Sonntag, 23. Februar 2014

Molten-Pokal des HVS Sachsen

Der NHV Concordia Delitzsch steht im Halbfinale des Sachsen-Pokals. In einer Abwehrschlacht bezwangen unsere Concorden am heutigen Sonntag-Abend den Tabellenführenden der Verbandsliga-West SG Germania Zwenkau mit 19:15. Nächster Gegner im Halbfinale sind entweder der SV Plauen-Oberlosa 04, der HVH Kamenz oder Sachsenliga-Spitzenreiter ZHC Grubenlampe. Die Auslosung dafür erfolgt nächstes Wochenende. Spieltermine für das Halbfinale sind der 22./23.März 2014.

Samstag, 15. Februar 2014

TSV Radeburg - NHV 19:30 (10:15)

NHV-Zerstörer plündern Radeburg


Der NHV Concordia Delitzsch hat seine Auswärtsdurststrecke fulminant beendet. Am Sonnabend untermauerte der Handball-Sachsenligist mit einem 30:19 (15:10)-Erfolg in Radeburg seine Meisterschaftsansprüche und rückte bis auf drei Zähler an Primus Zwickauer HC Grubenlampe heran.
Die Mannschaft von Trainer Michael Schneider wollte offenbar von der ersten Sekunde an die jüngsten Auswärtspleiten in Görlitz und Zwickau vergessen machen. Den fünfplatzierten Radeburgern verging angesichts des Delitzscher Tempos früh Hören und Sehen. "Schon überraschend, dass wir so deutlich gewonnen haben", gab Schneider zu. "Aber die Jungs haben sehr gut gearbeitet."
Kriegsentscheidend war einmal mehr die erbarmunsglose NHV-Deckung. Marcel Ulrich, Frank Bönke und Co. ließen den Hausherren keinen Quadratmillimeter Raum, schienen immer schon da zu sein, wo der TSV hinspielen wollte. "Wir haben ihren Angriff weitgehend zerstört", fasste Coach Schneider die famose Defensiv-Leistung zusammen. Der Vorteil daran: Wer gut verteidigt, bekommt zwangsläufig viele Konterchancen, im Handball-Jargon bekannt als erste und zweite Welle. Jene Brecher überspülten die Radeburger Küste ein ums andere Mal, so dass der Vorsprung peu à peu wuchs, während der TSV Land unter meldete. Vorn nahmen neben üblichen Verdächtigen wie Jan Jungandreas und Marcus Leuendorf auch Ulrich und Shin Uematsu das Heft in die Hand. Speziell der beherzte Auftritt des zuletzt etwas glücklosen japanischen Linksaußen dürfte dem NHV-Übungsleiter die Herzklappen erwärmt haben. Schließlich galt Uematsu vor der Saison als Königstransfer, spielte bisher allerdings eine eher unauffällige Rückrunde. Kein Wunder also, dass die Loberstädter schon eine Viertelstunde vor dem Ende der Begegnung zum Schaulaufen ansetzen konnten.
Schneider blickte direkt nach dem Sieg schon wieder in die nahe Zukunft: "Jetzt haben wir noch sechs Endspiele, die wir genauso intensiv und leidenschaftlich angehen werden." Doch vor den sechs Endspielen in der Liga wartet noch das Viertelfinale im Sachsenpokal.
Zeit zum Durchatmen bleibt den tapferen Schneiderlein bis dahin kaum. Am kommenden Sonntag muss die Mannschaft bei Verbandsliga-Krösus Germania Zwenkau ran. Und allzu groß ist der Unterschied zwischen Verbands- und Sachsenliga bekanntlich nicht. Auch wenn der NHV-Fokus ganz klar auf der Meisterschaft liegt, noch eine Pleite gegen einen unterklassigen Gegner wie bei der 22:27-Schmach in Plauen vor einem Jahr wollen sich die Jungs sicher nicht in die Bewerbungsmappe schreiben. "Auch wenn einige Spieler angeschlagen sind und wir einen Mittelweg zwischen Erholung und Konzentration finden müssen, wollen wir den Pokal natürlich gerne mitnehmen", sagt Schneider. Mit einem weiteren Auftritt wie in Radeburg sollte das kein Problem sein.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 17.Februar 2014 

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Samstag, 8. Februar 2014

NHV - Plauen-Oberlosa 27:19 (13:6)

Es Müllert!

So richtig konnte sich Steve Müller nach der Partie nicht mit dem Gedanken anfreunden, als der überragende Spieler in den Himmel gehoben zu werden. "Das war eine klasse Mannschaftsleistung und ich hatte einen guten Tag", sprach der Keeper des NHV und basta. Und das, obwohl er die Plauen-Oberlosaer mit seinen Paraden maßgeblich verzweifeln ließ. Wenig verwunderlich, dass die Delitzscher Sachsenliga-Handballer deshalb den Drittplatzierten mit einer ordentlichen Packung zurück ins Vogtland geschickt haben. 27:19 (13:6) gewinnen die Concorden und bleiben Zweiter.
An der Betonwand, die NHV-Polier Michael Schneider schon in der Woche gießen ließ, zerschellte so gut wie jeder Versuch der Gäste. Die ließ sich auch nicht verrücken, gelegentlich höchstens mal überspringen. Und so eine richtige Abrissbirne hatte der Bautrupp um Jörg Grüner auch nicht dabei. "Bei uns haben fünf Stammspieler gefehlt. So konnten wir der Spielqualität von Delitzsch nicht Stand halten", brachte es der Coach auf den Punkt. Wohl deshalb blieb er während der gesamten Partie die Ruhe selbst. Anders der Delitzscher Trainer, der unermüdlich seine Herren auf dem Parkett animierte. Und die stachen in der Abwehr. Marcel Ulrich hielt den Riegel zusammen. Auch wenn vorn der Motor etwas länger brauchte, um rund zu laufen, brannte hinten nichts an. Müller saugte alles weg, was durchkam. 20 Dinger sollte er parieren. Ohne dabei mit Micky-Maus-Händen vom Feld zu traben. "Die sind nur etwas warm", gestand der Hexer. "Das war eine sehr gute Abwehrleistung, mit einem sehr guten Torhüter dahinter. Sie haben nichts anbrennen lassen", lobte Schneider die formidable Vorstellung in Halbzeit eins.
Konzentriert blieben die Loberstädter auch nach der Pause. Julius Hartmann kurbelte mit Marcus Leuendorf die Angriffsmaschine an. In der sorgte Matthias Strehle für den nötigen Pfeffer. Sechs Mal traf er ins Schwarze. "Wir mussten in der 2.Hälfte nur die Konzentration oben halten und unseren Stiefel runterspielen", erklärte Schneider, "wir haben das Tempo hoch gehalten, hatten auch die Kräftevorteile auf unserer Seite." Selbst wenn die Concorden vorn die Chancen liegen ließen, nutzten die Plauen-Oberlosaer diese nicht. Entweder entschärften sie sich selbst, indem die langen Pässe nicht ankamen oder die gähnende Einfallslosigkeit im Spielaufbau ihren Tribut forderte. "Es ist auch klar, dass auch wir das hohe Tempo nicht 60 Minuten durchhalten können. Aber Plauen hat hat uns auch nicht bestraft, als sie die Chance hatten", fasste der NHV-Trainer zusammen. Lediglich einen Krümel im Käse fand Schneider: "Wir brauchen noch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl, wann wir das Tempo rausnehmen können und wann wir Gas geben müssen."
Alexander Bley, Leipziger Volkszeitung vom 10.Februar 2014

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Sonntag, 2. Februar 2014

NHV - SG LVB II 25:21 (9:11)

Das Backpflaumen-Ritual

Langsam wird der Ablauf zum Ritual: Nach zweifelhafter erster Halbzeit laufen die Sachsenliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch im zweiten Abschnitt heiß. So geschehen auch am Sonnabend beim 25:21 (9:11)-Erfolg gegen die SG LVB Leipzig II.
Eins vorweg: Auf die erhoffte Schützenhilfe aus Plauen warteten die Delitzscher vergeblich. Spitzenreiter Zwickau gab sich im Topspiel beim Tabellendritten keine Blöße, krallt sich weiter mit fünf Punkten und einem Spiel Vorsprung am ersten Platz fest. Dem NHV scheint das meisterliche Fernduell irgendwie auf den Magen zu schlagen.Gegen die LVB-Reserve wirkte die Mannschaft in der ersten halben Stunde, als blockierten zu viele Backpflaumen den Spielfluss. Garniert mit dem kurzfristigen Ausfall von Kapitän Marcus Leuendorf, der sich über Nacht einen Nerv eingeklemmt hatte, kam ein ziemliches Gewürge dabei rum. Trainer Michael Schneider umschrieb die Probelmatik folgendermaßen: Das ist momentan keine leichte Situation für uns. Da kann man keinen Hurra-Handball erwarten."
Aber aus Schwierigkeiten erwachsen eben manchmal kleine Heldengeschichten. Als die Hausherren kurz vor der Pause eine doppelte Unterzahl durchlitten, hätten die Leipziger gut und gerne mit vier Toren weggehen können. Taten sie aber nicht, weil Jan Jungandreas in dieser heiklen Phase Verantwortung übernahm und für das wichtige 8:10 sorgte.
Auf der Gegenseite stürzte ausgerechnet Patrick Baum die Concordia von einer Schwulität in die nächste. Jener Spund, den der NHV vor der Saison zu gern von der Handball-Akademie verpflichtet hätte, traf achtfach und zog ohne Unterlass metertiefe Furchen mitten durch die Delitzscher Deckung.
Allerdings gibt es bekanntlich auch zwei "Akademiker", die am Lober gelandet sind: Georg Mendisch und Lucas Mittag. Letztgenannter bot den Stoff für die zweite Heldensage des Abends, trotz einiger Ballverluste und Fehlpässe, lief der 19-Jährige zwischenzeitlich über Wasser, langte insgesamt zehn Mal hin. "Wenn ich gut reinkomme, kann so etwas herauskommen, hoffentlich bleibt das keine Eintagsfliege", erzählte Mittag hinterher. Obwohl er mit zunehmender Dauer von der LVB-Abwehr mit ganz spezieller "Fürsorge" bedacht wurde, hämmerte der wurfgewaltige Linkshänder weiter fröhlich drauflos.
Michael Schneider hielt sich mit Lobeshymnen dennoch merklich zurück: "Bedingt wie gedeckt wurde, musste Lucas in die Bresche springen. Aber die Tore waren auch von der ganzen Truppe gut vorbereitet." Passendes Sprichwort: Denn gut vorbereitet sollte die Mannschaft auch die nächste Begegnung angehen. Am Sonnabend (14 Uhr) gastiert der bereits erwähnte bärenstarke SV Plauen-Oberlosa in Delitzsch.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 3.Februar 2014

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