Pulay (16 Paraden), Bliß (n.e.) ; Streitenberger (4/1), Meiner, Hummel (4), M.Müller (n.e.), Seitle (4/1), Riehn (1), Baumgärtel (4), Boese (6), Pietzsch, Oehlrich (4), Warmuth

Bittenfeld: Rutschmann (24/4 Paraden), Sdunek (1 Parade) ; Baumgarten (1), Drobek, Hauk (5), Heib (1), Krammer (1), Lenz (1), Schöbinger (1), Schweikardt, Seitner (4), Wehner (7), Weiß (2)

Zuschauer: 600

Zeitstrafen: Concordia 3 (2x Streitenberger, 1x Oehlrich) ; Bittenfeld 5 (2x Drobek, 1x Seitner, Baumgarten und Rutschmann)

Siebenmeter: Concordia 6/2 (2x Streitenberger und jeweils 1x Baumgärtel und Riehn scheitern an Rutschmann) ; Bittenfeld 1/0 (Heib wirft an die Latte)

Bilder vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. TV Bittenfeld

Mittwoch, 16. September 2009

Spitzenspiel in Delitzsch

Wenn man sich die aktuelle (nicht sehr aussagekräftige) Tabelle der 2.Handballbundesliga Süd nach dem 2.Spieltag anschaut, wird im KSZ zwischen Concordia Delitzsch und dem TV Bittenfeld das absolute Spitzenspiel des 3.Spieltages stattfinden. Nur leider sind die äußeren Voraussetzungen dafür nicht sehr angetan. Grund: Die Anwurfzeit (18:00 Uhr). Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn das Spiel am "gewohnten" Samstag stattfinden würde. Hallentechnisch musste man diesmal aber auf den Freitag ausweichen und hatte vorsorglich die Anwurfzeit auf 20:00 Uhr gelegt. Diese konnte aber nicht gehalten werden, weil Anwohnerbeschwerden ein zurück auf 18:00 Uhr verlangten. Nun hofft man bei Concordia, daß trotzdem die Zuschauer den guten Saisonstart der Mannschaft richtig würdigen und die Halle eingermaßen gut gefüllt wird.
Weil gerade von guten Saisonstart gesprochen wurde: Der SV Concordia Delitzsch hat diese Saison ein Novum geschafft. Noch nie seit unserer Zweitligazugehörigkeit (egal ob Nord- oder Südstaffel) konnten wir in eine Saison mit 4:0 Punkten, sprich 2 Siegen starten.
Der Gegner aus Bittenfeld wird uns die Lust auf weitere 2 Punkte aber bestimmt nicht so leicht machen wollen. Denken sie doch bestimmt an die Partie im März dieses Jahres zurück, als sie Concordia in der eigenen Halle förmlich zerlegten und sich für ihre Heimniederlage im Herbst letzten Jahres mehr als rehabilitierten. Personell gesehen ist der TVB eine eingespielte Mannschaft. Verkraften mussten sie den entgültigen Weggang vom aktuellen Juniorenweltmeister Kai Häfner, der nun nur noch für Frisch Auf! Göppingen auf Torejagd geht. Desweiteren musste ein völlig neues Torhütergespann gefunden werden. Und das kann sich sehen lassen. Mit Bastian Rutschmann und Daniel Sdunek hat man wohl mit so das feinste an Torleuten verpflichtet, was die 2.Ligen hergeben.

Samstag, 12. September 2009

Spitzenreiter ...

... zumindest für eine Nacht. Die ohne den an Gürtelrose erkrankten Cheftrainer Uwe Jungandreas nach Essen gereisten Concorden konnten auch das erste Auswärtsspiel siegreich gestalten und dürfen sich nun - zumindest für eine Nacht - die Tabelle von ganz oben anschauen.

TUSEM Essen - Concordia Delitzsch 30:32 (14:18)

Concordia: Boese 9, Hummel 6, Streitenberger 5, Baumgärtel 4/2, Oehlrich 3, Riehn 4, Seitle 1
Essen: Wöss 7, Wiencek 6, Schütte 5, Pöter 4, Niese 3, Trodler 2, Gerlich 2, Pausch 1/1
Siebenmeter: Concordia: 2/2, Essen: 2/1 (Wöss scheitert an Pulay)
Zeitstrafen: Concordia 5x2min, Essen 5x2min
Disqualifikation: Baumgärtel (30., grobes Foulspiel)

Spielbericht von pletti112 (BHC-Fan)
Bilder vom Spiel

Freitag, 11. September 2009

„Das Unnormale wird zur Normalität“

Der Anfang ist gemacht, nun will Concordia Delitzsch nachlegen. Nachdem die Zweitliga-Handballer die TuSpo Obernburg am vergangenen Wochenende mit 24:22Toren schlugen und punktlos gen Heimat schickten (wir berichteten), sollen am heutigen Abend zwei weitere Zähler auf dem Konto der Nordsachsen landen. Im Essener Sportpark „Am Hallo“ trifft die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas um 19.30 Uhr auf den Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe (Tusem). Dass der Erstliga-Absteiger aus Essen am ersten Spieltag beim Aufsteiger TVKorschenbroich mit einer 28:29-Pleite leer ausging, ist für Uwe Jungandreas keine große Überraschung. „Schon eher, dass Aue in Coburg mit 27:25 Toren gewonnen hat, oder Eise-nach in Groß-Bieberau mit 23:27 Treffern eingegangen ist“, sagt der Concordia-Coach. Das Wort „Sensation“ will er dabei nicht in den Mund nehmen. Denn in der Südstaffel, so stellt der Handball-Experte fest, sei es in den vergangenen Jahres so: „Das Unnormale wird zur Normalität.“ Das heißt im Klartext? Zwischen Tabellenplatz drei und 16kann jeder jeden schlagen, erklärt der 47-Jährige. Das führt wiederum unweigerlich zu der Aussage, die der Trainer für gewöhnlich vor jeder Partie gebetsmühlenartig aufs Neue verdeutlicht: „In der zweiten Bundesliga gibt es keine leichten Gegner.“ Vor dem Aufeinandertreffen in Essen allerdings wäre schon allein eine solche Frage Fehl am Platz. Denn Trainer Kristof Szargiej kann auf eine durchaus schlagkräftige Truppe aufbauen, die mittelfristig in der zweiten und später auch wieder in der ersten Liga konkurrenzfähig werden soll. Das große Personalproblem ist dennoch nicht zu übersehen: Der Absteiger musste innerhalb von nur acht Monaten zweimal eine völlig neue Mannschaft aufbauen. Nach der Insolvenz verließen die Stammspieler den Klub in Scharen. Schließlich blieben auch der Interimstruppe nur drei Stammspieler erhalten. Vor allem der Rückraum der Essener macht schon wieder einen guten Eindruck. „Essen agiert mit einer sehr kompakten 6:0-Abwehr auf dem Feld, das ist deren große Stärke“, analysiert Jungandreas. Zudem sorgen der Mittelmann Sven Pausch und der frühere Düsseldorfer Philip Pöter für das hohe Tempo. Die Rückraumriesen Matthias Gerlich, Martin Wozniak und Andre Niese sichern die erstliga-erprobte Durchschlagskraft. Hinzu kommen mit Paul Trodler und Patrick Wiencek zwei starke Kreisläufer. Gegen Korscheinbroich überzeugte vor allem der 22-jährige Richard Wöss mit insgesamt sieben Treffern. Nach der herben Auftaktniederlage warnt Jungandreas vor allem vor der Motivation der Nordrhein-Westfalen. „Wir müssen uns gegenüber der Obernburg-Partie unbedingt steigern“, verdeutlicht der Concorde. Personell gibt es hingegen keine großen Veränderungen. Der Rückraumspieler Eric Jacob fällt nach einer Sprunggelenksverletzung auch weiterhin aus. Ansonsten ist der komplette Kader einsatzfähig. Nun wollen die Delitzscher eine kleine Serie starten, auch das erste Saisonspiel in der Ferne gewinnen – eine Sensation wäre es nicht, ein toller Auftakterfolg allemal.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 11.September 2009

Samstag, 5. September 2009

Concordia - TuSpo Obernburg 24:22 (10:11)

Dank eines enormen Kraftakts und viel Willenstärke kann Concordia Delitzsch gegen die TuSpo Obernburg einen viel umjubelten Auftaktsieg in der zweiten Bundesliga Süd feiern. In einer sehr defensivgeprägten Partie mit sehr starken Torhütern auf beiden Seiten erlebten die Zuschauer einen Mix an Nervosität und fehlender Eingespieltheit auf Seiten der Delitzscher. Gerade in der ersten Halbzeit agierte die Angriffsreihe sehr fehleranfällig, weshalb der 10:11-Pausenrückstand noch als eher schmeichelhaft zu bewerten war.
Im zweiten Durchgang steigerten sich die Sachsen und zogen auf 19:14 davon. Doch wer glaubte, eine Vorentscheidung gesehen zu haben, sah sich getäuscht. Concordia vergab Chance um Chance, Obernbug kämpfte sich zurück ins Spiel. Beim Stande von 22:22 eine Minute vor dem Schlusspfiff war noch alles offen, doch Martin Hummel, der drei der letzten vier Concorden-Tore erzielte, fasste sich ein Herz und netzte zum 23:22 ein. Baumgärtel stellte per Siebenmeter den 24:22-Endstand her.

Concordia: Pulay (19/2 Paraden), Bliß (n.e.); Hummel 7, Baumgärtel 7/3, Seitle 3, Oehlrich 3, Streitenberger 2, Boese 1, Riehn 1, Pietzsch, Warmuth (n.e.), Akatsuka (n.e.)
Obernburg: Hacko (7/1 Paraden), Klimmer (9 Paraden); Fetser 6/3, Wengerter 4, Maas 3, Justus 2, Conrad 2, Wilhelm 2, Niznan 2, Schüßler 1, Volk, Hain
Siebenmeter: Concordia: 5/3 (Baumgärtel scheitert an Hacko, Streitenberger wirft an den Pfosten), Obernburg: 5/3 (Fetser und Justus scheitern an Pulay)
Zeitstrafen: Concordia 6x2min, Obernburg 5x2min
Disqualifikation: Riehn (59., grobes Foulspiel)

Bilder vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. TUSPO Obernburg

Donnerstag, 3. September 2009

Was wir diese Saison erwarten dürfen... Teil 2

Zur Mannschaft
Die angekündigte Transferoffensive von Concordia Delitzsch blieb also aus, lediglich die unterbesetzte rechte Seite wurde mit zwei namhaften Neuzugängen verstärkt. Leider sind Boese und Baumgärtel nun allein auf ihren Positionen. Würde sich einer der beiden gebbürtigen Cottbusser verletzen, käme dies einer Hiobsbotschaft gleich. Ihre Ausfälle könnten nach den Abgängen von Georg Eulitz, der sich dem Konkurrenzkampf nicht stellen wollte, Jan Löffler, der für ein Semester im Ausland verweilt, und Robert Kählke, der seinen Abschied selbst provoziert hat, lediglich mit Rechtshändern kompensiert werden, was bekanntermaßen ein erheblicher Nachteil ist.
Aber auch auf der Kreisläuferposition wird Jungandreas einige sorgenvolle Momente durchleben müssen. Kapitän Thomas Oehlrich spielte eine ausgezeichnete Vorbereitung und ist vorn wie hinten gesetzt. Dahinter klafft eine riesige Lücke. Zwar steht mit Sebastian Donath ein Nachwuchsspieler bereit, doch darf dessen Zweitligatauglichkeit stark angezweifelt werden. Diese kann er sicher noch erlangen, zwei bis drei Jahre wird er dafür allerdings noch benötigen. Alexander Pietzsch, die Mann fürs Grobe in der Defensive, ist ebenfalls gelernter Kreisläufer. Jungandreas wird aber bestrebt sein Pietzsch ausschließlich in der Deckung agieren zu lassen, damit er dort einhundert Prozent seiner Kräfte beisammen hat. Dies dürfte auch im Sinne von Pietzsch sein, ist das offensive Spiel von Hummel, Seitle und Riehn doch zu schnell für den Routinier.
Die dritte und auch größte Baustelle ist die Position des Torwarts. Sebastian Bliß ist im Alter von 19 Jahren zur neuen Nummer Zwei aufgestiegen. Zwar wird ihm großes Talent bescheinigt, besser als Manuel Röttig soll er bereits sein, doch wird er kaum die Konstanz eines Zweitligatorwarts aufweisen können, weshalb ein Ausfall Pulays keinesfalls kompensiert werden könnte.
In der Deckung wird Jungandreas bemüht sein Martin Müller und Sebastian Donath schnell zu integrieren und zu fähigen Verteidigern zu machen. Gelingt dies, muss einem um einen instabilen Mittelblock nicht bange sein. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg. Oehlrich und Pietzsch bilden also das Abwehrzentrum, zu ersetzen sind sie nicht.
Neben den Schwachpunkten hat der neue Concordia-Kader jedoch auch viel Gutes zu bieten. So dürfte der erste Sechser – inklusive Torwart – mit zu den besten der zweiten Liga gehören. Gabor Pulay ist zu bundesligawürdigen Leistungen fähig und stellt einen sicheren Rückhalt dar. Die Außenpositionen sind mit Streitenberger und Meiner auf der linken, Boese auf der rechten Seite sehr gut besetzt. Auch Akatsuka wird seine Möglichkeiten bekommen und dabei viel Produktives leisten. Im Rückraum hat Jungandreas weiterhin den Torschützenkönig der vergangenen Saison im Aufgebot. Zwar laboriert Martin Hummel an einer Verletzung, die ihn langfristig schwächen und auch zu einer Operation zwingen könnte, doch rechnet man fest mit seinem Einsatz. Dahinter wartet der nach seinem Kreuzbandriss wiedergenesene Eric Jacob auf seine Chancen. Diese werden sich ergeben, so dass Jacob ganz sicher ein wesentlicher Bestandteil in der Rotation sein wird. Martin Müller wird im Angriff sicher noch wenige Minuten bekommen, doch kann auch er für Entlastung sorgen. Die Spielmacherposition teilen sich Till Riehn und Philipp Seitle. Beide sollten im Stande sein diese ansprechend auszuführen. Riehn agiert taktischer, Seitles Vorzüge sind ganz klar seine Torgefährlichkeit. Ob Daniel Warmuth Einsa ictzgelegenheiten erhält, darf bezweifelt werden. Rechts ist selbstredend Baumgärtel gesetzt, der bestenfalls von Seitle vertreten werden könnte.
Leider habe ich Teil 3 "Die Prognose" dieser Serie vor meinem Urlaub nicht mehr rechtzeitig fertigstellen können, daher bitte ich um Geduld. In 10 Tagen wird es soweit sein.

Was wir diese Saison erwarten dürfen... Teil 1

Zur Personalpolitik
Concordia-Präsidentin Christine Borrmann prognostizierte nach dem letzten Spieltag der vergangenen Saison einen fünften Tabellenplatz für die jetzt startende Spielzeit. Ebenso offensiv wie im Einschätzen der zukünftigen Concordia-Mannschaft stellte sie die zu erwartenden Transfers dar. Die rechte Seite müsse neu besetzt werden, ein neuer Torwart solle Gabor Pulay an die Seite gestellt werden und nach dem definitiv nicht geplanten Abgang von Maximilian Weiß kündigte sie auch einen neuen Kreisläufer an.
Zunächst erreichten die Fans ausschließlich gute Meldungen: Trainer Uwe Jungandreas verlängerte seinen auslaufenden Vertrag und erteilte damit immerhin dem SC Magdeburg eine Absage. Diese Vertragsverlängerung ging allerdings mit dem Versprechen einher, für das Umstellungsjahr zur neuen eingleisigen zweiten Liga (2010/11) eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen.
Mit Steve Baumgärtel und René Boese wurden schnell die ersten Neuverpflichtungen bekannt gegeben. Ins besondere Boese hat sich bereits einen Namen gemacht, spielte für Hildesheim und Berlin in der ersten Liga. Bei letzterem Verein erhielt er lange keinerlei Vertrauen des Trainers. Erst zuletzt durfte er regelmäßig ran und war nicht selten bester Werfer seines Teams. Boese ist ein exzellenter Konter-Spieler, trifft aber auch sicher von Außen. Weiterhin hat er seine Stärken in der Defensive, da er es durch seine Masse auch mit kräftigeren Spielern aufnehmen und somit auf der Halb-Position decken kann.
Ob Baumgärtel die in ihn gesetzten Erwartungen bestätigen kann wird sich zeigen. In der Vorbereitung jedenfalls überzeugte der Blondschopf auf ganzer Linie und zeigte sich zudem konstant bei den Siebenmeterwürfen. Fakt ist, Jungandreas wollte ihn unbedingt in seinem Team haben und gab an, ihn noch stärker zu machen. Ins Besondere im athletischen Bereich sieht er noch Reserven, die den Goalgetter bei entsprechendem Training noch besser machen könnten.
Nach Baumgärtel und Boese kam lange nichts. Mit Beginn der Saisonvorbereitung verkündete das Präsidium, dass Sebastian Donath, Sebastian Bliß und Koji Akatsuka in die erste Mannschaft aufrücken würden. Dies ließ erahnen, was nun bereits seit einigen Wochen Gewissheit ist, Delitzsch wird keine weiteren Spieler verpflichten.
Wenngleich sich Concordia nach striktem Sparkurs finanziell endlich stabilisieren konnte und zudem ein neuer Hauptsponsor gewonnen wurde, scheint der Geldsegen noch auszubleiben. Weiterhin – und das darf als noch bedeutender angesehen werden – stellt diese Saison lediglich eine Überbrückung dar. Abstiegssorgen muss man sich nicht machen, eine gute Platzierung im oberen Tabellendrittel würde nur unnötig viel Geld kosten. Somit wird man vielmehr auf die kommende Spielzeit schielen, das Geld beisammen halten und bereits in der laufenden Saison den ein oder anderen Spieler vertraglich für die Spielzeit 2010/2011 an sich binden.
Teil 2 von "Was wir diese Saison erwarten dürfen..." folgt heute Nachmittag.

Dienstag, 1. September 2009

Saisonstart nach schwieriger Vorbereitung

Delitzsch. Trotz einiger beachtlicher Ergebnisse in den vergangenen zehn Tagen gegen international respektable Kontrahenten nennt Concordia-Trainer Uwe Jungandreas die Vorbereitung vier Tage vor dem Saisonstart „durchwachsen“. Am Sonnabend (18 Uhr) wird es ernst, wenn Obernburg zum Saisonstart der zweiten Liga in der Kleinstadt gastiert. „In diesem Spiel sind wir Favorit, auch weil wir zu Hause spielen“, weiß der Handball-Lehrer.
Ihn plagen einige Sorgen. Die neueste davon kam gestern hinzu, als sich Rückraumspieler Erik Jacob im Training erneut verletzte. „Das ist schade. Er war nach seinem langen Ausfall wieder gut drauf. Doch dann ist Erik wieder mit dem Sprunggelenk umgeknickt“, ärgert sich der Concordia-Coach. Jacob sollte auf der Position des angeschlagenen Martin Hummel spielen, falls dieser bis zum Sonnabend nicht fit ist. Pechvogel Jacob war zuvor acht Monate wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht.
Jungandreas ist vor allem mit den vergangenen zweieinhalb Wochen der Vorbereitung unzufrieden. „Wir konnten uns nicht einspielen. Das gilt sowohl für den Angriff als auch für die Abwehr, in der unser etatmäßiger Mittelblock mit Alexander Pietzsch und Thomas Oehlrich insgesamt 90 Minuten zusammen auf der Platte stand.“ Routinier Pietzsch fehlte zunächst verletzt, danach musste Bereitschaftspolizist Oehlrich aus dienstlichen Gründen fernbleiben.
Bei der Frage nach der Zielstellung tut sich Jungandreas angesichts der Probleme schwer mit einer Antwort. „Unser großes Ziel ist übernächste Saison die Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga. Dem ordnen wir alles unter. Sich auf einen konkreten Platz im Mittelfeld festzulegen, halte ich für äußerst schwierig.“ Vor allem gelte es, in dieser Saison die Mannschaft weiter zu festigen und einzuspielen für den Kampf um die neue Spielklasse. Um diese zu ereichen, muss Delitzsch im Spieljahr 2010/11 mindestens Achter werden, um direkt den Sprung dorthin zu schaffen.
Concordia-Präsidentin Christine Borrmann erwartet einen Platz im oberen Tabellendrittel. Kreisspieler Oehlrich, neben Pietzsch und Uli Streitenberger Dienstältester mit Erstliga-Erfahrung im Team, glaubt an einen einstelligen Tabellenplatz, „was aber aufgrund unserer Ausfälle schwierig ist“. Allerdings wird es beim ihm keine Probleme geben. „Es ist abgesprochen mit meiner Dienststelle, dass ich die Punktspiele bestreiten kann.“
Für Vereinschefin Borrmann sind die zuletzt dürftigen Besucherzahlen genauso unverständlich wie für Jungandreas. „An der Leistung kann es kaum liegen. Wir waren in der vorigen Saison acht Spiele ungeschlagen und dann kommen 600 Zuschauer“, meint der Trainer. „Wir spielen attraktiven Handball, sorgen jede Woche für einen Event-Charakter“, erklärt die Präsidentin und wirbt für die neue Saison. „Vor unseren Spielen können die Zuschauer die Fußball-Bundesliga auf Premiere sowie Erstliga-Handball in den dritten TV-Programmen verfolgen.“ Zudem liegen die Eintrittspreise von Concordia mit zehn Euro weiter im unteren Bereich der zweiten Liga.
Um die Halle mit 1100 Zuschauern voll zu kriegen, wird ein Tabellenmittelplatz nicht reichen. Ein volles Haus hatten die Delitzscher nur in der Saison 2004/05, als sie mit inzwischen gestandenen Erstliga- und Nationalspielern wie Weltmeister Lars Kaufmann, Silvio Heinevetter und Rico Göde in die erste Bundesliga aufstiegen. Doch davon trennt die heutige Mannschaft (noch) Welten.
Norbert Töpfer, Leipziger Volkszeitung vom 2. September 2009