Der Trainingsauftakt für die Sachsenliga-Saison 2013/14 ist vollzogen. Am Dienstagabend traf sich erstmals nach der Sommerpause das neu formierte Herren-Handballteam des NHV Concordia Delitzsch. Mit dabei waren auch alle Neuverpflichtungen. Die angekündigte, wie es hieß spektakuläre Verstärkung, blieb jedoch aus. "Noch nicht alle Fragen sind abschließend geklärt", begründeten NHV-Offizielle die Zurückhaltung.
Auch Coach Michael Schneider ließ sich auch mit aller Mühe nicht entlocken, wer demnächst sein Team vor allem im linken Rückraum verstärken könnte. Noch am Dienstagabend sollten in einer Vorstandssitzung letzte Details geklärt werden. Des Rätsels Lösung ist indes weiterhin offen. Unter Druck setzen wollen sich die Verantwortlichen nicht. Der derzeitige Kader mit den fünf Neuverpflichtungen reiche prinzipiell aus, um in die nächste Saison zu starten. Neu zum Kader gehören jetzt: Torwart Steve Müller, Lucas Mittag, Georg Mendisch, Enrico Henoch und Julius Hartmann. Nochmals betonte Schneider, dass diese Leute "mit Bedacht ausgewählt" wurden. Sie seien eine Bereicherung für die Mannschaft, passten auch "menschlich" ins Team.
Den Trainingsauftakt verpassten Jan Jungandreas wegen Krankheit, Marcus Leuendorf ist noch im Urlaub und Matthias Strehle war beruflich verhindert. "Mit dieser Situation werden wir umgehen müssen, es sind nicht ständig alle da, das zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre", so Schneider. Natürlich sei das nicht optimal, aber es geht. In der vergangenen Saison behaupteten sich die Delitzscher auf Rang zwei. Aussagen zum diesjährigen Ziel gibt es indes noch nicht. Die sei auch abhängig vom Verlauf der Vorbereitung, hieß es. Dass dieser Kader letztlich ins Budget des Vereins passt, ist nicht zuletzt vielen Gesprächen mit den Spielern und der Kompromissbereitschaft beider Seiten zu danken. "Wir brauchen eine solide Basis", erklärte Mannschaftsleiter Sören Raab und erlaubte einen Blick hinter die Kulissen. "Was nützt es, jetzt groß einzukaufen, um dann nach einem halben Jahr feststellen zu müssen, dass wir uns übernommen haben." Er habe leider die Erfahrung machen müssen, dass bei den Vertragsverhandlungen teils Zahlen auf den Tisch kommen, die völlig "abgehoben" sind. Auch deshalb setze der NHV immer mehr auf die Entwicklung des eigenen Nachwuchses. Dies bringe letzlich auch eine bessere Identifizierung mit der Region, auch mit Sponsoren, mit sich.
Michael Schneider ist jedenfalls "sehr froh", seine Wunschkanditaten bekommen zu haben. "Ich konnte schon dabei mitreden", betonte er und hob das gute Miteinander hervor. Ohnehin setze der Coach auf Kommunikation. Auch die Spieler seien aufgefordert mitzureden, ihre Meinung zu sagen. "Das letzte Wort habe aber ich."
Beim traditionellen Fußballspiel zum Trainingsstart unterlagen übrigens die älteren Spieler, "aber nur, weil bei uns welche gefehlt haben", hieß es. Schneider sieht indes eine ausgeglichene Situation. Der Anteil der erfahrenen Akteure ist in etwa gleich dem Anteil der "Jungspunde". Auch das trägt zur Harmonie im Team bei.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 20.Juni 2013
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