Samstag, 10. Oktober 2009

Korschenbroich - Concordia 24:26 (12:13)

Korschenbroich/Delitzsch. Sie hatten es sich vorgenommen. Es klappte, aber es war auch ein gehöriges Stück Arbeit. In der zweiten Handballbundesliga siegte am Sonnabend Concordia Delitzsch gegen TV Korschenbroich in einer kämpferisch sehr anspruchvollen Auswärtsbegegnung mit 26:24 (13:12) Toren. Delitzschs Handballlehrer Uwe Jungandreas führte den Erfolg vor allem auf eine solide Abwehrarbeit zurück. Diesmal hatte sich die lange Reise gelohnt. Die Delitzscher verpassten TV Korschenbroich (TVK), dem Aufsteiger vom Niederrhein, die erste Meisterschafts-Niederlage in der Waldsporthalle seit dem 26. April 2008. Es war der erste doppelte Punktverlust nach 17 Heimsiegen in Folge.Die Gäste schafften es von Beginn an, die Partie mit ihrer Physis zu dominieren. Und vor allem gelang es, das sonst so gefährliche Tempospiel der Korschenbroicher zu unterbinden. „Davor hatten wir eine Menge Respekt und haben uns gezielt darauf vorbereitet“, gestand Jungandreas im Nachhinein und lobte: „Das haben meine Spieler fast perfekt umgesetzt.“ So wie die Gäste in der Deckung überhaupt eine klasse Vorstellung boten. Zudem bewies die wenigen Male, bei denen der TVK sich doch durchgesetzt hatte, Gabor Pulay im Tor seine Extraklasse. Der 39-Jährige behielt die Ruhe, wehrte bei seinen insgesamt 19 Paraden ein Dutzend freie Würfe des TVK ab und avancierte so zu einem der Matchwinner. Lediglich beim 7:5 (18.) hatten die Korschenbroicher Fans die Hoffnung, dass ihre Mannschaft sich absetzen könnte. Nach dem prompten Ausgleich rannten die Gastgeber bis zum Schluss stets einem Rückstand hinterher. Mitte der zweiten Hälfte hatte Delitzsch sogar beim 19:15 eine Vier-Tore-Führung herausgeworfen – was aber noch nicht die Vorentscheidung bedeutete. „Da haben wir noch vier, fünf, sechs Hundertprozentige verhauen und hätten den Sack schon früher zumachen müssen“, wusste Linksaußen Uli Streitenberger. Er hatte gehörigen Anteil daran, dass die Partie nicht kippte, nachdem die Hausherren sich bis zur 53. Minute wieder auf 21:22 herangearbeitet hatten. Gegen die nun immer offene Korschenbroicher Deckung rückte der 27-Jährige in die Mittelposition, lenkte klug das Spiel und nutzte selbst entschlossen die entstandenen Lücken in der Abwehr zu sechs Feldtoren. Jungandreas war mit dem Auftakt der englischen Woche sehr zufrieden, gerade angesichts der verkorksten Anreise mit gesperrter Autobahn und Schritt-Tempo-Fahren im Starkregen. Bemerkenswert fand der Concordia-Coach, wie die Mannschaft den Ausfall von Philipp Seitle und Martin Hummel verkraftete. Der 19-jährige Martin Müller bekam eine Chance und trug mit vier Toren zum Erfolg bei.

Jürgen Nitsch und Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 12. Oktober 2009


Concordia: Pulay, Bliß; Meiner (1), Müller (4), Akatsuka, Streitenberger (8/2), Baumgärtel 3/1, Oehlrich 2, Warmuth, Boese (4), Jacob (1), Riehn (3/1), Pietzsch, Telehuz.
Korschenbroich: Bauer, Leclaire; Deppisch (2), Gelbke (1), Kasal, D. Breuer (8/3), S. Breuer (3), Görden, M. Breuer (1), Piske (2), Marquardt, Ilper (1), Rommelfanger (6).

Siebenmeter: Concordia: 5/4 (Baumgärtel scheitert), Korschenbroich: 4/3 (D. Breuer scheitert)
Zeitstrafen: Concordia: 5 x 2min , Korschenbroich: 2 x 2min

Ein Video zum Spiel kann hier angeschaut werden: http://www.watchsport.de/.

2 Kommentare:

  1. Schön das Delitzsch schnell wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden hat. Ich hätte ehrlich gesagt nicht geglaubt das wir, ohne Seitle und Hummel, in K'broich gewinnen. Martin Müller hat mit seinen 4 Toren gezeigt das er eine Alternative sein kann. Doch die Form von Eric Jacob, der nur 1 Tor gemacht hat, macht mir Sorgen. Ich hoffe er kann sich schnell steigern, denn jetzt braucht ihn die Mannschaft mehr denn je.
    Zu denken gibt mir auch die 2 Phasen in diesem Spiel, wo wir in der 1. und 2. Halbzeit zusammen mehr als 14 Minuten kein Tor gemacht haben. Die Chancenvewertung und das herausspielen von Torchancen muss deutlich gesteigert werden.

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  2. Dass Jacob noch nicht die Form früherer Tage erlangt hat, ist doch normal. Er war fast ein ganzes Jahr verletzt und plagte sich zuletzt mit einer weiteren Verletzung rum. Recht hast du mit dem Herausspielen von Chancen. Das liegt aber einzig daran, dass der nötige Druck aus dem Rückraum fehlt. Till und Uli haben nicht den Wurf dafür und sind gezwungen durch ihre Quirligkeit Lücken zu reißen. Das sieht nicht immer schön aus und führt auch nicht unbedingt zu leichten Toren. Müller und Jacob werden sich hier steigern und demnächst auch mal Würfe aus der zweiten Reihe ablassen.
    Ich würde sagen wir sind auf einem guten Weg. Insbesondere der Mittelblock scheint sich zu finden. Mit Telehuz haben wir endlich die so dringend benötigte Größe. In K'broich zu bestehen ist aller Ehren wert!

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