Samstag, 23. September 2017

NHV - HC Einheit Plauen 27:24 (16:11)

Plauen packt richtig zu, Delitzsch behält kühlen Kopf

Mit dem HCE Plauen war am Samstag ein starker Aufsteiger zu Gast in Delitzsch. Die Stärken der Vogtländer wurden schon bei der Erwärmung deutlich: Das Team brachte sehr viel Größe mit. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Handballer des NHV Concordia damit ihre Probleme, gewannen die Oberliga-Partie aber am Ende verdient mit 27:24 (16:11).
„Vielen Dank an das Publikum, das heute wieder unser achter Mann war. In der ersten Halbzeit haben wir das umsetzen können, was wir besprochen und trainiert hatten. Leider waren wir nach der Pause immer wieder einen Schritt zu spät“, sagte NHV-Trainer Wladimir Maltsev: Zum Glück konnten wir dann noch mal einen Gang hoch schalten und unsere jungen Spieler haben das richtig gut gemacht. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, denn sie hat große Moral bewiesen.“
Die Niederlage in Köthen war noch vor dem Spiel in aller Munde und die Mannschaft wollte zeigen, dass sie es deutlich besser kann. Und dass sie es besser kann, zeigten die Mannen von Wladimir Maltsev vor allem in der ersten Halbzeit. Die Angriffe wurden sehr konzentriert abgeschlossen und der Plauener Rückraum wurde von der Delitzscher Abwehr ein ums andere mal geblockt. So konnte sich der NHV langsam aber sicher absetzen und führte nach 15 Minuten mit 11:6. Es sah alles nach einem souveränen Heimsieg aus. Doch so einfach wollte es der Gast den Delitzschern auch nicht machen. Nach der zweiten Auszeit stabilisierte sich das Spiel vom HC Einheit. Mit 16:11 ging es in die Pause. Doch irgendwie tat diese den Delitzschern überhaupt nicht gut. Plauen kam hervorragend ins Spiel und traf nun fast nach Belieben. Die Abwehr vom NHV fand überhaupt keinen Zugriff mehr zum Spiel und war immer einen Schritt zu spät, wie Trainer Wladimir Maltsev sagte. Und auch im Angriff klappte es plötzlich nicht mehr. So konnten die Gäste den Rückstand nicht nur verkürzen – es gelang ihnen sogar der Ausgleich zum 21:21. Das Spiel drohte zu kippen. Delitzsch wechselte den Torhüter und stellte auf eine 5:1-Deckung um. Beides gab der Mannschaft wieder Stabilität. Delitzsch war am Ende einfach erfahrener und ruhiger im Spielaufbau. Aber genau das ist der Unterschied zur letzten Saison, als solche Spiele noch verloren gingen. „Wir haben in der ersten Halbzeit das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Da haben wir sehr gut gespielt und hatten die Plauener im Griff. Dann kommen wir sehr schlecht aus der Pause und gestalten das Spiel dadurch wieder offen“, sagte der zum Man of the Match gekürte Danny Trodler: „Am Ende hatten wir auch das nötige Glück, natürlich hat auch das Publikum geholfen. Wir haben gut gekämpft und verdient gewonnen.“
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 25.September 2017

Samstag, 16. September 2017

HG 85 Köthen - NHV 31:25 (13:12)

Delitzsch verliert das Kanzlerduell

Hoffnungsvoll und mit einer großen Anzahl Fans im Rücken reisten die Oberliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch nach Köthen. Das erste Auswärtsspiel der noch jungen Saison sollte die nächsten Punkte einbringen. Daraus wurde nichts – ein grandios haltender Christian Kanzler im Tor der Gastgeber brachte die NHV-Akteure schier zur Verzweiflung. 25:31 ging die Partie verloren. „Christian Kanzler im Köthener Tor hat heute den entscheidenden Unterschied ausgemacht. Wenn man im Angriff so oft scheitert wie wir heute, ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, sagte NHV-Kapitän Jan Jungandreas: „Außerdem hatten wir vor allem in der zweiten Halbzeit wenig Zugriff in der Abwehr. 18 Gegentore sind da einfach zu viel.“ Der Köthener Hüter glänzte mit 19 Paraden, darunter vier gehaltenen Siebenmetern – und entschied das Kanzlerduell eindeutig zu seinen Gunsten.
„Hier mit minus Sechs zu verlieren, ist einfach zu viel. Aber wenn man vier Siebenmeter vergibt und sieben Mal im Eins gegen Eins verwirft, kann man in Köthen nicht gewinnen“, meinte Trainer Wladimir Maltsev und anerkannte: „Christian Kanzler hat natürlich sensationell gehalten.“ Aber auch mit eigenen Abwehrleistung könne man nicht zufrieden sein. Man müsse sich da mehr gegenseitig helfen und für seinen Geschmack habe auch Aggressivität gefehlt. Maltsev: „Köthen hat mit seinem erfahrenen Rückraum immer wieder variabel gespielt hat und unsere verschiedenen Deckungssysteme so unter Druck gesetzt. Mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft bin ich trotzdem zufrieden.“
Beide Teams konnten personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, so dass beste Voraussetzungen für eine spannende Partie gegeben waren. Den ersten Treffer markierte Geburtstagskind Lucas Mittag. Was zu diesem Zeitpunkt keiner ahnte, es sollte für die Gäste die erste und einzige Führung im Spiel bleiben.
Die Abwehr um Hüter Kanzler war sofort hellwach, Oliver Wendlandt am Kreis wurde seitens der Köthener intensiv bearbeitet. Bereits nach zehn Minuten kassierte er die zweite Zeitstrafe, was dem Delitzscher Spiel nicht bekam. Maltsev stellte die Mannschaft um, trotzdem führte Köthen in der 18. Minute mit 9:6.
Bereits zu diesem Zeitpunkt offenbarten sich zwei große Unterschiede im Spiel, Köthen hatte den besseren Torhüter und der Delitzscher Angriff strotzte vor Fehlwürfen. Selbst klarste Chancen, freie Würfe nach Kontern, wurden nicht genutzt.
Die Concordia-Abwehr konnte sich dann in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit steigern und auch Köthen zu Fehlern zwingen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff, es stand 13:12, hatte Sascha Meiner die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Der Siebenmeter fand, wie weitere drei, den Weg nicht in das gegnerische Tor.
Für die zweite Halbzeit erwartete der Delitzscher Anhang vor allem eine Steigerung im Angriff, denn noch war alles in diesem Spiel möglich. Nach Wiederanpfiff konnte sich erst einmal keine Mannschaft absetzen, es stand in der 40. Minute 19:18. Immer deutlicher wurde jedoch, dass die vielen vergebenen Delitzscher Chancen immer schwerer zu kompensieren waren. Nur vier Minuten später lag Köthen mit 22:18 vorn und es wurde immer schwerer für den NHV, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. In dieser Phase spielte Oskar Emanuel seine Stärken im Angriff aus, seine am Ende fünf Tore reichten jedoch nicht aus, um eine Wende im Spiel herbeizuführen.
Bei Köthen war es jetzt insbesondere Lukas Alter, der von links außen jeden Wurf verwerten konnte (7 Tore). In der 57. Minute, Spielstand 27:24, erhielt der Delitzscher Abwehrchef Wendlandt die rote Karte (dritte Zeitstrafe) und damit ging auch die letzte Stabilität in der Abwehr verloren. So hatten die Gastgeber wenig Mühe, das Spiel sicher zu beherrschen. Am kommenden Samstag muss eine Steigerung her, denn dann kommt der starke Aufsteiger Einheit Plauen in die Mehrzweckhalle.
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 18.September 2017

Samstag, 2. September 2017

NHV - HC Aschersleben 26:21 (11:12)

Jubel, Trubel, Auftaktsieg: NHV bezwingt Aschersleben

Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben das Oberliga-Eröffnungsspiel gegen den HC Aschersleben gewonnen. Vor 450 Zuschauern gelang ein 26:21 (11:12)-Erfolg. „Auftaktsieg – das ist das Wichtigste! Wir haben gesehen, dass wir einen ausgeglichenen Kader haben. Das war der große Unterschied“, sagte Kapitän Jan Jungandreas: „So haben wir uns auch aus brenzligen Situationen immer wieder befreien können und am Ende verdient gewonnen.“
Sascha Meiner, der von der SG LVB zurückgekehrte Akteur wurde zum „Man of the Match gekürt, sagte: „Also ich freue mich, wieder zurück zu sein und vor dieser einzigartigen Kulisse zu spielen! Die Stimmung war schon richtig gut und beflügelt die Mannschaft. Es war das erwartet schwere Auftaktspiel gegen einen eingespielten Gegner. Am Ende war es ein verdienter Sieg, da wir gerade in der Schlussphase einen kühlen Kopf bewahrt haben und in der Abwehr sicher standen.“
Nach den harten Wochen der Vorbereitung war es endlich wieder soweit. Das erste Punktspiel der neuen Saison stand auf dem Programm und mit Aschersleben gastierte eine erfahrene und eingespielte Mannschaft in Delitzsch. Dass das Spiel gegen den letztjährigen Tabellenvierten, obwohl dieser beide Kreisläufer abgeben musste, kein Selbstläufer wird, war allen Beteiligten vorher klar. Tatsächlich entwickelte sich ein spannendes Match.
Beiden Mannschaften merkte man die Nervosität vor dem ersten Spiel an. Überhastete Würfe, technische Fehler und viele vergebene Chancen prägten das Bild der ersten Halbzeit. Obwohl die Delitzscher blitzschnell mit 5:1 in Führung gingen, konnten sie ihre Nervosität nicht ablegen. Denn in den folgenden elf Spielminuten blieb der NHV torlos und musste nun seinerseits einem Rückstand hinterher laufen. Zwar konnte sich Aschersleben nicht weiter absetzen, aber bis zum Pausenpfiff verteidigten die Gäste ihren Vorsprung. Dass ihr Abwehrchef Frank Seifert fehlte, merkte man bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Im Gegenteil, Aschersleben wirkte abgeklärter und eingespielter als die Delitzscher Mannschaft.
NHV-Trainer Wladimir Maltsev muss in der Pause die richtigen Worte gefunden haben. Delitzsch spielte seine Chancen jetzt nicht nur gut heraus, sondern verwandelte diese auch sehr konsequent. So dauerte es nicht lange, bis Delitzsch wieder in Führung lag. Die Gäste taten sich nun im Angriffsspiel immer schwerer, vor allem nachdem die NHV-Deckung umgestellt und Clemens Grafenhorst aus dem Spiel genommen wurde. Während Delitzsch in der Abwehr und im Angriff gut durchwechseln konnte, fehlten diese Alternativen auf der Bank von Aschersleben. Das wurde dann auch in der Schlussphase immer ersichtlicher. Am Ende gewann der NHV verdient mit 26:21 und konnte somit die ersten beiden Punkte einfahren. Jetzt hat der NHV zwei Wochen Zeit, sich auf das nächste Spiel in Köthen vorzubereiten.
Trainer Wladimir Maltsev sagte: „Den Sieg haben wir vor allem unserer ordentlichen Abwehrarbeit sowie der guten Torhüterleistung zu verdanken. Im Angriff hat vieles von dem geklappt, was wir besprochen hatten, wenn man mal davon absieht, dass wir in der ersten Hälfte viele gute Wurfchancen vergeben haben.”
Sven Sauerbrey / JensTeresniak, Leipziger Volkszeitung vom 4.September 2017