Montag, 31. Januar 2011

HSG Neudorf/Döbeln - Concordia Delitzsch 25:19 (11:11)

"Wir beschäftigen uns bereits mit der neuen Saison"
Sie haben die Rechenschieber aus der Hand gelegt und sich mit der Realität abgefunden. Nach der 19:25-Niederlage am Sonntag bei der HSG Neudorf/Döbeln glauben auch die Macher von Handball-Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch nicht mehr an den Klassenerhalt. "Wir beschäftigen uns bereits mit der neuen Saison", hieß es gestern aus dem Vorstand zum Thema Abstieg. Bedeutet übersetzt: Zwar ist der Klassenerhalt rechnerisch noch zu packen, praktisch heißt die Zukunft für die Loberstädter aber Verbandsliga.
Die personellen Weichen dafür sollen am Freitag ab 18.30 Uhr auf der Mitgliederversammlung, inklusive Vorstandswahl, gestellt werden. Außerdem will sich die NHV-Führungsetage noch in dieser Woche mit Trainer Matthias Albrecht zusammensetzen und die bisherige Saison genau analysieren. Zu der gehört auch, dass die drei im Januar verpflichteten Polen Woichiech Bablewski, Tomasz Malmon und Arkadiusz Hildebrandt wohl schon ihre Schuldigkeit getan haben. Auch wenn es noch keine offizielle Bestätigung für den Abgang der drei Oldies gibt, so deutet doch einiges darauf hin. Zum Einen brachte das Trio nicht die erhoffte Wende kontra Abstieg, zum Anderen standen sie bereits am Sonntag nicht mehr im Kader der Delitzscher. Die Partie bei der HSG Neudorf/Döbeln bestritt also wieder eine Nachwuchstruppe, fast ausschließlich mit 17- und 18-jährigen besetzt.
Und trotz der erneuten Niederlage war Coach Albrecht recht zufrieden: "Vor allen Dingen auf die erste Halbzeit können wir aufbauen. Es wird allmählich besser." Denn, man höre und staune, der NHV lag in Döbeln 20 Minuten lang in Front - eine echte Rarität bisher in der Saison. Bis zur Pause konnten die Hausherren aber ausgleichen. Anfang der zweiten Hälfte übernahm die HSG das Zepter, brachte insbesondere mehr Härte ins Spiel. "Damit sind wir nicht zurechtgekommen und haben im Angriff viel zu ängstlich agiert", sagte Albrecht, "da hat uns der Druck gefehlt". Trotzdem hielt sein Team die Begegnung lange offen, ließ aber zu viele Möglichkeiten aus, um mit mehr als einer, am Ende recht deutlichen, Niederlage nach Hause zu fahren.
Trotzem attestierte Jung-Trainer Albrecht den Seinen eine geschlossene Mannschaftsleistung und hat nun etwas Zeit weiter mit ihnen an Details zu feilen. Denn erst in vier Wochen, am 27.Februar gegen Aue, betreten die NHV-Männer wohl wieder das Parkett. Die für den 13.Februar angesetzte Partie gegen Grubenlampe wird aller Wahrscheinlichkeit nach aufs Saisonende verlegt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 1.Februar 2011

>>> Statistiken auf der Stats-Corner

Sonntag, 23. Januar 2011

Concordia Delitzsch - Zwönitzer HSV 23:35 (8:17)

Ein Trauerspiel
NHV Concordia Delitzsch verliert in der Handball-Sachsenliga 23:35 (8:17) gegen Zwönitz und steht vorm Abstieg Delitzsch. Es war mächtig was los gestern Abend in der Becker-Halle. Leider nicht im positiven Sinne. Der NHV Concordia Delitzsch präsentierte sich bei der 23:35 (8:17)-Niederlage gegen Zwönitz erschreckend konzeptlos. Die Schützlinge von Matthias Albrecht agierten an beiden Enden des Platzes völlig hilflos, in der Abwehr kraftlos, vorne harmlos, ergab in der Summe: Erfolglosigkeit. Der Abstieg aus der Handball-Sachsenliga scheint nach der neuerlich Niederlage praktisch besiegelt. Auf die Frage ob der Klassenerhalt noch zu schaffen sei, antwortete NHV-Vorstandsvorsitzender Kai Emanuel wenig überzeugend: "Das wird ganz, ganz schwer." Die Partie wirkte nicht wie der Vergleich zweier sich in der Tabelle nahestehender Teams. Der Drittletzte aus Zwönitz demontierte den Letzten vom Lober nach allen Regeln der Kunst. Nur in den ersten Minuten bestand berechtigter Grund zur Hoffnung. Aber aus einer zwei-Tore-Führung wurde in Windeseile ein deftiger Rückstand. "Insgesamt haben Einsatz und Leidenschaft gefehlt", sagte Albrecht hinterher konsterniert. "In der Abwehr fehlte uns die Aggressivität, vorne haben wir viel zu schnell den Kopf verloren."
Jene, die Albrecht dazu auserkor Ruhe ins Spiel zu bringen, versagten völlig. Die erfahrenen polnischen Neuzugänge Tomasz Malmon, Wojciech Bablewski und Arkadiusz Hildebrand waren Totalausfälle - langsam, eigensinnig und ohne jede Bindung zum Rest der Mannschaft. In dieser Verfassung hemmten sie die jungen Spieler eher, anstatt ihnen weiterzuhelfen. Albrecht erkannte das, setzte im zweiten Durchgang ausschließlich auf den Nachwuchs. "Die Jungs sollten nochmal fighten." Doch wen er auch brachte, was er auch versuchte, es blieb allenfalls Stückwerk. Ergaben sich dann doch einmal Großchancen scheiterten die Hausherren viel zu oft am 40-Jährigen Thomas Ranft im Zwönitzer Kasten. Mag sein, dass die NHV-Jünglinge beim Anblick von Ranfts stattlicher Bierplautze vor Respekt erstarrten. Nach diesem Auftritt müssen wohl auch die letzten unverbesserlichen Optimisten der Realität ins Auge blicken. Und die heißt Abstieg. Zweifellos.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 24.Januar 2011

>>> Statistiken auf der Stats-Corner


30 Bilder vom Spiel

Montag, 17. Januar 2011

SC Riesa - Concordia Delitzsch 33:27 (15:11)

Der NHV und die Unglückszahl 13
Delitzsch verliert 27:33 in Riesa Die 13 gilt gemeinhin als Unglückszahl. Ob es allerdings am Unglück - auch als Pech bekannt - lag, dass der NHV Concordia Delitzsch auch sein 13. Saisonspiel in der Handball-Sachsenliga verlor, darf zumindest bezweifelt werden. Die zwölf Niederlagen vor dem sonntäglichen 27:33 (11:15) in Riesa hatten jedenfalls eher wenig mit Pech zu tun. "Offensiv lief es nicht schlecht, aber mit unserer Abwehrarbeit kann ich nicht zufrieden sein", sagte Trainer Matthias Albrecht hinterher und lobte vor allen Dingen seine jungen Spieler. Clemens Uhlig, Robert Fuhrmann und Dominik Kühn überzeugten den Coach. "Dafür waren dieses Mal die Erfahrenen nicht so stark", haderte Albrecht mit den polnischen Neuzugängen. Allein der 40-Jährige Tomasz Malmon (fünf Treffer) erwischte einen ordentlichen Tag, über die Leistungen von Arkadiusz Hildebrand und Wojcieck Bablewski hüllte Albrecht lieber den Mantel des Schweigens, beziehungsweise ersparte ihnen eine öffentliche Einzelkritik.
Immerhin begann der NHV beim Tabellenachten engagiert, verwandelte einen frühen 1:4-Rückstand in eine 8:6-Führung. Die blieb jedoch nur eine Momentaufnahme. Es folgte, wie schon so oft in dieser Saison, ein unerklärlicher Bruch im Delitzscher Spiel. Die Hausherren zogen zur Halbzeit wieder davon. Eine Viertelstunde nach der Pause lag Riesa gar schon mit acht Treffern in Front, ehe die Gäste ihre Abwehr umstellten und noch einmal verkürzen konnten. Die Wende gelang ihnen allerdings nicht mehr. Das lag zum Teil am gegnerischen Pfosten, zum Teil an einigen unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen und zum Teil hieran: "Am Ende war es sicherlich eine Frage der Kraft. Wir haben zwar alles versucht, aber wieder viel zu viele einfache Tore gefangen", sagte Albrecht. Da half auch die mit den Verstärkungen hinzugewonnene größere körperliche Präsenz wenig. "Man merkt eben doch, dass es ihnen noch an Spielpraxis fehlt." Außerdem passt nach nur einer gemeinsamen Trainingseinheit die Abstimmung noch nicht. Deswegen hofft Albrecht vor der nächsten richtungsweisenden Partie am Sonntag gegen Zwönitz, dass die Neuen es schaffen, öfter beim gemeinsamen Üben dabei zu sein. Denn: "Uns erwartet ein absolutes Schlüsselspiel. Zwönitz liegt uns, das haben wir im Hinspiel gesehen", spielt Albrecht auf die knappe 20:23-Niederlage an. Sollte es am Wochenende wieder so eng werden, kommt es am Ende sicherlich auch darauf an, wer das Glück auf seiner Seite hat. Vielleicht sind es ja endlich einmal die Delitzscher. Höchste Zeit wäre es, will man dem Abstieg aus dem Wege gehen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.Januar 2011
>>> Statistiken auf der Stats-Corner

Montag, 10. Januar 2011

Hinweis zur Handball-WM

Am Donnerstag startet die Handball-WM in Schweden. Auch wenn Concordia in die Niederungen Handball-Deutschlands abgetaucht ist gibt es wie immer ein Special zu diesem Großereignis auf der Fanpage. Immerhin stehen mit Silvio Heinevetter und Lars Kaufmann ehemalige Concordia-Recken im Aufgebot des deutschen Teams. Ab Dienstagabend, dem 11.Januar 2011 ist dieser Service auf der Startseite der Stats-Corner der 2.Bundesliga/Nord abrufbar.

Vorstellung unserer polnischen Neuzugänge

Geballte Handballerfahrung haben die Verantwortlichen ins Concordia-Boot geholt, um den Klassenerhalt in der Sachsenliga zu erreichen.
Mit Tomasz Malmon (RR, Geb.-Dat.: 14.2.1970, Größe: 194 cm) gibt in Delitzsch kein Unbekannter seine Visitenkarte ab. Mit dem VfL Fredenbeck war er jahrelang sportlicher Gegner der Delitzscher Mannschaft in der Nordstaffel der 2.Bundesliga. Seine letzte aktive Saison bestritt er 2005/2006 als Spielertrainer und erzielte in 28 Spielen 77 Tore. In der Saison 2007/2008 war er Trainer der SG Achim/Baden und belegte in der 2.Bundesliga einen beachtlichen 8.Platz. Danach zog es ihn wieder nach Fredenbeck, wo er aktuell das Traineramt des VfL ausübt und in der 3.Liga/Staffel Nord momentan mit seiner Mannschaft auf dem 4.Platz rangiert.
Auch Wojciech Bablewski (RR, Geb.-Dat.: 24.2.1978, Größe: 195 cm) kann auf Zweitligaerfahrung zurückgreifen. In der Saison 2005/2006 war er für die Nachbarn des SV Anhalt Bernburg (30 Tore in 17 Spielen) und Dessauer HV (8 Tore in 16 Spielen) aktiv. Zuletzt spielte er in der Oberliga Baden-Württenbergs für den TB 1882 Kenzingen und erzielte in der abgelaufenen Saison 140 Tore in 30 Spielen.
Arkadiusz Hildebrandt (RL/RM, Geb.-Dat.: 16.3.1977, Größe: 195 cm) war im letzten Jahrzehnt in der 2.polnischen Liga für METALPLAST Obornik und WKS Grunwald-Allegro Poznan als Spieler aktiv. In seiner letzten Saison (2008/2009) erzielte er in 22 Spielen 103 Tore um danach seine sportliche Karriere zu beenden.
Hoffen wir, daß ihre sportliche Erfahrung uns weiterhilft, um die nötigen Punkte zu holen.

Sonntag, 9. Januar 2011

Concordia Delitzsch - HSV Glauchau 28:36 (17:19)

Starke Phasen reichen (noch) nicht
Gestern Nachmittag lag eine kleine Sensation in der Luft der Artur- Becker-Halle. Der Gastgeber und Tabellenletzte NHV Concordias Delitzsch traf in der Handball-Sachsenliga auf den Dritten, HSV Glauchau, und zeigte keinerlei Respekt. In der ersten Halbzeit kamen die Schützlinge von Trainer Matthias Albrecht bis auf ein Tor Abstand an den Favoriten heran und ließen sich auch im zweiten Teil zunächst das Leder nicht aus der Hand nehmen. Trotzdem mussten die Loberstädter erneut eine Niederlage einstecken. Mit 28:36 (17:19) Toren fiel das Ergebnis jedoch deutlich zu hoch aus und spiegelt nicht den Spielverlauf wider.
Anfangs ließen sich die Concorden von den Gästen doch beeindrucken. Nach vier Minuten lagen sie bereits mit 1:4 hinten. Der NHV- Kreisspieler war im 6:0-Riegel der Glauchaer zunächst völlig abgemeldet, bekam keinen Ball zu packen. Ungenaue Zuspiele im Aufbau und Fangschwächen brachten den HSV immer wieder in Ballbesitz. Er ließ sich die dadurch entstandenen Konterchancen nicht entgehen. Die Glauchauer Angriffe hatten immer dasselbe Muster, waren durchschaubar und brachten aber den Erfolg. Mitte der ersten Hälfte schienen sich die Concorden doch noch zu besinnen und setzten erste Akzente. Die Einwechslung von Hildebrandt brachte Schwung und neue Ideen. Plötzlich bekam auch Thomas passgenaue Anspiele am Kreis selbst über die Rückhand, die zu sehenswerten Toren führten. Plötzlich stimmte es auch in der Delitzscher Abwehr. Zimmer im Tor machte seine Arbeit immer besser und war an diesem Tag ein starker Rückhalt. Die Aufholjagd war sehenswert. Immer dann, wenn die Delitzscher schnell agierten und auch bei verloren geglaubten Bällen noch nachsetzten, brachten sie die Glauchauer aus den Konzept.
Tempogegenstöße verfehlten ihr Ziel nicht und demoralisierten die Gäste. Auch in dieser Phase zeigte sich Hildebrandt wurfgewaltig und treffsicher. Als der HSG-Akteur Korbel in der 28. Minute einen Siebenmeter am Tor vorbei warf, waren die Concorden plötzlich dran. Nötzel gelang das 17:18 vor der Pause. Letztlich ging es mit 17:19 in die Kabine.
So gut lief es dann aber nicht weiter. Mit Zeitstrafen dezimierten sich die Gastgeber selbst. Undiszipliniertheiten schlichen sich ein. Die HSG war wieder auf dem Vormarsch und ließ sich nicht entscheidend stoppen. Neuhäuser kam beim Stand von 22:27 für Zimmer in den Kasten, versuchte das Beste, es reichte aber nicht. Dass der Tore- Abstand wuchs, war aber nicht allein seine Schuld. Sein Gegenüber steigerte sich und die Delitzscher hatten nicht nur kein Glück, sondern es kam auch noch Pech dazu. Immer wieder verfing sich der Ball in der Abwehr, die Wurfgenauigkeit ließ nach. "Die Abstimmung haut noch nicht hin, das wird aber besser", bemerkte Coach Albrecht, er kritisierte aber den Eigensinn seiner Spieler, der letztlich zu der hohen Niederlage beitrug.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 10.Januar 2011

>>> Statistiken soweit verfügbar auf der Stats-Corner

50 Bilder vom Spiel