Nach dem berauschenden Handballfest gegen Spitzenreiter Einheit Plauen vor Wochenfrist sind die Mannen von Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch wieder runter von ihrem Trip. Am Sonntagabend kam das Team von Trainer Michael Schneider beim Tabellenvierten HVH Kamenz zu einem 30:30-Remis, verteidigte damit immerhin Rang zwei, der Traum von der Meisterschaft aber dürfte bei drei ausstehenden Spielen und vier Punkten Rückstand auf Plauen endgültig ausgeträumt sein.
Auswärts können die Delitzscher einfach nicht mehr gewinnen. Inzwischen warten sie seit dem 12.Januar (jenem irren 45:24 beim HSV Dresden) auf einen flotten Zweier in der Fremde. Doch angesichts der mal wieder backpapierdünnen Personaldecke war der Coach Schneider "durchaus zufrieden. Wir nehmen den Punkt gerne mit". Mit etwas Glück wäre sogar mehr drin gewesen, doch den letzten Angriff gaben die Gäste ein wenig überhastet aus den Händen. Mit etwas mehr Pech wäre aber auch weniger drin gewesen, schließlich war der Concordia-Ausgleich erst wenige Sekunden zuvor gefallen. Überhaupt japste der NHV lange Zeit einem Rückstand hinterher. Vier Tore lag die Mannschaft zur Pause zurück, zauberte dann einen fulminanten Lauf aufs Parkett und sorgte so für die angesprochenen dramatischen Schlussminuten.
Und da so viel Aufregung am Stück der Gesundheit schadet, können die Delitzscher fürs Erste der Frühjahrsmüdigkeit freien Lauf lassen, verdächtige vier Wochen lang die Beine hochlegen. Dann steigt das erquickliche dreifache Saisonfinale mit Spielen gegen den Zwickauer HC Grubenlampe (Rang 3), bei Motor Cunewalde (6.) und gegen LVB Leipzig II (5). "Die Pause kommt uns sehr entgegen. Viele müssen kleinere Blessuren und Krankheiten auskurieren", erzählt Schneider. Deswegen fährt er in dieser Woche auch das Trainingspensum etwas herunter, um pünktlich zum Saisonfinale die Zügel wieder anzuziehen. Platz zwei soll schließlich, falls nötig, mit Beißen und Kratzen über die Ziellinie gebracht werden.
Eine erfreuliche Nachricht noch zum Schluss: Bereits vergangene Woche hat der Trainer seinen Vertrag verlängert, bleibt der Concordia mindestens ein weiteres Jahr erhalten. Langfristige Planung fetzt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.März 2013
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