Samstag, 24. März 2012

Zwönitzer HSV - SG DHfK/NHV 22:23 (9:13)

SG zurück im Kampf um Platz drei

Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat sich mit einem 23:22 (13:9)-Auswärtssieg beim Zwönitzer HSV am Sonnabend im Kampf ums Sachsenliga-Podest wieder zurückgemeldet. Da Konkurrent Einheit Plauen gegen Spitzenreiter Glauchau verlor, können die Loberstädter am kommenden Sonntag mit einem Erfolg im direkten Duell noch von Rang drei träumen. Doch so weit denkt man beim Aufsteiger noch lange nicht, Trainer Michael Schneider freute sich lieber erst einmal über den doppelten Punktgewinn in Zwönitz: "Die Jungs haben alles in die Waagschale geworfen und eine optimale kämpferische Leistung gezeigt." Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Riesa war die SG dieses Mal von Anfang an hellwach. Den ersten Durchgang dominierte das Team recht deutlich, entsprechend klar fiel die Pausenführung aus. Offensiv ragte neben Jacob Schlichter und Christian Bräuer Rückraumschütze Jens Groeschel heraus, der zeigte, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Das gab Sonderlob vom Coach. "Er war einer unserer Erfolgsgaranten und hat das umgesetzt, was wir von ihm wollten." Groeschel musste in dieser Saison berufsbedingt oft kürzer treten. Seit einiger Zeit trainiert er aber wieder kontinuierlich - und schwupps haben die Delitzscher eine weitere Option im Angriff.

Dass allerdings längst nicht alles rund läuft am Lober, zeigte die zweite Halbzeit. Die Defensive um Jung-Torwart Max Neuhäuser geriet nach der starken ersten Hälfte in arge Nöte. Die erfahrenen Zwönitzer witterten spätestens ab der 40. Minute Morgenluft und kamen Tor um Tor näher. "Wir haben es in dieser Phase nicht geschafft, vorn eine Schippe draufzulegen", sagte Schneider. So entwickelte sich ein Samstagabend- Krimi vom allerfeinsten - mit dem besseren Ende für die Gäste. Deswegen hielt sich Schneider auch nicht lange an der Manöverkritik auf, sondern konzentrierte sich lieber auf die positiven Aspekte der Zwönitz-Reise. "Es lief nicht immer alles glatt, aber am Ende war das Ergebnis überzeugend. Wenn die Jungs mich jetzt noch zweimal überzeugen, dann reden wir über Platz drei." Dazu muss jedoch neben Siegen gegen Plauen und in Kamenz auch ein Stolperer der ebenfalls um einen Podestplatz kämpfenden Görlitzer her.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.März 2012

Sonntag, 11. März 2012

SG DHfK/NHV - SC Riesa 26:27 (14:16)

Die Defensive ist das Manko

Das Unerwartete und das Unerwünschte ist doch eingetreten. Am Sonntagabend musste sich der Gastgeber, die SG DHfK/NHV Delitzsch, in der Handball-Sachsenliga mit 26:27 Toren geschlagen geben. Der Kontrahent SC Riesa, im unteren Tabellendrittel platziert, feierte diesen Sieg ausgelassen, reiste das Team um Trainer Peter Helbig doch als Außenseiter an den Lober. Die Analyse von SG-Coach Michael Schneider fällt dann auch ernüchternd aus: "Wenn man erst sieben Minuten vor Schluss anfängt zu decken, dann ist das zu spät." Er machte das Defensivverhalten seiner Spieler als das Manko dieser Begegnung aus.

Während sich die Unparteiischen im leuchtenden Neonrot in der Halle warmliefen, redete Schneider auf seine Jungs gebetsmühlenartig in der Kabine ein. "Aggressiv auf die Schützen zugehen, die Ballseite dicht machen, die Außen extrem weit mit reinholen, um den Platz für den quirligen Kreisläufer einzuengen, die Rückraumwerfer früher stören." Gehört haben sie die Worte wohl alle, auf der Platte umsetzen konnte sie fast keiner. Erst in den Schlussminuten besann man sich offenbar des Gehörten, doch da waren die Messen bereits gesungen. Zehn Minuten vor Schluss lagen die Gastgeber mit fünf Toren zurück. Ballverluste im Vorwärtsgang, Fehlwürfe, technische Fehler, aber auch Pech sowie Unvermögen, wie es Schneider nennt, waren dafür die Ursachen. Teils behinderten sich die SG-Spieler in den Laufwegen gegenseitig.

Die Riesaer Rückraumschützen Christoph Straubel und Bennet Leuschke bekamen die SG-Abwehr eigentlich das gesamte Spiel hinweg nicht in den Griff. Fast nach belieben zogen sie unbedrängt ab und trafen meist. Den Rückstand holten die Schneider-Jungs dank athletischer Vorteile wieder auf, vermochten es dann aber nicht, sicherer zu agieren. Fangfehler führten zu unnötigen Ballverlusten, die den Riesaern voll ins Konzept passten. Tom Rädler nutzte die Chance zum 27:25 für die Gäste. Jan Jungandreas schaffte zwar noch den Anschlusstreffer, doch mehr war in den verbleibenden Sekunden der Partie nicht mehr drin. Riesa nahm zudem noch eine taktische Auszeit und blieb im Ballbesitz. Clever spielten die Nudelstädter die Zeit herunter.

"Es lag an der schlechten Abwehr", lautete ganz schlicht die Antwort von Matthias Stehle auf die Frage nach der Ursache für die Niederlage. Er wollte es nach dem Abpfiff nicht wirklich glauben, was da gerade passiert ist. "So schlecht haben wir glaube ich in dieser Saison noch nie gespielt", fügte er noch an und vergrub sein Gesicht in einem Handtuch. Mehr wollte er dann auch dazu nicht sagen.

Der Delitzscher Marcel Ulrich sah es ähnlich. Für ihn war vor allem die erste Halbzeit ausschlaggebend für die Niederlage. Dort lagen die Gastgeber schon mit 14:16 zurück. Die Anzahl der Gegentore war einfach zu hoch und offenbarte gravierende Schwächen im Abwehrverbund. "Mit unserer drei-zwei-eins-Abwehr sind wir gegen diese Mannschaft, die sehr viel über den Rückraum spielt, nicht klar gekommen. Wir sind meist immer einen Schritt zu spät am Mann gewesen." Ulrich führt dies aber auch auf den Kräfteverschleiß, der jetzt gegen Ende der Saison eintritt, zurück. "Wir wollten unbedingt gewinnen, das war hoffentlich auch zu sehen, denn wir wollten Platz drei erreichen. Doch gerade in der Schlussphase fehlt dann die Kraft." Ulrich ärgerte sich über die verlorene Punkte. "Wir werden weiter arbeiten, die Fehler analysieren und nach vorn blicken", sagte der 31- Jährige, der teils auch Defizite in der Motivation der Spieler sieht. Er machte dies an der Tabellensituation fest. "Es geht nicht nach oben und nach unten ist auch viel Platz." "Geistig zu langsam, körperlich teils nicht anwesend", schätzte Coach Schneider sein Team ein. "Ich weiß nicht, was bei einigen heute im Kopf rumging."

Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 13.März 2012
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Sonntag, 4. März 2012

HSG Neudorf/Döbeln - SG DHfK/NHV 26:30 (11:17)

SG darf wieder vom Podest träumen

Es flutscht wieder: Nach zwei Niederlagen sind die Sachsenliga- Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch in die Spur zurückgekehrt. Beim Tabellenneunten HSG Neudorf/Döbeln gewann die Mannschaft von Trainer Michael Schneider am Sonntagabend mit 30:26 (17:11) und bleibt auf Tuchfühlung zu den Podestplätzen.

"Das war ein relativ souveräner Sieg. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte", sagte der Coach anschließend. Die SG drückte von Anfang an auf die Tube, führte ruck-zuck 7:1. Döbeln drohte vor heimischer Kulisse unterzugehen, fing sich aber im Laufe der ersten Halbzeit und stoppte zumindest den freien Fall. Eine echte Sieg-Chance ließen die Gäste ihnen aber nicht. "Wir haben in der ersten Halbzeit die Dinger schön rausgespielt und konsequent genutzt", freute sich Schneider besonders über die Abteilung Attacke. Angeführt von Andreas Weikert und Jacob Schlichter lief es offensiv so gut wie lange nicht mehr und der Gegner stets einem Rückstand hinterher. Nach dem Seitenwechsel witterte die HSG nur kurzzeitig Morgenluft, pirschte sich bis auf zwei Treffer an Delitzsch heran, die viele Zeitstrafen kompensieren mussten. Doch selbst die häufige Unterzahl warf die Gäste nicht aus der Bahn, auch wenn sie nun so manche Chance ungenutzt ließen. Kein Wunder, dass Schneider befand: "Der Sieg hätte durchaus höher ausfallen können."

Doch auch so dürfte kaum jemand mit dem Resultat unzufrieden sein, zumal der SG nur noch ein Punkt zu Platz drei fehlt. "Wir wollen natürlich aufs Podest. Das sind wir den Fans schuldig", sagt der Coach. Die neue Zielstellung lautet, die restlichen vier Saisonspiele zu gewinnen.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 6.März 2012