Es sind nur noch anderthalb Minuten zu spielen. In der Begegnung der Handball-Oberliga zwischen dem NHV Concordia Delitzsch und dem HC Aschersleben sind die Gäste auf der Siegesstraße, sie führen mit 23:21. Doch die Heimmannschaft gibt nicht auf. Torjäger Frank Grohmann verkürzt auf 22:23, aus dem folgenden Ballbesitz kann Aschersleben kein Kapital schlagen. Die Concorden passen den Ball an den Kreis, wo Oliver Wendlandt in letzter Sekunde der unterm Strich verdiente Ausgleich gelingt. Die Nordsachsen bleiben mit nunmehr 4:10 Punkten auf dem zwölften Platz.
meint Gäste-Keeper Mantas Gudonis, der zuvor 15 Delitzscher Würfe pariert hat und so auf eine Quote von 39,5 Prozent gehaltener Bälle kommt. Übertroffen wird er von Felix Herholc. Der Concordia-Torwart präsentiert sich ebenfalls in überragender Form und entschärft sogar 17 Torwürfe, eine Quote 42,5 Prozent.
Von Anpfiff weg wollen die Gastgeber umsetzen, was Maltsev zuvor als Parole ausgegeben hat: Die Aufholjagd soll gestartet werden. Danny Trodler wirft das 1:0, Frank Grohmann, der führende der Oberliga- Torschützenliste, erhöht auf 2:0. Mit konzentrierter Leistung gelingt es Delitzsch, den Vorsprung auf 10:7 auszubauen. Doch der HC kontert. Kaum etwas ist davon zu spüren, dass mit Clemens Grafenhorst und Nicolas Berends zwei der besten Akteure vor Saisonbeginn zum Drittligisten Bernburg gewechselt sind und weitere Stammspieler fehlen. Zwar gelingt es der Concorden-Abwehr über weite Strecken, die gefährlichen Außenspieler Kommoß und Seifert in Schach zu halten. Doch die dadurch entstandenen Freiräume in der Mitte nutzen Sascha Berends und Trainersohn Andrej Filippov immer wieder aus. So kommen die Gäste heran und liegen zum Seitenwechsel mit 14:13 in Führung. Begünstig wird das durch mehrere Fehlpässe der Concorden und dem fahrlässigen Auslassen mehrerer hundertprozentiger Torchancen. „Dadurch wurden wir nervös und verunsichert“, bemängelt Maltsev.
Das hält im zweiten Durchgang an. Das Team aus Sachsen-Anhalt baut die Führung auf drei Tore aus. Doch die Concorden kämpfen sich immer wieder heran und schaffen so doch noch das Remis. Zwei gegensätzliche Teams hat Maltsev gesehen. „Aschersleben ist eingespielt, wir wegen der vielen personellen Wechsel noch nicht in dem Maße, wir haben Luft nach oben“, sagt der Chefcoach.
Kein Wunder daher, dass Neuzugang Mateusz Wolski nur wenige Einsatzminuten erhält und dabei unauffällig bleibt. Der 29-jährige Pole kommt vorerst aus beruflichen Gründen nur zum Abschlusstraining und der folgenden Partie nach Delitzsch. „Ich muss die Delitzscher Spielweise noch lernen“, sagt Wolski, der einen „glücklichen Punktgewinn“ gesehen hat.
Ulrich Milde, Leipziger Volkszeitung vom 22.Oktober 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen