Eine MRT- Untersuchung brachte die bittere Gewissheit. Der Turniersieg beim Medimax- Cup vor zwei Wochen wird im Nachhinein durch einen dicken Wermutstropfen getrübt. Der im Angriff der Delitzscher gesetzte Kreisläufer Clemens Schlegel hatte sich in einem Zweikampf eine Verletzung an der Wurfhand zugezogen, die sich nun als Riss des ulnaren Kollateralbandes herausstellte. Somit wird der 26-Jährige nicht nur beim Saisonauftakt am kommenden Samstag gegen Aschersleben zuschauen müssen, sondern verpasst auch mindestens die vier darauffolgenden Partien, ehe er bei optimalem Heilungsverlauf Ende Oktober wieder angreifen kann.
Für die ambitionierte Concordia-Mannschaft ist der Ausfall eines Spielers von der Qualität Schlegels kaum zu kompensieren. Zwar hat Abwehrchef Oliver Wendlandt in den jüngsten Testspielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch im Angriff eine echte Waffe ist. Doch nicht zuletzt, um den für das Delitzscher Spiel immens wichtigen 2,05-Meter-Hünen nicht über Gebühr zu beanspruchen und so eine weitere Verletzung zu riskieren, haben sich Trainer Wladimir Maltsev und Teamchef Marko Bergelt in den letzten Tagen nach einem Ersatz am Kreis umgesehen. Fündig wurden sie im 32-jährigen Jörg Reimann, der in der vergangenen Saison noch für Drittligist SG LVB Leipzig auflief und dort Teamkollege von Oskar Emanuel und Sascha Meiner war, die in der Sommerpause ebenfalls in die Loberstadt wechselten.
Zwar verständigte man sich zunächst nur auf ein Engagement bis zum Jahresende, eine Verlängerung scheint aber nicht ausgeschlossen. Aus beruflichen Gründen kann Reimann allerdings erst zwei Tage nach dem ersten Saisonspiel am kommenden Samstag zur Mannschaft stoßen. NHV- Cheftrainer Wladimir Maltsev ist die Erleichterung über die geglückte Nachverpflichtung dennoch deutlich anzumerken: „Es freut mich sehr, dass es uns nach der Verletzung von Clemens gelungen ist, kurzfristig so einen gut ausgebildeten und erfahrenen Kreisläufer zu verpflichten. Wir stehen vor einer langen und harten Saison. Ein breiter Kader ist da Gold wert.“
Auch „Reimi“ kann es kaum abwarten, wieder auf der Platte zu stehen. „Ich freue mich riesig, noch einmal die Schuhe zu schnüren und mit alten und neuen Weggefährten eine tolle Saison zu erleben“, ließ der gebürtige Babelsberger die NHV-Fans per Facebook wissen.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 29.August 2017
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen