Wie in der letzten Saison konnten die Oberliga-Handballer von Concordia Delitzsch während des Gastspieles bei Einheit Plauen auch dieses Mal nicht ihr wahres Gesicht zeigen. Stattdessen verteilten sie beim 25:30 (11:13) am Sonnabend fleißig Geschenke.
Schlechte Pässe, technische Fehler und Fehlwürfe, die für mehrere Spiele reichen würden, führten schließlich zu einer verdienten Niederlage. Delitzsch begann allerdings sehr konzentriert. Plauen hatte vor allem in der Deckung große Probleme mit dem schnellen Concorden-Spiel. Aber bedingt durch Unkonzentriertheiten und eine nicht so aggressive Deckung schaffte es Delitzsch nicht, sich abzusetzen. Plauen zog geduldig sein Angriffsspiel auf und wartete, bis sich die Lücke im Deckungsverbund der Delitzscher auftat.
Anders als der Gastgeber, der seine Chancen zu nutzen wusste, scheiterte Delitzsch reihenweise am Torhüter. Auch eine Auszeit verhalf nicht, wieder Ruhe ins Spiel zu bringen. Denn neben den Fehlwürfen schlichen sich jetzt auch ungewöhnlich viele Fehler im Angriffsspiel ein. Das lag nicht an einer überragenden Deckungsarbeit der Gastgeber, sondern einzig und allein an den Spielern selber. Der Zwei-Tore-Rückstand zur Pause war dann die logische Konsequenz aus dem fehlerhaften Spiel.
Die Pause tat der Mannschaft sichtlich gut. Wie zu Beginn der ersten Halbzeit wurden die Angriffe nun wieder konzentriert zu Ende gespielt und die Abwehr agierte endlich mit der Aggressivität, wie man es aus den ersten Spielen kannte. Aber wieder schaffte der NHV es nicht, sich abzusetzen. Besonders die Kreisanspiele der Gastgeber konnten in der zweiten Halbzeit nicht unterbunden werden. Was dann passierte, ist nur schwer in Worte zu fassen. Im Angriff klappte überhaupt nichts mehr, die Abwehr war löchrig wie ein Schweizer Käse. Und wenn doch mal ein Spieler frei durch war, dann scheiterte er entweder am Torhüter oder warf am Kasten vorbei.
Die Hausherren hatten dadurch leichtes Spiel und ein Debakel bahnte sich an. Aber mit den letzten Toren durch Michael Günther konnte Delitzsch die Niederlage noch im Rahmen halten. NHV-Trainer Jan Jungandreas erklärte nach dem Spiel: „Wir haben über 60 Minuten nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Bis wir eine Spitzenmannschaft sind, ist es noch ein weiter Weg.“ Für die Delitzscher heißt es nun, die Fehler aufzuarbeiten und die Leistung aus den ersten drei Spielen im nächsten Heimspiel wieder auf die Platte zu bringen. Dass sie deutlich besser spielen können, wissen die Spieler mit Sicherheit am besten.
Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 23.September 2019
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