Freitag, 23. April 2010

Eine Nacht vor Sieg Nummer acht?

Delitzsch. Langsam gibt es nicht mehr viele Gegner, die in der 2. Handball-Bundesliga vor Concordia Delitzsch rangieren. Einer von ihnen ist der TV Hüttenberg, der auf Platz drei der Tabelle liegt. Morgen, um 18 Uhr sind die Hessen zu Gast im Kultur- und Sportzentrum.
Kann er es eigentlich noch hören, das Wort Siegesserie? „Natürlich“, antwortet Uwe Jungandreas wenig überraschend. „Wir müssen nur aufpassen, uns selbst jetzt keinen Druck zu machen“, ergänzt er. Siegesserien-Druck sozusagen. Der Delitzscher Trainer hat mit seiner Mannschaft mittlerweile sieben Partien hintereinander gewonnen.
Wie immer kommt es für Jungandreas auch morgen zu allererst auf die eigene Leistung an und auf seine inzwischen bekannt-erfolgreichen Handball-Tugenden: starke Defensive, viele Ballgewinne, schnelle Tore. Trotzdem weiß der Concordia-Coach: „Hüttenberg wird ein echter Prüfstein, sie wollen mit aller Macht Zweiter werden.“ Jenen Platz belegen, der für die Relegation zur 1. Liga berechtigt. Das gibt auch Jungandreas’ Gegenüber Jan Gorr unumwunden zu. „Wir wollen die Gelegenheit beim Schopfe packen, es ist für die Spieler eine einmalige Chance.“
Den Loberstädtern zollt Gorr, nicht nur wegen ihrer Serie, großen Respekt. „Delitzsch hat sich gefunden. Der große Aufwand, den der Kollege betreibt, zahlt sich langsam aus.“ Ein Aufwand, der Concordia auf Platz fünf der Tabelle gehievt hat, vier Punkte hinter dem TV, der allerdings eine Partie weniger absolviert hat. „Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass wir noch eine Chance haben, in den Kampf um Rang zwei einzugreifen“, sagt Jungandreas.
Momentan scheinen die Hessen weniger gut in Fahrt, gewannen letzte Woche nur knapp gegen Korschenbroich (Rang 11), vor 14 Tagen reichte es gar nur zu einem Remis gegen Saarlouis (13.). „Solche Überkreuzvergleiche hinken. Sicher ist bei Hüttenberg auch der Druck recht groß, nachdem sie lange auf Platz eins standen“, so Jungandreas. Nichtsdestotrotz erwartet die Hausherren ein echtes Spitzenteam. „Sie spielen im Grunde schon seit Jahren zusammen, speziell im Rückraum“, warnt der Delitzscher Handballlehrer. „Da entwickeln sich zwischen einzelnen Spielern bestimmte gruppentaktische Dinge, die dann besonders zum Vorschein kommen, wenn bei der übrigen Mannschaft wenig oder gar nichts läuft.“
Als echte Einheit zeigten sich allerdings auch die Loberstädter in der jüngeren Vergangenheit. In ihrer Erfolgsbesetzung können sie auch morgen auflaufen. Wieder genesen ist übrigens Kreisläufer Sebastian Donath, der jedoch zunächst beim Juniorteam Spielpraxis sammeln soll.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 23. April 2010

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