Sonntag, 22. März 2015

Concordia verlängert mit Chefcoach und will nächste Saisom aufsteigen

Handball-Sachsenliga: Im vierten Anlauf soll es 2015/16 klappen

Alle guten Dinge sind manchmal eben doch nicht drei. Denn vier Spieltage vor Saisonende schickt sich der NHV Concordia Delitzsch an, zum dritten Mal in Folge "nur" um den Vizemeistertitel der Sachsenliga kämpfen zu können. Sehr ehrenwert, aber letztlich eben doch nur der erste Verlierer, denn einzig der Staffelsieger wird mit dem begehrten Aufstiegsrecht in die Mitteldeutsche Oberliga belohnt. Jetzt steht fest: Die sportliche Verantwortung für einen vierten Versuch in der Saison 2015/16 wird erneut auf den Schultern von Chefcoach Michael Schneider liegen.
Die ist das Ergebnis intensiver Gespräche während der vergangenen Wochen, in denen nicht nur die bisherige Saison ausgewertet, sondern auch ein Blick nach vorn geworfen wurde. Der als akribischer Arbeiter bekannte Schneider hat in den vergangenen Wochen ein klares Konzept für die kommende Saison erarbeitet, das vom gesamten Vorstand des NHV Concordia Delitzsch mitgetragen wird.
NHV-Vorstandsmitglied und Teammanager Christian Hornig freut sich, diese wichtige Personalie für die neue Saison frühzeitig geklärt zu haben. "Mit Michael Schneider wissen wir einen ausgewiesenen Handballexperten in unseren Reihen, der sich zu 100 Prozent mit unserem Verein und den ehrgeizigen sportlichen Zielen identifiziert. Er verfügt über exzellente Kenntnisse und Erfahrungen in der Sachsenliga", sagte Hornig: "Wir sind sehr optimistisch, mit Michael Schneider als Cheftrainer in der Saison 2015/16 die Sachsenliga-Krone endlich nach Delitzsch holen zu können."
Schneider gibt das Lob zurück und fühlt sich in der Verantwortung: "Ich denke, man muss voller Respekt den Hut davor ziehen, mit welcher Leidenschaft und mit welchen Enthusiasmus der Handball hier in den letzten knapp fünf Jahren nach der Insolvenz und den damit verbundenen Schwierigkeiten wieder auf die Beine gestellt wurde und weiterhin wird. Natürlich sind mit diesem hohen Engagement aller Mitwirkenden große Hoffnungen verknüpft. Aber damit muss, kann und will ich gerne leben."
An diesem Wochenende pausieren die Delitzscher in der Sachsenliga, können für den Endspurt Kräfte sammeln.
 
"Endpunkt noch nicht erreicht"
(Interview mit Michael Schneider")
 
Was war der ausschlaggebende Punkt zum neuerlichen Engagement und welche sportlichen Ziele sind mit dieser Entscheidung verbunden?
Ausschlaggebend war, das wir hier vor vier Jahren etwas begonnen haben, das seinen Endpunkt noch nicht erreicht hat. Ich möchte gerne den sportlichen Weg, den ich mit initiiert habe, zu einem erfolgreichen Ende führen. Konkret bedeutet das die Weiterentwicklung unserer sportlichen Philosophie, die nur dann dauerhaft Früchte trägt, wenn sie mit einem Aufstieg veredelt wird.
 
Worin siehst du die Gründe, dass der Aufstieg in dieser Saison nach Lage der Dinge zum dritten Mal in Folge verpasst wird?
Die Gründe sind vielfältig und komplex und würden den hier gegebenen Rahmen sprengen. Aber wir haben in den letzten Wochen viele Gespräche geführt und diese Saison in Ruhe und nüchtern analysiert. Und ich denke, wir werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
 
Wird die Mannschaft in der neuen Saison zusammenbleiben?
Unser Ziel muss es sein, die Mannschaft weitestgehend zusammenzuhalten. Leider werden wir aber auch dieses Mal um gewisse Veränderungen aus beruflichen beziehungsweise privaten Gründen nicht umhin kommen. In diesen Fällen werden wir versuchen, die Spieler adäquat zu ersetzen beziehungsweise die Mannschaft weiter in der Spitze und Breite zu verstärken.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 21.März 2015

Samstag, 14. März 2015

HSV Lok Pirna Dresden II - NHV 24:29 (11:13)

NHV gewinnt in Dresden und festigt Platz 2

Die Delitzscher Sachsenliga-Handballer taten sich am Samstagabend in der Landeshauptstadt lange schwer, gewannen dank einer deutlichen Steigerung in der Schlussviertelstunde letztlich aber doch verdient gegen die Spielgemeinschaft aus Pirna und Dresden mit 29:24 (13:11). Dass die Partie gegen den Tabellenvorletzten für die Delitzscher keineswegs zum Selbstläufer werden würde, ahnte der besorgte NHV- Fan schon vor dem Anpfiff. Zwar meldete sich Clemens Liebezeit mit beeindruckender Narbe auf der Stirn gerade rechtzeitig wieder fit. Jan Jungandreas‘ malades Knie entwickelt sich allerdings zur Dauerbaustelle und lässt Einsätze des Topscorers weiterhin allenfalls am Siebenmeterpunkt zu. Und als wäre das des Üblen noch nicht genug, zog sich der in den letzten Spielen stark haltende Torhüter Steve Müller im Donnerstagtraining einen Mittelfußbruch samt Bänderriss zu – gleichbedeutend mit einem vorzeitigen Saisonende. Nichtsdestotrotz versuchten die Delitzscher von Beginn an, die Wirkungskreise des (mit 2,05 m auch körperlich) überragenden Dresdner Torjägers Volker Koch mit einer offenen Deckung einzuengen und die Gastgeber somit unter Druck zu setzen. Zum Unbehagen des an der Seitenlinie agierenden Trainerduos Schneider/Möhle ging dieser Plan jedoch nur phasenweise auf. Zwar blieb Koch mit zwei Toren weit unterhalb seiner üblichen Quote, allerdings agierte die Delitzscher Abwehr oft viel zu passiv und offenbarte zudem immer wieder Abstimmungsprobleme. Dresden nutzte dies clever aus und kam mit seinen jungen Spielern immer wieder zu Torerfolgen aus dem Rückraum oder am Kreis. Von Beginn an recht ordentlich funktionierte hingegen der Angriff der Gäste. Immer dann, wenn der Ball laufen gelassen wurde und die Concorden druckvoll auf die Nahtstellen agierten, resultierten daraus gute Torchancen. Unzufrieden zeigte sich das Delitzscher Trainergespann allerdings vor allem in der 1. Halbzeit mit der zu hohen Anzahl vermeidbarer Fehler, die Dresden mit einigen Gegenstoßtoren bestrafte. Trotz dieser Nachlässigkeiten ging es mit einer 13:11 Führung für den NHV in die Pause. Die 2. Halbzeit begann sehr hektisch und zerfahren. Im Abwehrverhalten offenbarten die Delitzscher scheunentorgroße Lücken und bekamen überhaupt keinen richtigen Zugriff mehr auf den Gegner. Zu allem Übel stockte nun auch das Angriffsspiel immer mehr. Nicht nur die wieder einmal zahlreich mitgereisten NHV-Fans wähnten sich im falschen Film, als einige Minuten nach Wiederanpfiff plötzlich der Gastgeber gegen die favorisierten Delitzscher erstmals in Führung (15:14) gehen konnte. NHV-Coach Schneider sah sich nun veranlasst, sein letztes Ass aus dem Ärmel zu ziehen und schickte Ivo Doberenz nach fast sechsmonatiger Verletzungspause auf die Platte. Eine Maßnahme, die ihre Wirkung nicht verfehlte, denn die Abwehr agierte nun erkennbar stabiler. Selbst eine zweifache Unterzahl konnten die Gäste in dieser Phase für sich entscheiden. Auch Max Neuhäuser fand im Delitzscher Tor immer besser ins Spiel und wuchs teilweise über sich hinaus. Zwar sorgten die merkwürdig pfeifenden Schiedsrichter immer wieder für Unterzahlsituationen, doch auch dies hielt die Delitzscher nicht mehr davon ab, im Angriff konsequent in die Nahtstellen zu gehen. Der Ball lief mustergültig durch die Delitzscher Reihen und Torchancen wurden reihenweise verwandelt. Dresden agierte aufgrund des Spielstandes nun immer offensiver mit Tendenz zur Kopflosigkeit, was die Delitzscher erbarmungslos ausnutzten und das über weite Strecken offene Spiel letztlich doch deutlich mit 29:24 für sich entschieden und die zwei Punkte von der Elbe an den Lober holten. Dresdens Kapitän Volker Koch zeigte sich anschließend niedergeschlagen: „Über weite Strecken war das eine wirklich gute Leistung unserer Mannschaft. Wir haben gekämpft und alles gegeben. Am Ende schenken wir das Spiel in unseren Überzahlsituationen her. Das ist natürlich wahnsinnig bitter für uns. Jetzt brauchen wir einen starken Endspurt, um die Klasse zu halten.“ Verständlicherweise zufriedener fällt das Fazit des Delitzscher Co- Trainers Martin Möhle aus: „Das war heute die erwartet schwere Auswärtsaufgabe gegen einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht. Wir haben uns über weite Strecken des Spiels vor allem in der Abwehr sehr schwer getan und einige Abstimmungsprobleme offenbart. In der entscheidenden Phase des Spiels waren wir dann aber da und haben uns im Abwehrverhalten deutlich steigern können. Im Angriff haben wir über weite Strecken druckvoll und konsequent gespielt und damit das Spiel am Ende relativ deutlich und verdient gewonnen.“ Die Delitzscher Handballer haben nun zwei Wochen Spielpause, ehe am 28. März (18:30 Uhr, Artur-Becker-Halle) das vorletzte Heimspiel der Saison 2014/15 ausgetragen wird. Zu Gast sind dann die derzeit auf Platz 6 rangierenden Görlitzer. Die sachsenweit für ihren stimmungsvollen Anhang bekannten Ostsachsen haben soeben beim direkten NHV-Verfolger in Hoyerswerda einen Punktgewinn nur um ein Tor verpasst und werden sicherlich hochmotiviert sein, dies in Delitzsch erneut zu versuchen.

Samstag, 7. März 2015

NHV - TSV 1862 Radeburg 27:26 (16:15)

Rumpfteam zittert bis zum Abpfiff

Der NHV Concordia Delitzsch gewann am Sonnabend das Spitzenspiel der Handball-Sachsenliga gegen den Tabellenzweiten TSV 1862 Radeburg mit 27:26. (16:15). Die Jungs um Trainer Michael Schneider machten es bis zum Ende spannend, brachten das Kultur- und Sportzentrum zum Brodeln und ließen nach dem Schlusspfiff ihren Emotionen freien Lauf. Die Concorden stehen nun vor den Radeburgern, sind Zweiter mit vier Punkten Rückstand hinter dem SV Plauen-Oberlosa. 53 Minuten lang führten die Delitzscher, sie agierten mit hohem Tempo und lagen zeitweise mit fünf Toren vorn. Die anfängliche Nervosität legten sie schnell ab. Coach Schneider konnte allerdings nur auf acht Feldspieler zurückgreifen. Clemens Liebezeit (Platzwunde am Kopf) und auch Jan Jungandreas (Knieprobleme) fielen aus. Letzterer half dennoch der Mannschaft, verwandelte drei von fünf Siebenmetern. "Es ist schlimm, nur zuschauen zu müssen. Aber die Jungs haben wirklich gekämpft, haben gezeigt, was uns auszeichnet. Der unbedingte Siegeswillen", sagte Jan Jungandreas. Beeindruckend waren vor allem die Zuspiele am Kreis. Danny Trodler warf den Ball so präzise, dass Marcel Ulrich ihn mit einer Hand fangen konnte. Dort schien der Ball dann förmlich festzukleben. Die Abwehr konnte den Mann am Ball nicht halten. Dreimal traf Ulrich - dann hatten sich die Radeburger auf ihn eingestellt. Nun versuchten die Rückraumschützen ihr Glück. Natürlich gelang vorn nicht alles, aber doch sehr vieles. In der Endphase der Begegnung funktionierte das Concordia-Umkehrspiel plötzlich nicht mehr so wie zuvor. Im Positionsspiel wurden die Aktionen zu schnell abgeschlossen, die Würfe kamen zu unplatziert. Zudem schwächte sich die Mannschaft selbst, kassierte fast zeitgleich zwei Zwei-Minutenstrafen. Den vier verbliebenen Spielern gelang es aber auch, den Tore-Abstand zu halten. Dann glichen die Gäste aber doch aus, kamen auf 24:24 heran. Malte Unkell warf das psychologisch ganz wichtige 25:24. Kurz zuvor hatte Schneider im Tor gewechselt. Für Steve Müller, der sich bis dahin mit gut einem Dutzend Paraden auszeichnen konnte, kam Max Neuhäuser. Marcus Leuendorf verwandelte einen Siebenmeter. Die Schiedsrichter hatten geahndet, dass die Radeburger Abwehr bei einer Defensivaktion im Kreis stand. Die Delitzscher führten wieder, kassierten aber im Gegenzug von Mario Scholz das 26:26 zum Ausgleich. Einen schnell ausgeführten Einwurf nutzte Malte Unkell zum 27:26. Erst nach Diskussionen wurde der Treffer gegeben. Die Radeburger hatten Ballbesitz, der letzte Angriff lief, ein Radeburger setzte sich am Kreis durch. Max Neuhäuser warf sich in die Flugrichtung des Balles. Er hielt und sicherte so seinem Team den knappen Sieg. "Wir wussten, es geht heute nur über den Willen. Zum Schluss hatten wir auch Glück. Für meinen Geschmack waren es auch zuviele Fehler, aber wichtig ist, dass wir gewonnen haben", hieß das abschließende Resümee von Trainer Michael Schneider.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 9.März 2015

Sonntag, 1. März 2015

SG Leipzig/Zwenkau - NHV 18:26 (11:14)

Concorden geben sich keine Blöße

Vor allem dank einer engagierten Abwehrleistung besiegten die Herren des NHV Concordia Delitzsch am Sonntagabend ihre Zwenkauer Gastgeber in einer zumindest in der 2. Hälfte recht einseitigen Sachsenliga-Partie am Ende deutlich mit 26:18 (14:11). NHV-Coach Michael Schneider wurde damit von den eigenen Spielern eines Besseren belehrt, hatte er doch zuvor ein enges Spiel erwartet, in dem Nuancen den Ausschlag geben würden. Wirklich knapp ging es jedoch nur in den ersten zwanzig Minuten zu. Doch der Reihe nach: Das Delitzscher Trainerduo Schneider/Möhle gab die Devise aus, die jungen und sehr gut ausgebildeten DHfK-Spieler der SG Zwenkau/Leipzig mit einer aggressiven Deckung unter Druck zu setzen. Dies gelang recht ordentlich. In Kombination mit einem gut aufgelegten Steve Müller im Delitzscher Tor konnten die NHV-Männer immer wieder gegnerische Bälle abfangen oder die Gastgeber zu schwierigen Würfen zwingen, die dann leichte Beute des Delitzscher Torhüters wurden. Auch einige schnelle Gegenstöße über die 1. und 2. Welle wurden so eingeleitet. Dass Zwenkau das Spiel dennoch in den ersten zwanzig Minuten bis zum Stand von 9:9 offen halten konnte, ist vor allem dem bis dahin schludrigen Umgang der Delitzscher mit ihren Torchancen geschuldet. Erst in der Schlussphase der 1. Halbzeit agierten die Gäste auch im Angriff druckvoll, ließen den Ball im Positionsangriff gut laufen und konnten sich mit vier Toren in Folge absetzen. Sehr zum Wohlgefallen der lautstarken NHV-Fans konnten die Concorden zu Beginn der 2. Halbzeit nahtlos an die Leistung der Schlussphase der ersten Hälfte anknüpfen und bauten so den Vorsprung schnell vorentscheidend auf 16:11 aus. In der Folge schwankte das Polster ständig zwischen drei und fünf Toren, wobei man als Sympathisant des Delitzscher Handballs zu keiner Zeit das Gefühl haben musste, dass hier noch etwas anbrennen könnte. Die Delitzscher spielten im Positionsangriff geduldig Torchancen heraus und nutzen diese in den meisten Fällen auch konsequent. Zehn Minuten vor Schluss schien der Zwenkauer Widerstand dann endgültig gebrochen. Delitzsch nutzte dies für einige schnelle Tore und tat so noch etwas fürs Torverhältnis, ehe beim Stand von 26:18 wenigstens die Uhr Erbarmen mit den Zwenkauern zeigte. Co-Trainer Martin Möhle hatte im Anschluss wenig am Spiel seiner Schützlinge auszusetzen. „Wir haben heute vor allem mit einer sehr engagierten Abwehrleistung, gepaart mit einem guten Steve Müller im Tor einen souveränen Auswärtserfolg einfahren können. Aus der sehr kompakten und aggressiven Deckung gelang es uns vor allem in der 1. Halbzeit viele Tore über die 1. und 2. Welle sowie die schnelle Mitte zu erzielen. Aber auch im Positionsangriff haben wir es gut verstanden, den Ball laufen zu lassen, druckvoll in die Nahtstellen zu gehen und die Torchancen zu nutzen. Somit konnten wir den herausgespielten Vorsprung ab Mitte der 2. Halbzeit gut verwalten und relativ locker aufspielen.“ Diesen Schwung sollten die Concorden nun mindestens bis zum Samstag konservieren, denn dann kommt es im Delitzscher Kultur- und Sportzentrum zum Verfolgerduell. Die drittplatzierten Delitzscher empfangen die derzeit auf Platz 2 rangierenden Radeburger und werden alles daran setzen, sich für die immer noch schmerzende Hinspielniederlage zu revanchieren. Sollte das gelingen, tauschen die beiden Kontrahenten die Plätze und der NHV klettert wieder auf den schon seit Jahren so vertrauten 2. Platz.

Samstag, 7. Februar 2015

NHV - SG LVB Leipzig II 27:23 (13:14)

Torwart Steve Müller bestens drauf

Das Spiel der NHV-Concorden am Sonnabend in der Artur-Becker-Halle gegen ihre Leipziger Widersacher hätte durchaus mehr Publikum verdient. Die Gastgeber gewannen gegen die SG LVB Leipzig mit 27:23 (13:14) Toren und setzten sich damit an die dritte Position der Handball-Sachsenliga. Nicht nur der Sieg machte den Abend zu etwas Besonderen, sondern auch die Art und Weise, wie er errungen wurde. Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber, dass sie der Herr im Hause sind. "Ich war mir fast sicher, dass wir hintenraus noch etwas reißen können", verriet Concordia-Coach Michael Schneider nach der Partie. Er hatte darauf gehofft, dass der Knoten endlich platzt. Allerdings kannte er auch die Personalsituation auf der Leipziger Bank. So musste ihm nicht bange sein, als sein Team zur Halbzeit noch mit einem Tor zurücklag. Beide Mannschaften kennen sich bis ins Detail und begannen mit hohem Tempo. Richtig absetzen konnte sich jedoch keiner. Die Leipziger versuchten Jan Jungandreas ab der 18.Minute mit Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Bis dahin hatte er bereits vier der bis zu diesem Zeitpunkt gefallenen acht Concordia-Tore geworfen. Die Variante ging nicht auf, man sah dann davon ab. Während die Delitzscher in der Abwehr mit einem kompakten 6-0-Riegel standen, versuchten es die Leipziger mit Stören des Spielaufbaues bereits vor dem Neun-Meter-Kreis. Die Delitzscher ließen sich nur kurz davon beeindrucken. Nach der Pausen mussten die Gastgeber aber weiter einen Rückstand hinterherlaufen. Möglichst schnell zum Torerfolg zu kommen, war jedoch die schlechteste Variante. Zum Glück war Steve Müller im Concordia-Tor bestens drauf, zeichnete sich mit neun Paraden aus. Dass es erst in der 44.Minute zum 20:20-Ausgleich kam, lag auch ein wenig am Pech, das den NHV-Spielern an den Händen klebte. Ab der 50.Minute lief der Showdown. Unschön war lediglich die Attacke von Jacob Fritsch gegen Danny Trodler. Der Leipziger bekam die rote Karte. "Es war ein ordentliches, faires Spiel bis zum Ende, wir kennen uns, achten uns, haben Respekt voreinander", wertete Michael Schneider die Partie. "Ich hätte mir ein paar Fehler weniger gewünscht, trotzdem bin ich mit dem Resultat insgesamt einverstanden." "Egal, ob ich zufrieden bin", sagte Jan Jungandreas, der zwölf Tore warf. "Wir haben gewonnen. Ich hoffe nur, dass jedem langsam klar ist, dass wir nur so gewinnen, wie wir in der 2.Halbzeit gespielt haben. Ich hoffe, das Selbstvertrauen kehrt endlich zurück."
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 9.Februar 2015