Der NHV Concordia Delitzsch hat seine Serie in der Handball- Oberliga ausgebaut. Das Team von Trainer Wladimir Maltsev brachte am Sonnabend ein 30:30 (14:16)-Remis von der HSG Freiberg mit und ist damit seit fünf Spielen ungeschlagen. Der Coach sprach hinterher von einem „goldenen Punkt“ und ergänzte: „Ich freue mich auch über die Entwicklung meiner Mannschaft, denn ich erinnere mich an einige Spiele, in denen wir auch gut gekämpft haben, am Ende aber trotzdem mit einem Tor verloren haben.“
Andererseits waren die Gäste vom Lober verdammt nah dran am Sieg, führten kurz vor Toreschluss mit drei Treffern, um dann in letzter Sekunde noch den Ausgleich zu kassieren. Doch von vorn: Freiberg war bis in die Haarspitzen motiviert und kaufte dem NHV in der Anfangsphase den Schneid ab. Nach einem 6:0-Lauf führte die HSG 7:2 und legte ein Tempo vor gegen das die Deckung der Concorden zunächst keine Mittel fand. Immerhin besann sich die Mannschaft in der Offensive ihrer Stärken und spielte geduldig Tore heraus.
Weil Delitzsch aber weiterhin in der Abwehr einfach keinen Zugriff bekam, nahm Maltsev eine Auszeit, um die Dinge neu zu sortieren und wechselte zudem Schlussmann Gabor Pulay ein. Mit seinen Maßnahmen lag der Trainer goldrichtig. Die Gäste drehten plötzlich auf, verwandelten den 8:12-Rückstand in eine 15:12-Führung. Selbst zwei Freiberger Auszeiten konnten den NHV in dieser Phase nicht aufhalten und brachte den Vorsprung in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang war dann nichts für schwache Nerven. Die Hausherren konnten immer wieder verkürzen oder gar den Ausgleich erzielen, Delitzsch legte unbeeindruckt immer wieder vor. Dabei wurde die Last im Angriff auf viele Schultern verteilt, was die Mannschaft schwer ausrechenbar machte. In der Schlussphase wurde es dann richtig turbulent. Die Schiedsrichter verteilten insgesamt vier Rote Karten, drei davon gegen die Concorden. Das hielt den NHV aber nicht davon ab, erneut auf drei Tore davonzuziehen und es roch nach dem fünften Sieg am Stück. Doch die Freiberger gaben nicht auf, mobilisierten ihre letzten Reserven und kamen mit der Sirene zum Ausgleich. Trotz dieses unglücklichen Endes forderte Gäste-Kapitän Jan Jungandreas Demut: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Aufsteiger sind und kein Spitzenteam. Das war wieder ein wichtiger Punkt und damit kommen wir dem großen Saisonziel Klassenerhalt immer näher.“
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 27.März 2017
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