Das war die dritte Niederlage mit nur einem winzigen Tor Abstand für die Handballer des NHV Concordia Delitzsch in der Oberliga: Der Aufsteiger unterlag bei HG 85 Köthen 25:26 (13:12).
Nach dem fulminanten Auftritt in Hermsdorf sollten in Köthen die nächsten Punkte eingefahren werden. Voller Selbstbewusstsein und mit lautstarker Unterstützung reisten die Mannen um Trainer Wladimir Maltsev an. Doch trotz dieser Unterstützung reichte es nicht zu einem Punktgewinn und Delitzsch kassierte eine unnötige Niederlage.
Delitzsch begann wie gewohnt mit seiner Stammformation, die zuletzt viel Freude bereitete. Da Köthen sich immer wieder einfache technische Fehler erlaubte, setzte sich Delitzsch nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit drei Toren ab. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, da sich auch die NHV-Mannschaft an diesem Tag immer wieder Fehler – zu viele Fehler – erlaubte. So kam der Gastgeber schnell wieder heran und die Concorden konnten nur mit einer knappen Führung in die Pause gehen. Mit etwas mehr Konzentration hätte Delitzsch die erste Halbzeit mit einer beruhigenden Führung abschließen können.
Wer nun dachte, beide Mannschaften nutzen die Pause, um die Nervosität abzuschütteln, der sah sich getäuscht. Die Fehler wurden auf beiden Seiten nicht weniger und auch die beiden Schiedsrichter brachten mit einigen mehr als fragwürdigen Entscheidungen noch mehr Hektik ins Spiel.
Nach der roten Karte gegen Patrick Baum fehlte im Angriff die ordnende Hand, die auch mal wieder das eigene Spiel beruhigen kann. Trotzdem führte Delitzsch zehn Minuten vor Schluss wieder mit zwei Toren. Der Vorsprung konnte nicht verteidigt werden, Köthen ging nun seinerseits in Führung. Beide Mannschaften holten jetzt das Letzte aus sich heraus und Delitzsch schaffte es nicht mehr, in der Deckung so kompakt zu stehen wie in den vergangenen Spielen. Mehrfach hielt Gabor Pulay mit seinen Glanzparaden Delitzsch im Spiel, doch es sollte am Ende nicht reichen.
„Schon zum dritten Mal haben wir mit einem Tor verloren und ich frage mich sofort nach dem Spiel ,Warum wir?’ Aber nach ruhiger Überlegung verstehe ich, warum. Weil wir diesmal mehr Fehler gemacht haben, körperlich nicht stark genug waren und weil wir in der Abwehr zu wenig einander geholfen haben“, sagte NHV-Trainer Wladimir Maltsev: „So konnten wir all das nicht verhindern, was wir über den Gegner wussten. Vielleicht haben uns diese zwei Wochen Spielpause aus dem Rhythmus gebracht ... 14 technische Fehler sprechen für sich. Aber wir müssen weiter, denn wir haben noch viele Spiele vor uns. Diese kalte Dusche soll uns helfen, uns gegen andere Mannschaften noch besser vorzubereiten.“
Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 17.Oktober 2016
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