Selten klang Trainer Michael Schneider derart niedergeschlagen wie nach der Auftaktpleite seiner SG DHfK/NHV Delitzsch am Sonntagabend beim SV Koweg Görlitz. 24:28 hieß es am Ende aus Sicht der Gäste, die nie einen Draht zum Spiel fanden und den Auftakt in die Handball- Sachsenliga gründlich verpatzten.
"Wir haben zu keiner Zeit das gespielt, was wir können und unerklärlich ängstlich begonnen", sagte Schneider bedient. Nach zwölf Minuten lagen die Gäste 0:6 zurück, verwarfen aus besten Positionen, schienen körperlich und geistig abwesend. "So kann man gegen Görlitz nicht bestehen", entfuhr es dem Trainer. Immerhin kämpfte die Truppe, kam sechs Minuten vor der Pause auf 8:10 heran. Einer der wenigen Lichtblicke war Jungspund Max Emanuel, dem DHfK-Zweitliga-Team entliehen brannte er lichterloh, stemmte sich gegen die drohende Niederlage. "Er hat Akzente gesetzt und Verantwortung übernommen, was ich eigentlich von anderen Leuten erwarte", lobte Schneider den 18-Jährigen.
Freilich vermochte Emanuel allein nicht, den stark aufgestellten Görlitzern beizukommen und so setzten sich die Hausherren bis zur Pause wieder auf sechs Tore ab. Kurz nach Wiederbeginn zog Koweg gar auf Neun davon und die Partie war praktisch entschieden. Das Debüt von Top-Neuzugang Marcus Leuendorf passte ins Bild. Wie vieles seiner Kollegen wirkte er verkrampft. "Er trägt offenbar schwer an der Bürde des Leistungsträgers, hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Aber das ging vielen anderen auch so", bilanzierte Schneider. Immerhin gab sich die DHfK/NHV-Combo nicht auf, hielt bis zum bitteren Ende gegen und so den Rückstand in einem erträglichen Rahmen.
Dem Coach schwante indes schon vorm Anpfiff Böses: "Ich hatte die Befürchtung, dass so etwas passiert. Aber es sind auch Baustellen aufgetreten, von denen ich dachte, sie seien bereinigt." Nun müsste die Arbeit im Training intensiviert und bestimmte Dinge überdacht werden. "Das ist eine schwierige Aufgabe, zumal auch Ivo Doberenz mit einer Platzwunde fürs Erste ausfällt." Matthias Strehle fehlt ohnehin mehrere Wochen.
Chance auf Wiedergutmachung bekommt der Rest der SG schon am kommenden Sonnabend, wenn es im heimischen Kultur- und Sportzentrum gegen den HSV Dresden geht. Übrigens gibt es nur noch in dieser Woche beim Heko-Schlüsselservice (Dienstag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr) und in der NHV-Geschäftsstelle (Donnerstag, 16 bis 18 Uhr) vergünstigte Dauerkarten.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.September 2012
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