Gut zehn Wochen nach dem letzten Spiel der mit Platz 3 überaus gelungenen Oberliga-Saison 2017/18 rief Chefcoach Wladimir Maltsev seine neuformierte Mannschaft am Montag zum Trainingsauftakt zusammen, um die Grundlagen für eine im besten Fall ähnlich erfolgreiche Saison 2018/19 zu legen. Noch nicht dabei waren die Neuzugänge Michal Paululik, Tobias Karl und Michael Günther. Abgemeldet hat sich zudem der in den vergangenen beiden Jahren stets torgefährliche Kreisläufer Clemens Schlegel, den es beruflich bedingt in die Schweiz zieht und der sich deshalb dem dortigen Zweitligisten HS Biel angeschlossen hat. Die Suche nach einem ähnlich starken Nachfolger hat Teammanager Marko Bergelt in den vergangenen Wochen reichlich Nerven gekostet. Die NHV-Fans dürfen aber vorsichtig optimistisch sein, dass der Verein in Kürze einen neuen Kreisläufer präsentieren wird.
Bis es soweit ist, lastet die gesamte Verantwortung auf dieser Position einstweilen auf den breiten Schultern von Oliver Wendlandt. Der bewies am Montag beim traditionellen Fußballspiel auf dem gepflegten Rasen der Benndorfer Bundeswehr-Kaserne ungeahnte Qualitäten als Torhüter und ließ beim Duell Alt gegen Jung nur einen Gegentreffer zu. Da zudem der von Drittligaabsteiger Bad Blankenburg für den rechten Rückraum verpflichtete Torjäger Frank Grohmann auch mit der großen Kugel seine Torgefährlichkeit eindrucksvoll unter Beweis stellte, konnten die Routiniers die einseitige Partie ungefährdet mit 5:1 für sich entscheiden.
Währenddessen drehte der nach einem im Februar erlittenen Kreuzbandriss noch angeschlagene Neuzugang Jan Derk Janßen endlose Runden auf der Laufbahn. Gestaltet sich der Heilungsprozess weiterhin so positiv, wird der 24-Jährige im Herbst sein erstes Punktspiel in Blau-weiß bestreiten. Der ehemalige Mannschaftskapitän und nunmehrige Co-Trainer Jan Jungandreas zeigte sich am Ende des noch relativ lockeren Aufgalopps durchaus angetan: „Ich denke, wir können mit dem ersten Training zufrieden sein. Der Einsatz hat gestimmt und kein Spieler sah so aus, als hätte er in den letzten Wochen gar nichts gemacht. Jetzt werden wir nach und nach die Intensität nach oben schrauben. Die nächsten Wochen werden spannend. Man darf nicht vergessen, dass wir neben dem athletischen und handballerischen Teil auch wieder viele Neuzugänge zu integrieren haben.“ Nach wie vor auf der Suche sind die Vereinsverantwortlichen um Teammanager Marko Bergelt nach einem Nachfolger für Danny Trodler, der beim NHV in den vergangenen Jahren die Königsposition im linken Rückraum ausfüllte und überaus torgefährlich interpretierte. Der Plan ist, auch diese letzte Lücke im Kader geschlossen zu haben, bevor die Mannschaft am 3. August für einige Tage in der Bad Blankenburger Landessportschule weilen wird, um dort ihr diesjähriges Trainingslager zu bestreiten. Dann wird Trainer Wladimir Maltsev auch verkünden, wer Jan Jungandreas im Amt des Mannschaftskapitäns nachfolgen wird. Man darf gespannt sein.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 18.Juli 2018
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