Der NHV Concordia Delitzsch kommt in dieser Saison überhaupt nicht aus den Startlöchern. Der personell gebeutelte Handball-Oberligist verlor am Sonnabend das Kellerduell bei der SG Pirna/Heidenau mit 22:30 (10:16) und rangiert nach der dritten Niederlage im dritten Spiel auf dem vorletzten Platz.
Einzig Kreisläufer Nemanja Nešovanovic (sechs Tore) erreichte Normalform und zeigte sich anschließend gefrustet: „Jeder kann sehen, dass wir Probleme haben. Heute hatten wir wieder die Chance, die Partie zu kippen, machen in der zweiten Halbzeit drei Tore hintereinander und schenken dann doch wieder alles her, indem wir einen Fehler nach dem anderen machen. Wir sind ein neues Team und brauchen noch etwas Zeit. Dennoch muss jeder von uns in den Spiegel schauen und sich selbst fragen, was er besser machen kann“, sagte der Neuzugang. Auch Jan Jungandreas nahm kein Blatt vor den Mund. „Man muss leider sagen, dass es insgesamt vorne und hinten wieder zu wenig war“, befand der Co-Trainer. „Wir stehen nicht kompakt genug in der Abwehr oder verlieren die wichtigen Zweikämpfe und machen nach vorne wieder viel zu leichte Fehler.“
Bereits nach zehn Minuten war den mitgereisten Fans klar, dass in Pirna nichts zu holen sein wird. Technische Fehler und schlechte Würfe häuften sich. Die Hausherren brauchten nur abwarten und diese Schwächen ausnutzen. Nach 18 Minuten hatten die Concorden gerade einmal vier Treffer zustande gebracht. Weder Abwehr noch Torhüter erreichten Normalform und bis zur Pause wuchs der Rückstand auf 10:16 an.
Bereits auf dem Weg in die Kabine ließen einige Delitzscher die Köpfe hängen. Optimismus sieht anders aus. Die zweite Halbzeit wurde zum Spiegelbild der ersten. In keiner Phase der Partie wies die Mannschaft Oberligatauglichkeit nach. Pirna spielte das Ding locker herunter und gewann auch in der Höhe verdient. Die Loberstädter dagegen wirken momentan schlicht überfordert und stehen in den kommenden Wochen nicht eben vor leichteren Aufgaben. So geht es unter anderem zum amtierenden Vizemeister Köthen und davor zu Hause gegen Plauen.
Trotz aller Enttäuschung hilft nur der Blick nach vorn. Das sieht auch Nešovanovic so: „Es hilft nichts, wir müssen im Training hart arbeiten und die Abläufe trainieren, damit wir die Fehler im Spiel auf ein Minimum reduzieren. Wenn uns das gelingt, werden wir uns schon bald besser präsentieren.“ Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich den Delitzschern am kommenden Sonnabend. Dann ist der bisher unbesiegte SV Plauen- Oberlosa in der Mehrzweckhalle zu Gast. Und wer weiß: Vielleicht zaubern die NHV-Verantwortlichen bis dahin einen Neuzugang aus dem Hut. Denn unübersehbar ist, dass die Mannschaft im linken Rückraum und auf der Spielmacher-Position dringend Verstärkung braucht.
Jens Teresniak / Hartmut Sommerfeldt, Leipziger Volkszeitung vom 17.Sepetember 2018
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