Nach der unglücklichen Niederlage zu Hause gegen Freiberg und der Sperre von Oliver Wendlandt galt es in Jena, wieder Flagge zu zeigen. Genau das taten zu Beginn die Delitzscher Fans in beeindruckender Manier. Diese Unterstützung war es auch, was die Mannschaft in dieser Phase benötigt, um da unten endlich herauszukommen.
So gewann der NHV nicht nur das Spiel auf der Platte, sondern auch auf den Zuschauerrängen. Wie nicht anders zu vermuten war, kämpften beide Mannschaften von Beginn an um jedes Tor, denn eine Niederlage konnte und wollte sich keiner erlauben. So entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein ausgeglichenes Spiel und die Führung wechselte ständig hin und her. Dennoch war die Nervosität auf beiden Seiten spürbar. Technische Fehler oder unsaubere Pässe sorgten immer wieder dafür, dass das Tempo im Angriff nicht immer auf einem gleichbleibend hohen Niveau gehalten werden konnte. Doch in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit zog Delitzsch das Tempo spürbar an und Jena verzweifelte entweder an der hervorragenden 5:1-Deckung des NHV oder aber sie scheiterten am starken Felix Herholc im Delitzscher Tor. Die Folge war ein 5:0-Lauf und damit auch die beruhigende 15:11-Halbzeitführung.
In dieser Phase schien es so, als ob Delitzsch jetzt das Spiel im Griff hatte. Es schien aber nur so! Jena wollte sich nicht so einfach geschlagen geben und kämpfte weiter. Jena spielte dabei alles andere als fehlerfrei, nur konnte das Delitzsch nicht nutzen, da die Fehlerquote noch höher lag als bei den Gastgebern. Als dann Jena in der 45.Minute den 17:17-Ausgleich erzielte, drohte das Spiel zu Gunsten der Gastgeber zu kippen. Die Delitzscher Mannschaft bewahrte aber die Ruhe und wurde, anders als in anderen Spielen, nicht hektisch. Genau in dieser Phase warf Wolski das schönste Tor im Spiel, als er von der eigenen Neunmeterlinie über den gegnerischen Torwart ins Jenenser Tor traf. Diesen emotionalen Schub nahm die Mannschaft auf und ließ dem HBV Jena in der Schlussphase keine Chance mehr, zurück ins Spiel zu kommen. Am Ende gewann Delitzsch absolut verdient mit 27:23 und konnte sich somit wieder etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen Cheftrainer Wladimir Maltsev: „Nach der bitteren Niederlage gegen Freiberg wollten wir unbedingt zurück in die Erfolgsspur. Die Jungs sind sehr konzentriert ins Spiel gegangen und haben sich sowohl in der Abwehr als auch im Angriff an unsere abgesprochene Linie gehalten. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie auch nach einer schwachen Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht die Nerven verloren hat, sondern diszipliniert und geduldig weiterspielte.“
Sven Sauerbrey, Leipziger Volkszeitung vom 26.November 2018
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