Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat sich mit einem 23:22 (13:9)-Auswärtssieg beim Zwönitzer HSV am Sonnabend im Kampf ums Sachsenliga-Podest wieder zurückgemeldet. Da Konkurrent Einheit Plauen gegen Spitzenreiter Glauchau verlor, können die Loberstädter am kommenden Sonntag mit einem Erfolg im direkten Duell noch von Rang drei träumen. Doch so weit denkt man beim Aufsteiger noch lange nicht, Trainer Michael Schneider freute sich lieber erst einmal über den doppelten Punktgewinn in Zwönitz: "Die Jungs haben alles in die Waagschale geworfen und eine optimale kämpferische Leistung gezeigt." Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Riesa war die SG dieses Mal von Anfang an hellwach. Den ersten Durchgang dominierte das Team recht deutlich, entsprechend klar fiel die Pausenführung aus. Offensiv ragte neben Jacob Schlichter und Christian Bräuer Rückraumschütze Jens Groeschel heraus, der zeigte, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Das gab Sonderlob vom Coach. "Er war einer unserer Erfolgsgaranten und hat das umgesetzt, was wir von ihm wollten." Groeschel musste in dieser Saison berufsbedingt oft kürzer treten. Seit einiger Zeit trainiert er aber wieder kontinuierlich - und schwupps haben die Delitzscher eine weitere Option im Angriff.
Dass allerdings längst nicht alles rund läuft am Lober, zeigte die zweite Halbzeit. Die Defensive um Jung-Torwart Max Neuhäuser geriet nach der starken ersten Hälfte in arge Nöte. Die erfahrenen Zwönitzer witterten spätestens ab der 40. Minute Morgenluft und kamen Tor um Tor näher. "Wir haben es in dieser Phase nicht geschafft, vorn eine Schippe draufzulegen", sagte Schneider. So entwickelte sich ein Samstagabend- Krimi vom allerfeinsten - mit dem besseren Ende für die Gäste. Deswegen hielt sich Schneider auch nicht lange an der Manöverkritik auf, sondern konzentrierte sich lieber auf die positiven Aspekte der Zwönitz-Reise. "Es lief nicht immer alles glatt, aber am Ende war das Ergebnis überzeugend. Wenn die Jungs mich jetzt noch zweimal überzeugen, dann reden wir über Platz drei." Dazu muss jedoch neben Siegen gegen Plauen und in Kamenz auch ein Stolperer der ebenfalls um einen Podestplatz kämpfenden Görlitzer her.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.März 2012
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