Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben am Freitagabend ihre beiden Aushängeschilder präsentiert. Im Oberen Bahnhof stellten sich das Damen- und Herrenteam eine Woche vor dem Saisonstart Fans und Förderern vor, sprachen über Ziele, Herausforderungen und die Kunst der Improvisation.
Ein lauer Hauch Bundesliga wehte durch das altehrwürdige Gemäuer, als Mannschaftsleiter Sören Raab den Männern ihre neuen Trikots aushändigte. Einzeln traten Marcel Ulrich, Matthias Strehle und Co. vor und posierten mit dem frisch bedruckten leuchtend-blauen Stück Stoff zusammen mit ihrem Gönner. Denn jeder NHV-Akteur hat seinen persönlichen Ärmel-Sponsor. Das dürfte in der Sachsenliga seines Gleichen suchen, zeugt von großen Plänen, die Trainer Michael Schneider allerdings gleich wieder auf ein bodenständiges Maß zurechtstutzte. "Wir wollen mindestens einen Platz gutmachen." Das hieße also Rang vier. Doch selbst der sei nur zu erreichen, wenn "alle Spieler gesund bleiben. Verletzt sich jemand, müssen wir improvisieren". Kapitän Matthias Juknat ergänzte: "Wir haben in der vergangenen Saison am Rande unserer Möglichkeiten gespielt. Die Vorbereitung auf die neue Serie lief super. Wir werden weiter Gas geben." Mit dabei helfen soll der einzige Neuzugang Marcus Leuendorf, der von LVB Leipzig kam, offenbar aber schon voll in Delitzsch angekommen ist. "Ich freue mich, die Ziele mit der Mannschaft angehen zu können."
Recht hohe Ziele haben sich auch die NHV-Damen gesteckt. Nach dem sie 2011/12 als Aufsteiger Platz sechs in der Verbandsliga erreichten, soll es nun noch weiter nach vorn gehen. "Letztes Jahr waren nie alle da, deswegen sollte es jetzt noch besser laufen. Platz vier ist drin", sagte Janine Katschke. Wie sich die Pläne doch gleichen. Mit ihrem Übermut steckte die Kapitänin offenbar auch Trainerin Yvonne Flach an, die sofort einstimmte: "Oben mitspielen, macht einfach mehr Spaß." Ob es funktioniert, darüber gibt das kommende Wochenende erste Aufschlüsse, wenn die NHV-Aushängeschilder auswärts in die Saison starten. Die Männer müssen am Sonntag in Görlitz ran, die Damen tags zuvor in Chemnitz. Der erste Heimspieltag steht am 22./23. September an. Übrigens mit terminlichen und örtlichen Veränderungen. Die Herren spielen künftig wieder am Sonnabend, dreimal geht's sogar von der kuschligen Artur-Becker-Halle ins große KSZ. "Es hat sich gezeigt, dass der Sonntag für die Zuschauer nicht optimal ist. Jetzt hoffen wir auf Besserung", sagte NHV-Vize Steffen Menzel.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 10.September 2012
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