Sonntag, 11. November 2018

ZHC Grubenlampe - NHV 25:26 (13:14)

NHPhönix aus der Asche

Eine Viertelstunde vor Schluss lag der NHV Concordia Delitzsch mit sechs Toren zurück. Aussichtslos. Eigentlich. Die nächste Niederlage. Eigentlich. Doch der NHPhönix erhob sich aus der Asche des Sonntagnachmittags und gewann beim ZHC Grubemlampe in Zwickau doch noch mit 26:25. Dadurch springt die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev auf Rang neun der Handball-Oberliga.
Siegtorschütze Danny Trodler staunte nach dem Schlusspfiff: „Was wir die letzten 15 Minuten kämpferisch auf die Platte gebracht haben, war beeindruckend. Genauso wie unsere Fans, die selbst Mitte der zweiten Hälfte noch uneingeschränkt hinter uns standen. Hut ab vor diesen Fans und der Mannschaft.“
Das Spiel begann durchwachsen, obwohl die Delitzscher in der ersten Viertelstunde immer knapp in Führung lagen. Michael Günther setzte sich in dieser Phase mit vier Toren gut in Szene. Doch dem NHV gelang es nicht, konsequenter mit den Chancen umzugehen. Zahlreiche gute Gelegenheiten blieben auf der Strecke. So blieb Grubenlampe auf Schlagdistanz, der knappe 13:14-Halbzeitstand spricht Bände.
In der Pause stellten sich die Delitzscher Fans die Frage, ob die Chancen nun konsequenter genutzt werden und eine Entscheidung zu Gunsten der Concordia fallen wird. Die Antwort kam schneller und anders als erwartet. In den nächsten 20 Minuten drehten die Hausherren die Partie und bestraften konsequent das desolate Spiel der Gäste. In der 39. Minute stand es 20:16 für Grubenlampe, der NHV hatte offensiv große Probleme. Den mitgereisten Fans stockte der Atem und es sollte nicht besser werden. In der 42. Minute hatten die Zwickauer einen sechs-Tore-Vorsprung herausgeworfen und Erinnerungen an das Spiel in Plauen wurden wach. War es das? Nein! Das Team kam willenstark zurück.
Der Trainer stellte die Mannschaft um und diese begann, den Rückstand Stück für Stück aufzuholen. Eine Viertelstunde vor Schluss, es stand 24:20, ahnte noch keiner, welche Dramatik sich auf dem Parkett entwickeln würde. Die Delitzscher Abwehr stabilisierte sich und Torwart Felix Herholc entschärfte wichtige Bälle. Auch wenn nicht alles gelang, Concordia kämpfte vorbildlich und holte Tor um Tor auf. Die Rot-Weißen dagegen konnten nur noch einen Torerfolg für sich verbuchen und diese Schwäche wurde von Delitzsch erbarmungslos bestraft. In der 57. Minute war der Ausgleich geschafft (25:25). Das Geschehen wogte hin und her, aber der NHV hatte die besseren Antworten. 30 Sekunden vor der Schlusssirene ging ein Aufschrei durch die Delitzscher Fangemeinde. Soeben hatte Danny Trodler zum 26:25 für seine Farben eingenetzt. Noch 30 Sekunden hieß es kämpfen und das erledigten die Concorden clever. Zwickau kam nicht mehr zum Abschluss.
Auch wenn dieses Spiel nichts für Handballästheten war, der NHV konnte eine durchwachsene Partie mit Kampf, Einsatz und etwas Glück drehen, den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren und dadurch den Abstand zu den Abstiegsplätzen etwas vergrößern. ZHC-Trainer Tonci Druskovic befand hinterher: „Ein Unentschieden wäre das gerechte Resultat gewesen. Wer mit sechs Toren führt, muss das Spiel gewinnen. Delitzsch hatte den größeren Willen, das letzte Tor zu erzielen.“ Wladimir Maltsev sagte: „Für mich war es das schwerste Saisonspiel. In der zweiten Halbzeit kam es zu einem Bruch im Spiel, daraufhin habe ich die Abwehr umgestellt und es wurde besser. Die Mannschaft wächst immer mehr zusammen.“
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 13.November 2018

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