Die Zielstellungen vor dem Spiel des NHV Concordia Delitzsch in Freiberg konnten kaum unterschiedlicher sein. Die Gastgeber wollten mit einem Heimsieg den dritten Platz festigen, Delitzsch dagegen brauchte unbedingt einen Punkt, um auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt zu machen. Für Spannung war also gesorgt.
Wie so oft in dieser Saison mussten die Delitzscher Fans beim Warmmachen der Teams registrieren, dass die eigene Mannschaft mit einer dünnen Personaldecke angereist war. So fehlten Lucas Mittag, Sascha Meiner und Michael Günther. Entschlossen und konzentriert starteten die Concorden in die Begegnung.
Freiberg versuchte, mit einer ungewöhnlichen taktischen Maßnahme die Gästeabwehr zu überraschen. Im Angriff wurde mit einem siebenten Feldspieler agiert. Diese Variante brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, wie auch Spielertrainer Matschos in der Pressekonferenz eingestehen musste. So traf Delitzsch ins leere Tor der Gastgeber und Freiberg reagierte in der 11. Minute beim Stand von 5:7 mit einer Auszeit. Aber auch danach ließ der NHV die Freiberger nicht zur Entfaltung kommen, die Abwehr und Torhüter Herholc boten eine starke Leistung. Einzig im Angriff wurde ein besseres Ergebnis durch einige technische Fehler und überhastete Würfe verhindert. Der Halbzeitstand von 12:12 schmeichelte den Gastgebern, eine Drei-Tore-Führung der Loberstädter wäre keine Überraschung gewesen. In der zweiten Halbzeit kam die HSG besser ins Spiel und konnte in der 32. Minute erstmals mit zwei Toren in Front gehen. Delitzsch ließ sich jedoch nicht beirren, Daniel Sowada traf in der 35. Minute ins leere Freiberger Tor zum 15:15-Ausgleich.
Bis zur 50. Minute gelang es den Bergstädtern immer wieder, eine Führung mit zwei Toren vorzulegen. Concordia kämpfte aufopferungsvoll und konnte einen größeren Rückstand verhindern. Die jetzt beginnende entscheidende Phase der fairen und gutklassigen Partie ging wieder an Delitzsch. Herholc im Tor zog mit mehreren Paraden dem Freiberger Angriff den Nerv und vorn erzielte Danny Trodler in Minute 55 die erneute Führung für sein Team, es stand jetzt 22:23. Verbissen kämpften beide Mannschaften um den Sieg, wobei der NHV die besseren Karten hatte. Leider wurden mehrere Konterchancen nicht genutzt, so dass Freiberg Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich erzielte. Das 23:23 wurde allerdings dem Spielverlauf gerecht.
Der Mannschaft um Trainer Maltsev und den mitgereisten Fans war das aber egal, der erkämpfte Punkt bedeutete den Klassenerhalt und entsprechend wurde er gefeiert. In der Pressekonferenz zeigte sich Wladimir Malzev sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Dank einer überragenden Abwehr und einer starken Torhüterleistung ist es uns gelungen, in Freiberg zu punkten. Ein großes Kompliment an die Mannschaft, die sich das ganze Spiel über an die besprochene Linie gehalten hat. Es ist uns gelungen, das Freiberger Tempospiel im Zaum zu halten, obwohl wir wieder einmal große Personalprobleme hatten. Besonders freut mich, dass wir es geschafft haben, fast das gesamte Spiel in Unterzahl gegenzuhalten und in der zweiten Halbzeit nicht eingebrochen sind, obwohl wir fast 20 Minuten mit zwei Toren hinten lagen. So nehmen wir einen ganz wichtigen Punkt mit nach Hause und können uns über den verdienten Klassenerhalt freuen.“ Vizepräsident Sören Raab: „Wir sind erleichtert und stolz auf die Mannschaft und das Trainerteam.“ Kapitän Herholc sagte: „Der Klassenerhalt ist nun endlich sicher und wir freuen uns jetzt auf schöne, entspannte Ostern und auf unser letztes Heimspiel.“
Hartmut Sommerfeldt, Leipziger Volkszeitung vom 15.April 2019
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