Der Auftakt in die neue Oberliga-Saison ist den Handballern des NHV Concordia Delitzsch gründlich misslungen. Sie verloren am Sonntagabend beim HC Burgenland 16:24 (9:16) und lieferten dabei ein wahres Fehlerfestival ab. Anschließend war die Ernüchterung entsprechend groß. „Bei 20 Technik- und Regelfehlern muss ich nicht viel sagen. Das war katastrophal. Wir standen in der Abwehr sicherlich nicht perfekt, haben da aber schon gut gearbeitet. Dann bekommen wir aber die Abpraller nicht. Selbst wenn Burgenland den Ball aus der Hand verliert, bekommen wir ihn nicht. Dazu schmeißen wir etliche Bälle einfach weg. Das ist dann insgesamt einfach zu wenig“, sprach Co-Trainer Jan Jungandreas deutliche Worte.
Neben diversen Verletzten fehlte bei den Gästen auch Neuzugang Nemanja Nešovanović, für den noch immer die Spielgenehmigung fehlt. Die Begegnung begann beiderseits sehr nervös mit vielen kleinen Fehlern, die zunächst aber kaum bestraft wurden. Nach einem 1:3-Rückstand kam Delitzsch rasch wieder zum Ausgleich. Bei diesem knappen Schlagabtausch blieb es zunächst. Dann jedoch kam Delitzsch offensiv völlig aus dem Konzept und agierte zunehmend kopfloser. Der HCB nutzte die Schwächephase konsequent aus und zog davon.
„Wir sind gut in die Partie gekommen und haben bis zur 20. Minute eine starke Abwehrleistung gezeigt. Auch vorne haben wir diszipliniert gearbeitet. In den zehn Minuten vor der Halbzeitpause haben wir dann aber leider völlig den Faden verloren und sind diesem Rückstand in der zweiten Halbzeit hinterher gelaufen“, sagte Kapitän Felix Herholc.
In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild. Obwohl Marian Voigt im Tor eine sehr gute Leistung zeigte, kamen die Concorden nicht in Schlagdistanz, leisteten sich weiter zahlreiche Fehler. Dabei wirkte der HCB ebenfalls keinesfalls gefestigt, bot den Gästen mehrfach an, den Rückstand zu verkürzen, doch die nahmen diese Geschenke nicht an. So schaukelten die Hausherren das Spiel am Ende locker und deutlich über die Zeit. Das Thema Zeit beschäftigte auch den Kapitän. „Wir benötigen noch Zeit und einen hoffentlich bald vollen Kader, damit wir an unseren Defiziten im Sechs-gegen Sechs arbeiten können“, sagte Herhholc.
Nun müssen sich die Delitzscher kurz schütteln und den Blick auf das erste Heimspiel der Saison werfen. Am Sonnabend geht es gegen die Zweitliga- Reserve des HC Elbflorenz Dresden. „Wir wollen natürlich gewinnen, aber das wird keine leichte Aufgabe. Wir werden auf jeden Fall alles reinhauen. Vor allem müssen wir unsere Fehlerquote rapide senken“, blickt Co-Trainer Jungandreas voraus.
Jens Teresniak / Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 4.September 2018
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