Samstag, 25. Januar 2020

NHV - HC Einheit Plauen 25:24 (10:10)

Kapitän Herholc: "Zwei Punkte sind zwei Punkte"
 
Mit dem Erfolg wachsen offenkundig die Ansprüche. Da besiegte der NHV Concordia Delitzsch den HC Einheit Plauen mit 25:24 (10:10) und sitzt als Zweiter der Mitteldeutschen Handball-Oberliga dem Tabellenführer und großen Meisterschaftsfavoriten HC Burgenland (27:7 Zähler) im Nacken. Und doch war die Stimmung in der Mehrzweckhalle am Sonnabend gedämpft, weit entfernt von Euphorie und überschäumendem Jubel. Als ob an jedem Spieltag ein so klarer Erfolg wie eine Woche zuvor mit dem 32:24 beim HC Aschersleben herausspringen muss.
Die fehlende Konstanz „ist normal bei so vielen jungen Spielern, die wir haben“, begründete Concordias Chefcoach Jan Jungandreas die Schwankungen. Da müsse eben jeder in jeder Partie zu 100 Prozent sein Leistungsvermögen erreichen, damit das Überraschungsteam der Liga überzeugend gewinnen kann. Zudem ist die Staffel sehr ausgeglichen und spannend. Jede Partie, sagte Einheit-Coach Jan Richter bereits im Vorfeld, sei eine Wundertüte, „die Tagesform entscheidet.“ Den Beleg für diese These lieferte der Außenseiter aus dem Vogtland, der mit 14:20 Punkten auf dem zehnten Platz liegt. „Wir haben uns hier gut verkauft“, meinte der Ex-Delitzscher Vasile Sajenev, der gemeinsam mit Richter die Mannschaft betreut. „Zwei, drei Fehler weniger auf unserer Seite, und wir hätten ein hier ein Unentschieden geholt.“
Eine Einschätzung, die Plauens überragender Spieler Martin Danowski teilte. „Ein Punkt für uns wäre verdient gewesen“, sagte der Kreisläufer, der zehn Tore erzielte und trotz intensivster Deckung durch Martin Müller, Moritz Brodowski und Steve Baumgärtel letztlich nicht zu stoppen war. „Wir hatten uns gut vorbereitet, es aber im Spiel nicht geschafft, das Plauener Kreisläufer-Spiel ordentlich zu verteidigen“, bemängelte Jungandreas. „Es ist uns nicht gelungen, die Zuspiele auf Danowski zu verhindern“, konkretisierte Müller die kollektive Abwehr-Schwäche, die vom guten Torwart Felix Herholc nicht immer ausgebügelt werden konnte.
„Wie erwartet“ (Jungandreas) entwickelte sich von Beginn an eine kämpferische Begegnung, Handball-Ästheten kamen nicht so richtig auf ihre Kosten. Dem NHV gelang es im ersten Abschnitt nur selten, die Gäste- Abwehr durch schnelles Pass- und Laufspiel aus den Angeln zu heben. Zudem wurden einige klare Torchancen vergeben. So ging es hin und her, keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Das Delitzscher Trainer-Gespann Jan Jungandreas/Maik Kroke reagierte auf das 10:10- Unentschieden zur Halbzeit mit einer Umstellung. Benedikt Schmidt löste auf der Rechtsaußen-Position Frank Gromann ab und brachte Tempo in die Partie. Grohmann rückte dadurch in den rechten Rückraum und versprühte etwas mehr Torgefahr als zuvor. Doch mehrfach, als alles nach einem klaren Delitzscher Erfolg aussah, ließen die Concorden mit Fehlpässen und unplatzierten Würfen die Plauener wieder herankommen.
Eine Dramatik, die in der Schlussminute ihren Höhepunkt erreichte. Niklas Prautzsch holte beim Stand von 24:23 einen Siebenmeter heraus. Schmidt scheiterte zwar an Torwart Josef Pour, verwandelte jedoch 28 Sekunden vor dem Ende den Nachwurf. Doch umgehend kam Einheit wieder heran und versuchte, mit Manndeckung noch ein Remis zu ergattern – vergeblich. „Hauptsache gewonnen“, kommentierte Müller kurz und knapp. Mannschaftskapitän Herholc sah das ähnlich: „Zwei Punkte sind zwei Punkte, in einer Woche interessiert es niemanden mehr, wie wir sie geholt haben.“
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 27.Januar 2020

Samstag, 18. Januar 2020

HC Aschersleben - NHV 24:32 (11:13)

Grohmann trifft, Herholc hält
 
Da war sie wieder, die Concordia, die in dieser Saison so für Furore sorgt. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und unbedingtem Einsatzwillen triumphierten die Delitzscher 32:24 (13:11) beim HC Aschersleben. Die Abwehr und ein zu Hochform auflaufender Keeper Felix Herholc (17 Paraden, davon ein Siebenmeter) nahmen den Gastgebern früh den Angriffsschwung. Nach elf Minuten hieß es dank hohem Tempo und sicherer Abschlüsse 2:6, nach 20 Minuten 5:10. Danach verlor der NHV etwas seine Linie, der HC gestaltete das Spiel jetzt offener und konnte auf 9:10 verkürzen. In dieser Phase musste Daniel Sowada nach einer direkten roten Karte das Feld verlassen, er hatte versucht, einen Konter zu unterbinden. Trotzdem konnten die Loberstädter immer wieder vorlegen, das 11:13 zur Pause war hochverdient.
Nach Wiederanpfiff bestimmte der NHV weiter das Geschehen. Als Delitzsch in zweifacher Unterzahl seine Führung auf 16:22 (42.) ausbauen konnte, war das Match vorentschieden. Auch wenn Aschersleben immer wieder an den Ketten zerrte, hatte der Tabellenzwölfte letztlich keine Chance.
Angeführt vom überragenden Frank Grohmann (15 Tore) und überlegt gelenkt von Steve Baumgärtel (6), ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Selbst die zweite rote Karte – Müller erhielt seine dritte Zeitstrafe – brachte keine Probleme. So erlebten die zahlreich mitgereisten Fans einen fast perfekten Abend. Mit dem ersten Sieg in Aschersleben überhaupt festigte Delitzsch Rang zwei, da Verfolger Bad Blankenburg in Freiberg verlor.
Trainer Jan Jungandreas war zufrieden: „Man hat gesehen, dass Steve Baumgärtel als Leader unglaublich wichtig für uns ist. Aber jeder hat seine Aufgaben erfüllt und wenn es kritisch wurde, war da noch Felix Herholc im Tor. Für Frank Grohmann war es wichtig, so viele Tore zu machen. Nach Spielen, in denen er körperlich Probleme hatte, war das das richtige Zeichen.“ Grohmann meinte: „Heute hat so gut wie alles geklappt. Wir haben nur wenige Fehler gemacht und unsere Wurfeffektivität war relativ hoch.“
Hartmut Sommerfeldt, Leipziger Volkszeitung vom 20.Januar 2020

Samstag, 11. Januar 2020

NHV - SV 04 Plauen-Oberlosa 17:31 (11:14)

Delitzsch geht gegen Plauen unter

Der verletzungsgeschwächte Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch hat gegen den SV 04 Plauen- Oberlosa 17:31 verloren. Dennoch liegt der NHV mit nunmehr 22:8 Zählern auf dem zweiten Platz.
In der Schlussminute hallen Fan- Gesänge durch die Delitzscher Mehrzweckhalle: „Oh, wie ist das schön ...“. Sie haben nur einen Haken: Sie stammen nicht von den Anhängern des heimischen Handball-Oberligisten NHV Concordia, sondern von den 30 mitgereisten Fans des SV 04 Plauen-Oberlosa.
Die Gäste haben auch allen Grund für die musikalische Einlage, denn die Vogtländer siegen mit 31:17 (14:11) und demontieren gnadenlos den bisherigen Spitzenreiter. Gleichwohl liegt der NHV mit nunmehr 22:8 Zählern auf einem überragenden zweiten Platz, nur einen Punkt hinter dem großen Meisterschaftsfavoriten HC Burgenland, der die HSG Freiberg mit 38:26 in die Schranken verweist. Plauen verbessert sich mit 16:14 Punkten auf den fünften Rang.
Von einer „Klatsche“ spricht denn auch NHV-Coach Jan Jungandreas. Daniel Sowada führt die Pleite „eindeutig auf die zweite Halbzeit zurück, dort war unsere Leistung indiskutabel“. Gäste-Torwart Carsten Klaus freut sich derweil über eine kompakte Mannschaftsleistung und ein gutes Konterspiel, „wodurch wir zu vielen einfachen Toren kamen“.
Der Schlussmann ist der überragende Plauen-Spieler und weist eine Quote von 47 Prozent gehaltener Bälle auf. Sein Gegenüber Felix Herholc, der einzige Concorde in guter Form, erreicht hier immerhin noch 30 Prozent und pariert zwei Siebenmeter. Einen besseren Wert verhindern seine Vorderleute, die den Keeper im zweiten Durchgang im Stich lassen. Plauens Übungsleiter Petr Hazl findet tröstende Worte. „Vor ein paar Wochen ging es uns ähnlich wie heute Delitzsch, da hatten wir auch mehrere verletzte Spieler.“ So sei es halt in der Oberliga. Und diesmal trifft es den NHV. Torwart Marian Voigt, in der bisherigen Saison die klare Delitzscher Nummer eins, ist am rechten Sprunggelenk lädiert. Niklas Zierau ist ebenfalls verletzt und wird längere Zeit ausfallen. Oliver Wendlandt hat sich mit einer Grippe abgemeldet, Steve Baumgärtel ist aus privaten Gründen, wie schon vor Monaten von ihm angekündigt, nicht dabei.
Dafür kommt Tobias Karl, 19-jähriger Torjäger der zweiten Männermannschaft, zu seinem Saisondebüt in der Oberliga. „Unsere zweite Halbzeit war miserabel“, kommentiert er enttäuscht. Als Ausrede lässt Jungandreas diese personelle Schwächung nicht gelten: „Das wäre zu einfach.“ In der Tat: Zuvor ist stets der breite Kader gelobt worden, der Ausfälle eigentlich verkraften müsste. Doch diesmal gelingt das nur im ersten Durchgang einigermaßen.
„Wir kommen gut ins Spiel“, resümiert der Trainer. Sein Team geht durch zwei erfolgreiche Würfe von Niklas Prautzsch mit 2:0 in Führung. Die Abwehr steht ordentlich, Herholc vernagelt seinen Kasten. Die Spieler aus der Spitzenstadt stecken das aber unbeeindruckt weg, kommen heran und gehen in der elften Minute erstmals in Führung. Diesen Vorsprung bauen sie dann kontinuierlich aus. Der NHV erlaubt sich schon jetzt zu viele technische Fehler, vergibt klarste Torchancen en masse und ist im Rückzugsverhalten nicht konsequent genug. Im zweiten Abschnitt „hat nichts mehr funktioniert“, kommentiert enttäuscht Jungandreas. Lediglich sechs Tore werden erzielt, die Deckung weist mit zunehmender Spielzeit immer größere Löcher auf, Fehlpässe kommen oben drauf.
Da ging der Kopf runter“, bedauert der Chefcoach. Im Klartext: Die Mannschaft gibt sich weitgehend auf, hat Plauen nichts mehr entgegenzusetzen. Oben drauf kommt ein Schreck in Minute 40:28. Plauens Sebastian Duschek leistet sich gegen Maximilian Amtsberg ein böses Foul, das anstatt mit einer roten Karte nur mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet wird. Amtsberg, bis dahin vierfacher Torschütze, wird minutenlang auf dem Parkett und später liegend hinter der Concorden- Bank behandelt, Rippen und rechte Schulter sind betroffen. Nach dem Abpfiff gibt der 1,99-Meter-Hüne im Stehen vorsichtig Entwarnung: „Es geht schon wieder.“ Eine schöne Botschaft nach einem scheußlichen Delitzscher Handball-Abend.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 13.Januar 2020

Sonntag, 5. Januar 2020

NHV erntet viel Lob und Anerkennung

Frühere und heutige Concorden schätzen die Entwicklung des Tabellenführers der Oberliga ein und heben die kontinuierliche Entwicklung des Teams hervor. Uneinigkeit gibt es dagegen in der Frage eines möglichen Aufstiegs in die 3. Liga.
 
Hinrundenmeister, mit 22:6 Punkten als Spitzenreiter in die Weihnachtspause gegangen: Die Oberliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben ein fast perfektes zweites Halbjahr 2019 hinter sich - und kassieren von ehemaligen Delitzscher Spielern und Funktionären dafür viel Lob und Anerkennung.
Als „weniger überraschend“ bezeichnet der heutige Nachwuchs-Cheftrainer des DHfK Leipzig, Enrico Henoch, die Top-Platzierung. Der NHV verfüge über „qualitativ gute Spieler. Es seien offenbar „die richtigen Rückschlüsse aus der durchwachsenen vergangenen Saison gezogen“ worden. Die Nordsachsen hätten einen guten Mix aus erfahrenen und jungen ehrgeizigen Spielern und mit Steve Baumgärtel, Frank Grohmann und Benedikt Schmidt die stärkste rechte Angriffsseite der Liga.
Hinzu komme, dass Delitzsch in der Lage sei eine gute Abwehr inklusive Torhüter zu stellen, „was für den Gewinn von Meisterschaften immer der Grundstein sein sollte“. Außerdem habe die Mannschaft nach den anfänglichen Erfolgen gesehen, was sie zu leisten imstande sei. Dadurch trete sie mit „viel mehr Selbstvertrauen auf als in der vergangenen Saison.“
Ähnlich urteilt Lucas Mittag. Eine Position im ersten Drittel habe seinen Erwartungen entsprochen, so der 25-Jährige, der nach der vergangenen Saison seine Laufbahn beendet hatte. „Platz eins ist für mich dennoch überraschend.“ Concordia habe einen breiten Kader, eine motivierte Mannschaft, „die schnell die Spielideen der Trainer verstanden hat und umsetzt“.
Für Ralf Krippner, von 2003 bis 2004 Präsident des Vorgängervereins Concordia Delitzsch, wird im Klub „eine super Arbeit geleistet“. Die Mannschaft wachse nachhaltig zusammen. Gleichwohl habe ihn die Tabellenführung überrascht.
Ähnlich bewertet das Manfred Buder, von 1994 bis 2000 Concordia- Vereinschef. „Platz eins hatte ich nicht erwartet“, räumt er ein und streicht den aktuell viele Spieler umfassenden Kader heraus. Das sieht Danny Trodler ebenso. Der erste Rang sei sehr positiv, so der 33-Jährige, der nach der vergangenen Saison seine Schuhe an den berühmten Nagel gehängt hat. Die Mannschaft sei „breit aufgestellt“.
Für Ulrich Streitenberger scheint die Mischung im Team sehr gut zu passen. „Ein Steve Baumgärtel mit seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung ist dabei natürlich eine unglaublich große Bereicherung und kann in jedem Spiel schon einmal der Unterschied sein“, sagt der 37-jährige frühere Delitzscher Publikumsliebling, der heute im Management des Erstligisten SC DHfK Leipzig tätig ist. „Dazu die Heimstärke und der große Rückhalt der Fans – das passt.“
Dass der NHV aktuell Tabellenführer ist, „freut mich sehr“, sagt Oskar Emanuel, der für den HC Elbflorenz Dresden aufläuft. Delitzsch habe eine gute Mannschaft, „mit der man oben mitspielen kann“. Die Abwehr decke kompakt, vorne sei der Rückraum sehr torgefährlich, wodurch auch Platz für die Außen und Kreisläufer entstehe.
Franz Flemming, Torwart des Ligarivalen USV Halle, bezeichnet den Spitzenrang als teilweise überraschend. Für ihn sind der HC Burgenland und der HSV Bad Blankenburg die Meisterschaftsfavoriten. Der NHV habe gezielte Transfers getätigt, das Team teilweise verjüngt. „Das ergibt eine Mischung, dass es reichen könnte“, so er 25-Jährige.
Alexander Pietzsch, erst- und zweitligagestählter Abwehrrecke, zeigt sich wenig überrascht. „Mit Baumgärtel wurde ein Routinier geholt, der den Laden zusammenhält“, betont der 43-Jährige. Das Team verfüge über eine gute Mischung aus Jung und Alt.
„Schön, dass es so ist“, freut sich Rico Göde. Der NHV habe eine gute Mischung zusammen. Die erfahrenen Spieler wüssten, wie in schwierigen Situationen im Spiel richtig gehandelt werde. „Aber auch die Unbekümmertheit der jüngeren im Team hilft sehr“, so der heutige Trainer des Zweitligisten HC Elbflorenz.
Wer an der Spitze steht, muss mit der Meisterschaft rechnen. Und was wäre mit einem Aufstieg in die dritte Liga? „Das ist noch kein Thema, das wäre zu früh“, meint zwar Trainer Jan Jungandreas. Doch Buder hält dagegen: „Wenn die Chance da ist, muss man sie nutzen.“ Für Flemming, der selbst schon in der dritten Liga aktiv war, ist ebenfalls klar: „Man sollte es machen.” Zwei, drei Transfers wären allerdings nötig.
Sollte der Aufstieg gelingen, wäre das die logische Konsequenz aus der kontinuierlichen engagierten Arbeit seit der Neugründung 2010, findet Streitenberger. Ob das dann zu früh oder genau richtig erfolgen würde, „kann ich nicht einschätzen“. Ein Aufstieg aber wäre auf jeden Fall sportlich und strukturell eine wirklich große Herausforderung. „Für die Stadt und die Menschen wäre dies aber auf jeden Fall ein großer Gewinn.“ Und vielleicht sei dann auch der eine oder anderen talentierte DHfK- Nachwuchsspieler, der den ganz großen Sprung nicht geschafft hat, demnächst beim NHV zu finden.
Differenziert äußert sich Emanuel. „Die Fans und die Halle wären ein Gewinn für die dritte Liga.“ Aber die Fahrten würden um einiges länger und es gebe kaum Derbys. „Da muss man abwägen, ob alle den Mehraufwand stemmen können.“ Göde sagt, er würde sich freuen, wenn es am Ende funktioniert und wäre auch einer der ersten Gratulanten. „Fakt ist, man muss auch wissen was da auf einen zukommt: sehr wenig Derbys, höhere Kosten“, so der ehemalige Nationalspieler. „Also gilt es auch für den Verein, hart dran zu arbeiten.“
Ansonsten überwiegt Zurückhaltung. „Insgesamt würde es dem Delitzscher Handball sicherlich gut tun“, erklärt zwar Henoch. „Aber ich glaube, dass dies noch ein oder zwei Jahre zu zeitig wäre.” Zunächst sollten die Strukturen im Umfeld weiter verbessert und professionalisiert werden. Dazu gehörten die wirtschaftlichen Strukturen an sich und auch mehr Manpower im Umfeld. Oben drauf komme die Anschlussförderung der zweiten Mannschaft, in der junge Spieler den Anschluss an die erste Mannschaft schaffen könnten.
„Der Schritt wäre zu früh“, schätzt auch Mittag ein. Wichtig sei, den fantastischen Delitzscher Fans die Spiele zu liefern, die sie verdienten. „Und das klappt doch in der ausgeglichenen 4. Liga sehr gut!“ Mahnend äußert sich Krippner. „Der Sprung von der Oberliga in die dritte Liga wäre ungleich größer als der von der Sachsen- in die Oberliga“, gibt er zu bedenken. „Es wäre schwer, in der dritten Liga zu bestehen.“ Von einem „qualitativ großen Sprung“ spricht Trodler. Wegen der vielen Derbys sei die Oberliga viel attraktiver. „Es wäre zu früh“, findet Pietzsch. Die dritte Liga erfordere schließlich sehr viel mehr Geld.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 4.Januar 2020