Am Samstag trafen in der Köthener Heinz-Fricke-Halle drei Oberligateams (HG 85 Köthen, HV Grün-Weiß Werder, NHV Concordia Delitzsch) und die Männer des TuS Radis aus der Sachsen-Anhalt-Liga aufeinander. Im Modus, bei dem jeder gegen jeden spielt, ging es in jeweils 2-mal 20 Minuten um den Köthener Anhalt-Cup.
Bei Concordia fehlten mit Niklas Prautzsch, Michal Paululik, Marian Voigt und Jan Derk Janßen vier Spieler aus unterschiedlichen Gründen. Im ersten Spiel standen sich Köthen und Werder gegenüber, die Brandenburger besiegten den Gastgeber mit 23:19.
Danach wurde es für den NHV ernst. Die neu zusammengestellte Delitzscher Sieben traf auf den TuS Radis. Lautstark angefeuert vom Fanclub Loberhaie ging das dezimierte Team ins Spiel. Aus einer sicheren Abwehr heraus wurde Tempo gemacht, allerdings gab es viele technische Fehler im Angriff. Später wurden die Aktionen durchdachter, und von einem umsichtigen Sowada dirigiert, klappte es deutlich besser. Am Ende stand ein ungefährdeter 22:12-Erfolg zu Buche.
Nach kurzer Pause mussten die Concorden gleich wieder auf die Platte. Gegner war diesmal die starke Vertretung von Grün-Weiß Werder. Doch die Loberstädter konnten phasenweise mit tollem Handball glänzen. Die Abwehr um Torhüter Felix Herholc stand wie eine Mauer und im Angriff gab es viele schöne Aktionen. Der 18:16-Sieg war hochverdient.
Während die Delitzscher eine längere Pause hatten, gab es zwei weitere Begegnungen. Köthen bezwang Radis 27:14 und Werder gewann 20:19 gegen Radis.
Vor dem letzten Spiel gegen Köthen war die Spannung greifbar, bereits ein Remis würde dem NHV zum Turniersieg reichen. Jetzt standen sich der Zweite und der Dritte der letztjährigen Oberligasaison gegenüber. Es begann ausgeglichen, keiner konnte sich absetzen. Man merkte beiden Teams den Kräfteverschleiß an, Ungenauigkeiten häuften sich. Doch es wurde immer deutlicher, dass Delitzsch in der Abwehr die besseren Antworten hatte. Frank Grohmann machte zudem im Angriff mächtig Dampf, mit acht Toren bereitete er den Weg für den 16:14-Sieg.
Ungeschlagen gewannen die Delitzscher damit den Anhalt-Cup und nicht nur das: Herholc wurde als bester Torhüter geehrt, Grohmann konnte sich mit 20 Treffern die Torjägerkrone aufsetzen.
Co-Trainer Jan Jungandreas zeigte sich zufrieden. Besonders angetan war er von der beweglichen und konsequenten Deckung. Defizite erkannte er noch im Timing, die dadurch auftretenden technischen Fehler müssen in den nächsten Trainingswochen minimiert werden.
Unterdessen ist Herholc auch neuer Kapitän und damit Nachfolger des zurückgetretenen Jungandreas. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde der Spielführer diesmal von seinen Teamkollegen gewählt. Zum Mannschaftsrat gehören außerdem Daniel Sowada, Lucas Mittag und Martin Müller.
Derweil ist momentan die körperliche Belastung in der Vorbereitung ziemlich hoch. „Es wissen alle, dass es gerade sehr intensiv ist. Aber das ist normal. Die Jungs müssen darauf achten, sich ordentlich auszulaufen und zu regenerieren“, sagt Jungandreas. Im Trainingslager am vergangenen Wochenende konnten sich die Spieler zudem auf die Liege des Physiotherapeuten zurückziehen und sich ordentlich durchwalken lassen. Unterdessen müssen sich die NHV-Verantwortlichen mit einer überraschenden Personalie beschäftigen. Spielmacher Sascha Meiner kann schon mit Beginn des neues Schuljahres seinen Job als Lehrer beginnen und pausiert deswegen mindestens bis Weihachten. Der zweite Mittelmann Jan Derk Janßen ist nach einem Kreuzbandriss noch verletzt. Ob er rechtzeitig zum Saisonstart Anfang September fit wird, steht in den Sternen.
Hartmut Sommerfeldt / Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 13.August 2018
NHV-Statistik aller drei Spiele:
Herholc (23 Paraden); Günther (5 Tore), Mittag (9), Grohmann (20), Wendlandt (8), Sowada (5), Karl, Teresniak, Nešovanović (3), Müller (2 ).
Turnier-Endergebnis:
1. NHV Concordia Delitzsch 6:0 Punkte/56:42 Tore
2. HV Grün-Weiß Werder 4:2/59:56
3. HG 85 Köthen 2:4/ 60:53
4. TuS Radis 0:6/45:69
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