Donnerstag, 6. September 2012

"Oben mitspielen"

Handball-Sachsenligist SG DHfK/NHV Delitzsch wird in der kommenden Saison bei einigen Spielen mit Akteuren des SC DHfK Leipzig (2. Bundesliga) verstärkt, das bestätigte SG- Mannschaftsleiter Sören Raab gestern gegenüber der Kreiszeitung. Insbesondere junge Talente sollen demnach ab und an in Delitzsch Spielpraxis sammeln.
"Es gibt genug Leute, die im Raum stehen und uns punktuell zur Verfügung stehen sollen", sagt Raab. Problem: "Wir wissen nicht hundertprozentig, wer uns bei welchem Spiel unterstützt." Insgeheim hatten die Verantwortlichen gehofft, feste Spielerzusagen zu bekommen, damit die Jungs aus der zweiten Liga auch manchmal mit der Sachsenliga-Mannschaft trainieren. Doch daraus scheint vorerst nichts zu werden.
SG-Trainer Michael Schneider will sich nun mit seinem DHfK-Kollegen Uwe Jungandreas zusammensetzen und über das Vorgehen beraten. "Wir wissen, dass die zweite Liga vorgeht, aber grundsätzlich ist jeder DHfK- Spieler bei uns willkommen. Jetzt müssen wir sehen, was Sinn macht." Fakt ist: Die Entscheidung ob und wann jemand das Trikot der SG überstreift, liegt bei Jungandreas. Kommt das "Ja" aus Leipzig, darf man sich in Delitzsch möglicherweise auf einige interessante junge Herren gefasst machen. Zum Beispiel: Junioren-Weltmeister-Torwart Oliver Krechel, U18-Europameister Max Emanuel (der zusammen mit Lucas Krzikalla womöglich auch hin und wieder für das Jugend-Bundesliga- Team der Handball-Akademie Leipzig-Delitzsch aufläuft) oder Ex- Concorde Martin Müller. Doch all diese Personalien hängen von der Spielersituation des SC DHfK ab. Ereilt die Leipziger die Verletzungsseuche, muss die SG mit ihrem überschaubaren Kader auskommen.
"Wir haben auch ohne Unterstützung eine mehr als solide Truppe, wollen oben mitspielen", sagt Raab und ergänzt sofort: "Dann darf aber keiner ausfallen." Denn bei nur elf Feldspielern wird die Luft schnell dünn. Bleiben alle Mann gesund, scheint das Ziel aber realistisch. Nach der starken vergangenen Saison (Platz fünf) und einer bisher ordentlichen Vorbereitung besteht durchaus Grund zu verhaltenem Optimismus. Gerade erst gewann die Mannschaft ein Turnier in Döbeln, bezwang dabei die Ligakonkurrenten Neudorf/Döbeln und LVB Leipzig II. "Das war ganz okay, um sich weiter einzuspielen und Praxis zu sammeln. Aber ich werde den Erfolg ganz sicher nicht überbewerten", meinte Coach Schneider anschließend. Noch bleiben fast zwei Wochen, damit sich Automatismen weiter besser einschleifen, Absprachen besser funktionieren. "Wir müssen noch einige kleinere Dinge abstellen, aber nichts, was mich beunruhigt", so Schneider. Am Sonntag steht der letzte Test in Landsberg an, ehe am 16. September die Sachsenliga mit einem Auswärtsspiel bei Koweg Görlitz beginnt. Ob dann schon Verstärkung von der DHfK im Anflug ist, entscheidet sich kurzfristig. Ein Zustand, an den sich die SG in dieser Saison möglichst schnell gewöhnen sollte. Dann könnte möglicherweise sogar das "langfristige Ziel" Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga (Raab) plötzlich ganz nah sein. Man wird ja wohl noch tagträumen dürfen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 5.September 2012

1 Kommentar:

  1. Wie wäre es eigentlich mit Cristian Telehuz. Einen abwehrstarken Kreisspieler können wir gut gebrauchen und bei Uwe scheint er eh keine Chance mehr zu bekommen.

    AntwortenLöschen