Stark begonnen, stark nachgelassen: Der NHV Concordia Delitzsch hat Spiel eins nach den Abgängen von Nemanja Nesovanovic und Michal Paululik am Sonntag 23:28 (12:9) beim HC Aschersleben verloren.
Neuzugang Moritz Brodowski fügte sich bei seinem Debüt in der Handball- Oberliga mit zwei Toren ordentlich ein, bester Werfer der Gäste war aber der aus der zweiten Mannschaft reaktivierte Jan Jungandreas mit sieben Treffern. Allerdings machte sich besonders das verletzungsbedingte Fehlen von Top-Torjäger Frank Grohmann bemerkbar.
„Aschersleben hat jede unserer leider zu häufigen Schwächephasen sofort bestraft. Wir haben ihnen mit unnötigen Zeitstrafen und vielen verworfenen freien Würfen immer wieder geholfen, ins Spiel zu kommen“, fasste NHV-Trainer Wladimir Maltsev zusammen und ergänzte: „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leider hat wegen des schmalen Kaders aber hinten heraus auch etwas die Kraft gefehlt, um in Angriff und Abwehr den nötigen Druck aufrecht erhalten zu können.“
Die Partie gestaltete sich in der Anfangsphase sehr zäh. Beide Abwehrreihen ließen kaum einen Spielfluss aufkommen. Dennoch gelang es Delitzsch, sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen und diesen verteidigte das Team aufopferungsvoll bis zur Halbzeit. Trotzdem gelang bei weitem auch in der ersten Halbzeit nicht alles, sonst hätte die Führung noch deutlicher ausfallen können. Hier haben auch die einfachen Tore von Grohmann gefehlt. Aber dass Einstellung und Willen vieles möglich machen, wurde zumindest in den ersten 30 Minuten sehr deutlich.
Den Beginn der zweiten Halbzeit verschliefen die Gäste, und Aschersleben kam sehr schnell zum Ausgleich. Doch der NHV schlug zurück und holte sich schnell die Drei-Tore-Führung zurück. Doch nun folgten 22 ernüchternde Minuten. Seltsame Pfiffe der Unparteiischen gegen Delitzsch und eine zunehmend einseitige Regelauslegung brachten die Concorden völlig aus dem Konzept. Dazu vergaben die Gäste reihenweise beste Chancen, die Deckung stand nicht mehr so sicher und beide Torhüter bekamen keine Hand mehr an den Ball. Am Ende gewann Aschersleben souverän und kann für die nächste Saison planen, während der NHV am kommenden Sonnabend gegen Schlusslicht Einheit Plauen unbedingt gewinnen muss. Neuzugang Brodowski fand es „sehr schade, dass es heute trotz des Vorsprungs zur Pause nicht zum Sieg gereicht hat“, konnte sich dafür aber über Lob vom Chef freuen. „Moritz hat seine Sache gut gemacht. Er ist eine gute Ergänzung zu Oli (Oliver Wendlandt). Man darf nicht vergessen, dass er erst 18 Jahre alt ist und dies sein erstes Oberliga-Spiel war. Wir werden ihn von Spiel zu Spiel immer mehr integrieren. Mir gefällt, dass er einen anderen Stil als Oli hat. Das macht uns am Kreis variabler.“ Der Neue fühlt sich offenbar sehr wohl am Lober, obwohl er erst seit wenigen Tagen mit der Mannschaft trainiert. „Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Die Fans sind toll und haben heute super Stimmung gemacht.“
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 5.März 2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen