Montag, 28. April 2014

Uematsu coacht künftig HC Grubenlampe

Shinnosuke Uematsu wird neuer Trainer bei Sachsenliga-Meister und Oberliga-Aufsteiger Zwickauer HC Grubenlampe. Der 38-jährige Japaner tritt die Nachfolge von Carsten Kusch an, der aus beruflichen Gründen kürzertreten will (MOPO berichtete).
"Wir haben die Mannschaft am Freitagabend über diese Entscheidung informiert. Mit Shinnosuke Uematsu haben wir eine sehr gute Lösung gefunden. Er ist noch jung, bringt aber trotzdem sehr viel Erfahrung mit nach Zwickau", sagt Kusch, der an der Suche eines neuen Trainers beteiligt war. Uematsu spielte zuletzt bei Sachsenliga-Vizemeister NHV Concordia Delitzsch. Zuvor stand er zwischen 2006 und 2013 beim EHV Aue unter Vertrag.
Sebastian Wutzler, Chemnitzer Morgenpost vom 26.April 2014

>>> Shin, alles Gute bei Deiner neuen Tätigkeit. Einmal Concorde, immer Concorde.

Freitag, 25. April 2014

Aus dem Hintertürchen entspringt ein Hoffnungsfünkchen

Sportlich hat der NHV Concordia Delitzsch den Aufstieg verpasst, doch urplötzlich öffnet sich den Handballern ein Hintertürchen. Ende Mai bestreitet die Mannschaft von Trainer Michael Schneider zwei Relegationsspiele gegen den VfB Mühlhausen, den Zweiten der Thüringenliga. Wer sich durchsetzt, dem winkt ein Platz in der Mitteldeutschen Oberliga. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Kaum drei Wochen ist es her, da endeten die Aufstiegshoffnungen des NHV auf die schmerzliche Art. Der famose 27:24-Erfolg gegen den späteren Meister Zwickau reichte nicht. Zwei Tore fehlten, um im Titelrennen doch noch einmal mitzureden. An diesem Tag schien der große Traum ausgeträumt. Nun sorgt eine ebenso spektakuläre wie komplizierte Wende für neue Hoffnung (siehe Hintergrund). "Das kam für uns alle überraschend. Das waren spannende Tage", sagte Frank Bönke, Concordia-Geschäftsstellenleiter und defensiver Wadenbeißer auf dem Parkett. "Alles ein bissel verrückt, vor allem der Informationsfluss", ergänzt Schneider, der per SMS aus dem Mühlhausener Lager von der neuen Situation erfuhr. Noch am 14.April hieß es dagegen von offizieller Seite: keine Relegation, ab in die Frühjahrspause. Gut eine Woche später hat sich die Lage um 180 Grad gedreht, was natürlich auch die Planungen über den Haufen wirft.
Ursprünglich wollten die Delitzscher nur noch locker-leicht trainieren. Jetzt wartet stattdessen ein weiterer Monat Vollgas, denn das Hinspiel steigt am Wochenende 24./25.Mai in Mühlhausen. Eine Woche später fällt die Entscheidung. "Für die Mannschaft ist das nicht leicht, einige müssen ihre Urlaubspläne ändern. Mal gucken, wie wir das hinkriegen. Aber wenn es so weit ist, werden wir brennen", sagt Bönke.
Auch Michael Schneider gehört zu jenen, die erst einmal ins Reisebüro stapfen müssen, um sich vom Urlaub freizuschaufeln. Nebenbei organisiert er jetzt das Training um und mutmaßt schon jetzt, dass gegen den VfB einige seiner Jungs fehlen werden. Da hilft dem Coach nur der Fluchtweg Galgenhumor: "An solchen Herausforderrungen wächst man, oder wie sagt man so schön?!"
Ein anderer Fakt kommt in dieser unübersichtlichen Gemengelage fast als Randnotiz daher. Die noch immer bestehende Spielgemeinschaft zwischen dem NHV und dem SC DHfK Leipzig wird aufgelöst, weil die Spielordnung der Oberliga keine derartigen Konstrukte zulässt. Das wiederum hat zur Folge, dass Spielmacher Julius Hartmann in der Relegation nicht spielberechtigt ist, weil sein Pass noch auf die SG ausgestellt ist. "Ein Verlust. Julius hat sich sehr gut gemacht", sagt Schneider.
Im Vorstand macht man sich derweil schon Gedanken über die Zusammensetzung des Teams in der  kommenden Saison, will "eine Mannschaft aufzustellen, die sowohl in der Mitteldeutschen Oberliga bestehen, als auch in der Sachsenliga das Ziel Aufstieg umsetzen kann", heißt es zur schwierigen Konstellation in einer Pressemitteilung des Vereins. Klingt ganz so, als sind einige Verstärkungen im Anmarsch. Die sollen übrigens schon am letzten Mai-Wochenende präsentiert werden, wenn das entscheidende Spiel gegen Mühlhausen ansteht.
Es könnte der nächste schmerzliche Sieg für den NHV werden - falls Aschersleben den Klassenerhalt verpasst.
 
Hintergrund:
Zweitliga-Absteiger TSG Tarp Wanderup verzichtet auf einen Startplatz in der 3.Liga. Dadurch könnte der HC Aschersleben per Relegation diese Klassen doch noch halten. Sollte das geschehen, wird ein weiterer Platz in der Mitteldeutschen Oberliga frei, der dann an den Sieger der Vergleiche zwischen Delitzsch und Mühlhausen gehen würde. (Anm.von mir: Letzter Satz wurde weggelassen, da nicht ganz korrekt.)
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 25.April 2014

Sonntag, 20. April 2014

Jan Jungandreas holt Torjägerkrone

170 Tore in 21 Spielen, also durchschnittlich 8,1 Buden, haben zur Torjägerkrone gereicht. Die darf sich in der Handball-Sachsenliga Jan Jungandreas vom NHV Concordia Delitzsch aufsetzen. Er lag damit vor dem Litauer Aurelijus Stankevicius (165, HVH Kamenz). "Klar freu' ich mich darüber, aber im Endeffekt ist es nur zweitrangig. Lieber wäre ich aufgestiegen." Dieses Ziel verpasste der NHV als Zweiter bekanntlich knapp, musste Zwickau den Vortritt lassen. Einen Grund zum Feiern hat die Mannschaft jetzt trotzdem. Jungandreas lässt ein Fässchen Bier springen. Nur ein passender Termin muss noch her. Übrigens war der Rechtsaußen schon einmal Torschützenkönig - im Jahr 2011 in der Verbandsliga. Die nächste Saison soll nun möglichst Meisterschaft und Torjäger-Ehren bringen. "Uns bleibt gar nichts anderes übrig als aufzusteigen", sagt Jungandreas. Dann können wir miterleben, ob der 26-Jährige in der Mitteldeutschen Oberliga ähnlich gut trifft.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 19.April 2014

Sonntag, 13. April 2014

Zwönitzer HSV - NHV 22:21 (11:13)

Zu niedrige Drehzahl

Sie haben sich nicht noch einmal aufraffen können: Nachdem die Sachsenmeisterschaft schon seit acht Tagen außer Reichweite war, haben die Handballer des NHV Concordia Delitzsch am Sonntagabend eine 21:22-Niederlage bei Schlusslicht Zwönitzer HSV kassiert. Da halfen auch elf Tore von Jan Jungandreas wenig.
Aus Mannschaftssicht ist seit einer Woche alles eingetütet. Und das einzige Einzel-Mysterium blieb der Liga und dem NHV fürs Erste erhalten. Ist Jan Jungandreas der Torschützenkönig der Saison 2013/14 oder nicht? Der Rechtsaußen zuckte gestern noch selbst verbal mit den Schultern. "Keine Ahnung, ob es gereicht hat." Die mangelnde Aufklärung hatte einen Grund - den bis dato fehlenden Spielbericht des HVH Kamenz. Dort spielte nämlich ein gewisser Aurelijus Stankevicius, der Hauptwidersacher in der Kabbelei um die Torjägerkanone. Allerdings müssten dem Litauer beim 33:33 des HVH gegen Plauen-Oberlosa schon 16 Tore gelungen sein, um Jungandreas zu überflügeln. Der blieb trotzdem vorsichtig: "Ich will mich nicht zu früh freuen, bei Stankevicius ist alles möglich."
Beim NHV war dagegen am Sonntag nicht sonderlich viel möglich. Unkonzentriert und ohne den nötigen Biss sowie den erkrankten Kapitän Marcus Leuendorf fand die Mannschaft in Zwönitz nie zu ihrem Spiel. Coach Michael Schneider kommentierte den Auftritt lakonisch: "Das kann man nicht gut heißen." Dennoch wären die Delitzscher beinahe mit zwei Punkten in der Sporttasche nach Hause gefahren. Das sagt aber wohl mehr über die Schwäche der Gastgeber aus als alles andere.
Anfang des zweiten Durchgangs würgte sich der NHV immerhin zu einer 15:12-Führung, dann allerdings hagelte es dumme Zeitstrafen, schlichen sich noch mehr Fehler ein. Und auch im Abschluss funktionierte längst nicht alles nach Wunsch. "Wir haben die Lethargie nie aus den Köpfen raus gekriegt. Vielleicht wollten die Jungs auch zu sehr für mich spielen und haben dabei vergessen, dass sie auch selber ein paar Tore machen müssen", reüssierte Jungandreas, der womöglich seinerseits an der ein oder anderen Stelle überdrehte. Einige Spieler wieder liefen überaus untertourig. "Ich habe das registriert und das wissen diejenigen auch. Das wird zu gegebener Zeit angesprochen und ausgewertet", sagte Schneider.
Nun erwartet die Concorden eine trainingsfreie Woche. Spätestens nach Ostern dürfte dann auch die Sache mit der Torjägerkanone geklärt sein. Wir halten sie auf dem Laufenden.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 15.April 2014

Anmerkung von mir: Stankevicius hat im letzten Spiel 10 Tore gemacht und konnte Jungandreas nicht mehr den Titel des Torschützenkönigs streitig machen. Herzlichen Glückwunsch Jan. Auf unserer Fanpage müsst ihr nicht bis nach Ostern warten ;-)

Sonntag, 6. April 2014

NHV - ZHC Grubenlampe 27:24 (15:12)

Höchststrafe Heimsieg

Wenn der größte Widersacher auf des Gegners Parkett die Meisterschaft feiert, ist irgendwas schiefgelaufen. Der Zwickauer HC Grubenlampe beging am Sonntagabend trotz einer 24:24 (12:15)-Pleite beim NHV Concordia Delitzsch den Titel in der Handball-Sachsenliga. Die Hausherren hätten zwei Tore mehr gebraucht, um das Rennen noch einmal spannend zu machen.
Keine Tränen, kein wütender Schaum vor dem Mund - nur ein wenig innere Leere. Weil alle wussten, dass der NHV die Meisterschaft nicht an diesem Tage verspielt hatte. Ganz bestimmt nicht. Denn die zuletzt schier unverwundbaren Zwickauer (17 Siege am Stück) wirkten in Delitzsch sehr menschlich. Das lag vor allem an einer "super Leistung" der Concordia, wie Trainer Michael Schneider nach der Abnutzungsschlacht zum Besten gab.
In der Tat schien sogar der ganz große Wurf möglich. Spätestens nach 35 Minuten beim Stand von 18:13 dürfte auch der größte Zauderer an die Sensation geglaubt haben. Delitzsch verteidigte in dieser Phase unglaublich intensiv und konterte die Gäste ein ums andere Mal aus. Dem ZHC fiel in der Offensive überraschend wenig ein - und so war es eine von mehreren haarigen Schiedsrichterentscheidungen, die Zwickau zurückbrachte. Jan Jungandreas kassierte eine Zweiminutenstrafe, die einem Genickschlag gleich kam. Anschließend zollte der Torjäger dem Meister 2014 seinen Respekt: "Zwickau ist so ausgebufft und dazu körperlich überlegen. Da fällt es sauschwer einen Vorsprung zu verteidigen."
Phasenweise musste man durchaus befürchten, dass die schmalen Delitzscher an ihren Wandschrank-artigen Gegenspielern zerschellten. Sie taten es nicht. Rafften sich nach jedem Niederschlag wieder auf. Selbst als es fünf Minuten vor Ultimo nur noch 24:23 stand, brannte das Feuer lichterloh. Zwei Tore in Folge und exakt 137 Sekunden auf der Uhr ließen den Fans ein letztes Mal den Atem stocken. Doch die Grubenlampe brachte wieder Licht in ihr Dunkel, ließ sich nicht mehr vom Meisterschaftskurs abbringen.
"Es war eine schöne Momentaufnahme, zwischendurch mal fünf Tore wegzugehen. Aber in solchen Momenten braucht man eben auch das nötige Glück, um so eine Serie durchzuhalten", resümierte Schneider. Und Jan Jungandreas ergänzte: "Wir haben die Flucht nach vorne gesucht. Viele Pfiffe der Schiedsrichter gegen uns waren Fifty-Fifty-Entscheidungen." Und so hätte auch die Partie an sich durchaus einen anderen Verlauf nehmen können. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Delitzsch zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 20:13 davongezogen wäre.
Doch was soll all die schöne Theorie. Praktisch sahen 400 brütend-heiße Zuschauer (davon um die 40 aus Zwickau) ein absolut würdiges Sachsenliga-Spitzenspiel mit dem Hang zum Drama. Die Delitzscher Schlachtenbummler traten den Heimweg mit dem Gefühl an, dass es dann eben im nächsten Jahr klappt mit dem Aufstieg. Auf eine weitere Meisterfeier für die Gäste können sicherlich alle Beteiligten bis zum jüngsten Tag verzichten.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 8.April 2014