Der NHV Concordia ist in der Handball-Oberliga im sechsten Match hintereinander ohne Niederlage geblieben. Gegen TuS Radis gab es vor heimischer Kulisse ein 28:28 (16:13).
„Wir sind am starken Torhüter des Gegners gescheitert. Unser Spiel war eigentlich gar nicht schlecht. Viele Dinge haben gut geklappt, aber wenn du immer wieder im Eins gegen Eins nicht triffst, dann bekommst du Probleme“, sagte NHV-Coach Wladimir Maltsev: „Christian Brandt im Radiser Tor hat uns zur Verzweiflung gebracht. Aber ich habe schon mehrmals gesagt hat, dass wir in den letzten Spielen immer am Limit gespielt haben. Das war für mich heute das längste Spiel dieser Saison. Die dreiwöchige Pause kommt jetzt goldrichtig. Wir brauchen einfach Erholung.“
Mit Radis war eines der Gründungsmitglieder der Mitteldeutschen Oberliga zu Gast in Delitzsch. Die Frage war, wie motiviert die Gäste nach Delitzsch kommen, ziehen sie sich doch freiwillig aus dieser spannenden Liga zurück. Zudem war der Kader durch verletzungsbedingte Ausfälle sehr dünn. Gerade einmal ein Wechselspieler stand zur Verfügung. Die Voraussetzungen für einen Heimsieg waren somit mehr als gut, doch sollte es anders kommen und am Ende musste man mit dem einem Punkt zufrieden sein.
Das Spiel war in der Anfangsphase nicht wirklich ein Leckerbissen. Beide Mannschaften waren doch sichtlich nervös und die technischen Fehler waren die logische Folge daraus. Obwohl Delitzsch sich schnell eine Drei- Tore-Führung erarbeitete, gab es der Mannschaft nicht die nötige Ruhe die sie sonst so ausstrahlte. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Katz- und Mausspiel. Immer wenn Radis verkürzte, legte Delitzsch eine Schippe drauf und baute den Vorsprung wieder aus. Die Pausenführung war sicherlich verdient, hätte aber bei mehr Konzentration, auch deutlich höher ausfallen können.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Fans das Gefühl, als wäre die Mannschaft noch in der Kabine. Trotz doppelter Überzahl schaffte es Delitzsch nicht, ein Tor zu erzielen. Im Gegenteil, Radis konnte sogar verkürzen und ging kurz darauf in Führung. Dies war dann aber doch so etwas wie ein Weckruf für die Concorden. Plötzlich wurden in der Abwehr die Bälle wieder erkämpft und im Angriff nutzte Delitzsch seine Chancen in dieser Phase doch recht konsequent. Warum es dann in der Schlussphase wieder so einen Einbruch gab, war dann doch rätselhaft. Wer dachte, dass Radis nun die Punkte kampflos abgibt, der sah sich getäuscht. Radis gelang nach einem zwischenzeitlichen 22:26-Rückstand unter dem lautstarken Jubel seiner zahlreichen Anhänger der Ausgleich – und dann sogar die Führung. Nach dem Ausgleichstreffer durch Danny Trodler hatte Radis mit einem Siebenmeter die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Zum Glück konnte Gabor Pulay zumindest diesen einen Punkt festhalten.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 3.April 2017
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