Die Handball-Männer des NHV Concordia Delitzsch haben im letzten Oberligaspiel des Jahres den großen Wurf verpasst. Sie verloren am Sonntag beim souveränen Spitzenreiter HC Elbflorenz Dresden II mit 31:33 (13:17) und tänzeln damit weiter am Rand der Abstiegszone entlang. Angesichts des knappen Ausgangs der Angelegenheit pendelten sich die Analysen irgendwo zwischen Enttäuschung und Hoffnung ein. „In der ersten Hälfte waren wir zu langsam und haben viele gute Torchancen liegen gelassen, was Dresden eiskalt mit einer schnellen ersten und zweiten Welle ausgenutzt hat. In der zweiten Halbzeit waren wir dann viel disziplinierter und haben uns auf diese Weise mehr Torchancen erspielt. Aber die Aufholjagd kostete viel Kraft und so hat es am Ende leider nicht ganz gereicht, weswegen wir einmal mehr mit leeren Händen dastehen“, sagte Trainer Wladimir Maltsev. Ähnlich sah das Kapitän Felix Herholc: „Die erste Halbzeit haben wir leider völlig verschlafen. Die zweite Halbzeit sollte uns Auftrieb geben für die schweren Aufgaben im neuen Jahr.“ Und am Ende wurde der Schlussmann sogar selbstkritisch. „Alles in allem war das ein Mut machender Auftritt, der mit einer etwas besseren Torhüterleistung auch anders hätte ausgehen können.“
Das Spiel begann aus Gästesicht alles andere als gut. Ehe das Team sich versah, lag es bereits 1:5 zurück, aber wie so oft in dieser Saison kämpfte sich Delitzsch zurück und schaffte beim 5:6 den Anschlusstreffer. Dresden ließ sich davon aber wenig beeindrucken. Während die Hausherren ihre Chancen gnadenlos nutzten, scheiterte der NHV in dieser Phase immer wieder am Torwart. Beim Stand von 12:6 deutete vieles auf ein Debakel hin. Doch zumindest stabilisierten sich die Concorden anschließend und kamen bis zur Pause immerhin auf vier Treffer heran.
Ball sofort ins leere Tor werfen, traf aber nur den Pfosten. Von nun an entwickelte sich ein spannendes Spiel, wobei Dresden im Angriff weiter nach Belieben traf. Eine weitere kurze Schwächephase nutzte die Elbflorenz-Reserve gnadenlos aus und führte plötzlich wieder mit vier Toren. Auch wenn Delitzsch noch einmal herankam, war es die eine Schwächephase zuviel. Fazit: Gegen einen wirklich guten Gegner darf man sich einfach nicht zu viele Fehler erlauben.
„Am Ende haben Kleinigkeiten das Spiel entschieden. Ich denke dennoch, dass es genau auf diesen Kampfgeist und Zusammenhalt im neuen Jahr aufzubauen gilt“, sagte Jungspund Daniel Sowada, mit fünf Treffern zweitbester NHV-Schütze an diesem Tag. Und Trainer Wladimir Maltsev ergänzte: „Wenn wir so weitermachen, werden wir nicht lange auf die nächsten Punkte warten müssen.“
Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich schon sehr bald: Am 13. Januar starten die Delitzscher mit einem Heimspiel gegen die SG Pirna/Heidenau ins neue Handballjahr.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 18.Dezember 2018
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