Samstag, 8. Februar 2014

NHV - Plauen-Oberlosa 27:19 (13:6)

Es Müllert!

So richtig konnte sich Steve Müller nach der Partie nicht mit dem Gedanken anfreunden, als der überragende Spieler in den Himmel gehoben zu werden. "Das war eine klasse Mannschaftsleistung und ich hatte einen guten Tag", sprach der Keeper des NHV und basta. Und das, obwohl er die Plauen-Oberlosaer mit seinen Paraden maßgeblich verzweifeln ließ. Wenig verwunderlich, dass die Delitzscher Sachsenliga-Handballer deshalb den Drittplatzierten mit einer ordentlichen Packung zurück ins Vogtland geschickt haben. 27:19 (13:6) gewinnen die Concorden und bleiben Zweiter.
An der Betonwand, die NHV-Polier Michael Schneider schon in der Woche gießen ließ, zerschellte so gut wie jeder Versuch der Gäste. Die ließ sich auch nicht verrücken, gelegentlich höchstens mal überspringen. Und so eine richtige Abrissbirne hatte der Bautrupp um Jörg Grüner auch nicht dabei. "Bei uns haben fünf Stammspieler gefehlt. So konnten wir der Spielqualität von Delitzsch nicht Stand halten", brachte es der Coach auf den Punkt. Wohl deshalb blieb er während der gesamten Partie die Ruhe selbst. Anders der Delitzscher Trainer, der unermüdlich seine Herren auf dem Parkett animierte. Und die stachen in der Abwehr. Marcel Ulrich hielt den Riegel zusammen. Auch wenn vorn der Motor etwas länger brauchte, um rund zu laufen, brannte hinten nichts an. Müller saugte alles weg, was durchkam. 20 Dinger sollte er parieren. Ohne dabei mit Micky-Maus-Händen vom Feld zu traben. "Die sind nur etwas warm", gestand der Hexer. "Das war eine sehr gute Abwehrleistung, mit einem sehr guten Torhüter dahinter. Sie haben nichts anbrennen lassen", lobte Schneider die formidable Vorstellung in Halbzeit eins.
Konzentriert blieben die Loberstädter auch nach der Pause. Julius Hartmann kurbelte mit Marcus Leuendorf die Angriffsmaschine an. In der sorgte Matthias Strehle für den nötigen Pfeffer. Sechs Mal traf er ins Schwarze. "Wir mussten in der 2.Hälfte nur die Konzentration oben halten und unseren Stiefel runterspielen", erklärte Schneider, "wir haben das Tempo hoch gehalten, hatten auch die Kräftevorteile auf unserer Seite." Selbst wenn die Concorden vorn die Chancen liegen ließen, nutzten die Plauen-Oberlosaer diese nicht. Entweder entschärften sie sich selbst, indem die langen Pässe nicht ankamen oder die gähnende Einfallslosigkeit im Spielaufbau ihren Tribut forderte. "Es ist auch klar, dass auch wir das hohe Tempo nicht 60 Minuten durchhalten können. Aber Plauen hat hat uns auch nicht bestraft, als sie die Chance hatten", fasste der NHV-Trainer zusammen. Lediglich einen Krümel im Käse fand Schneider: "Wir brauchen noch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl, wann wir das Tempo rausnehmen können und wann wir Gas geben müssen."
Alexander Bley, Leipziger Volkszeitung vom 10.Februar 2014

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