Samstag, 29. Februar 2020

HSG Freiberg - NHV 27:29 (14:13)

Trotzreaktion
 
Nach dem Debakel gegen Aue hat Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch am vergangenen Sonnabend wieder seine Schokoladenseite gezeigt. Die Mannschaft von Trainer Jan Jungandreas gewann bei der HSG Freiberg 29:27 (13:14) und drehte dabei einen zwischenzeitlich recht deutlichen Rückstand.
„Das war schon von der gesamten Mannschaft auch eine Trotzreaktion auf das, was wir vorige Woche geboten haben“, sagte Teammanager Marko Bergelt anschließend. Coach Jungandreas ergänzte: „Wir haben 60 Minuten an den Sieg geglaubt und uns auch nicht von Rückständen aus der Ruhe bringen lassen.“
Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine intensive, aber faire Partie, in der beide Teams zunächst recht nervös agierten. Dann fing sich Freiberg, zwang die Gäste immer wieder zu Fehlern und glänzte im Konterspiel. Nach einer Viertelstunde und dem 3:6-Rückstand nahm Jungandreas die erste Auszeit. Das brachte zunächst wenig, Freiberg setzte sich gar auf vier Tore ab. Nun brachte der NHV mit Niklas Prautzsch mehr Tempo ins Spiel. Doch noch machte sich Delitzsch mit technischen Fehlern im Angriff das Spiel selbst schwer, lag drei Minuten vor der Pause 10:14 zurück. Doch auf einmal klappte bei den Concorden alles. Sie kämpften um jeden Ball, netzten bis zum Wechsel noch dreimal ein und verkürzten. Und auch die zweite Halbzeit begann verheißungsvoll. Zwei Kontertore vom jungen Tobias Karl brachten Delitzsch in der 33. Minute die erste Führung. Das Spiel wurde nun noch intensiver und hitziger. Die Bergstädter kamen durch einfache Tore aus dem Rückraum zum Torerfolg und konnten ihrerseits wieder in Führung gehen und setzten sich wieder auf drei Tore ab (41.).
Der NHV kämpfte sich allerdings zurück ins Spiel und profitierte auch von den abnehmenden Kräften der HSG. Ab Minute 46 bekam Delitzsch das Spiel immer besser in den Griff, die Abwehr wurde immer stabiler und Marian Voigt im Kasten vereitelte zahlreiche Möglichkeiten der Freiberger. Trotzdem blieb das Spiel eine enge Kiste, mehr als ein Zwei-Tore-Vorsprung für die Loberstädter wollte nicht gelingen. Waren es die besseren Nerven oder die größeren Kraftreserven? Wohl von beidem etwas, denn unter dem Jubel der mitgereisten Delitzscher Fans fand der letzte Wurf von Jan-Derk Janßen den Weg in das Freiberger Tor und der 29:27-Auswärtssieg stand fest.
„Wir haben das clever ausgespielt, hatten auch ein bisschen Glück“, meinte Bergelt. Aber das soll ja manchmal auch dazugehören. Kommenden Sonnabend empfängt der NHV Jena. Dann muss er sich sein Glück wieder von Neuem erarbeiten.
Hartmut Sommerfeldt/Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 2.März 2020

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