Das Spiel der NHV-Concorden am Sonnabend in der Artur-Becker-Halle gegen ihre Leipziger Widersacher hätte durchaus mehr Publikum verdient. Die Gastgeber gewannen gegen die SG LVB Leipzig mit 27:23 (13:14) Toren und setzten sich damit an die dritte Position der Handball-Sachsenliga. Nicht nur der Sieg machte den Abend zu etwas Besonderen, sondern auch die Art und Weise, wie er errungen wurde. Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber, dass sie der Herr im Hause sind. "Ich war mir fast sicher, dass wir hintenraus noch etwas reißen können", verriet Concordia-Coach Michael Schneider nach der Partie. Er hatte darauf gehofft, dass der Knoten endlich platzt. Allerdings kannte er auch die Personalsituation auf der Leipziger Bank. So musste ihm nicht bange sein, als sein Team zur Halbzeit noch mit einem Tor zurücklag. Beide Mannschaften kennen sich bis ins Detail und begannen mit hohem Tempo. Richtig absetzen konnte sich jedoch keiner. Die Leipziger versuchten Jan Jungandreas ab der 18.Minute mit Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Bis dahin hatte er bereits vier der bis zu diesem Zeitpunkt gefallenen acht Concordia-Tore geworfen. Die Variante ging nicht auf, man sah dann davon ab. Während die Delitzscher in der Abwehr mit einem kompakten 6-0-Riegel standen, versuchten es die Leipziger mit Stören des Spielaufbaues bereits vor dem Neun-Meter-Kreis. Die Delitzscher ließen sich nur kurz davon beeindrucken. Nach der Pausen mussten die Gastgeber aber weiter einen Rückstand hinterherlaufen. Möglichst schnell zum Torerfolg zu kommen, war jedoch die schlechteste Variante. Zum Glück war Steve Müller im Concordia-Tor bestens drauf, zeichnete sich mit neun Paraden aus. Dass es erst in der 44.Minute zum 20:20-Ausgleich kam, lag auch ein wenig am Pech, das den NHV-Spielern an den Händen klebte. Ab der 50.Minute lief der Showdown. Unschön war lediglich die Attacke von Jacob Fritsch gegen Danny Trodler. Der Leipziger bekam die rote Karte. "Es war ein ordentliches, faires Spiel bis zum Ende, wir kennen uns, achten uns, haben Respekt voreinander", wertete Michael Schneider die Partie. "Ich hätte mir ein paar Fehler weniger gewünscht, trotzdem bin ich mit dem Resultat insgesamt einverstanden." "Egal, ob ich zufrieden bin", sagte Jan Jungandreas, der zwölf Tore warf. "Wir haben gewonnen. Ich hoffe nur, dass jedem langsam klar ist, dass wir nur so gewinnen, wie wir in der 2.Halbzeit gespielt haben. Ich hoffe, das Selbstvertrauen kehrt endlich zurück."
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 9.Februar 2015
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