Delitzsch/Koblenz. Große Erleichterung beim Handball-Zweitligisten Concordia Delitzsch: Vor dem ersten Spiel im DHB-Pokal beim TV Moselweiss (Sonntag, 16 Uhr) steht fest: Martin Hummel wird vorerst nicht operiert. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison könnte schon beim Saisonauftakt am 5. September wieder auf das Tor der TuSpo Obernburg werfen. Nach einer Konferenzschaltung am Donnerstagabend, bei der sich Concordia-Mannschaftsarzt Martin Pyschik unter anderem mit Spezialisten aus Berlin verständigte und Untersuchungsergebnisse auswertete, kann die Mannschaft wieder hoffen. Martin Hummel, bei dem am Montag eine Schambeinentzündung diagnostiziert wurde (wir berichteten), muss vorerst nicht unters Messer. Nach Meinung der Ärzte würde eine Operation keine schnelle Linderung der Schmerzen herbeiführen. Deshalb wird der 27-jährige Leistungsträger, der in der vergangenen Saison sage und schreibe 221 Tore (davon lediglich 18 Sieben-Meter!) warf, nicht für mehrere Monate ausfallen, wie zunächst befürchtet.
Hummel wird nach Angaben der Mediziner vorerst mit einigen Problemen leben müssen. Diese würden auch Infusionen und Einlagen notwenig machen. „Martin ist ein absoluter Profi, der mit diesen Dingen umgehen kann“, sagte Trainer Uwe Jungandreas. Vor allem steht der Delitzscher Rückraumspieler voll und ganz hinter seinem Team. Denn falls sich abzeichnet, dass eine Operation unausweichlich ist, wird der Handballer diese auf einen Termin im Dezember legen. „So kann er die spielfreie Winterpause zur Regeneration nutzen“, erklärte Jungandreas. In den Übungseinheiten werden derweil alternative Trainingsformen für Hummel entwickelt, die seinen Körper schonen, aber dennoch einen ähnlichen Effekt erzielen. Jungandreas: „Ich gehe davon aus, dass er bei den Spielen trotzdem topfit ist.“
Fehlen wird der gebürtige Slowake aber definitiv an diesem Sonntag beim Auftakt des DHB-Pokals. Auch bei Eric Jacob und Sascha Meiner will der Trainer „kein Risiko eingehen“, wenn sein Team in der Beatushalle in Koblenz vom TV Moselweiss empfangen wird. Zudem fehlt Kapitän Thomas Oehlrich arbeitsbedingt. Auch wenn die Nordsachsen damit weit von der Bestbesetzung entfernt sind, ist die Auftakt-Runde auf dem Papier eine durchaus machbare Aufgabe. Denn die Rheinland-Pfälzer spielen als Oberligist zwei Klassen unter Delitzsch. „Wir werden mit voller Power antreten und wollen deutlich gewinnen“, versprach Jungandreas. Er sieht den DHB-Pokal allerdings zwiespältig: „Natürlich will man weiterkommen. Aber im Grunde weiß man, dass man am Ende nichts reißen kann.“Im vergangenen Jahr schafften es die Concorden im Übrigen bis ins Achtelfinale. Dort musste sich die Mannschaft dem Erstligisten HSG Nordhorn-Lingen (mittlerweile insolvenzbedingt zwangsabgestiegen) mit 25:38 Toren geschlagen geben. In der ersten Halbzeit boten die Blau-Weißen ordentlich Paroli, lagen zur Pause lediglich mit 14:17 Treffern in Rückstand. Auf den Tribünen verfolgten das packende Duell insgesamt 1050Zuschauer – das allein sollte schon Grund genug sein, möglichst weit zu kommen.
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 29. August 2009
Zweckoptimismus ist manchmal gar nicht so schlecht, auch wenn die Chance auf Erfolg nur 5% beträgt :-)
AntwortenLöschenHoffentlich klappt das alles so, wie sich das die Ärzte vorstellen. Ich vermute, dass das Eis dünn ist, auf dem sich Martin künfitg bewegen muss.
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