Delitzsch. Die Hinrunde neigt sich dem Ende. Im abschließenden Heimspiel treffen die Zweitliga-Handballer des 1. SV Concordia Delitzsch morgen auf Neuland: Aufsteiger TV 1893 Neuhausen gastiert ab 18 Uhr im Kultur- und Sportzentrum. „Wir hatten bislang noch keinen persönlichen Kontakt“, bestätigt Uwe Jungandreas vor dem Duell. Der Concordia-Coach kennt die Truppe um Trainer Markus Gaugisch allerdings von seinen Videoanalysen.Unter anderem sah er den 31:27-Heimsieg in der vergangene Woche gegen den TV Korschenbroich, der zuletzt „alles weggehauen hat, was sich ihm in den Weg stellte“ (Zitat Jungandreas). Stichwort Heimsieg: In diesem Punkt sind die Baden-Württemberger in der Liga (fast) unübertroffen. 14:2 Punkte – lediglich der amtierende Spitzenreiter Hüttenberg verbucht nach acht Partien in den heimischen Gefilden selbige Bilanz. Doch ebenso beeindruckend ist ein Blick auf die andere Seite der Tabelle: Keinen einzigen Zähler nahm die südlichste Mannschaft der aktuellen Südstaffel bislang mit nach Hause. „Und das soll auch so bleiben“, fügt Jungandreas hinzu. Gibt es einen Grund für das ungewöhnlich starke Missverhältnis? „Das hat etwas mit Erfahrung zu tun“, analysiert der Delitzscher Coach. Denn „wenn die Sicherheit fehlt, die einem die Fans geben, wird es auswärts immer schwierig“, weiß der 47-Jährige aus eigener Erfahrung. Anhänger scheinen die Neuhausener reichlich zu haben, die im zweiwöchigen Rhythmus die Hofbühlhalle stürmen und ihre Truppe zu Triumphen am Fließband trommeln. Zuletzt waren es stets 1200. Eine Zahl, von der die blau-weißen Loberstädter in dieser Spielzeit bislang nur träumen können.Auf ihre (vorwiegend im eigenen Verein gezüchtete) Jugendlichkeit setzen die morgigen Gäste seit eh und je. „Der Wille und die Einsatzbereitschaft stimmen“, lobt Gaugisch nach zuletzt drei Jahren und zwei knapp verpassten Aufstiegen in der Regionalliga. Immerhin stehen seine Jungs nun auf Rang neun – und damit nur einen Platz hinter den Nordsachsen. Doch: „Ganz so jung und unerfahren ist die Mannschaft in ihrer Stammformation eigentlich gar nicht“, bemerkt Jungandreas und verweist auf die erstliga- geprüften Milos Slaby, Ralf Bader und Alexander Trost sowie den Junioren-Weltmeister Fabian Gutbrod. Diese Jungs spielen laut Jungandreas eine für die Südstaffel typisch „aggressive, unheimlich schnelle und daher gefährliche 3:2:1-Abwehr.“Zuversichtlich geben sich die Gastgeber dennoch. Denn bis auf Torjäger Martin Hummel, der erst zur Rückrunde wieder auflaufen wird, verfügt Jungandreas über den kompletten Kader. Auch der zuletzt in Eisenach krankheitsbedingt ausgefallene Abwehr-Chef Alexander Pietzsch hat gestern erstmal wieder mittrainiert. „Ich gehe davon aus, dass er spielt“, sagt der Trainer.
Daniel Kaiser, Leipziger Volskzeitung vom 11. Dezember 2009
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