Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben mit Neu- Trainer Christian Hornig das Sachsenliga-Topspiel beim TSV 1862 Radeburg gewonnen und vom Rivalen die Tabellenspitze übernommen. Die Gäste setzten sich am Samstagabend mit 27:19 (12:8) durch. Die rund 50 Delitzscher Anhänger in der mit rund 220 Zuschauern restlos ausverkauften Paul-Tiedemann-Halle sorgten für Heimspielatmosphäre.
Nach der Entlassung des längjährigen Coaches Michael Schneider waren alle gespannt, wie sich die Mannschaft in Radeburg präsentieren wird. Dass dieses Spiel unter keinen Umständen verloren werden darf, darüber wurde ja schon berichtet. Der Druck, der sich auch durch die Niederlagen in Görlitz und in Hoyerswerda aufgebaut hat, war schon gewaltig.
Gewaltig war auch die Unterstützung der Fans, die schon vor Spielbeginn für eine Gänsehautstimmung sorgten. Für den ersten lautstarken Jubel sorgte dann ein „alter Haudegen“, denn Stefan Voigt streifte sich noch einmal das Spielertrikot über.
Von Anfang an merkte jeder in der Halle, dass Delitzsch topmotiviert und super vorbereitet in das Spiel geht. Die 1:0 Führung für Radeburg war die einzige im gesamten Spiel. Delitzsch war sofort im Spiel und glich nicht nur aus, sondern erspielte sich gleich einen Drei-Tore- Vorsprung. Die Art und Weise, wie in der Abwehr agiert wurde, wie im Angriff die Tore herausgespielt wurden, beeindruckte den Gastgeber. Dies zeigte sich auch durch die wechselnden Manndeckungen gegen Trodler, Baum oder Mittag. Doch egal, was sie versuchten, Delitzsch hatte immer eine Antwort parat. Jedes Tor wurde nicht nur von den Delitzscher Fans lautstark bejubelt, sondern auch von jedem einzelnen Spieler. „Weiter so“, hallte es lautstark durch die Halle, als Delitzsch mit einer auch in der Höhe verdienten 12:8-Führung in die Pause ging. Obwohl sich zu Beginn der zweiten Halbzeit einige einfache Fehler einschlichen, konnte Radeburg davon nicht profitieren. Wenn die Gastgeber einmal durchkamen, stand da noch ein überragender Gabor Pulay im Tor, der die Radeburger schier zur Verzweiflung brachte. Der Vorsprung wurde somit nicht nur souverän verwaltet, sondern immer weiter ausgebaut.
Bereits fünf Minuten vor Schluss feierten die Fans den Sieg. Ein Sieg, der in der Höhe so von niemandem erwartet wurde. Ein Sieg, der zeigt, wozu die Mannschaft fähig ist, wenn jeder hundert Prozent seiner Leistung abrufen kann. Ein Sieg, der genau zum richtigen Zeitpunkt kam.
Sich jetzt auf diesem Erfolg auszuruhen, wäre freilich das Falscheste, was passieren kann. Die Mannschaft hat es wieder in der eigenen Hand, den Aufstieg zu schaffen – und das direkte Duell gegen Radeburg (Remis im Hinspiel) für sich entschieden. Dies gibt am Ende bei Punktgleichheitden Ausschlag. Dieses Spiel muss der Maßstab sein für die weiteren Partien in dieser Saison, denn nur dann klappt es mit dem lange ersehnten Aufstieg.
Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 11.Januar 2016
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