Sonntag, 24. Februar 2013

SC Riesa - Conc. Delitzsch 31:31 (17:16)

Der Besuchs-Fluch

Es ist zum Mäusemelken. Die Handball-Mannen des NHV Concordia Delitzsch sind bei Sachsenliga-Schlusslicht SC Riesa am Sonntagabend nicht über ein 31:31 (16:17) hinausgekommen. Damit hat die Mannschaft von Trainer Michael Schneider vorm Topspiel gegen Einheit Plauen am kommenden Sonnabend fünf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Schon wieder haben sich die dunklen Vorahnungen des Michael S. erfüllt. Nach der überraschenden Pleite in Zwönitz Ende Januar schwante dem Coach auch diesmal Unheil - und so senkte sich auch in Riesa dunkle Nacht über das Spiel des NHV. Wirken in der Fremde etwa böse Voodoo-Geister? Sind die Auswärtsfahrten anno 2013 mit einem Fluch belegt? Mitnichten. Es reichen irdene Erklärungen, um dem wenig behaglichen Abend näher zu kommen.
Als da wäre: der schmerzlich vermisste Kreisläufer Marcel Ulrich, der mal wieder belegte, dass Delitzsch den Ausfall von Leistungsträgern schlicht nicht kompensieren kann. Ohne den erfahrenen Häuptling fand die Abwehr von Anfang an keinen Zugriff, wurde aus einem schnellen 0:3 fast ebenso schnell ein 3:9. So liefen die Gäste das gesamte Spiel über einem Rückstand hinterdrein. "Deswegen können wir am Ende mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Schneider, "aber mit der Spielweise bin ich über weite Strecken nicht einverstanden gewesen".
Immerhin schienen sich die Concorden noch im ersten Durchgang zu berappeln, schlichen sich bis zur Pause bis auf ein Tor heran.
Normalerweise kippen Abstiegskandidaten in solchen Fällen gern um, verlieren nach der Führung das Zutrauen und schließlich das Spiel. Doch Riesa wollte dieser schicksalhaften Weisheit partout nicht gehorchen, kam mit viel Dampf aus der Kabine und setzte sich wieder auf 26:21 ab. Ob der ein oder andere Delitzscher die Schlusslichter womöglich auf die leichte Schulter genommen hatte? "Das denke ich nicht", meinte Schneider. "Vielmehr sind einige übermotiviert rangegangen. Andere brauchen einfach noch Zeit, um sich auf diesem Niveau einzugewöhnen."
Zum Glück hatten die Gäste schon an diesem Tag noch etwas Zeit, den Super-Gau abzuwenden. Tatsächlich übernahmen sie in einer dramatischen Schlussphase beim Stand von 31:30 zum ersten Mal die Führungsrolle. Nach dem postwendenden Riesaer Ausgleich blieben noch 30 Sekunden für einen Zittersieg. Auch wenn daraus nichts mehr wurde, zog Schneider verbal seine Kappe. "Die Einstellung stimmt." Das ist wohl das Einzige worüber er sich gegen Plauen am Sonnabend keine Sorgen machen muss.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.Februar 2013

Sonntag, 17. Februar 2013

Conc.Delitzsch - Neudorf/Döbeln 36:24 (19:12)

Tore sind die beste Medizin

Reha geglückt: Nach zuletzt zwei Pleiten in Liga und Pokal haben sich die Sachsenliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch am Sonnabend selbst kuriert. Sie bezwangen den Tabellenzehnten HSG Neudorf/Döbeln im Beckerkarton souverän mit 36:24 (19:12) und verteidigten Rang zwei.
Trainer sind im Prinzip auch nichts anderes als Ärzte. Sie doktern so lange an der Mannschaft herum, bis sie gesund ist - sprich erfolgreich spielt. "Doc Snyder", Michael Schneider, Coach des NHV, hat offenbar schnell das richtige Rezept gefunden und seine Patienten postwendend von der tückischen Misserfolgs-Krankheit geheilt. Gegen das Kellerkind aus Döbeln fieberten die Gastgeber nur in den ersten 20 Minuten, dann setzten sie sich Stück für Stück ab. "Döbeln konnte unser Tempo einfach nicht mehr mitgehen", fand Schneider eine einfache Erklärung für die rasche Delitzscher Gesundung.
Die trieb auch der überraschend starke linke Rückraum voran, sonst oft die Achillesferse der Mannschaft. Doch an diesem Tag wussten sowohl Nico Ludwig als auch Jens Groeschel offensiv zu überzeugen. Letzterer war mit sieben Toren sogar gemeinsam mit Jan Jungandreas bester Werfer der Hausherren. "Jens hat das ordentlich gemacht, seine Stärken ausgespielt. Die sieben Tore sind gut für ihn", urteilte Schneider. Tore sind eben die beste Medizin. Die überforderten Gäste wussten sich nur noch mit übertriebener Härte zu helfen, obwohl der Käse eigentlich schon nach den ersten 30 Minuten gegessen war. Abstiegskampf kann eben sehr hässlich sein.
Glücklicherweise verletzte sich niemand, was den bekanntlich klapperdürren Delitzscher Kader aus der Bahn geworfen hätte. Die HSG dagegen liegt weiter auf der Intensivstation der Liga, direkt vor den Abstiegsplätzen. Und am Sonnabend sahen alle warum. Teils haarsträubende Fehler, keine erkennbare spielerische Linie. Die Concorden dagegen zogen ihr gefürchtetes Überschall-Spiel auf, so dass den Gästen Hören und Sehen verging. "Wichtig war, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen haben. Auch wenn es mal für zehn Minuten nicht so gut lief", analysierte Schneider.
Die kleine Schwächephase überstand seine Mannschaft jedenfalls ohne Schrammen und erlitt auch keinen Rückfall. Stattdessen tankten die Jungs Selbstvertrauen für die übrigen sechs Saisonspiele. Platz zwei soll schließlich fest in Delitzscher Hand bleiben. Achja, Krankmeldungen nimmt "Doc Snyder" erst in der Sommerpause wieder entgegen ...
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.Februar 2013

Sonntag, 3. Februar 2013

Moltenpokal des HV Sachsen

Im Viertelfinalspiel des Sachsenpokals verlor der NHV Concordia Delitzsch bei Verbandsligaspitzenreiter SV Plauen-Oberlosa mit 22:27 und kann sich jetzt auf die restlichen Spiele in der Sachsenliga konzentrieren.