Sonntag, 24. November 2013

HVO Cunewalde - NHV 25:31 (9:14)

Souveräner NHV gewinnt in Cunewalde

Spitzenreiter NHV Concordia Delitzsch hat sich am Sonntagabend vom HVO Cunewalde nicht überraschen lassen. Der Handball-Sachsenligist gewann in der Oberlausitz ohne größere Probleme mit 31:25 (14:9) und hielt damit Verfolger Zwickau zwei Wochen vor dem Schlagerspiel auf Distanz.
NHV-Trainer Michael Schneider war trotz einiger kleiner Schwächephasen seiner Jungs anschließend zufrieden: "Wir haben das sehr souverän gelöst. Ich hatte nie Angst, dass der Sieg in Gefahr gerät." Tatsächlich führten die Gäste im Handumdrehen mit 6:1. Wie schon in der Vorwoche wirbelte Jacob Schlichter die gegnerische Abwehrreihe wild durcheinander. Dann ließ die Concordia etwas die Zügel schleifen, Cunewalde kam auf zwei Tore heran, scheiterte aber teilweise an den eigenen Nerven. "Wenn wir hätten ernsthaft eine Chance haben wollen, müssen die zahlreichen klaren Chancen in der ersten Halbzeit verwertet werden", befand HVO-Coach Andre Kindermann. So schraubte Delitzsch seinen Vorsprung bis zur Pause wieder in entspannte Höhen.
Nach dem Wechsel war es nur bis zum Stand von 18:15 für den NHV halbwegs spannend. Danach brachen die Cunewalder Dämme und der Primus bog endgültig auf die Siegerstraße. "Da hat man dann unsere Qualität gesehen", meinte Schneider zufrieden. Und die braucht es bald vollumfänglich. Denn am 7.Dezember wartet das heiße Spitzenspiel beim Zwickauer HC. Nur ein Punkt fehlt dem ZHC zum NHV. Und auch wenn es für eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft noch zu früh ist, dürfte diese Partie wichtige Weichen stellen. "Wir haben den Vorteil, dass sich unsere angeschlagenen Spieler eine Woche länger ausruhen können", erzählt Schneider. Denn während Delitzsch am kommenden Wochenende die Beine hochlegen kann, trifft Zwickau auf Abstiegskanditat Zwönitz. Hoffentlich nutzen die Herren vom Lober ihren Pausenvorteil.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.November 2013

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Samstag, 16. November 2013

NHV - HVH Kamenz 35:25 (20:12)

NHV zündet den Turbo

Pflichterfüllung in beeindruckender Manier: Nach zuletzt nicht immer überzeugenden Auftritten hat der NHV Delitzsch am Sonnabend den HVH Kamenz mit 35:25 (20:12) Toren aus der Becker-Halle gefegt. So grüßen die Mannen von Trainer Micheal Schneider in der Tabelle weiter von Platz eins - einen Punkt vor Aufstiegs-Erzrivale Zwickau.
"Das war mal 'ne Reaktion", jubilierte NHV-Mannschaftsleiter Sören Raab nach dem Ende der einseitigen Angelegenheit und ging sogleich ins Detail: "Tempo-Handball vom Allerfeinsten, herrliche Kombinationen und richtig geile Stimmung." Die verzückten Schlachtenbummler labten sich am Verwöhn-Programm auf dem Parkett, wo die Hausherren von Sekunde Numero uno an die Kamenzer Häschen scheuchten, in die Verzweiflung trieben. Deren offensive Deckung lud zu wunderbaren Spielereien ein, so dass Shinn Uematsu bereits nach fünf Minuten Jacob Schlichter per Kempa-Trick anspielte. Die Edel-Aushilfe vollendete den Traumpass im Fliegen per Lupfer.
Ob sich Schlichter noch einmal das NHV-Trikot überstreift, ehe es ihn beruflich in die Ferne zieht, ist offen. Am Sonnabend hatte er jedenfalls noch einmal einen hübschen Anteil am federleichten Concordia-Auftritt. "Wie er am Anfang gezaubert hat - Wahnsinn", sagte Teamkollege Frank Bönke. Doch auch der Rest der Mannschaft kam in Sachen Lob vom Abwehrstrategen nicht zu kurz: "Das waren die besten 45 Minuten der Saison, hat Spaß gemacht." Etwas nüchterner klang die Analyse von Trainer Michael Schneider, der von einem "gelungenen" Abend sprach. "Die Jungs haben ihre Sache ordentlich gemacht."
Vor allem gingen die Delitzscher diesmal nach der fixen 7:1-Führung (10.) nicht vom Gas, zimmerten immer weiter an ihrem Kunstwerk. Damit versöhnten sie auch den Coach, der schon 20 Minuten vor Schluss mit fröhlichen Wechselspielchen beginnen konnte, notorischen Bankdrückern mit reichlich Einsatzzeit ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Kamenz war mit dem auf volle Pulle gestellten Turbo-Aggregat des NHV schlicht überfordert, die vor der Saison und dem Spiel hochgehandelte Truppe trat wie ein potenzieller Absteiger auf. Vielleicht waren aber auch nur die Hausherren zu gut. Diese Form sie nach Möglichkeit unter Schutzatmosphäre verpacken und konservieren. Denn in den letzten beiden Partien des Jahres warten wegweisende Kracher. Am kommenden Sonntag gastiert der NHV in Cunewalde, ehe am 7.Dezember das ultimative Spitzenspiel in Zwickau den Adventskranz zum Abfackeln bringt. Der erste Fanbus ist übrigens schon ausverkauft. Qualität generiert eben doch manchmal Quote. Vielleicht kommt sogar Jacob Schlichter mit, was recht praktisch wäre. Schließlich sagt der Trainer: "Ihn können wir eigentlich nicht ersetzen."
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.November 2013

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Sonntag, 10. November 2013

HSG Neudorf/Döbeln - NHV 24:24 (13:12)

NHV kommt in Döbeln der erste Punkt abhanden

Die böse Sieben hat mal wieder ihr teuflisches Werk vollbracht: Am siebten Spieltag der Handball-Sachsenliga ist den Herren des NHV Concordia Delitzsch erstmals ein Punkt abhanden gekommen. Bei Kellerkind HSG Neudorf/Döbeln reichte es nur zu einem 24:24 (12:13)-Unentschieden.
Die Gäste übertrafen sich einmal mehr im Auslassen bester Gelegenheiten und wähnten sich doch auf der Siegerstraße. Eine Viertelstunde vor Schluss führte der Primus noch mit 23:20, schien sich zum Sieg zu quälen. Doch dann ging es drunter und drüber. Georg Mendisch flog nach seiner dritten Zeitstrafe vom Parkett, fortan mussten die Concorden ohne gelernten Kreisläufer auskommen. Eine von vielen seltsamen Schiedsrichterentscheidungen. "Was die Schiris gepfiffen haben, ging gar nicht", sagte NHV-Trainer Michael Schneider. Wohlgemerkt: "Auf beiden Seiten."
Da sich also die lausige Leistung der Pfeiffenmänner demzufolge ausglich, konnte man die Ursachen des müden Auftritts immerhin bei sich suchen. Delitzsch fehlten mit Matthias Strehle und Marcel Ulrich zudem zwei wichtige Pfeiler. "Ich sage seit Wochen, dass wir keine Übermannschaft sind. Und wenn dann noch der ein oder andere neben den Schuhen steht, wird es nun einmal eng", erklärte Schneider. Klitzekleiner Trost: In der Tabelle bleiben die Delitzscher mit einem Punkt Vorsprung auf Zwickau auf Platz eins. Der Auftritt in Döbeln dürfte aber allen Beteiligten noch einmal klargemacht haben, dass es nichts wird mit einem Spaziergang in die mitteldeutsche Oberliga. Gleichwohl weiß auch Schneider: Wir haben es selbst in der Hand, müssen bloß unsere Spiele gewinnen." Zum Beispiel das am Sonnabend zu Hause gegen Kamenz.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.November 2013

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Samstag, 2. November 2013

NHV - EHV Aue II 29:27 (16:13)

Die Dramakönige bleiben unbefleckt

Die Herren des NHV Concordia Delitzsch bleiben Tabellenführer und Drama-Könige der Handball-Sachsenliga. Am Samstagabend quälten sie sich ersatzgeschwächt unnötig lange zu einem 29:27 (16:13)-Erfolg gegen den EHV Aue II. Dazu erlebten die Zuschauer im wieder ordentlich gefüllten Becker-Schächtelchen eine womöglich einmalige Rückkehr.
Für entspannte, souveräne Handball-Abende vor heimischem Publikum hat der NHV offenbar nichts übrig. Schon zur Pause hätten die Hausherren locker mit sieben, acht Toren führen können. Selbst mit dem 25:19 eine Viertelstunde vor Schluss war das Kapitel Aue längst nicht vor der Zeit geschlossen, "weil wir viel zu viele freie Würfe vergeben haben", wie Toptorjäger Jan Jungandreas selbstkritisch feststellte. "Ich kann alleine 15 Tore machen, aber die leichten Dinger treffe ich zurzeit irgendwie nicht."
Mit dieser Problematik stand er allerdings nicht alleine da. Auch seine Kollegen überboten sich phasenweise im Auslassen bester Gelegenheiten - und hielten die EHV-Reserve dadurch im Spiel. Concordia-Trainer Michael Schneider breitete den Mantel des Schutzes über die Seinen. "Aue hat auch gute Torhüter. Und: Wenn bei uns vier Mann fehlen, wird es schwer über 60 Minuten die Qualität zu halten." Ohne die Herren Ulrich, Bönke, Groeschel und Henoch erinnerte die NHV-Bank an trostlose Zeiten. Und doch wieder nicht. Denn völlig überraschend nahm ein junger Mann Platz, den im Vorfeld nun wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Jacob Schlichter streifte zum ersten Mal seit Mitte April das himmelblaue Leibchen über. "Eine kurzfristige Entscheidung. Mal sehen, ob wir ihn brauchen", erklärte Schneider vor dem Anpfiff. Er sollte sein Ass aus dem Ärmel zücken. Wenn auch sehr spät. Lange Zeit sah es so aus, als hätte Schlichter sich auch auf die Zuschauertribüne setzen können. Erst in Minute 50 betrat der fidele Linksaußen das Parkett - und durfte die Nerven zergliedernde Schlussphase in vollen Zügen bis zum finalen Horn genießen. Wobei sich der Genuss wohl nur den masochistisch Veranlagten erschloss. Plötzlich begannen die Hausherren eine geschmacklose Fehlerkette aufzufädeln. Die junge Mannschaft aus Aue nahm sich der Geschenke an und war zwei Minuten vor dem Ende bis auf ein Tor dran.
Schlichter, der zuvor nur zweimal mittrainiert hatte, blieb auch in dieser heiklen Phase auf dem Parkett und wunderte sich selbst darüber: "Das war riskant. Wenn es in die Hose geht, hätte ich mir selbst große Vorwürfe gemacht." Ging glücklicherweise nichts ins Höschen, weil das Tor von Kapitän Marcus Leuendorf zum 29:27 das letzte der Partie bleiben sollte. Somit bleibt auch das Delitzscher Punktekonto weiter unbefleckt und die Erkenntnis: Den ersten Platz verteidigen die Concorden mit allem, was sie haben. Aber in Zukunft wohl wieder ohne Jacob Schlichter.
"Es war superschön für mich. Ich habe gemerkt, wie sehr ich es auch vermisst habe", sagte der nach dem Abpfiff. Gut möglich, dass die zehnminütige Rückkehr der endgültige Abschied des 26-Jährigen aus Delitzsch war. Im Dezember entscheidet sich seine berufliche Zukunft, die mit großer Wahrscheinlichkeit weit ab vom Lober liegt. Einen erinnerungswürdigen Abend hat er auf jeden Fall nochmal erlebt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 4.November 2013

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