Delitzsch. In der 2. Handball-Bundesliga empfängt Concordia Delitzsch am Sonnabend den derzeitigen Tabellenersten, die TSG Friesenheim. Anwurf ist um 18 Uhr im Kultur- und Sportzentrum in der Karl-Marx-Straße in Delitzsch. Die Strategie der beiden Vereine ist gar nicht so verschieden. Der Delitzscher Coach Uwe Jungandreas setzt auf den Nachwuchs und führt ihn ebenso behutsam wie nachdrücklich in den Handballzirkus ein. Gleiches versucht Friesenheims Trainer Thomas König. Auch er schließt entstandene Lücken mit nachrückenden Talenten aus der eigenen Schmiede. Am Sonnabend wird sich zeigen, wer die Serie beendet beziehungsweise eine neue beginnt. Die Friesenheimer, auch die Eulen genannt, stehen mit 7:1 Punkten auf Platz eins der Tabelle. Drei Spiele blieben sie ungeschlagen. Ausgerechnet zum Start der Saison gegen TV Bittenfeld kassierte die TSG ein 28:28 Unentscheiden. Die Delitzscher gewannen gegen den selben Kontrahenten bekanntlich mit 27:23. Ihre bislang einzige Niederlage fassten die Concorden gegen die HG Saarlouis (33:30) ab – und das gegen den Aufsteiger. Der Ärger saß tief nach dem Spiel, die Nordsachsen haderten in erster Linie mit sich selbst und trauerten den vergebenen Chancen nach. Die spätere Analyse der Partie bestätigte den ersten Eindruck: Es waren die eigenen Fehler, die den Gegner stark machten. „Und es waren in der Summe zu viele“, lautete die Bilanz.Vom momentanen Tabellenstand Rückschlüsse ziehen zu wollen, lehnte Jungandreas nicht das erste Mal ab. Obgleich „bei den Friesenheimern ist der Platz eins durchaus gerechtfertigt.“ Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison waren die Eulen am Ende Zweiter und scheiterten in letzter Sekunde der Relegation am Aufstieg.Dass die Delitzscher ihre Heimweste weiterhin sauber halten wollen, steht außer Zweifel. „Doch es wird schwer und bedarf einer absoluten Energieleistung“, wie Jungandreas erklärte. Nicht zuletzt deshalb, weil die Gäste mit Phillip Grimm den aktuellen Torschützenkönig (30 Treffer) in ihren Reihen haben. Steve Baumgärtel steht übrigens als erster Concorde auf Platz 21 mit 22 Toren, Martin Hummel (20) folgt auf Rang 31. Allerdings liegt Friesenheims Erfolgsquote bei Strafwürfen ähnlich tief oder hoch wie bei den Concorden, nämlich bei 62 Prozent. Die Delitzscher verwandelten zehn von 16 Siebenmeter, die TSG-Werfer 15 von 23. Es liegt also viel Spannung in der Partie, die auch für Überraschungen gut ist.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 01.10.2009
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