Die Oberliga- Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Aufsteiger gewann gegen Meister HG 85 Köthen 25:20 (9:8). Der erstmals gekürte „Man of the Match“ war der 46 Jahre alte Hüter Gabor Pulay.
Nach dem Pflichtsieg gegen Hermsdorf wollte der NHV gegen den Tabellenzweiten nachlegen. Was die Zuschauer in der mit über 600 Zuschauern gut gefüllten Mehrzweckhalle dann sahen, war ein richtig tolles Handballfest. Beide Mannschaften schenkten sich über 60 Minuten nichts und boten den Fans all das, was ein Handballspiel ausmacht. „Der Schlüssel war wieder die Abwehr plus Torhüter. Gabor Pulay im Tor war sensationell. Der alte Mann hat die Angreifer entnervt“, meinte anschließend Kapitän Jan Jungandreas: „Wir haben das gemacht, was wir vorhatten: Kämpfen, zusammenstehen und die Halle damit pushen. Das ist uns gelungen.“
Trainer Wladimir Maltsev sagte: „Jan hat recht. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie haben über die gesamte Spielzeit mit Disziplin und Leidenschaft gespielt. Mit so einer Mannschaftsleistung, tollen Zuschauern und geilen Fans können wir in dieser Liga jeden Gegner schlagen.“
Delitzsch begann sehr konzentriert und konnte sich früh mit zwei Toren absetzen, was Köthen aber nicht aus dem Konzept brachte. So schnell wie Delitzsch führte, war dieser Vorsprung auch wieder dahin. Das lag vor allem an der exzellenten Abwehrarbeit der Gäste. Sie boten dem NHV so gut wie keine Lücken und so musste sich Delitzsch jedes Tor hart erarbeiten. Dass Köthen es seinerseits nicht schaffte, deutlich in Führung zu gehen, lag auch am überragenden Pulay. Gleich fünf Siebenmeter konnte Köthen in der ersten Halbzeit nicht nutzen und so wurde er nach dem Spiel vom Fanclub ausgezeichnet.
Die Schwäche der Gäste konnte Delitzsch dann in der Schlussphase zu einer knappen Halbzeitführung nutzen. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit bot sich dann zunächst das gleiche Bild, alles deutete auf ein bis in die Schlussphase spannendes Spiel hin.
Doch so spannend wollte es der NHV nicht machen. Während Köthen weiterhin kein Mittel gegen die starke Deckung fand, spielte Delitzsch seine Angriffe konzentriert zu Ende. Auch bei einem drohenden Zeitspiel wurde immer wieder die Lücke gefunden und die Chance auch konsequent genutzt. So musste Köthen in der zweiten Halbzeit permanent einem Rückstand hinterherlaufen. Das Selbstbewusstsein wuchs bei Delitzsch nun von Minute zu Minute und es hielt bald keinen mehr auf seinem Sitz. Die Fans feuerten ihre Lieblinge immer lauter an und feierten dann einen verdienten Sieg. Teammanager Marko Bergelt resümierte: „Der Kampf und der Siegeswille der gesamten Mannschaft waren sehr beeindruckend und der Schlüssel zum Erfolg.“
Einen Wermutstropfen gab es aber doch. Lucas Mittag verletzte sich bei einer unglücklichen Aktion: Danny Trodler fiel bei einer gemeinsamen Aktion in der Abwehr auf ihn. Vermutlich wird er mit einer Bänderverletzung im Knöchel eine Weile ausfallen.
Mit jetzt vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz reist der NHV Concordia nun nach Zwickau. Die Westsachsen verloren beim Tabellenletzten in Hermsdorf überraschend deutlich mit 20:34, benötigen dringend jeden Punkt.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 6.März 2017
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