Aufsteiger NHV Concordia Delitzsch hat in der Handball-Oberligaden dritten Sieg in Serie gefeiert. Gegen den SV Hermsdorf gelang ein überzeugender 31:17 (16:12)-Erfolg.
Coach Steffen Schreiber hatte nach einem Fehlstart seiner Hermsdorfer in die Saison (nur ein Zähler bisher) auf eine Wende gegen Delitzsch gehofft – wollte aber noch „nicht in Panik“ verfallen. Die Vorstellung seiner Mannen erinnerte phasenweise dann aber an den Auftritt eines „Panikorchesters“.
Das Spiel begann vor einer stimmungsvollen Kulisse. Beide Mannschaften wurden von ihren Anhängern enthusiastisch unterstützt. Die Hermsdorfer wollte gleich zeigen, dass sie unbedingt den ersten Sieg holen wollten. Aber Delitzsch ließ sich zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen.
Patrick Baum führte wieder einmal klug Regie und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. Delitzsch kam so nicht nur wieder heran, sondern konnte sich seinerseits etwas absetzen. Bereits jetzt spürte man, wie die Verunsicherung der Hermsdorfer Mannschaft ihr eigenes Spiel lähmte. Sie fanden keine Lösungen gegen die starke NHV-Abwehr mit einem überragenden Max Neuhäuser im Tor. Das Angriffsspiel der Gäste konnten sie ebenfalls nicht unterbinden. Auch der Einsatz eines siebten Feldspielers war keine Lösung. Denn zuerst warf Max Neuhäuser, unter dem tosenden Applaus der Fans den Ball ins leere Tor und dann Malte Unkell. Die Vier-Tore-Pausenführung war somit auch mehr als verdient. Was dann aber in der zweiten Halbzeit passierte, war einfach nur unglaublich. Der NHV Concordia spielte sich in einem wahren Rausch. Hinten stand eine schier unüberwindbare Wand und vorn wurde die gegnerische Abwehr förmlich auseinander genommen.
Egal, was sich jetzt der Trainer von Hermsdorf auch überlegte, nichts funktionierte gegen eine in allen Belangen überlegene Delitzscher Mannschaft. So verstummten nicht nur die Trommeln der Gastgeber, sondern es verließen bereits Mitte der zweiten Halbzeit die ersten Fans die Halle. Ganze fünf Tore warfen die Gastgeber in der zweiten Halbzeit. Unfassbar!
Dass der dritte Sieg in Folge so eindeutig ausfallen würde, konnte wirklich keiner ahnen. Aber das zeigt auch, zu was diese Mannschaft fähig ist. Diese positive Grundstimmung gilt es nun bis zum nächsten Spiel am 15. Oktober in Köthen aufrecht zu halten.
„Das war eine tolle Mannschaftsleistung! Wir waren super eingestellt und Hermsdorf fehlten irgendwann die Antworten...“, sagte der wegen Verletzung nicht einsatzfähige Kapitän Jan Jungandreas: „Die starke Abwehr mit super Torhütern dahinter, war wieder der Grundstein für den Erfolg. Dass so ein Kantersieg herausspringt, ist natürlich überragend und gibt wieder ein Stück mehr Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.“
Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 4.Oktober 2016
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