NHV Concordia Delitzsch verliert Spitzenspiel in Plauen-Oberlosa und rutscht auf Platz 4 ab. Im Spitzenspiel des 14. Spieltages gastierte der Tabellendritte NHV Concordia Delitzsch beim mit großem Abstand führenden Tabellenführer SV 04 Plauen-Oberlosa. Da die Vogtländer in der Vorwoche ihre erste Saisonniederlage kassierten und dabei gleichzeitig ihren besten Torschützen mit schwerer Knieverletzung für den Rest der Saison verloren, durfte man gespannt sein, ob es den Delitzschern gelingen würde, vielleicht doch noch einmal so etwas wie Spannung in die diesjährige Aufstiegsfrage zu bringen. Um es kurz zu machen: Oberlosa siegte in einem Spiel, das von einem katastrophalen Delitzscher Angriffsspiel geprägt war, mit 21:17 (10:8) und darf mit nun sieben Punkten Vorsprung langsam aber sicher die Aufstiegsfeier planen. Dagegen mussten die NHV-Männer nach der fünften Saisonniederlage ihren Podestplatz vorerst räumen und rangieren nun auf Platz 4. Das Spiel in der ausverkauften und – auch dank einer Busladung Delitzscher Fans – sehr stimmungsvollen Halle begann der Gastgeber wie erwartet von der ersten Sekunde an mit einer hohen Aggressivität. Die Delitzscher hingegen hatten vor allem im Angriff enorme Schwierigkeiten. Hier mangelte es an Bewegung ebenso wie an Druck in die Tiefe und überhaupt wurde der Ball einfach nicht wie gewohnt laufen gelassen. Dadurch sahen sich die NHV-Schützen immer wieder gezwungen, es mit Halbchancen zu versuchen, die allerdings mit unschöner Regelmäßigkeit leichte Beute des überragenden Plauener Schlussmanns Carsten Klaus wurden. Der Gastgeber verstand es routiniert, die Delitzscher Fehler für schnelle Gegenstöße zu nutzen und konnte so in der 10. Spielminute mit 4:1 in Führung gehen. Erst in den folgenden zehn Minuten nahmen die NHV-Männer den Kampf an und bekamen einen guten Zugriff in der Abwehr. Dadurch kam nun auch in das Angriffsspiel etwas Sicherheit und das Spiel konnte zumindest vom Ergebnis her bis zur 20. Spielminute (7:7) ausgeglichen gestaltet werden. Allerdings war das Angriffsspiel weiterhin viel zu pomadig und einfallslos, so dass Oberlosa bis zur Pause noch auf 10:8 davonziehen konnte. Dennoch war bei diesem knappen Rückstand noch nichts verloren und so gingen die zahlreichen Delitzscher Anhänger optimistisch in die Halbzeitpause. Dieser Optimismus schlug allerdings recht bald nach Wiederanpfiff in blankes Entsetzen um, denn den Gastgebern gelang nun Tor um Tor. Angetrieben von ihrem weiterhin überragenden Torhüter spielten sich die Vogtländer in einen wahren Rausch und hatten sich in der 42. Spielminute vorentscheidend auf 16:9 abgesetzt. Das Angriffsspiel der Delitzscher war hingegen vorwiegend von zu wenig Bewegung, noch weniger Druck und stellenweise wohl sogar Angst geprägt. Zumindest in der Schlussviertelstunde wurde dann noch einmal einigermaßen dagegen gehalten. Einige Mal wurde nun sogar der Ball im Angriff laufen gelassen, und siehe da: Es funktionierte! Die Abwehr der Gastgeber wurde in Bewegung gebracht und plötzlich taten sich Lücken auf, die in Tore umgemünzt wurden. Somit gelang es den Delitzschern, noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben, die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass das an diesem Abend alles in Allem einfach zu wenig war, um den Tabellenführer ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Daher geht die 21:17 Niederlage vollkommen in Ordnung. Fazit des Co-Trainers Martin Möhle: „Die 21 Gegentore auswärts zeigen, dass die Abwehrleistung über weite Strecken in Ordnung war. Unser Hauptproblem war das Angriffsspiel. Nahezu über die komplette Spielzeit agierten wir viel zu pomadig. Uns gelang es kaum, die aggressive Abwehr der Gastgeber in Bewegung zu bekommen und mit voller Konsequenz in die Schnittstellen zu gehen. Dazu gesellte sich eine äußerst schlechte Wurfeffektivität. Plauen dagegen hat es uns heute vorgemacht. Sie sind dahin gegangen wo es weh tut. Diesen Einsatz haben wir vor allem im Angriff unerklärlicherweise meistens vermissen lassen. Da muss sich jeder selbst hinterfragen und es kommende Woche besser machen!“ Beim Heimspiel am kommenden Samstag (18:30, Artur-Becker-Halle) wird es für den NHV um nicht weniger gehen als die Vermeidung eines Absturzes in das graue Mittelfeld der Sachsenliga-Tabelle. Zu Gast ist dann die zweite Mannschaft des Bundesligisten SG LVB, die nur einen Platz hinter den Delitzschern rangiert und vermutlich alles daran setzen wird, alsbald die Plätze zu tauschen. Andererseits haben die Concorden bei nur einem Punkt Rückstand auch weiterhin alle Chancen auf die Silbermedaille. Für Spannung ist also gesorgt!
Jens Teresniak, www.nhv-concordia-delitzsch
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